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[Tripreport]: Hongkong und Vietnam mit Cathay Pacific


martin.stahl

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Hongkong stand schon seit Jahren auf der Wunschliste von meiner besten Freundin und mir und sollte dieses Jahr unser Urlaubsziel werden. Aber zwei Wochen im Sommer nur auf Städtetour in Hongkong erschien uns zu mager und wir wollten es gerne mit einigen Tagen am Strand verbinden. Da Hongkong nicht gerade für seine Strände berühmt ist, schlug die Beraterin im Reisebüro Vietnam vor, und wir bastelten uns eine Kombination, die uns erst nach Hongkong führte, von dort weiter nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Der alte Name Saigon gefällt mir besser, wird von den Einheimischen verwendet und ist auch kürzer. Daher werde ich ihn in diesem Tripreport verwenden.), einige Tage durch die schwimmenden Märkte im Mekong-Delta und für die letzte Woche in ein schönes Strandhotel in Phan Thiet.

Gebucht hatten wir schon letztes Jahr im Dezember, da wir wussten, was wir wollten, und uns so auf die Reise freuen konnten ohne befürchten zu müssen, dass ein Flug schon ausgebucht sein könnte.

19.08.13: CX 288 FRA-HKG, B747-400 B-HUI

Gate E5, Sitz 69 A, Startbahn 25 C, Landebahn 07 L

geplant: 13:55 – 6:50, tatsächlich: 14:07 – 6:48

 

Himmel, wir hatten beim Einchecken in Frankfurt schon leichtes Übergepäck, doch das störte niemanden weiter. Bei den anderen Flügen später war es auch kein Problem, wobei das Übergepäck 1 – 2 kg pro Person betrug.

Von den Panoramafenstern im Terminal 2 beobachteten wir bei einer leichten, fetthaltigen Mahlzeit, wie unser Jumbo zum Terminal gezogen wurde.

 

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Die Maschine war gut voll, zumindest konnte ich in unserem Abteil keine freien Plätze entdecken. Mit ein paar Minuten Verspätung ging es dann auf die Bahn 25 C, wo ich endlich einmal die Südumfliegung erleben durfte, nur um wenige Tage nach meiner Rückkehr zu erfahren, dass diese durch ein Gerichtsurteil gekippt wurde. Es geht darum, dass Flugzeuge beim Start auf der Bahn 25 C aus Lärmschutzgründen vor dem Abdrehen nach Norden erst parallel zur Startbahn West Richtung Süden fliegen, um dann auf Nordkurs zu gehen. Dafür sind nun andere Gemeinden vom Fluglärm stärker betroffen.

 

Der Flughafen und Frankfurt im Hintergrund

 

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Die Route führte nach Bebra, Frankfurt (Oder), Vilnius, Moskau, Kustanay, Karaganda, Urumqi, Chengdu und Macau nach Hongkong.

 

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Moskau am Tag

 

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Die Wolga hinter Nishni Nowgorod

 

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Irgendwo zwischen Russland und Kasachstan flogen wir in die Abenddämmerung, doch dank des hellen Mondlichts konnte man immer wieder Gebirgslandschaften in der Dunkelheit erkennen. An Schlaf war nicht zu denken, da es nach unserer Zeit noch am frühen Abend war.

Gut eine Stunde vor der Landung wurde es wieder hell und auf dem Weg durch Wolken und Dunstschichten landeten wir anscheinend mitten auf dem Meer – Hongkongs Flughafen Chek Lap Kok.

Nachdem die Einreiseformalitäten geklärt waren, wartete draußen schon unser Fahrer auf uns, der uns zum Hotel auf Hongkong Island bringen sollte. Schon bei der Fahrt wurden wir erschlagen von den Eindrücken, vor allem von den Hochhäusern. Es schien, als würde es gar keine anderen Gebäude geben, und das waren nur die Vororte von Hongkong.

 

Da waren wir schon mitten in Kowloon.

 

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Und hier auf Hongkong Island.

