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[Tripreport] Florida und die Bahamas (FRA-MIA-FRA mit American Airlines)


martin.stahl

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Recht schnell war klar, dass dieses Jahr der Sommerurlaub nach Florida gehen sollte. Für mich war es die erste „echte“ Amerikareise, da ich bisher nur einen Tagesausflug nach New York gemacht hatte, und das ist schon 15 Jahre her. Also Reisekataloge gewälzt, und dabei stießen wir auf die Möglichkeit, an die Rundreise eine Kurzkreuzfahrt auf die Bahamas anzuhängen. Die Preise dafür waren überraschend günstig, die Bahamas klangen reizvoll, und da wir beide noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hatten, hängten wir sie dran. Die Flüge buchten wir bei American Airlines, die in dieser Sommersaison Direktflüge Frankfurt-Miami hatten. Für 150 € mehr hätten wir mit der Lufthansa im A380 fliegen können, aber der war für uns beide kein neuer Flugzeugtyp mehr, und auch wenn die Lufthansa das bessere Unterhaltungsangebot hatte, lese ich für dieses Geld gerne einige Stunden in einem Buch oder schaue aus dem Fenster. Auch sitze ich lieber in einer vollen, aber nicht so großen B767 im Zweierblock, als im vollen A380 im Dreierblock. Allerdings beunruhigte mich, dass die Miami-Flüge von American Airlines mit schöner Regelmäßigkeit deutlich verspätet in Frankfurt starteten. Die Maschinen kommen von Dallas und fliegen weiter nach Miami, und häufig kommen sie von Dallas verspätet herein, was sich natürlich auf den folgenden Umlauf auswirkt. Aber vielleicht hatten wir Glück und erwischten einen der pünktlichen Flüge.

 

17.08.15

AA 251 FRA-MIA

B767, Kennzeichen N39367

Gate D1, Startbahn 18, Landebahn 12, Sitz 40 A

geplante Flugzeit: 10:30 – 15:15

tatsächliche Flugzeit: 11:13 – 15:31

 

Um gegen alle Verspätungen der Bahn gewappnet zu sein, nahmen wir schon den Zug eine Stunde früher, kamen aber ohne Probleme und pünktlich um 8 Uhr am Frankfurter Flughafen an, standen dann aber eine Dreiviertelstunde in der Schlange vor den Schaltern von American Airlines, nur um die Koffer abzugeben. Es ging nur langsam voran, obwohl drei Schalter alleine für die Gepäckabgabe geöffnet hatten. Neben unserem Flug wurden noch andere Flüge von American Airlines und US Airways (die derzeit mit AA fusionieren) abgefertigt. Vor allem fiel uns eine Fünfergruppe von Frauen auf, die ewig am Schalter standen. Die Damen sollten uns später noch mehr auffallen. Dann waren wir endlich das Gepäck los, hatten noch Zeit für einen schnellen Kaffee und begaben uns zu den Sicherheitskontrollen, wo ich mit einer längeren Wartezeit rechnete. Doch selten waren wir so schnell durch die Kontrolle durch wie bei diesem Flug. Keine zweite Kontrolle, keine Fragen, und so standen wir pünktlich und zeitig am Gate D1 und konnten auch pünktlich in die fast vollbesetzte B767 einsteigen. Allerdings saßen wir dann dennoch gut eine Stunde in der fast ausgebuchten Maschine, bis sie endlich zur Startbahn West rollte. Da an diesen Tagen die Central-Bahn in Frankfurt wegen einer Sanierung gesperrt war, starteten wir von der Startbahn West, obwohl der Kurs uns Richtung Norden führte und Starts Richtung Norden auf dieser Bahn unüblich sind.

 

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Gleich nach dem Abheben um 11:38 Uhr brachte uns eine Rechtskurve auf Kurs Richtung Norden, wovon wir dank der niedrigen Wolkendecke aber kaum etwas mitbekamen. Der Kurs führte über Köln, Rotterdam, England, Nordirland auf den Atlantik, und über Neufundland erreichten wir den amerikanischen Kontinent und flogen über Neuschottland die amerikanische Ostküste über Massachusetts und North Carolina entlang bis nach Miami.

Das Unterhaltungsangebot bestand aus einigen Monitoren, aber nur über dem Mittelblock. Wer, wie wir, an der Seite saß, bekam auf den Monitoren nicht viel mit. Es wurden während des Flugs drei Filme gezeigt, aber leider keinerlei Fluginformationen. Außerdem wurden wir gebeten, die Fensterläden zu schließen (während des Tagflugs), um die Filme besser sehen zu können. Ich schaute lieber aus dem Fenster, da wir nicht ausschließlich über Wolken oder Wasser flogen. Irgendwann kam die Durchsage, dass die Audiosystem ausgefallen sei und man daher zu den Filmen den Ton nicht mehr anbieten könnte.

