Zum Inhalt springen
airliners.de

Aktuelles zum billigen Öl/Kerosin


Empfohlene Beiträge

In den vergangenen 18 Monaten ist der Ölpreis um ~70 % gesunken, dementsprechend profitieren vielen Branchen, bei denen das Öl in der Preiskalkulation eine große Rolle spielt. Ihre Kunden sparen nach Einschätzung der Verbraucherzentrallen zu wenig, zu spät oder gar nicht.

Die Lufthansa erließ 2004 erst mal einen Kerosinzuschlag. Heute heißt der Kerosinzuschlag auf der Rechnung  "international surcharge". Doch in diesem Zuschlag verberge sich weiterhin ein Anteil für Kerosin, räumte ein Konzernsprecher. Sieht es bei den anderen Fluggesellschaften ähnlich aus? Ist es anzunehmen, daß der Kerosinzuschlag (im "international surcharge") mal wegfallen wird?

 

 

@Mods, falls das Thema schon existiert, bitte dieses dahin verschieben bzw. den 2. Punkt (Luftfahrt: [....], Wirtschaft) verschieben!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man sollte auch beachten dass die großen Airlines i.d.R. ihren Sprit nicht zum Tagespreis kaufen, sondern sich schon Quartale im vorhinein Kontingente zum augenmerklich günstigeren Preis sichern. Vielen Zahlen aktuell noch den vor Quartalen vorrausgesagten Preis. Es konnte ja niemand ahnen dass der Rohölpreis derart in den Keller rauscht.

 

Als einziges Beispiel ist mir bisher Norwegian bekannt die den Zuschlag auf zumindest Kurz- und Mittelszrecke gesenkt hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich glaube das der heutige "Kersosinzuschlag" nicht mehr wirklich viel mit Kerosinzuschlag zu tun hat. Die Flugpreise werden einfach mit dem Zuschlag kalkuliert. Dadurch hört sich der Grundpreis einfach billiger an. Wenn man überlegt welche Schwankungen es seit 2014 bei dem Ölpreis gab......Glaube nicht das der wegfallen wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Muss bei der Buchung nicht der all-in Preis angegeben werden? Sprich bei 49€ ist es relativ uninteressant wie hoch der Grundeis ist? 10 oder 30€ etc.

 

In vielen Reiseportalen wird aber nach Grundpreis sortiert und die Gebühren und Kerosinzuschläge kommen nachher drauf. Dort landet man also weiter vorne.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

FR hat im Jahresbericht 2015 veröffentlicht, daß man bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016/17 einen Anteil von 70% des Bedarfs an Kerosin per Kontrakt zu 657 $ / Tonne eingekauft hat.

https://investor.ryanair.com/wp-content/uploads/2015/08/Annual-Report-FY15.pdf

Seite 146 unten.

 

Das erscheint mir nicht besonders günstig, wenn man sich die Preisentwicklung anschaut.

Weiß jemand, wie z.B. bei LH das ausschaut?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zu Lufthansa mal sehen was die am 16.03. in ihrem Jahresabschluss schreiben. 

Der Jahresabschluss von IAG ist auch noch nicht online.

 

Delta hat am Montag/Dienstag in Investoren-Konferenzen gesagt, dass sie für 2016 mit einem durchschnittlichen Preis von 1,45 USD je Gallone rechnen und die Hedge-Verluste bei 100-200m USD im Quartal in 2016 gedeckt sind. Das entspricht etwa dem Verlust den Ryanair über die gesamte Zeitraum der offenen Hedges [stand 03/2015) angeben hat. 

 

Der 100-Tage-Durchschnitt für Kerosin am Spotmarkt [JetFuel, US Golfküste] zum 30.09.2014 betrug 2,83 USD/Gallone. 

 

Intuitiv würde ich sagen, dass Ryanair kein so schlechtes Geschäft gemacht hat und einen Teil der Verluste ausgleichen kann wenn man auf dem aktuellen Preisniveau genauso aggressiv absichert. Auf den ersten Blick sieht das natürlich anders aus, wenn der durchschnittliche Future Preis für Kerosin an der CME bis 03/2017 bei 381 USD/t liegt. 

 

[Das waren jetzt viele Zahlen, die nicht direkt vergleichbar sind, aber zu ersten Einschätzung ausreichend].