 

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Da wir so früh am Morgen das Hotelzimmer noch nicht beziehen konnten, zogen wir, übermüdet wie wir waren, gleich los. Temperaturen deutlich über 30° und mindestens 90 % Luftfeuchtigkeit machten die Wanderung durch Hongkong anstrengend. Wir besorgten uns gleich die Octopus Card, mit der man bequem an allen U-Bahn-Stationen und auch in vielen Geschäften bezahlen konnte. Zur nächsten Station der U-Bahn waren es keine 100 m, und dort war es klimatisiert, wobei sie es häufig mit den Klimaanlagen zu gut meinten und man in der U-Bahn zwangsläufig mitten im kalten Luftstrom, der aus der Decke kam, stand. In jeder größeren Station gab es außerdem Internetterminals, die man kostenlos nutzen konnte.

Unser erstes Ziel war die Rolltreppe. Besser gesagt, das außenstehende und überdachte Rolltreppensystem, das die verschiedenen Stadtteile von Hongkong Island verbindet, um den steilen Weg nach oben zu erleichtern.

 

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Während man auf den Treppen oder Laufbändern dahinglitt, konnte man wunderbar einen Blick in die Seitenstraßen, Fenster oder Hinterhöfe werfen.

Nach einer kurzen Mittagspause im Hotel ging es diesmal mit der Straßenbahn weiter.

 

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Sie fährt sehr langsam, ist offen (und folglich nicht klimatisiert), aber wo kann man schon einmal mit einer doppelstöckigen Straßenbahn fahren? Also fuhren wir wieder nach Central, dem Wirtschaftszentrum auf Hongkong Island, und machten uns dort auf die Suche nach der Talstation der Peak Tram, der Standseilbahn auf den Victoria Peak, dem bekanntesten Gipfel in Hongkong.

 

Da irrten wir noch umher, aber alle interessanten Punkte sind gut ausgeschildert.

 

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Nun hieß es erst einmal anstehen und warten, bis wir endlich einen Platz in der Seilbahn ergattern konnten. Vom Peak aus hat man den traumhaften und berühmten Blick auf Hongkong.

 

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Nach dem Trubel, den Hochäusern und den Menschenmengen in der Stadt genossen wir die Ruhe und wanderten ein Stück durch die Wälder auf dem Peak. Wir wollten gerne den Fußweg zurück in die Stadt nehmen, fanden ihn aber nicht und landeten auf einem Rundwanderweg auf dem Peak, der wieder eine herrliche Aussicht rund um Hongkong Island bescherte.

 

Auch die riesige Spinne genoss in ihrem Netz die Aussicht.

 

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Als wir einmal um den Peak herumgelaufen waren, dämmerte es und wir genossen noch Hongkong bei Nacht.

 

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Auf dem Weg zur Toilette standen wir plötzlich direkt am Fußweg hinunter in die Stadt und nahmen ihn in Angriff. Er ging gut zu laufen, doch als wir die ersten Häuser erreichten hatten, wurden die Straßen schon arg steil und der Weg sehr anstrengend.

Nach dem ersten chinesischen Abendessen landeten wir fix und fertig im Bett, holten versäumten Schlaf und die Zeitverschiebung (6 Stunden) nach und verschliefen am nächsten Morgen. Aber es war immer noch genügend Zeit für den Ausflug nach Kowloon, den Stadtteil auf dem Festland. Man hätte direkt mit der U-Bahn dorthin fahren können, aber wir nahmen die touristisch interessante Variante mit der Fähre, die regelmäßig den Victoria Harbour zwischen Hongkong Island und Kowloon überquert.

 

Die Straßen in Kowloon wirkten deutlich chinesischer und weniger international bzw. mit Wolkenkratzern erschlagend als in Hongkong Island.

 

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Tin Hau-Tempel

 

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Besonders interessant waren die Markthallen, wo frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch angeboten wurden. Der Fisch war so frisch, dass er manchmal noch vom Verkaufstresen vor unsere Füße sprang, und auch die Frösche in ihren Käfigen lebten noch.

 

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Besonders faszinierend war die Mischung aus chinesischen Marktstraßen und den Wolkenkratzern im Hintergrund.

 

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Ansonsten sahen wir uns noch den Kowloon Park incl. Freibad (Seufz!), eine Moschee, den Vogelpark und verschiedene Märkte an. Alles zu Fuß. Zwischendurch deckten wir uns in Bäckereien und Supermärkten mit Essen und Getränken ein. Ich probierte erstmals eine Limonade mit Sahnegeschmack. Pappsüßes, trübes Mineralwasser und bei der Hitze ging es runter wie nix.

 

Nach zwei Tagen hatten wir erst einmal von der Großstadt und den Menschenmengen genug und nahmen uns für den letzten Tag in Hongkong die Insel Lantau vor. Dorthin ging es ebenfalls mit der Fähre.