Unterhaltung bescherten uns dafür die Frauengruppe hinter uns, die uns schon bei der Gepäckaufgabe aufgefallen war. Die fünf Damen hatten sich hinten versammelt und unterhielten sich laut, lachten und gackerten, und es störte. Während ich noch überlegte, ob ich etwas sagen sollte, kam schon eine Stewardess und bat um Ruhe und dass jede sich wieder auf ihren Platz setzen solle. (Sie waren auf zwei Gruppen verteilt.) Das passte den Damen überhaupt nicht und eine herrschte die Stewardess mit „Go! Go!“ an, worauf diese den Kapitän informierte, der dafür sorgte, dass die Damen am Flughafen von Miami von der Polizei in Empfang genommen wurden. Von da an herrschte Ruhe.

 

Wir näherten uns Florida und sahen aus der Luft eines unserer Reiseziele, die Grand Bahamas Insel, in der Ferne.

 

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Landeanflug auf Miami.

 

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Der Flughafen links ist nicht der Miami International Airport, sondern der Opa-Locka-Flughafen, der vor allem für Business Jets genutzt wird. Die Hochhäuser im Hintergrund gehören zum Norden von Miami Beach bzw. zu Sunny Isles Beach, einer Gemeinde nördlich von Miami.

 

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Um15:24 Uhr Ortszeit setzten wir auf der Querbahn 12 auf und hatten dann recht schnell die Parkposition am Terminal erreicht. Als wir die Maschine verließen, standen am Eingang des Fliegers fast 10 Polizisten, um die mittlerweile sehr ruhigen Damen in Empfang zu nehmen. Bei der Einreisekontrolle bekamen wir noch mit, dass sie an einem eigenen Schalter kontrolliert wurden, dann waren wir in den USA und holten den Mietwagen ab. Die erste Nacht verbrachten wir ganz in der Nähe in einem Airporthotel in der blauen Lagune und unternahmen auch nichts mehr großartig.

 

Dank des Jetlags wachte ich am nächsten Morgen so zeitig auf, dass ich die Morgendämmerung mitbekam. Dabei machte ich auch die Erfahrung, wie sehr die Kameralinse beschlägt, wenn man aus dem klimatisierten Raum nach draußen an die feuchtwarme Luft geht. Die Zeit, bis die Linse sich wieder erwärmt hat, mussten wir künftig bei Fotos einkalkulieren.

 

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Mit dem Auto ging es gleich weiter nach Fort Lauderdale, nur rund 40 km von Miami entfernt, aber mit eigenem Flughafen. Zu meiner Überraschung gibt es sogar Linienflüge von Fort Lauderdale nach Miami. Fort Lauderdale wird gerne mit Venedig verglichen dank der vielen Kanäle, die den Ort durchziehen.

 

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Wir parkten am Stadtrand („Was, wenn es weiter drinnen keine Parkplätze gibt?“) und wanderten den E Las Olas Boulevard durch schwüle, subtropische Hitze einige Kilometer bis zum Strand entlang, steckten die Füße ins Wasser und liefen zurück, da wir heute noch bis Cocoa Beach fahren sollten.

 

Kurzer Zwischenstopp in Palm Beach.

 

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Cocoa Beach ist den älteren vielleicht noch als Ort bekannt, in dem die Serie „Bezaubernde Jeanny“ spielte. Gleich nebendran befindet sich Cape Canaveral und daneben das Kennedy Space Center, für mich ein Höhepunkt der Reise.

Im Besucherzentrum waren die ganzen Raketen ausgestellt, mit denen die NASA in den 60er Jahren Satelliten und Astronauten in die Erdumlaufbahn beförderte, wie ganz rechts die Titan II mit der Gemini-Kapsel. Mit diesen führten die Astronauten Kopplungsmanöver in der Erdumlaufbahn als Vorbereitung für die Mondflüge durch.

 

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Die anschließende Rundfahrt über das Gelände endete im Saturn V-Komplex, der komplett der bemannten Mondlandung gewidmet war. Man konnte die ganzen Raumfahrzeuge bewundern und wurde umfassend über die Apollo-Missionen informiert.

 

Ja, und dann habe ich auch den Mond angefasst. Zumindest ein Stück Mondgestein.

 

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Wir nahmen an einer zweiten Rundfahrt teil, die zusätzliche Stopps beinhaltete und uns noch näher an die verschiedenen Startrampen brachte. Für mich erfüllte sich dabei ein Kindheitstraum.

 

Diese Rampe ist für die künftige SLS-Rakete bestimmt, die in den nächsten Jahren mit der Orion-Kapsel wieder Astronauten ins Weltall befördern soll.

 

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Links sieht man im Hangar der Cape Canaveral Air Force-Basis eine Atlas V-Rakete, die einige Tage nach unserem Besuch einen Kommunikationssatelliten der Marine in eine Erdumlaufbahn beförderte.

 

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Rampe B des Startkomplexes 39. Von dieser Rampe sind die Space Shuttles gestartet. Der Wassertank links im Bild lieferte nicht Kühlwasser, sondern das Wasser sollte den enormen Lärm beim Start dämpfen. Rampe A wird derzeit für den Start des SLS-Systems vorbereitet, der leistungsfähigsten Trägerrakete, die die NASA plant.

