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Sturm Take-Off mit Spoiler?


Holo

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Hallo zusammen,

 

ich lese hier schon ein paar Jahre, aber jetzt habe ich etwas gesehen, was mich etwas ratlos macht und ich würde gerne mal euere Meinung hören.

Folgendes Video:

 

Es sieht so aus, als würde die Maschine mit ausgefahrenen Spoilern beschleunigen, vermutlich um mehr Anpressdruck zu haben...ist so etwas üblich ?

 

Danke

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Du kannst davon ausgehen, daß der Spoiler ausgefahren ist um eine höhere Geschwindigkeit beim Startlauf zu ermöglichen.

Der Start fand offensichtlich bei starkem/böigem Seitenwind statt

Durch den geringeren Auftrieb (der Spoile "zerstört" einen guten Teil davon) kann die Maschine länger mit entsprechendem Anpressdruck auf der Bahn gehalten werden.

.

Nach dem Abheben sieht man ganz deutlich an den Querrudern wie der Pilot manuell versucht den Effekt der Windböen auszugleichen (Querruder und Spoiler arbeiten ja kombiniert)

 

Das war insgesamt sicher ein "aufregender" Take-Off für die Passagiere !

Im Cockpit war da "etwas Handarbeit" angesagt ...

Das Wetter zum Zeitpunkt des Take-Offs war schließlich nicht wirklich "nett" ...

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Zum Verständnis muss man für Nicht-Experten vielleicht noch erklären, dass es unterschiedliche Arten von Spoilern gibt: flight- und ground spoiler. Letztere liegen in Rumpfnähe und fahren symmetrisch aus, sobald die Maschine bei der Landung Bodenkontakt hat und automatisch wieder ein, sobald der Umkehrschub beendet wird. Erstere hingegen liegen weiter aussenbords und sind in der Tat mit den Querrudern gekoppelt, können also asymmetrisch bei Überschreiten bestimmter Grenzen von der Flugsteuerung dazugesteuert werden, entweder um die Tragflächen gerade zu halten (wie hier) oder die Rollbewegung zu unterstützen wenn seitens des Piloten eine höhere Rate abverlangt wird als die Querruder sie alleine bewirken können.

War etwas vereinfacht beschrieben, aber das Prinzip wird klar, denke ich.

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Das Wetter zum Zeitpunkt des Take-Offs war schließlich nicht wirklich "nett" ...

Die asiatischen PAXe habens aber recht gelassen genommen, Tropenstürme sind dort ja keine Seltenheit. Danke für die Erklärung, erklärt auch die rel. lange Rollzeit.

 

Den Unterschied von Ground- und Flightspoilern scheints beim A32x aber nicht zu geben. Da gehen beim Bremsen im Sinkflug gleich alle Klappen hoch, wenn auch nur zur Hälfte. Auch beim Bremsen wird voller Anker geworfen.

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Die asiatischen PAXe habens aber recht gelassen genommen, Tropenstürme sind dort ja keine Seltenheit. Danke für die Erklärung, erklärt auch die rel. lange Rollzeit.

 

Den Unterschied von Ground- und Flightspoilern scheints beim A32x aber nicht zu geben. Da gehen beim Bremsen im Sinkflug gleich alle Klappen hoch, wenn auch nur zur Hälfte. Auch beim Bremsen wird voller Anker geworfen.

Nach dem Video zu urteilen handelte es sich um einen Aeroflot-Flug ex HKG. Dürfte also ein A330 gewesen sein ...

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Von der Form des Fensters, des Interiors und gerade des Flügels sieht es eher nach einer 767 aus... ;-)

Da war mein Internet nur 5 Minuten zusammen gebrochen und schon hat jemand anderes geantwortet!

 

Ja, ich bin auch dieser Meinung, guckt euch doch mal den Flügel an! Und Videoprojektoren haben die im A330 auch nicht mehr!

 

 

Edit (alter Text):

Das ist kein A330! Das ist ne 767, die flog Aeroflot auf der Strecke auch (und ich glaube immer noch)!

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Du kannst davon ausgehen, daß der Spoiler ausgefahren ist um eine höhere Geschwindigkeit beim Startlauf zu ermöglichen.

