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Wetterbedingte Umleitungen


Bigkis

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Du darfst eben nicht Deine Prioritäten auf alle anderen verallgemeinern. Wenn man mich z.B. vor die Wahl stellt "am Gate bleiben und dafür so zügig wie möglich weiterkommen" oder "noch einen Kaffee trinken und dadurch einen sich kurzfristig auftuenden slot verpassen" wüsste ich, dass sich die Lounge gehackt legen kann.

 

Auch das ist voreilig. Dass akute Gewittergefahr bestand war schon den ganzen Tag klar, genug Zeit also für die Airline zu entscheiden, gar nicht erst nach FRA abzufliegen. Wenn man es doch tut nimmt man als Besatzung genau so etwas als Möglichkeit billigend in Kauf. Dafür kann die Flugsicherung mal rein gar nichts.

 

Da Gewitter häufig sehr lokal begrenzt sind, kann man ja nicht gleich bei "akuter Gewittergefahr" alle Flüge canceln.

Da wären dann am nächsten Tag die Vorwürfe hier schon vorprogrammiert " LH stellt Flüge ein, trotz schönstem Sommerwetter am Airport." Wie oft hat man das denn, dass ein Gewitter grade mitten über den Airport zieht und 20km weiter ist schönster Sonnenschein, und umgekehrt!

Genauso kann das eine Flugzeug gerade noch landen, und das nächste muss dann schon einen Goaround einleiten!

Oder man geht ins Holding und 20min später ist alles wieder klar!

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Danke für die Antwort, aber richtig verstehen tue ich es immer noch nicht. Die Crew ist in ihrem normalen Dienst und hat sagen wir mal einen Flug ARN-FRA, muss aber nach STR ausweichen weil in FRA schlechtes Wetter ist. Jetzt ist ihr nächster Einsatz auf demselben Flugzeugtyp, der in FRA eingeplant ist, aber FRA-HAM mit (wahrscheinlich) anschließendem Nightstop in HAM. Was mir nicht einleuchtet: Warum wird zwischen den Flügen ARN-FRA und FRA-HAM von der Besatzung das Flugzeug gewechselt? Es wäre doch nur sinnvoll, den Flug FRA-HAM dann mit demselben Flugzeug wie ARN-FRA zu machen.

Es kann auch sein, dass zum Beispiel die Crew mit nem A319 kommt, der nächste Flug im Dienstplan auslastungsbedingt aber mit nem A321 durchgeführt wird. Dann muss natürlich auch gewechselt werden.

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Wenn z.B. der Wechsel von A319 auf A321 planmäßig erfolgt, muss niemand aus dem Standby geholt werden. Für zwei neue Besatzungsmitglieder würde mit diesem Flug der reguläre Dienst beginnen. Oder sie wurden von einer andern Besatzung abgezogen, die nun von A321 auf A319 gewechselt hat.

 

Martin

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Keine Airline der Welt kann bei entsprechenden Wetterlagen alles doppelt und dreifach vorhalten, das sollte doch einleuchten ?

Verlangt auch niemand. Ich habe hoffentlich deutlich gemacht, dass ich das eben NICHT für einen Weltuntergang halte.

Dass allerdings ein gerade mal etwa 20 Minuten andauerndes Gewitter zu 3.5Std Verspätung führt, weil die LH für mindestens 2 Flüge - der spätere war annuliert und damit die beiden gemerged - an ihrer Heimatbasis (wir reden nicht von einer Aussenstation mit 2 Flügen am Tag) keine Ersatzcrew auftreiben kann, ist alles andere als optimal.

 

Ich kenne solche Situationen - wenn auch nicht in der Luftfahrt - auch aus handelnder Position. Ich kann verstehen, wie es dazu kommt.

 

Es geht deutlich besser, und das muss der Anspruch einer selbsternannten Premium-Airline sein.

 

Bei einer einstündigen Verspätung hättet ihr keinen Pieps dazu von mir gelesen.

 

Man kann froh sein, wenn sich ne Airline trotzdem vorbildlich kümmert

richtig.

 

Vorbildlich war das nun nur beim besten Willen nicht annähernd.

Auch nicht völlig daneben, aber es ist deutlich Luft nach oben.

Und ich finde durchaus, dass man das auch bei der ach so heiligen LH äussern darf.