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab jetzt mal bei den Veröffentlichungen von LH nachgeschaut, und da sieht es so aus, als ob in 2015 zu durchschnittlich 93 US$ kontrahiert wurde.

http://investor-relations.lufthansagroup.com/finanzierung-und-cr/hedging.html

 

Die Angaben von FR, heruntergebrochen auf das Barrel wäre 83,6 US$ für einen ähnlichen Zeitraum.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab jetzt mal bei den Veröffentlichungen von LH nachgeschaut, und da sieht es so aus, als ob in 2015 zu durchschnittlich 93 US$ kontrahiert wurde.

 

Wenn ich das Diagramm richtig lese wurde bei einem Marktpreis von US$50/Barrel tatsächlich US$65 bezahlt. Immerhin 30% mehr, für die man keinen Gegenwert erhielte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hedgen ist auch immer schwierig. Steigt der Ölpreis für ne Weile will sich natürlich jeder dagegen absichern. Und nun ist man halt gekniffen, weil einen derzeitigen Preisverfall kaum einer vorhersehen konnte...

 

Was mich interssieren würde, ist aber: Wie halten das die Fluggesellschaften momentan? Hedgen für die nächsten Dekaden um vom günstigen Preis zu profitieren? Nicht hedgen, um sich die Flexibilität wahren zu können? (Bei plötzlichen drastischen Preisanstiegen hätte man ja immer noch die alten Hedge-Geschäfte in der Hinterhand)? Hoffen auf noch weiter fallende Preise?

 

Prinzipiell finde ich es falsch, bei ungünstig gelaufenen Hedge-Geschäften von "Verlust" zu sprechen. Streng genommen verliert man ja nichts, das Geld wurde ja schon ausgegeben. Und wäre der Ölpreis nicht gefallen, hätte man genau gleich viel Geld ausgegeben. Man kann nur nicht vom gefallenen Ölpreis profitieren und zusätzlichen Gewinn machen.

Aber kein zusätzlicher Gewinn != Verlust

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hedgen für die nächsten Dekaden um vom günstigen Preis zu profitieren?

 

Beim Zustandekommen eines hedge-deals gibt es ja immer zwei Seiten: die Partei, die sich durch das Geschäft absichern will und die, der bei entsprechender (ungünstiger) Preisentwicklung ein Verkaufsgewinn durch die Lappen geht. Also muss eine Risikoabwägung auf beiden Seiten stattfinden und die Bereitschaft bei letzteren, übermässig lange in die Zukunft zu wetten, nichts anderes ist es ja, hat im letzten Jahr eher ab- als zugenommen..

Prinzipiell finde ich es falsch, bei ungünstig gelaufenen Hedge-Geschäften von "Verlust" zu sprechen.

 

In einer Wettbewerbssituation ist jeder nicht realisierte Gewinn ein, zumindestens gefühlter, Verlust, sobald es auch nur einen Mitbewerber gibt, der sie Situation für sich besser ausgenutzt hat.

 

http://centreforaviation.com/analysis/cathay-pacific-2015-profit-usd1-billion-fuel-hedging-loss-obscures-strategic-weaknesses-271098

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lufthansa hat heute ihren Geschäftsbericht veröffentlicht. Konzernweit sind die Treibstoffkosten um 36,2% inkl. gesunken. Der Spotpreis ist im Jahresdurchschnitt um 41% gesunken. Das spricht für solide Hedge-Strategie. Aber der fallende Euro hat einen großen Teil der Ersparnisse aufgezehrt, so dass am Ende nur 14,3% bei den Treibstoffkosten gespart werden konnte. Übers Jahr gerechnet hätte das Ergebnis um 980 Mio. EUR besser ausfallen können, hätte man auf Sicherungsgeschäfte verzichtet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Immerhin 30% mehr, für die man keinen Gegenwert erhielte.

 

man kann damit nicht 30% weiter fliegen, aber Planungssicherheit lässt sich durchaus auch in einem diskreten EUR Wert ausdrücken. Wenn ich meine Treibstoffrechnung für die nächsten paar Monate kenne, ist z.B. mein Liquiditätsmanagment deutlich vereinfacht.

 

Den Sprit billiger kaufen wäre natürlich immer noch besser, aber wertlos ist das ganze nicht.

 

Insofern hat man im gleichen Sinne keinen Mehrwert wie bei einer Versicherung, da liegt der Erwartungswert für die Rückzahlungen auch deutlich unter den Prämien.