Auf dem Weg zum Fährterminal fiel uns die interessante Infrastruktur auf. Häufig waren Straßen- und Personenverkehr auf verschiedenen Ebenen angeordnet und man konnte locker mehrere Häuserblocks entlang gehen, ohne je auf der Straße gewesen zu sein. Ich fühlte mich wie in einer futuristischen Stadt, wie man sie sonst aus Science Fiction-Filmen kennt. Auch konnte man so problemlos die Straßen überqueren.

 

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Die Fähre fuhr knapp eine Stunde nach Lantau und wir genossen den Ausblick auf Hongkong.

 

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Auf Lantau angekommen, ging es noch mit dem Bus quer über die Insel nach Tai O, einem alten authentischen Fischerdorf, wo die Häuser noch auf Stelzen ins Wasser gebaut werden.

 

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Wir eilten durch Tai O, weil wir nur eine knappe Stunde hatten, bis der nächste Bus ins Inselinnere zum Po Lin-Kloster und der großen Buddhastatue fuhr. Die Zeit reichte aber, um noch einige Gläser Krabbenpaste zu kaufen. Eine Art Fischsauce, für die die Krabben mit Gewürzen in der Sonne gären.

 

Und schon waren wir bereit, die 260 Treppenstufen zum Sockel des Buddha hochzusteigen.

 

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Die Statuen der drei Bodhisattvas, die auf dem Weg zur Erleuchtung helfen sollen.

 

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Wir besichtigten so weit wie möglich das Kloster, das derzeit vor allem eine Baustelle ist, und machten noch einen Rundgang.

 

Ich weiß nicht, was zuerst stand – der Baum oder das Haus. Aber beide scheinen nun untrennbar verwurzelt.

 

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Auf dem Weisheits-Pfad erhofften wir die Erleuchtung. Die Holzstelen sind mit chinesischen Zeichen beschriftet.

 

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Ganz in der Nähe des Klosters fährt die Ngong Ping 360-Seilbahn 15 km über die Insel an die Küste nach Tung Chu und bietet traumhafte Blicke über Lantau.

 

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Tung Chu

 

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Wohnmaschine in Tung Chu oder schon eine eigene Kleinstadt?

 

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Der schönste Blick aus der Seilbahn ist aber der auf den Flughafen Chek Lap Kok, da man längere Zeit direkt auf den Flughafen zu fährt. Erst kurz davor macht die Seilbahn eine 90°-Kurve nach Tung Chu.

 

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Da mittlerweile dichte Wolken heraufgezogen waren, verzichteten wir auf den Abstecher zum Strand und fuhren zurück zum Hotel.

 

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Dort machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant, kamen in einen Wolkenbruch und flüchteten in ein Einkaufszentrum, wo wir auch ein Restaurant fanden und investierten unser restliches Geld in eine Pekingente. Kurz danach stand eine knusprig gebratene Ente mit Kopf und Schnabel auf einem Wagen vor uns, der Kellner schnitt die Haut ab und servierte sie uns in Reispapier. Uns war vorher nicht klar (es stand auch nicht auf der Karte), dass jeder Gang bei der Ente extra kostet und unsere Hongkong-Dollar reichten nur noch für den nächsten Gang, Entenfleisch in Fragmichnichtsauce. Wir waren danach aber gut satt und denken, dass der Rest der Ente zu anderen Gerichten verarbeitet wird.

 

23.08.13: CX 767 HKG-SGN, A330-300 B-LAG

Gate 32, Sitz 70 K, Startbahn 25 L, Landebahn 25 R

geplant: 8:45 – 10:20, tatsächlich: 8:50 – 10:20

 

Ganz, ganz früh am Morgen wurden wir mit dem Bus vom Hotel zum Flughafen gefahren. Vom Terminal aus hatte man einen guten Blick auf die Flugzeuge, die auf der südlichen Bahn landen, aber der Wolkenbruch machte gute Fotos leider unmöglich.

Der A330 war diesmal nicht ausgebucht, so dass ich einen freien Nebensitz hatte. Auf dem Weg zur Startbahn kamen wir noch an einigen Exoten vorbei.