 

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Das Vehicle Assembly Building (VAB), in dem alle Raketen und Raumfähren  zusammengesetzt werden. Es ist das höchste einstöckige Gebäude der Welt und so groß, dass sich darin sogar Wolken bilden.

 

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Während der Fahrt gab es viele weitere Informationen. Mir war vorher auch nicht klar, dass die Verwaltungsgebäude alle keine Fenster im Erdgeschoss haben, damit feindliche Spione nicht hereingucken können.

Recht neu ist die Attraktion „Atlantis“ im Besucherzentrum. In einem IMAX-artigen Kino sieht man einen Film über die Vision und Entwicklung eines wieder verwendbaren Raumschiffs, des Space Shuttles. Der Film endet damit, dass die Vision Realität wird, denn plötzlich wird die Leinwand durchsichtig und man sieht dahinter das echte Space Shuttle Atlantis. Und dann hebt sich die Leinwand und man kann das Space Shuttle ausgiebig besichtigen.

 

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Rund um die Atlantis gab es noch viele weitere Exponate, darunter auch eine Gedenkhalle für die Astronauten der Challenger, die beim Start explodierte, und der Columbia, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre auseinander brach. Und einen Space Shuttle Simulator, wo man den Start eines Shuttles als Passagier miterleben konnte.

 

Am Ende dieses erlebnisreichen Tages hatten wir noch drei Stunden Fahrt vor uns bis nach St. Augustine, schon recht weit im Norden Floridas. Die Stadt ist die älteste Stadt der USA und hat sich auch noch den historischen Stadtkern bewahrt.

 

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Das frühere Hotel Alcazar, jetzt Sitz eines Museums und der Stadthalle

 

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Flagler College

 

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Nach dem Besuch in St. Augustine verließen wir die Atlantikküste und fuhren nach Orlando, um dort zwei Tage in den Freizeitparks zu verbringen. Unser Hotel war ganz in der Nähe der Universal Studios, aber wir wussten nicht, wie weit es zum Eingang der Studios war, und fuhren daher am nächsten Morgen mit dem Shuttlebus zu den Studios. Der Bus klapperte 20 min. lang erst einmal alle Hotels in diesem Komplex ab und sammelte Fahrgäste ein, fuhr wieder an unserem Hotel vorbei und endlich zu den Studios. Diese eigentliche Fahrt dauerte gerade mal fünf Minuten und damit war uns klar, dass wir am Abend zu Fuß zum Hotel zurückkehren würden.

Die neueste Attraktion in den Universal Studios ist Harry Potter und wir waren beeindruckt. Durch eine Tür in einem Nachbau Londons (natürlich nicht die ganze Stadt) ging es hinein in die Winkelgasse, wo man viel Zeit verbringen und jede Menge Geld ausgeben konnte. In der Zaubererbank Gringotts wartete das erste Fahrgeschäft auf uns und wir stellten uns auf lange Wartezeiten ein. Aber mit einem kleinen Trick konnte man sie elegant abkürzen: Es gibt eine eigene Schlange für Singles, die deutlich kürzer ist. Steht man in dieser Schlange, sitzt man nicht neben der Begleitperson, sondern füllt einen der leer gebliebenen Sitze in der Reihe auf. Feine Sache, denn während der paar Minuten Fahrt mussten wir nicht unbedingt zusammen sitzen und nutzten daher nach Möglichkeit immer im Park die Single-Warteschlange. Man wurde erst dann getrennt, wenn man seinen Platz im Fahrgeschäft einnahm.

 

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An weiteren Themenparks gab es die Simpsons mit einer tollen Simulation, ET, die Minions, wo wir mit einer Stunde am längsten anstanden, einer „Twister“-Simulation inclusive fliegender Kuh, Men in Black und einem eher peinlichen Dreh eines Katastrophenfilms. Bei der Fahrt mit der Achterbahn Hollywood Rip, Ride, Rockit konnte man sich ein Musikstück auswählen, mit dem man während der Fahrt beschallt wurde. Mir erschien nur Gloria Gaynors „I Will Survive“ angemessen und ich hatte meine Dosis Adrenalin schon, als der Wagen senkrecht in die Höhe gezogen wurde. Ein Kettenkarussel wäre mir in dem Moment lieber gewesen und dieses Bild drückt meine Gefühle am ehesten aus :-) :

 

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Der nächste Tag stand im Zeichen von Seaworld.

 

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Noch am Abend ging es weiter an die Westküste, zu den schönen weißen Puderzuckerstränden am Golf von Mexiko. Wie ließen Tampa hinter uns und erreichten Clearwater Beach, nur um im Hotel zu erfahren, dass wir einen Tag zu früh da wären. Wir hatten tatsächlich nicht bemerkt, dass wir ja drei Übernachtungen in Orlando hatten und nicht nur zwei. Ups. Da das Hotel ausgebucht war, suchten wir auf eigene Faust ein Hotel für die kommende Nacht und fanden auch eines in der Nähe.