 

Besser Unannehmlichkeiten, wie mit der Brechstange unter solchen Bedingungen den Plan einhalten wollen bis einem

sprichwörtlich der Saft ausgeht. Dafür gibt es genügend Beispiele und dann wird man in den Medien zerissen.

Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte.

Du darfst eben nicht Deine Prioritäten auf alle anderen verallgemeinern. Wenn man mich z.B. vor die Wahl stellt "am Gate bleiben und dafür so zügig wie möglich weiterkommen" oder "noch einen Kaffee trinken und dadurch einen sich kurzfristig auftuenden slot verpassen" wüsste ich, dass sich die Lounge gehackt legen kann.

Nun mal kurz zurück in die Realität: es ist nicht so, dass die Crew ankommt, das Flugzeug in den nächsten 30 Sekunden geboardet ist und dann abhebt.

Zwischen Ankunft der Crew und Beginn des Boardings lag was um 'ne halbe Stunde. Normal. Mehr als genug Zeit für 'ne Durchsage und 5 Minuten Fussweg.

Und wir reden von dreieinhalb Stunden am Gate, nicht 30 Minuten.

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Sehe es doch bitte mal von der Seite.

Jede Airline hat gewiss Erfahrung damit, dass es zu Problemen führt, wenn man Leute 2 Stunden in eine Lounge lässt.

( gerade Abends) 

Du wärst vielleicht 5 Minuten nach der Ansage am Gate gewesen, aber die Erfahrung zeigt das man da andere aufgrund

Status, Uhrzeit oder sonstwas dann persönlich zum boarden bitten muss.

Sowas versucht man selbstverständlich zu vermeiden, besonders dann wenn die Zeitfenster ohnehin eng sind.

Da lässt ein renitenter dann den ganzen Flug platzen, wenn er nach 2h Lounge blöd macht und Gepäck ausgeladen werden muss

ist das Zeitfenster weg. mal drüber nachgedacht ?

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Vorsicht foobar: Die kleinste Kritik (auch wenn sie berechtigt ist und sachlich vorgetragen wird) an LH bzw. der LH Group ist hier im Forum gefährlich. Das löst bei einigen Usern sofortige "Beschützerinstinkte" aus. ;-)

 

Dass es bei schlechtem Wetter, AOG etc. bei (fast) allen Airlines nicht immer rund läuft ist allen klar. Ich verstehe Dich eher so, dass man an LH (zumal an der Homebase) andere (höhere) Erwartungen hat. Und das wiederum kann ich gut nachvollziehen.

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Dass es bei schlechtem Wetter, AOG etc. bei (fast) allen Airlines nicht immer rund läuft ist allen klar. Ich verstehe Dich eher so, dass man an LH (zumal an der Homebase) andere (höhere) Erwartungen hat. Und das wiederum kann ich gut nachvollziehen.

Ziemlich genau so.

Wenn man dem eigenen Anspruch als Premium-Airline gerecht werden will, muss man eben auch Premium liefern. Und gerade im Umgang mit Unregelmässigkeiten hat die LH eigentlich immer geglänzt, um so enttäuschender, dass das hier nicht so gut funktioniert hat.

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Ziemlich genau so.Wenn man dem eigenen Anspruch als Premium-Airline gerecht werden will, muss man eben auch Premium liefern. Und gerade im Umgang mit Unregelmässigkeiten hat die LH eigentlich immer geglänzt, um so enttäuschender, dass das hier nicht so gut funktioniert hat.

Vielleicht sind wir damit ja bei des Pudels Kern angelangt: es gibt pro Jahr vielleicht 4-5 Situationen, an denen wetterbedingt auch bei einer Premium-Airline nicht mehr jeder Flug wie geplant durchgeführt werden kann. Du bist eben in solch eine Situation reingeraten, in der etwas improvisiert werden musste, und Deine offensichtlich unrealistische Erwartungshaltung musste förmlich enttäuscht werden. Zum Teil war es Pech, auf der anderen Seite muss man immer mit Komplikationen rechnen, wenn man sich für eine Umsteigeverbindung entscheidet.