 

MD90 der Eva Air

 

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Durch die Wolken erhaschten wir noch einen kurzen Blick auf Macau und drehten ab auf das südchinesische Meer. Wir überflogen die Paracel-Inseln, bevor wir Vietnam erreichten.

 

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Der See Ho Tri An nahe Saigon

 

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Der Saigon-Fluss

 

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Der Moloch Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt)

 

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Dominiert wird Saigon natürlich von Vietnam Airlines.

 

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Wir deckten uns am Flughafen gleich mit vietnamesischen Dhong ein und lernten rechnen: 100000 Dhong sind etwa 3,50 €. Draußen wurden wir wieder vom Fahrer erwartet und zum Parkroyal Saigon-Hotel gebracht. Von dort fuhr regelmäßig ein Shuttlebus ins Stadtzentrum, aber da der nächste erst in einer Stunde fuhr und wir nicht so lange im Zimmer herumsitzen wollten, liefen wir wieder einmal die sechs Kilometer in die Stadt und lernten Saigon kennen.

 

Hübsche Pagoden

 

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Aber nicht wegen der Pagoden wird Saigon in Erinnerung bleiben, sondern wegen des Verkehrs. Saigon hat 8 Millionen Einwohner und etwa 4 Millionen Mopeds. Gefühlt haben wir die Hälfte davon gesehen. Da es außer einigen Bussen keinen öffentlichen Nahverkehr gibt, bleibt den Einwohnern nur der Individualverkehr. Für Autos haben die meisten nicht genügend Geld, also fahren sie mit dem Moped (hier und da auch mit dem Fahrrad), und alles, was wir daheim in den Kofferraum packen, wird auf dem Moped transportiert. Zebrastreifen haben rein dekorative, Ampeln empfehlende Funktion. Die Mopeds fahren recht rücksichtslos und nicht immer nur auf der Straße. War dort viel Verkehr, kamen uns auch welche auf den Gehsteigen entgehen. Man musste also die ganze Zeit aufpassen. Wollte man eine Straße überqueren, gab es nur eine Möglichkeit: Augen auf und los. An einer Ampel waren die Chancen besser, da es dort immerhin eine Lücke im Verkehr gab. Ansonsten fühlten wir uns wie die Figuren in einem Computerspiel, die eine viel befahrene Straße überqueren mussten, sich dabei ständig zwischen den fahrenden Mopeds und Autos hindurchschlängelten und nur ein Leben hatten. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran.

 

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Die Kathedrale Notre Dame im Zentrum von Saigon. Auch anhand anderer Gebäude ist der Einfluss der französischen Kolonialzeit nicht zu übersehen.

 

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Rathaus

 

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Ben-Thahn-Markt in der Markthalle

 

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Hier gönnten wir uns frische Fruchtsäfte. Generell ist es in Vietnam für uns sehr billig. Frisch gepresster Fruchtsaft 60 Cent, ein komplettes Abendessen unter 5 € pro Person. Entsprechend niedrig ist auch das Einkommen der meisten Vietnamesen. Es gibt viele arme, viele reiche Vietnamesen und die Schere geht immer weiter auseinander. Der Mittelstand wird immer weniger.

An jedem Markt oder Obststand drang der leicht saure Geruch von frisch Erbrochenem in unsere Nasen. Diesen Geruch kannte ich noch aus Singapur, auch wenn das 10 Jahre her sind: Durian-Früchte. Aus diesem Grund werden die Durians meistens nur unter freiem Himmel verkauft. Ich war so mutig und kaufte mir einen Mondkuchen mit einer Kokos-Durian-Entenei-Füllung, brachte aber beim besten Willen nur die Hälfte davon runter.

 

Eines der unzähligen Straßenrestaurants

 

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Hotel Majestic am Ufer des Saigon-Flusses

 

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Es war Regenzeit und wir erlebten während unseres Rundgangs zwei tropische Wolkenbrüche. Ein Regenschirm bringt da nichts mehr und wir stellten uns unter. Wenigstens war es nicht mehr so erdrückend heiß und schwül wie in Hongkong.

 

Am nächsten Morgen begann unsere dreitägige Rundreise durch das Mekong-Delta. Wir wurden im Hotel vom Reiseleiter und dem Fahrer abgeholt und dank der Regenzeit war absolute Nebensaison: Wir waren die beiden einzigen Gäste auf der Rundreise.