 

Pier 60 in Clearwater Beach

 

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Clearwater Beach mit unserem eigentlichen Hotel im Hintergrund, das wir dann am nächsten Tag bezogen haben. Unsere Buchung enthielt auch die Resort Fee von 20 $, die uns einen Cocktail in der Strandbar bescherte, außerdem auch kostenlose Telefongespräche weltweit, so dass wir die Gelegenheit zu Anrufen bei Verwandten und Freunden und in der Katzenpension nutzten.

 

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Unser Hotel in den abendlichen Wolken. Dank des subtropischen Klima gab es fast jeden Nachmittag oder Abend einen Gewitterschauer. Die dunklen Wolkenwände und Blitze waren herrlich anzusehen. Wir hatten das Glück, während des Regens im Auto oder gerade im Hotelzimmer zu sein, so dass der Urlaub dadurch nicht beeinträchtigt wurde. Und wer in der Regenzeit nach Florida reist, muss auch mit Regen rechnen.

 

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Bei brütender Hitze machten wir einen Ausflug ins nahe gelegene St. Petersburg. Der berühmte Pier in Form einer auf dem Kopf stehenden Pyramide war wegen Bauarbeiten leider geschlossen.

 

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Das Dali-Museum in St. Petersburg, das wir uns aber nur von außen anschauten.

 

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Nach den drei Tagen in Clearwater Beach ging es die Westküste entlang Richtung Süden.

Die Brücke über die Tampa Bay zurück zum Festland.

 

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Kurzer Stopp in Sarasota…

 

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… und in Venice.

 

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Etappenziel war Fort Myers. Die Stadt hat etwa 60000 Einwohner und trotzdem benötigten wir für die Fahrt ans andere Stadtende zum Hotel fast eine Stunde, da Fort Myers sich über eine große Fläche ausbreitet. Da wir diesmal im Hotel ein Appartement mit kleiner Küche hatten, verzichteten wir auf Restaurantbesuche und kochten selbst. Mit dem Ergebnis, dass ich für den Rest der Reise ein Päckchen Butter im Koffer mit herumschleppte, da ich die Butter nicht wegwerfen wollte. Ging aber ganz gut, da die meisten Hotels zwar keine Minibar, aber dafür einen kleinen Kühlschrank im Zimmer hatten. Und wir dachten immer daran, die Butter vor der Abreise auch wieder aus dem Kühlschrank zu nehmen.

 

Die Palmenallee des McGregor Boulevards

 

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Wir besuchten das Anwesen von Thomas Alva Edison, der hier seinen Winterwohnsitz hatte. Gleich neben dem von Henry Ford, so dass man beide besichtigten konnte.

 

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Edison unter einem der vielen Feigenbäume

 

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Vom Hotel aus war es nur ein kurzes Stück zur Sanibel-Insel, die mit einem schönen Strand im warmen Wasser lockte. Während wir im brusttiefen Wasser planschten, sahen wir weit weg am Horizont die Hotelburgen von Naples, dahinter eine Gewitterfront mit Blitzen, während in der Nähe ein Delfin vorbeischwamm und direkt vor uns ein Schwarm kleiner Fische aus dem Wasser sprang. Urlaubsidylle pur.

 

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Den einzigen längeren Regenguss hatten wir während der Fahrt zu den Everglades.

Das kleinste Postamt der USA in den Everglades.

 

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Als unsere Fahrt mit der Bimmelbahn durch die Everglades begann (wir verzichteten bewusst auf die Schnellboote), schien wieder die Sonne.

 

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Alligator

 

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Anschließend ging es weiter auf die Inselkette der Florida Keys bis nach Marathon, wo das nächste Hotel auf uns wartete. Marathon ist eine der Inseln in der Mitte der Keys.

 

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Der Sombrero Beach in Marathon.

 

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Wir besuchten das Turtle Hospital, in dem verletzte oder erkrankte Schildkröten behandelt und – sofern möglich – anschließend wieder ins Meer entlassen werden. Viele Patienten haben Verletzungen am Panzer aufgrund von Schiffsschrauben oder tragen mehrere Hauttumore, die durch Papillomaviren verursacht werden und die Schildkröten stark einschränken. Wir konnten sogar bei einer Operation zusehen, in der einer Schildkröte ein solcher Tumor entfernt wurde. Am nächsten Tag waren wir dabei, als die Schildkröte Didi nach vier Wochen Aufenthalt im Turtle Hospital am Sombrero Beach wieder ins Meer zurückgebracht wurde.

 

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Von diesem Ereignis berichtet sogar der Lokalsender TV 88.

 

https://www.youtube.com/embed/YgSvy2lDfd8

 

Ein Besuch in Key West, der letzten bewohnten Insel der Keys durfte nicht fehlen. Wir fuhren noch etwa eine Stunde dorthin.

