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Lufträume in Krisensituationen


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Bist du Dir da so sicher, dass es hier nur um reißerische Schlagzeilen oder leider eben doch um ein bisschen mehr geht?

 

http://www.welt.de/politik/ausland/article122375324/China-schickt-Kampfflugzeuge-in-Luftverteidigungszone.html

 

Nur mal angenommen, die Chinesen machen Ernst und wollen diesen Luftraum erst mal "schließen", was eigentlich ja nicht geht, aber egal. Wer sagt denn dann z.B. dem LH Piloten: Hier gehts nicht mehr lang, die FAA?

 

Die ganze Geschichte köchelt bereits mehr als ein Jahrhundert vor sich hin. Mit den Potsdamer Verträgen nach dem Zweiten Weltkrieg hätte man das schon lösen können, hat die entsprechenden Klauseln aber zu schwammig formuliert. Da wusste aber auch noch niemand von den Rohstoffvorkommen dort. Die Japaner haben dort übrigens schon länger eine Luftverkehrskontrollzone eingerichtet.

 

Die Aktivitäten der Chinesen muss man vor innenpolitischen Hintergründen sehen. In China ist es ziemlich unruhig, allein in diesem Jahr gab es bis heute rund 66.000 Anschläge. Davon erfahren wir in aller Regel garnichts, da sich das häufig in entfernten Provinzen abspielt. Öffentlich geworden ist aber kürzlich ein Anschlag auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Für die Unruhe im Land gibt es viele Gründe: immer stärkeres Gefälle arm-reich bzw. Stadt-Land, Umweltverschmutzung, fehlende Reformen, stockendes Wirtschaftswachstum usw. In dieser Lage versucht die Führung nun, auf aussenpolitischem Feld durch Säbelrasseln zu punkten.

 

Und was die Informationen an Piloten anbelangt: dafür gibt's NOTAM's; die werden bei der Flugplanung dann berücksichtigt.

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Die doch aber nur, wenn die Lage eindeutig ist. China kann z.B. nicht einfach den japanischen Luftraum per NOTAM schließen.

 

Natürlich nicht; aber die Japaner selbst könnten das tun, wenn ihnen die Lage zu heikel erscheint.

 

Am Ende wird nicht wirklich etwas passieren: die Chinesen können zwar drohen, eine tatsächliche Auseinandersetzung werden sie tunlichst unterlassen. Wenn sie es darauf ankommen lassen würden, hätten sie die Inseln schon besetzt (da lebt ja niemand).

Das haben sie aber wohlweislich nicht gemacht. Die chinesische Armee ist vorrangig für Konflikte im Innern gerüstet (Gründe: siehe oben), die Marine wäre in einer Auseinandersetzung mit der japanischen (und amerikanischen Pazifik-) Flotte hoffnungslos unterlegen. Quantitativ wären die Chinesen sogar überlegen, qualitativ sind sie dagegen nicht konkurrenzfähig. Da ist die fehlende Erfahrung in bewaffneten Konflikten ausserhalb des Hoheitsgebiets noch das geringste Problem.

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Die chinesische Armee ist vorrangig für Konflikte im Innern gerüstet (Gründe: siehe oben), die Marine wäre in einer Auseinandersetzung mit der japanischen (und amerikanischen Pazifik-) Flotte hoffnungslos unterlegen. Quantitativ wären die Chinesen sogar überlegen, qualitativ sind sie dagegen nicht konkurrenzfähig.

People Liberation Army Navy sagt eigentlich schon wo die Prioritäten sind. Vor der eigenen Haustür können die Chinesen jede Navy handeln, selbst wenn USN, ROCN, JMSDF & ROKN zusammenarbeiten, da man dort weit mehr Anti-Schiffs Raketen auffahren kann als die Flotte verdauen würde.

Trotzdem würde ein Versuch die Zone ernsthaft durchzusetzen für das Regime in Bejing nur zu einem Remake von Streit um den Golf von Syrte führen: http://en.wikipedia.org/wiki/Action_in_the_Gulf_of_Sidra_%281986%29

Und das war eine international bedeutungslose Wasserfläche.