Wir brauchten fast eine Stunde, nur um aus Saigon herauszukommen. Es gibt in Vietnam eine Autobahn (eine hier als Zahlwort gedacht). Auch bei den Schnellstraßen hat man fast ununterbrochen den Eindruck, durch Städte und Dörfer zu fahren, und kommt dementsprechend nur langsam voran.

Der Weg führte uns zuerst an den nördlichen Arm des Mekong nach Cái Bé. Dort besichtigten wir einen Tempel der Caodai-Sekte.

 

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Und dann ging es endlich auf den Mekong bzw. seine Seitenarme, um die schwimmenden Märkte zu besichtigen. Mit dem Boot ging es quer hindurch. Der Mekong ist braun-trübe durch den ganzen Schlamm, den er mit sich trägt. Die Stange auf dem jeweiligen Boot trägt aufgespießte Früchte und zeigt dadurch an, was man auf diesem Boot kaufen kann. Wir machten also eine Art Schaufensterbummel auf dem Wasser. Die schwimmenden Märkte sind am besten mit unseren Großmärkten zu vergleichen, wo sich die Einzelhändler mit frischen Waren eindecken. Die Bauern kommen mit ihren Booten aus dem Hinterland und bleiben jeweils 3 – 4 Tage auf dem Markt, bis sie ihre Waren verkauft haben.

 

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Zwischendurch besuchten wir eine Manufaktur, in der Kokosbonbons, Reispapier, Popcorn etc. hergestellt werden. Dort probierten wir auch Schlangenschnaps, sprich Schnaps, in den tote Schlangen eingelegt sind. Mehr als den Fingerhut voll musste ich davon aber auch nicht haben. In der Manufaktur erlebte ich zufällig auch die örtliche Art der Schädlingsbekämpfung mit: Die Popcornrösterei wurde mit Feuer betrieben, als Brennmaterial dienten z.B. die geraspelten Kokosschalen. Ein Mann kam mit der Kehrschaufel, auf der eine Maus saß, die er beim Kehren gefunden hatte. Er setzte sie auf den Brennstoffhaufen, die Maus flüchtete in die nächste Höhle – und das war eben die Brennkammer mit dem Feuer. Das ganze dauerte keine zwei Sekunden.

Mit dem Boot überquerten wir den Mekong und stiegen in ein kleines Ruderboot um, mit dem wir durch einen kleinen Kanal auf einer Insel im Mekong gefahren wurden.

 

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Die Landschaft war wunderschön.

 

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Wir saßen in einem Boot wie diesem.

 

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Auf einer Obstplantage machten wir noch eine Pause, besichtigten und probierten die verschiedenen Früchte und warteten den Wolkenbruch ab.

 

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Das konnte recht bequem sein, denn in allen vietnamesischen Cafés findet man neben den Stühlen und Tischen auch ein reichhaltiges Angebot an Hängematten, in denen man seinen Kaffee sehr, sehr entspannt genießen kann.

 

Dank des Regens sprangen die Schlammspringer direkt vor unseren Füßen herum.

 

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Endstation für heute war Can Tho, mit 500000 Einwohnern die größte Stadt im Mekong-Delta.

 

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Angesichts bevorstehender Feiertage findet man überall diese Stände, an denen Mondkuchen verkauft wird.

 

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In den Restaurants konnte man den Geckos an den Wänden und der Decke beim Mückenfangen zusehen.

 

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Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Wolkenbruch mit einem Boot in einen Seitenarm des Mekong und besuchten dort den größten schwimmenden Markt der Region.

 

Schwimmende Tankstelle

 

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Getränkebar

 

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Losbude

 

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Die Häuser am Flussufer wirkten meinst besonders ärmlich. Wer ein Haus an der Straße hat, kann ein Geschäft eröffnen und damit Geld verdienen. Direkt am Fluss geht das nicht und so fehlt den Leuten eine Einkommensmöglichkeit. Wir waren angesichts der Wellblechhütten erschüttert, doch unser Reiseleiter sah dies ganz gelassen – „So ist nun mal das Leben.“ So richtig einordnen konnte ich die Lebensbedingungen auch nicht, als ich beim Vorübergehen in einer dieser Hütten einen Flachbildfernseher sah.

 

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Mit dem Auto ging es eine längere Strecke nach Chau Doc, einem Ort nahe der kambodschanischen Grenze am Südarm des Mekong. Hier besichtigten wir ein schwimmendes Dorf, wo in Fischfarmen der Pangasius gezüchtet wird.