 

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Unsere erste Station in Key West war das Haus, in dem Ernest Hemingway mehrere Jahre gelebt hatte.

 

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Wie ich war er ein Katzenfan und aufgrund einer Mutation hatte seine Katze Snowbell sechs Finger (und somit auch Krallen) an den Pfoten. Diese Mutation, Polydactylie, kommt auch beim Menschen gelegentlich vor. Auch heute leben viele Katzen im Haus und einige von ihnen sind weiterhin Träger dieser Mutation und somit Nachfahren von Snowbell.

 

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Diese Katzentränke war früher das Urinal in Hemingways Stammbar. Er kaufte es dem Inhaber der Bar ab, als dieser das Urinal aussortierte, da Hemingway es bei seinen Barbesuchen so ausgiebig genutzt hatte, dass es sowieso schon halber ihm gehörte.

 

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Gleich gegenüber dem Hemingway-Haus bietet der Leuchtturm einen Blick auf Key West. Von hier ist es nach Kuba näher als zum Festland.

 

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Man musste tatsächlich Schlange stehen für ein Foto am südlichsten Punkt des US-amerikanischen Festlands. Wobei es einige Ecken von Key West gibt, die noch einen Ticken südlicher sind.

 

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Key West vom Pier aus.

 

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Eine der unzähligen kleinen Keys.

 

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Nach zwei Tagen auf den Keys ging es zurück nach Miami. In den Nachrichten hörten wir, dass der Tropensturm Erika in der Karibik schon Verwüstungen angerichtet hatte und Todesopfer forderte und nun Kurs auf Florida genommen hätte. Wir sollten Miami erreicht haben, bis der Sturm angekommen wäre, aber wir wussten nicht, was uns dort erwarten würde. Noch war schönstes Wetter und es ging stundenlang durch Vororte mit einer Einkaufsmeile nach der anderen. In Miami machten wir einen Abstecher nach Key Biscane.

 

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Ein Parkhaus für Yachten.

 

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Miami Downtown

 

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Das letzte Hotel unserer Rundreise befand sich auf Sunny Isles Beach, etwa auf halber Strecke zwischen Miami und Ford Lauderdale. Die Parkgebühren für das Auto betrugen dort stolze 25 $ pro Nacht, wobei wir das Glück hatten, nur in den Hotels in Miami (also ganz am Anfang und hier) Parkgebühren bezahlen zu müssen.

 

Sunny Isles Beach in der Nacht.

 

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Da wir die Bushaltestelle vor dem Hotel hatten, fuhren wir mit dem Linienbus bis in den Süden von Miami Beach zum berühmten Ocean Drive.

 

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Eines der vielen Art-Deco-Hotels, die typisch für den Ocean Drive sind.

 

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Während unseres Spaziergangs durch Miami Beach bekamen wir die Ausläufer von „Erika“ in Form eines halbstündigen heftigen Regenschauers zu spüren. Das war zum Glück alles.

 

Wir wissen nicht, welche Pillen der Architekt bei der Gestaltung dieses Parkhauses genommen hatte.

 

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Das Holocaust-Mahnmal

 

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Damit war die Rundreise beendet und wir brachten das Auto zur Mietwagenstation zum Flughafen zurück. Mit dem Taxi ging es zum Hafenterminal, wo unser Schiff, die Norwegian Sky, auf uns wartete. Wir hatten keine Ahnung, wie eine Kreuzfahrt abläuft. Wird es sein wie auf dem „Traumschiff“? Wird das Taxi uns direkt am Kai absetzen, wo das amerikanische Gegenstück zur Chefhostess Beatrice uns mit Namen begrüßt und ein Glas Champagner anbietet? Welche zwischenmenschlichen Dramen werden sich an Bord abspielen?

Ich hatte bereits online eingecheckt und erfuhr, dass wir um 12 Uhr am Terminal sein sollen. Wir waren viel zu früh, aber sofort nahm uns jemand vor dem Hafenterminal die Koffer ab und schickte uns ins Gebäude zum Einchecken. Die Uhrzeit würde keine Rolle spielen. Das ganze erinnerte mich mehr an einen Flughafen als ans Traumschiff. Die Bordkarte war eine Plastikkarte, die wir immer vorzeigen mussten, wenn wir das Schiff verließen oder betraten, und bei der Kontrolle wurde sie auch mit einem Foto von uns abgeglichen. Dann eine Pass- und Sicherheitskontrolle und wir warteten in einem Gate wie am Flughafen auf das Boarding. Immerhin gab es Orangensaft und Wasser aus einem Automaten. In Gruppen durften wir dann durch eine Passagierbrücke das Schiff betreten und wurden gleich am Eingang von einer fröhlichen und tanzenden Besatzung begrüßt, die unsere Hände schüttelte, und das letzte Besatzungsmitglied in der Truppe sprühte anschließend unsere Hände mit Desinfektionsmittel ein. Es wurde an Bord großer Wert darauf gelegt, sich regelmäßig die Hände zu desinfizieren, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten zu verhindern. Daher stand auch am Selbstbedienungsrestaurant immer ein guter Geist mit der Desinfektionsspritzflasche. Unsere Zimmer sollten erst später fertig sein und die Koffer würden im Lauf des Nachmittags in die Zimmer gebracht. Das hatten wir nicht gewusst und kein Handgepäck in dem Sinne dabei.