 

Das macht schon rein technisch keinen Sinn. Es dürfte einfach der normale asymmetrische Spoiler-Ausschlag aufgrund eines Querruder-Ausschlags gewesen sein. Ist bei Seitenwind normal, auch wenn Boeing empfiehlt nur so viel Querruder zu benutzen dass die Spoiler nicht aktiviert werden um die berechneten Performancewerte einzuhalten.

 

Anpressdruck würde man beim Startabbruch brauchen, aber nicht beim normalen Start. Groundspoiler werden daher nur bei der Landung und beim Startabbruch benutzt.

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Den Unterschied von Ground- und Flightspoilern scheints beim A32x aber nicht zu geben. Da gehen beim Bremsen im Sinkflug gleich alle Klappen hoch, wenn auch nur zur Hälfte. Auch beim Bremsen wird voller Anker geworfen.

 

Doch, das gibt es hier genauso. Spoiler 1 (inboard) ist reiner Ground Spoiler, spoiler 5 (outboard) ein reiner Flight Spoiler und spoiler 2-4 (die dazwischenliegenden) sind je nach Bedarf und Flugzustand sowohl flight spoiler als auch speed brakes.

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Wer sich das innere Querruder ansieht, wird sehen, dass der Pilot hier während des Starts quasi "links vorhält" was eine Folge des starken Seitenwinds ist, er steuert also aktiv gegen den Wind. Die ausgefahrenen Spoiler sind dabei eine Folge des Querruderausschlags.

Sofern ich nicht völlig falsch liege, ist das quasi ein Standardprozedere bei starkem Seitenwind (auf den Boeings)

 

Da die Spoiler ansonsten im Rahmen der Take-Off-Warnung überwacht werden ist ein manuelles Ausfahren der Speed-Brakes für den Start nicht erlaubt.

 

Bzgl. der Zuordnung Grd-Spoiler, Roll-Spoiler und Speed Brakes: das ist wirklich nach Hersteller unterschiedlich und die meisten dieser Steuerflächen nehmen da mehrere Aufgaben war, alles weitere müsste man dann wirklich typenbezogen betrachten.

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Zum Verständnis muss man für Nicht-Experten vielleicht noch erklären, dass es unterschiedliche Arten von Spoilern gibt: flight- und ground spoiler. Letztere liegen in Rumpfnähe und fahren symmetrisch aus, sobald die Maschine bei der Landung Bodenkontakt hat und automatisch wieder ein, sobald der Umkehrschub beendet wird. ...

 

 

Bei welchen Typen fahren Groundspoiler automatisch ein, wenn der Umkehrschub beendet ist?

 

Bis heute hätte ich als Nicht-Experte behauptet, dass die Groundspoiler erst bei erneutem Schub automatisch einfahren. Also beim Taxi-Thrust oder auch beim Durchstarten... aber nicht beim Deaktivieren der Reverser?

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Bei welchen Typen fahren Groundspoiler automatisch ein, wenn der Umkehrschub beendet ist?

 

Bis heute hätte ich als Nicht-Experte behauptet, dass die Groundspoiler erst bei erneutem Schub automatisch einfahren. Also beim Taxi-Thrust oder auch beim Durchstarten... aber nicht beim Deaktivieren der Reverser?

 

Du kannst nicht durchstarten ohne vor her den Umkehrschub rausgenommen zu haben. Bei der B744 heisst die automatische Einfahrfunktion die ich meinte "go-around protection" und ist auf Seite 29 in diesem Dokument erklärt:

http://www.smartcockpit.com/docs/Flight_Controls_(B747-400)_1.pdf

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Ist aber schon richtig was SA261 beschreibt, nicht das rausnehmen des Reverse Thrust sorgt fürs einfahren der Speedbrakes sondern das setzen von forward thrust, also das Vorschieben der Thrust Levers aus idle heraus.

 

Steht ja auch so in der B744-Dokumentation:

"For go-around protection, if Thrust lever 1 or 3 is advanced from closed position,

the Speedbrake lever is driven to DN position."

 

Bei einer ganz normalen Landung werden die Groundspoiler eben durch den "go-arround protection" beim Taxi-Thrust automatisch eingefahren... wenn sie nicht bereits vorher manuell auf DN-Position gesetzt wurden. Und nicht durchs Deaktivieren der Reverser.

 

Der Umkehrschub kann/könnte aus welchem Grund auch immer, ja auch bereits bei noch hoher Geschwindigkeit rausgenommen werden wie z.B. 100kts, bei der die Funktion der Groundspoiler aber immer noch erforderlich ist.

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