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Vielleicht sind wir damit ja bei des Pudels Kern angelangt: es gibt pro Jahr vielleicht 4-5 Situationen, an denen wetterbedingt auch bei einer Premium-Airline nicht mehr jeder Flug wie geplant durchgeführt werden kann. Du bist eben in solch eine Situation reingeraten, in der etwas improvisiert werden musste, und Deine offensichtlich unrealistische Erwartungshaltung musste förmlich enttäuscht werden. Zum Teil war es Pech, auf der anderen Seite muss man immer mit Komplikationen rechnen, wenn man sich für eine Umsteigeverbindung entscheidet.

Dieser LH-macht-niemals-Fehler-Verteidungsreflex ist doch wirklich absurd.

 

Interessanterweise ist die LH ganz offensichtlich der Meinung, dass meine ach so unrealistische Erwartungshaltung alles andere als unrealistisch ist; ich wende mich nach negativen (und überraschend positive auch) eigentlich immer an sie (nur aus Fehlern, von denen man weiss, kann man lernen, und man ist innerhalb der Organisation zwangsweise betriebsblind), und sie bedanken sich immer sehr sehr deutlich, mit Worten und auch materiell - und in vielen Fällen hat man sicht- und spürbar daraus gelernt.

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Ich verstehe die Aufregung nicht, hat mit der LHG gar nichts zu tun.

Du hast dein Endziel trotz widriger Bedingungen erreicht, was willst du mehr ? 

Die sind sicher nicht betriebsblind, sondern wollen alle sich kurzfristig ergebenden Chancen offen halten

um den Betrieb einigermaßen am laufen zu halten.

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http://www.focus.de/panorama/welt/verspaetungen-und-ausfaelle-unwetter-wirbeln-flugverkehr-in-deutschland-durcheinander_id_5575958.html

 

30 Landungen pro Stunde statt knapp 70 in der Spitze, dummerweise sind die angesagten Gewitter jetzt gar nicht gekommen. Jetzt wird mit Sicherheit auch vom Einen oder Anderen gemeckert, während man vorgestern nicht verstehen konnte, warum die Flieger nicht am Boden gehalten wurden.

Merke: Gewitterzellen wie zur Zeit sind nicht engmaschig genug vorherzusehen, da liegen die Verantwortlichen auch schon mal daneben. Vorwerfen kann man es ihnen meines Erachtens nicht.

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... genug Zeit also für die Airline zu entscheiden, gar nicht erst nach FRA abzufliegen. Wenn man es doch tut nimmt man als Besatzung genau so etwas als Möglichkeit billigend in Kauf. Dafür kann die Flugsicherung mal rein gar nichts.

 

Die Flugsicherung vergibt Slots entsprechend der Verkehrslage. Bei überfülltem Luftraum bekommt man nicht mal die Anlassgenehmigung. Wenn man dann wie heute aus Vorsicht Slots in FRA vorsichtshalber kassiert, kann man die Betroffenen vielleicht besser umbuchen, die ideale Lösung kann das aber auch nicht ein.

 

Eine bedarfsgerechte Slotsteuerung ist mit heutigen Möglichkeiten bei der Flugsicherung denkbar einfach umzusetzen. Wie könnte man sich dagegen ein Eingreifen der Dispatcher vorstellen? Die Anweisung an eine startbereite Crew den Slot nicht zu nutzen, würde doch mit seiner Stornierung einhergehen, oder?

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... keine Ersatzcrew auftreiben kann, ist alles andere als optimal.

 

 

Da Du anscheinend Projekt- und Krisenmanagement super beherrscht. Helf mir mal auf die Sprünge, wie der Optimalablauf mit einer Crew aus Frankfurt auf Standby gewesen wäre und wie lange was hätte dauern sollen? 

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Die Anweisung an eine startbereite Crew den Slot nicht zu nutzen, würde doch mit seiner Stornierung einhergehen, oder?

 

Nicht unbedingt. Die Autorität zur Entscheidung, ob in einer zweifelhaften Situation losgeflogen wird oder nicht liegt ausschliesslich beim Captain: wenn er/sie "nein" sagt ist es "nein". Klar spielen irgendwo betriebswirtschaftliche Aspekte eine Rolle, das Zünglein an der Waage spielen sie aber bei einer Airline wie LH sicher nicht: da geht die Sicherheit immer noch deutlich vor Bequemlichkeit (und das ist bei genauem Nachdenken auch gut so).