 

Gruß

Thomas

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People Liberation Army Navy sagt eigentlich schon wo die Prioritäten sind. Vor der eigenen Haustür können die Chinesen jede Navy handeln, selbst wenn USN, ROCN, JMSDF & ROKN zusammenarbeiten, da man dort weit mehr Anti-Schiffs Raketen auffahren kann als die Flotte verdauen würde.

 

Vgl. meinen letzten Post: quantitativ überlegen, qualitativ nicht konkurrenzfähig. Was helfen Raketen, die überall hin fliegen, nur nicht ins Ziel ? Die Chinesen sind wie kaum eine andere grosse Nation vom Seehandel abhängig. Eine militärische Auseinandersetzung im südchinesischen Meer ist genau das Gegenteil dessen, was die chinesische Führung gerade braucht.

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Moin,

 

das man diesen Zustand keinesfalls zum Völkergewohnheitsrecht wird werden lassen heißt nicht das man es auf ein neuerlicher KAL007 einlassen möchte. Das die PLAAF wahlweise wenig zimperlich oder inkompetent ist haben die USA ja schon deutlich vorgeführt bekommen: http://en.wikipedia.org/wiki/Hainan_Island_incident#In_the_air

 

Gruß

Thomas

Vgl. meinen letzten Post: quantitativ überlegen, qualitativ nicht konkurrenzfähig. Was helfen Raketen, die überall hin fliegen, nur nicht ins Ziel ?

Quantität ist eine Qualität. Zur mangelnden Treffsicherheit chinesischer Anti-Schiffs Raketen einfach mal die Besatzung der INS Hanit fragen.

 

Gruß

Thomas

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Die Chance eines Glückstreffers ändert nichts am Sachverhalt an sich......

...außer das die Chinesen genug Anti-Schiffs Raketen haben um die Welthandelsflotte per Glückstreffern zu versenken, wenn die sich an die Küste traut. Zumal ich deine Bewertung chinesischer Waffen auch für etwas naiv halte.

China eskaliert die Situation dort schon seit Jahren stetig in kleinen Schritten.

 

Gruß

Thomas

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Wenn die Chinesen irgendetwas treffen wollen und ihre eigenen Waffen dazu nicht genügen, werden ihnen die Russen garantiert helfen. Daher ist die Diskussion sehr müßig.

 

Und umgekehrt die Japaner genauso. Offiziell gehören sie zwar nicht zur Nato kooperieren seit 2007 aber verstärkt.

 

Hoffen wir mal, dass es das bleibt, was es im Moment noch ist: Ein (relativ) harmloser Streit zwischen zwei Ländern, die eine lange Feindschaft verbindet.

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  • 3 Monate später...
  • 3 Monate später...

Ab wann?

 

Wird bestimmt von Tag zu Tag entschieden. Deutlicher als mit "wir arbeiten derzeit an Alternativen" kann man nicht ausdrücken, dass wir diesen Zustand heute noch nicht haben. Ausserdem wird noch darauf hingewiesen, dass nicht der ganze Irak für gleich unsicher eingeschätzt wird, sondern vor allem das Grenzgebiet mit Syrien. Aber was erzähle ich das alles: lies einfach den Artikel.

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Ja, ich hatte einfach keine Aussage dazu gefunden, und fand damit diese Ankündigung, ohne irgendetwas konkretes, recht unkonkret :) Wenn man sich die Karte in diesem Artikel

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/emirates-lufthansa-und-co-fuer-diese-krisenregionen-gibt-es-warnungen-a-982151.html

anschaut, sieht man auch dass das garnicht einfach fuer Emirates ist.

Gerade wo der Korridor ueber Gaza vermutlich aktuell auch nicht der verlaesslichste ist. (Warum sonst sollte EK958 gerade den riesen umweg ueber die Tuerkei machen?)

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Also momentan ist der Irak noch die Autobahn von EK. Da geht praktisch der ganze Verkehr nach Europa und in die USA durch. Auch hier spielt sicher die Abschätzung eine Rolle, ob die ISIS-Rebellen hochfliegende Flugabwehrbewaffnung haben oder nicht. Mal davon abgesehen ob es unbedingt in ihrem Sinne ist, eine zivile Verkehrsmaschine abzuschießen zu wollen. Bei den Separatisten in der Ukraine war das ja vermutlich auch eher ein Fehler.

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