 

Auf dem Schiff finden etwa 2000 Passagiere und über 900 Besatzungsmitglieder Platz.

 

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Wir liefen der Masse hinterher und waren von den gigantischen Ausmaßen des Schiffes schlicht und einfach erschlagen. So ungefähr muss es sich anfühlen, wenn man Drogen eingenommen hat. Glaube ich zumindest.

 

Wir fanden recht schnell unseren Stammplatz auf dem obersten Deck. Direkt am Pool herrschte meistens Party mit lauter Musik, aber ganz oben, vorne am Bug, war die Ruhezone mit leiser Musik, wo man es sehr gut aushalten konnte.

 

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Vom Schiff aus hatte man einen fabelhaften Ausblick auf Miami und Miami Beach.

 

Miami Downtown

 

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Die Straße nach Miami Beach

 

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Miami Beach

 

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Der Hafen

 

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Das Outdoor Cafe am Heck. Hier saßen wir meistens beim Essen. Es gab keine festen Essenszeiten und mehrere Restaurants in Bord, so dass man eigentlich immer den gewünschten Platz fand. Wir saßen am liebsten hier im Outdoor Cafe, wo man sich auch alle Sachen aus dem Hauptrestaurant holen konnte. Wenn das Schiff abends ablegte, hatte man hier bei einer Tasse Kaffee oder einem Snack noch einen tollen Ausblick.

 

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Pünktlich um 15 Uhr legten wir ab und verließen den Hafen. Alleine die Fahrt aus dem Hafen dauerte eine Stunde und war schon das Erlebnis Kreuzfahrt wert.

 

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Miami Beach

 

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Star Island

 

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Alle paar Minuten spuckte der Flughafen Miami ein weiteres Flugzeug aus, das über oder neben uns hinweg flog. Leider waren sie für gute Fotos schon zu weit entfernt.

 

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Der Portofino Tower in Miami Beach. Kein Hotel, sondern eine sehr teure Wohnanlage.

 

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Auf diesem Pier an der Südspitze waren wir am Tag zuvor noch.

 

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Langsam zog Miami Beach vorbei…

 

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Hinten Miami, vorne Miami Beach.

 

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Die Seeseite von Miami Beach ohne Gegenlicht.

 

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Das Foto entstand ungefähr drei Stunden nach der Abfahrt. Ein Schiff ist halt doch langsamer als ein Flugzeug. Und Miami ist sehr groß.

 

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Das Schiff fuhr durch die Nacht, und als wir morgens in der kleinen Innenkabine erwachten, hatten wir schon an der Grand Bahamas-Insel angelegt. Direkt am Hafen der Stadt Freeport gab es nur einige kleine Verkaufsbuden, alle interessanten Orte waren mehrere Kilometer entfernt.

Wir hatten eine Begegnung mit Delfinen gebucht und wurden mit dem Bus zu einer Hotelanlage nahe Freeport gebracht. Von dort aus ging es mit einem Boot den Strand entlang zu einer weiteren Bucht.

 

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Die dressierten Delfine in diesem Zentrum verbringen nicht ihr ganzes Leben, sondern können auch auf das offene Meer hinausschwimmen und kommen dann wieder zurück. Jeder von uns hatte Gelegenheit, in Zweiergruppen zu den Delfinen ins Wasser zu gehen, sie anzufassen und bekam auch von ihnen ein Küsschen. Dieses war sehr feucht.

 

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Nach diesem Ausflug ging es zurück zum Schiff und wir fuhren mit einem Taxi zum Taino Beach. Als wir dort ankamen, wurde uns erst bewusst, dass wir vorher ganz in der Nähe dieses Strands gewesen sind.

 

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Um 16.30 Uhr waren alle Passagiere wieder an Bord und hatten die Hände desinfiziert, und pünktlich um 17 Uhr verließen wir den Hafen von Freeport.

 

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Am nächsten Morgen wartete die Hauptstadt Nassau auf uns. Diesmal befand sich der Hafen gleich beim Stadtzentrum.

Vor Nassau ist Paradise Island, eine Insel, die über zwei Brücken mit der Hauptinsel verbunden ist. Auf Paradise Island befindet sich der Atlantis-Hotel- und Freizeitkomplex.

 

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Die Norwegian Sky im Hafen von Nassau

 

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Der Straw Market, wo praktisch nur Souvenirs verkauft werden. Man kann den Marktfrauen aber zusehen, wie sie die Taschen, Fächer, Hüte etc. selbst mit bunten Strohfäden besticken.

 

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Regierungsgebäude

 

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St. Andrew's Presbyterian Kirche

 

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Vom Fort Fincastle aus hat man einen schönen Blick über Nassau.