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Die Autorität zur Entscheidung, ob in einer zweifelhaften Situation losgeflogen wird oder nicht liegt ausschliesslich beim Captain: wenn er/sie "nein" sagt ist es "nein". 

 

Klar, der Captain kann immer "nein" sagen wenn er es für angebracht hält, und das ist auch gut so.

 

Aber wie sieht es im Falle des von Bueno Vista genannten Szenarios aus? Also dass der Dispatcher vorgibt, dass NICHT geflogen wird? Da dürfte der Captain mit seinem allmächtigen "nein"-Recht kaum weiter kommen und ein allmächtiges "ja"-Recht geltend machen können. Nicht zu fliegen ist stets die sichere Alternative, somit dürfte da ja nichts dagegen stehen - oder gibt es etwa Captains, die dann sagen "ich hab jetzt aber Bock zu zu fliegen, also sch... auf die taktische Optimierung des Dispatchers"?

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Klar, der Captain kann immer "nein" sagen wenn er es für angebracht hält, und das ist auch gut so.

 

Aber wie sieht es im Falle des von Bueno Vista genannten Szenarios aus? Also dass der Dispatcher vorgibt, dass NICHT geflogen wird? Da dürfte der Captain mit seinem allmächtigen "nein"-Recht kaum weiter kommen und ein allmächtiges "ja"-Recht geltend machen können. Nicht zu fliegen ist stets die sichere Alternative, somit dürfte da ja nichts dagegen stehen - oder gibt es etwa Captains, die dann sagen "ich hab jetzt aber Bock zu zu fliegen, also sch... auf die taktische Optimierung des Dispatchers"?

 

So wie ich die Rolle des Dispatchers (zu deutsch "Flugdienstberaters") bislang verstanden habe steht ihm die Entscheidung einer eigenmächtigen Flugabsage überhaupt nicht zu, von daher stellte sich die Frage so gar nicht. Der Dispatcher hat verschiedene planerische Vorarbeiten zur Flugdurchführung zu leisten und den relevanten Papierkram zusammenzustellen, ob das Ganze dann tatsächlich so abgeflogen wird oder anders (oder gar nicht) bleibt die finale Entscheidung des Captains, denn der müsste das Verhalten ggf. auch bei den Vorgesetzten rechtfertigen. Anmerkung: exakt so wie das Routing einmal Stunden vorher aufgeplant wurde findet eh kaum ein Flug statt, sonst könnte man ja z.B. auf keine windbedingte Änderung der Anflugrichtung reagieren.

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Danke. Das war mir so unbekannt.

Kleinere Änderungen, Umentscheidungen des Captains usw. steht natürlich außer Frage.

Aber ich bin auch davon ausgegangen, dass der Dispatcher (oder eine andere Person mit abweichender Funktionsbezeichung) auch Optimierungen vornimmt, gemäß dem Motto "wenn wir diesen Flug streichen, können wir die Gesamtverspätung im Netz geringer halten". Ich verstehe das nun so, dass der Dispatcher tatsächlich nur die Vorabplanung eines einzelnen Fluges (über den Tag natürlich mehrere, aber jeder separat betrachtet) vornimmt?

 

Wer hat denn üblicherweise die Entscheidungsbefugnis in solchen Größenordnungen? Ich meine, irgendjemand muss ja z.B. beim nächsten Streik oder technischen Problemen die Entscheidung treffen, welche Flüge gestrichen werden, welche Ersatzmaschinen für was verwendet werden usw.

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Wer hat denn üblicherweise die Entscheidungsbefugnis in solchen Größenordnungen? Ich meine, irgendjemand muss ja z.B. beim nächsten Streik oder technischen Problemen die Entscheidung treffen, welche Flüge gestrichen werden, welche Ersatzmaschinen für was verwendet werden usw.

Das ist üblicherweise eine Teamaufgabe. Mitglieder des Teams behalten die laufende Ops im Blick (und arbeiten ggf. auch schon verschiedene Lösungsszenarien aus). Die ultimative Entscheidung wie es wirklich gemacht wird trifft dann notfalls der Teamleader. Sehr gut ist das übrigens in der Doku-Reihe "Ultimate Airport Dubai" für EK zu sehen, da ist der Verantwortliche sogar ein Deutscher.

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