 

Gruß

Thomas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

man kann damit nicht 30% weiter fliegen, aber Planungssicherheit lässt sich durchaus auch in einem diskreten EUR Wert ausdrücken. Wenn ich meine Treibstoffrechnung für die nächsten paar Monate kenne, ist z.B. mein Liquiditätsmanagment deutlich vereinfacht.

 

Den Sprit billiger kaufen wäre natürlich immer noch besser, aber wertlos ist das ganze nicht.

 

Insofern hat man im gleichen Sinne keinen Mehrwert wie bei einer Versicherung, da liegt der Erwartungswert für die Rückzahlungen auch deutlich unter den Prämien.

Das Argument mit der Planungssicherheit kann ich sehr wohl nachvollziehen, aber nur solange die Kosten steigen und die "Versicherung" einen Teil des Mehraufwandes abfedern kann, wenn die Marktpreise aber sinken, wie im vergangenen Jahr, kommen die Aufwände zur Erlangung der Planungssicherheit doch noch on top zu den tatsächlichen (und zu diesem Zeitpunkt quasi auch bereits entstandenen) Verlusten beim Kerosineinkauf dazu. Das kriege ich als nicht-Betriebswirtschaftler mit gesunden Menschenverstand nicht mehr schöngerechnet...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus Zeitgründen nur zwei kurze Anmerkungen: Es gibt langfristige Trends, wie sich die Preise entwickeln aber keine Sicherheit. Der Preisverfall bei Öl war im Sommer 2014 keine Mehrheitsmeinung. Was die damaligen Prognosen waren, müsste man nachsehen.

 

Der Preis für die Sicherungsprodukte hängt von folgenden Faktoren ab: (1) Marktpreis des zu sichernden Produkts; (2) Zielpreis des zu sichernden Produkts; (3) Varianz bzw. die Schwankungsbreite der Preisänderungen; (4) Marktzins, (5) Laufzeit-Dauer. Die Kosten für Sicherung steigen je größer die Differenz zwischen (1) und (2) und je höher die Werte für (3), (4) und (5) sind.

 

Im Ergebnis, im Frühjahr 2014 Sicherungsgeschäfte für das tatsächliche Niveau im März 2016 abzuschliesen war prohibitiv teuer. Im Herbst 2014 wäre es aufgrund von (3) nicht günstiger geworden. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das kriege ich als nicht-Betriebswirtschaftler mit gesunden Menschenverstand nicht mehr schöngerechnet...

Deswegen hat man aus etwas, das sich auf "billiger einkaufen als verkaufen" verkürzen lässt, auch ein ganzes Studium machen können ;)

 

Ganz einfache Frage: wie gestaltet man seine Ticketpreise wenn man keine Ahnung hat wie groß der größte Kostenblock dann wohl sein wird wenn man die Leistung erbringen muss?

Recht viel BWL Handwerkszeug funktioniert nicht wirklich gut wenn man die Kosten nur sehr grob schätzen kann.

 

Beide Strategien kommen mit den gleichen Risiken, nur sitzen die an anderen Stellen.

 

Gruß

Thomas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob die Damen und Herren mit der im System gepflegten Fantasiezahl glücklich werden wenn die Spritpreise dann doch mal gestiegen sind, ist äußerst fraglich.

Meiner Meinung nach ist es weniger schlimm, einen Kostenvorteil nicht mitgenommen zu haben als direkt Mehrausgaben zu haben.

 

Beispiel: Als der Bitcoin-Kurs 2013 so hoch war, haben manche Leute mehrere 10.000 Euro Gewinn gemacht. Ich habe keine Bitcoin, somit hab ich den Gewinn nicht gemacht. Das ist ärgerlich, denn ich hätte nun viel Geld haben können (hätte, hätte, Fahrradkette) und mir damit eine Wohnung direkt kaufen können.

Es ist aber immer noch weniger schlimm, wie wenn ich mit dem Geld gerechnet hätte und somit der entgangene Gewinn Probleme verursacht, weil ich meine Wohnung nicht abbezahlen kann.

Und noch schlimmer ist es, wenn ich aus dem Nichts mehrere 10.000 Euro zahlen muss, weil plötzlich mein Kredit teurer wird.

 

So ähnlich ist es mit dem Hedgen doch auch. Man profitiert nicht von den aktuell niedrigen Ölpreisen. Aber man gibt auch nichts aus, mit dem man nicht schon gerechnet hat. Man muss keinen zusätzlichen Schein aus der Tasche ziehen, der einem dann irgendwann das Genick bricht weil er fehlt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...