Das Hauptpostamt ist leider weniger schön.

 

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Die Treppe der Königin wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch Sklaven in den Stein geschlagen.

 

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Das achteckige Gebäude war früher das Gefängnis, jetzt ist es die Bibliothek und ein Museum.

 

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Gregory’s Arch, der früher die Innenstadt Nassaus vom Rest abtrennte.

 

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Das Balcony House ist das älteste Holzhaus in Nassau.

 

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Wir wollten nach Paradise Island und der Reiseführer empfahl die Fahrt mit dem Linienbus. Also gingen wir zur Bushaltestelle, hatten aber keine Ahnung, welche der Busse bis zur Paradise Brücke fährt. Während wir suchend herumstanden, sprach uns ein Polizist an, sprach dann mit dem Busfahrer des nächstens Busses, der uns mitnahm und an der Haltestelle absetzte, wo der Bus bis zur Paradise Brücke führte. Die Hilfsbereitschaft der Einheimischen ist uns mehrmals aufgefallen.

Wie liefen dann über die Brücke, 2 km vom Hafen entfernt, nach Paradise Island.

 

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Inmitten der vielen Hotelanlagen irrten wir ein wenig herum, bis wir dann den öffentlichen Strand fanden.

 

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Und der Strand hatte dann wirklich etwas Traumschiff-artiges an sich. Direkt am Beach Club war es voll wie auf Mallorca, aber ging man 100 m weiter, fand man Schatten und vor allem Ruhe. Dazu dieses herrliche kristallklare Wasser und wir verbrachten die ganze Zeit im Wasser.

 

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Für die Rückfahrt gönnten wir uns ein Taxi, das für die Strecke Strand-Hafen einen festen Tarif hatte.

 

Wir schauten bei süßen Teilchen und Eiskaffee im Outdoor Cafe zu, wie die letzten Passagiere zum Schiff rannten, und dann verabschiedeten wir uns auch schon wieder von Nassau.

 

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Paradise Island. Unser Strand ist hinten am Horizont.

 

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Der vierte Tag, das letzte Ziel: Great Stirrup Cay, eine Strandinsel, die sich im Besitz der Reederei befindet. Faulenzen, lecker essen, schnorcheln, im Wasser planschen. Der Vorteil einer Kreuzfahrt ist, dass man ständig neue Ziele sieht, der Nachteil ist, dass es nach einem Tag weiter geht. Hier wären wir gerne länger geblieben. Das Schiff blieb diesmal auf dem Meer und wir setzten mit Tenderbooten auf die Insel über.

 

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Als Höhepunkt des Tages schwamm in Ufernähe ein Mantarochen zwischen den Badenden umher und zog alle Blicke auf sich.

 

Wir waren in der letzten Gruppe, die zum Schiff zurückkehrte.

 

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Der letzte Abend an Bord.

 

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Am nächsten Morgen hatten wir Miami wieder erreicht und verzichteten auf den Gepäckservice und nahmen die Koffer selbst mit zum Ausgang. Das hatte den Vorteil, dass wir nicht zu einer festen Zeit von Bord gehen mussten. Ich nutzte den Abschied, um endlich auch das Schiff von innen zu fotografieren.

 

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Wir reisten wieder in die USA ein und wollten eigentlich wieder mit einem Taxi zum Flughafen fahren. Die 27 $ Festpreis für das Taxi waren für uns günstiger als der von der Reederei angebotene Bustransfer für 20 $ pro Person. Als wir erwähnten, das Taxi zu nehmen, bot man uns an, dass wir beide gemeinsam für 20 $ den Bus nehmen könnten. Zum Glück hatten wir den Transfer nicht vorgebucht. Dass es eine halbe Ewigkeit dauerte, bis der Bus dann endlich losfuhr, ist eine andere Geschichte, aber wir hatten genügend Zeit.

 

04.09.15

AA 250 MIA-FRA

B767, Kennzeichen N359AA

Gate D40, Startbahn 26 L, Landebahn 25 R, Sitz 40 A

geplante Flugzeit: 14:20 – 06:15

tatsächliche Flugzeit: 16:56 – 08:47

 

Das Gepäck waren wir schnell los, und da vor dem Schalter noch eine Kofferwaage stand, konnten wir zwischen Koffer und Handgepäck noch umpacken, bis die 23 kg erreicht waren. Durch die Sicherheitskontrolle waren wir schnell und komplikationslos durch und fanden in der Nähe des Gates eine ruhige Ecke, sogar mit Schaukelstühlen aus Holz, wo ich einen Blick auf das Vorfeld hatte. Stellvertretend für die vielen anderen Flugzeuge, die ich während der letzten drei Wochen gesehen hatte, hier drei.

 

Diese B757 der American Airlines brach den Start kurz nach dem Losrollen ab und startete 20 min. später erfolgreich.

 

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Leider bekam ich kein bessere Foto des Amerijet-Frachters zustande, aber hey, es ist eine B727!