 

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In einem weiteren Kanal besichtigten wir wieder die Stelzenhäuser, in dem teilweise die Cham leben, ein moslemisches Bauernvolk.

 

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Der Markt in Chau Doc

 

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In Hongkong wurden die lebendigen Frösche am Markt verkauft, hier waren sie schon gehäutet.

 

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Ganz in der Nähe steht der große Felsen Nui Sam, an dessen Fuß sich mehrere Tempel verteilen. Aufgrund dieser Tempel ist Chau Doc ein beliebtes touristisches Ziel unter den Vietnamesen, aber Europäer verirren sich nur selten dorthin.

 

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Abends liefen wir noch etwas durch den Ort und wurden Zeugen eines Tanzwettbewerbs. Mehrere Schulklassen führten jeweils Tänze zu den gleichen Liedern vor. Hier beim Ententanz.

 

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Einige der Schüler sprachen uns später an und waren ganz begierig darauf, ihre englischen Sprachkenntnisse anzuwenden und sich mit solchen Exoten wie uns zu unterhalten.

 

Der dritte Tag stand ganz im Zeichen der Rückreise nach Saigon. Für die 250 km benötigten wir tatsächlich 7 Stunden. Zwischendurch machten wir Rast an einer Krokodilfarm.

 

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Mit der Autofähre über den Mekong

 

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Wieder in Saigon

 

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Wir waren nun eine Woche unterwegs und freuten uns nach all den Besichtigungen und Eindrücken auf einige ruhige Tage am Strand. Also fuhren wir am nächsten Tag nach Phan Thiet und schafften die 200 km in läppischen 4 ½ Stunden. Im Anantara-Hotel ließen wir es uns noch sechs Tage gut gehen und genossen den weißen, ruhigen Strand und die Anlage um den Pool herum.

 

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Der Obststand beim Frühstück. Rechts davon steht vietnamesischer Kaffee bereit. Mit Eiswürfeln auffüllen, umrühren, genießen.

 

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Wir hatten bewusst nur das Frühstück gebucht und gingen zum Abendessen in eines der unzähligen kleinen Restaurants entlang der Hotelmeile. Überwiegend wurden Meeresfrüchte angeboten, es gab aber auch jede Menge anderer leckerer Gerichte. Nur Krokodil muss ich nicht mehr haben, das Fleisch war arg zäh. Nebenan konnte man sich für wenig Geld eine Stunde massieren lassen. Dank der Nebensaison war im Hotel und in den Restaurants, die vorwiegend auf russische Gäste ausgerichtet waren, nur wenig los. Wir hatten noch am ersten Tag einen Regenschauer und anschließend nie wieder.

 

Einen Ausflug machten wir noch. Erst ging es in den benachbarten Fischerort Mui Ne.

 

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Von dort war es nicht mehr weit bis zu den weißen Dünen.

 

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Im Straßenrand oder in den Feldern waren immer wieder Gräber zu sehen. Viele Vietnamesen können sich keinen Platz auf dem Friedhof leisten und werden daher auf dem eigenen Grundstück oder z.B. dem Reisfeld begraben.

 

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Die roten Dünen

 

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Zum Abschluss gab es noch eine Wanderung durch den Märchenfluss. Dort waren Schneewittchen, Rotkäppchen, die böse Hexe etc. als Plastikfiguren aufgestellt.

Der Fluss trägt seinen Namen aufgrund der Felsenlandschaft, durch die er fließt.

 

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Phan Thiet ist berühmt für seine Fischsauce. Hier wird sie hergestellt. Fische lagern in diesen Eimern monatelang in der Sonne und duften entsprechend.

 

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02.09.13: CX 764 SGN-HKG, B777-300 B-HNG

Gate 15, Sitz 65 K, Startbahn 25 L, Landebahn 25 R

geplant: 19:00 – 22:50, tatsächlich: 19:15 – 23:00

 

Abends um 19 Uhr war der Rückflug und wir wurden schon vormittags um 11 Uhr im Hotel wieder abgeholt. Das war aber auch nötig, da wir für die 200 km zum Flughafen fast 6 Stunden benötigten. Vor allem rund um Saigon ging es nur noch im Schritttempo voran.

 

Familienausflug

 

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Solange es noch hell ware, nutzte ich die Gelegenheit am Flughafen für Flugzeugfotos.