 

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Eine B747-8 in der Frachtversion.

 

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Pünktlich zum Boarding waren wir am Gate und ebenso pünktlich kam die Ansage, dass ein Teil an der Frachttür ausgewechselt werden müsste und sich das Boarding daher verzögern würde. Niemand wüsste wie lange, aber es würde reichen, wenn die Passagiere in einer Viertelstunde wieder kommen würden. Da begann das Boarding dann auch tatsächlich und wir saßen in einer komplett ausgebuchten B767. Hinter uns gab es Probleme, als eine Familie mit Kleinkind im Dreierblock saß und der Passagier davor von dem ständigen Treten des Kindes gegen seinen Sitz genervt war. Ein Flugbegleiter tat sein bestes um zu schlichten, hatte aber keine Möglichkeit, jemanden woandershin zu setzen. Die Familie war empört, mit dem Kleinkind so weit hinten zu sitzen, aber es gab auch keine Möglichkeit zu tauschen, weil niemand der Passagiere weiter vorne in den hinteren Mittelblock ganz ohne Fenster, dafür zwischen den Toiletten den Nachtflug verbringen wollte. Schließlich fand sich doch ein Freiwilliger, so dass zumindest die Mutter mit dem Kleinkind sich woanders hinsetzen konnte. Und hinten herrschte wieder Ruhe.

Und wir warteten. Das Ersatzteil war schon eingebaut, aber es fehlte noch die Dokumentation. Und wir warteten. Die Dokumentation kam nicht herbei, eine Folge der noch laufenden Fusion zwischen American Airlines und US Air. Nach einer Stunde zog auch noch das tägliche Gewitter auf und der Flughafen wurde geschlossen. Ich sah aus dem Fenster aber die ganze Zeit Flugzeuge starten und landen. Der Kapitän erklärte später, dass nur unser nördlicher Teil des Vorfeldes geschlossen wurde bzw. einige Flugzeuge es in dem kurzen Zeitfenster zwischen erster und zweiter Schließung geschafft hatten, ihre Position zu verlassen und zu starten. Immerhin verteilten die Flugbegleiter nach einer Weile Wasser und einen Keks, und nachdem wir drei Stunden im Flugzeug gesessen waren, ging es endlich los, und um 17:09 Uhr hoben wir ab.

 

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Gleich nach dem Abheben verschwanden wir in der Gewitterwolke und die nächsten Flugminuten erinnerten doch etwas an die Achterbahnfahrt in den Universal Studios. So heftige Turbulenzen hatte ich auch noch nicht erlebt und leider blockierten die Wolken die Sicht auf Miami Beach.

 

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Diesmal war die Route südlicher. Es ging nach einer Rechtskurve hinaus aufs Meer und südlich von London erreichten wir am nächsten Morgen Europa, und über Brüssel und Lüttich gelangten wir nach Frankfurt.

 

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Ein letzter Blick auf die Bahamas.

 

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Nach einem ereignislosen Nachtflug, den ich zur Hälfte verschlief, waren wir wieder in Frankfurt und zum ersten Mal erlebte ich den Parallelanflug aus dem Flugzeugfenster. Dieser A320 der Lufthansa kam aus Mailand und ich sah ihn von oben auf der Südbahn landen, während wir kurz danach um 8:30 Uhr auf der Nordwestbahn aufsetzten.

 

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Gut eine Stunde später sollte ein ICE nach Aschaffenburg fahren, den wir gerne erreichen wollten. Einreise, Kofferband und dann noch der Transfer zum Fernbahnof. Wir nahmen den Bus zum Terminal 1 und es wurde sehr knapp. Als wir auf der Rolltreppe zum Bahnsteig standen, sahen wir den ICE unten stehen und hörten die Durchsage „Bitte Türen schließen!“. Ich wusste vorher nicht, dass man mit einem großen Koffer so schnell eine Rolltreppe herunterrennen kann, mit einem „Entschuldigung, wir müssen den Zug bekommen!“ an anderen Passagieren vorbei, und dann waren wir im Zug. Auf den allerletzten Drücker.

Es war gut, wieder daheim zu sein. Wir hatten in den drei Wochen viele schöne Erlebnisse gehabt, aber ich freute mich jetzt wieder auf den Alltag und die eigenen vier Wände, Kaffee aus einer Tasse und keinem Pappbecher und auch ein Frühstück vom Porzellanteller statt Styropor. Und ist es nicht schön, wenn man nach drei Wochen schönen Ferien auch wieder den Alltag zu schätzen weiß?

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

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  • 1 Monat später...

Getippt war das in ein paar Stunden. Am meisten Zeit geht dafür drauf, die Fotos hochzuladen.

Vorher habe ich einige Tage lang die Fotos bearbeitet und beschriftet. Das macht immer am meisten Arbeit, zählt aber nicht zum Tripreport, da ich die Bilder für meine Sammlung verwende und anschließend diejenigen für den Tripreport heraussuche.

 

Martin

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  • 2 Wochen später...

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