 

China Airlines A330 nach Taipeh

 

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Air Asia A320

 

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Turkish Airlines mit B777-300 aus Istanbul

 

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Unsere B777-300 aus Hongkong im Anflug

 

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Vietjet Air mit A320

 

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Vietnam Airlines A321

 

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Vietnam Airlines ATR72

 

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Auch die B777 und A330 der Vietnam Airlines waren zu sehen, mit denen (B777) z.B. Frankfurt und Paris angeflogen werden.

 

Normalerweise fliegt der A330 der Cathay Pacific auch den Abendkurs nach Saigon und zurück. Diesmal war es die B777-300, in der wir 100 Passagiere uns ausbreiten durften.

Mit etwas Verspätung ging es in der Dunkelheit los und kurz vor der Startbahn stand ein Passagier von seinem Sitz auf, wurde gleich wieder in seinen Sitz gescheucht und erhielt nach dem Start einen heftigen Anschiss von der Stewardess.

 

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Nach dem Start über das Lichtermeer von Saigon und an einem Gewitter vorbei erreichten wir bei Phan Thiet wieder das südchinesische Meer. Die Strecke, für die wir im Auto sechs Stunden gebraucht hatten, legten wir hier in 20 Minuten zurück.

Es gab diese Snackbox mit einem warmen Gericht, in meinem Fall Reis mit Seafood. Die Krabbeln pulte ich heraus. Dazu den kleinen Becher mit Apfelsaft. Wir warteten, dass die Besatzung mit dem Getränkewagen kam. Sollte in der nur gering besetzten Maschine nicht lange dauern. Nach einer Stunde fragten wir dann doch mal nach und erfuhren, dass sie nicht mit dem Getränkewagen herumgehen würden. Auf Bestellung bekamen wir dann aber doch unsere Wunschgetränke. Das habe ich bisher noch auf keinem Flug erlebt, dass es die Getränke nur auf Bestellung gibt. Es war genügend Zeit auf dem zweistündigen Flug.

 

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Diesmal landeten wir aus der richtigen Richtung und überflogen noch einmal das Häusermeer von Hongkong.

03.09.13: CX 289 HKG-FRA, B747-400 B-HKU

Gate 18, Sitz 62 A, Startbahn 07 R, Landebahn 25 L

geplant: 00:25 – 6:25, tatsächlich: 01:11 – 06:50

 

Wir passierten in Hongkong erneut die Sicherheitskontrolle und wurden auf einem Schild gebeten, eventuellen Kopfbedeckungen abzunehmen, damit unsere Temperatur gemessen werden könnte. Es war aber niemand da, der ein Thermometer in eine der Körperöffnungen steckte, es geschah wohl durch eine Infrarotkamera.

Als wir am Gate ankamen, wunderte ich mich schon, dass von unserem Flugzeug gar nichts zu sehen war. Zur Boardingzeit kam dann die Durchsage, dass unser Flug auf 1 Uhr verspätet sei, da die Maschine verspätet von einem anderen Flug eingetroffen war. Also noch eine Weile gewartet und als dann zum Einsteigen nach Reihen aufgerufen wurde, drängte sich eine Traube um das Gate und wir stellten uns in die Schlange. Das Einsteigen ging aber doch überraschend schnell und wir setzten uns in Bewegung. Der Wind hatte gedreht und wir umflogen (wohl aus Lärmschutzgründen) noch einmal komplett Hongkong mit seinem Lichtermeer, um dann in der chinesischen Nacht zu verschwinden.

Diesmal war die Route südlicher, sie führte über China, Kasachstan, an Karaganda vorbei, in Russland in die Nähe von Orenburg, Tula, Smolensk, Minsk, Posen, Leipzig, Erfurt und schließlich nach Frankfurt.

 

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Da es sowieso mitten in der Nacht war, konnte ich diesmal einige Stunden schlafen und daher wirkte der Rückflug nicht so lange wie der Hinflug nach Hongkong.

 

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Als wir in Frankfurt den Fernbahnhof erreichten, fuhr gerade unser Zug nach Aschaffenburg ein und wir quetschten uns in den nächstbesten Wagen. Die Welt hatte uns wieder und so schön und interessant die Reise auch war, so schön war es auch wieder, zuhause zu sein und nach zwei Wochen asiatischer Küche (die lecker war) wieder einmal eine Bratwurst zu essen.

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

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