Zum Inhalt springen
airliners.de

Absturz Lamia Avro RJ85 CP-2933 in Kolumbien [28NOV16]


Waldo Pepper

Empfohlene Beiträge

Es gibt Berichte im Netz, dass dem Dienstleister in Bolivien aufgefallen ist, dass der LaMia Flieger regelmäßig unter dem Sprit-Minimum lag und hat dies auch angezeigt. Ob diese Berichte wahr sind kann ich nicht beurteilen. Vielleicht wird das im Rahmen der Untersuchung beleuchtet.

Danke, habe ich bisher in keinem Bericht gelesen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

blackbox schrieb # 74

 

Ob die EU Verbrauchergesetzgebung auf den hier diskutierten Fall anwendbar sind, sei auch mal dahingestellt. 

Wer hat das behauptet? Was soll denn die EU-Verordnung mit Südamerika zu tun haben? Vielleicht mal richtig lesen!

 

Fakt ist: wir kennen längst nicht genügend Fakten über den Lamia Unfall, um mit dem Finger zu zeigen. 

Wer hat mit dem Finger gezeigt? Vielleicht mal richtig lesen!

 

Kein Pilot setzt wissentlich sein Leben aufs Spiel

Habe ich ausdrücklich geschrieben (Kein Pilot dieser Welt macht das freiwillig, weil er sich und die Paxe in Gefahr oder in einen Crash bringen will)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kein Pilot setzt wissentlich sein Leben aufs Spiel und fliegt bewusst in seine "Final reserve" hinein, ohne einen Notruf abzusetzen. 

 

Eben genau das ist es, was mir nicht in den Kopf geht. Entweder fehlt noch entscheidendes, etwas von dem bisher kolportierten stimmt nicht, oder dieser Pilot hat unglaublicherweise eben doch genau das gemacht - und der FO mit? Im Endeffekt abwarten, was die weiteren Untersuchungen zu Tage bringen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil Diskussion über Hierarchien kurz aufkam:

 

Laut Focus Online sollte es der erste Flug der Co-Pilotin auf einem Passagierflugzeug sein. Also selbst wenn ihr der Fehler aufgefallen wäre wird es durch die Unerfahrenheit mit Sicherheit nicht einfacher den Kapitän zu kritisieren, gerade wenn er auch noch Eigentümer der Airline ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil Diskussion über Hierarchien kurz aufkam:

 

Laut Focus Online sollte es der erste Flug der Co-Pilotin auf einem Passagierflugzeug sein. Also selbst wenn ihr der Fehler aufgefallen wäre wird es durch die Unerfahrenheit mit Sicherheit nicht einfacher den Kapitän zu kritisieren, gerade wenn er auch noch Eigentümer der Airline ist.

Das vermute ich auch, das wird vermutlich so nach dem Motto "Ach keine Sorge, das machen wir immer so und es ist noch nie schiefgegangen" abgelaufen sein.

Das für mich schlimmste an diesem Unfall ist, dass der Absturz ja wohl noch bis wenige Minuten vorher abzuwenden gewesen wäre, wenn der Pilot deutlich klargemacht hätte, dass sie schon längst auf reserve fuel fliegen und nichtmehr ins holding können. Stattdessen wurde wohl bis zum Ausfall der Elektronik gehofft, dass man es noch bis zum Flughafen schaffen würde ohne großes Aufsehen (und damit verbundene Ermittlungen, Strafen, Sanktionen) zu erregen, dabei bewusst oder zumindest fahrlässig das Leben aller Personen an Bord aufs Spiel setzend.

 

Was mich an dieser Stelle interessieren würde ist: Wie genau ist denn so eine Treibstoffanzeige (vorausgesetzt sie funktioniert einwandfrei), zeigt sie exakt und zuverlässig an wie weit man noch fliegen kann oder wurden die Piloten von dem völligen Ausfall überrascht? Dass es extrem eng werden würde wussten sie ja schon vor dem Start (traurig genug), aber eventuell wurden Faktoren wie flaps, ausgefahrenes Fahrwerk etc. (evtl auch bedingt durch das außerplanmäßige holding) nicht korrekt mit einberechnet?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt Berichte im Netz, dass dem Dienstleister in Bolivien aufgefallen ist, dass der LaMia Flieger regelmäßig unter dem Sprit-Minimum lag ... Vielleicht wird das im Rahmen der Untersuchung beleuchtet.

Die Führungsriege der Bolivianischen Luftfahrtbehörde wurde für die Zeit der Untersuchung suspendiert, um eine "unabhängige" Untersuchung zu gewährleisten. Was immer das bedeuten mag.

... fällt das nicht beim betanken oder auch deren Bestellung auf das die Menge für den Flugzeugtyp ungewöhnlich hoch ist?

Naja, voll ist voll. Oder denkst du man hat jenseits der max. fuel capacity geordert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, voll ist voll. Oder denkst du man hat jenseits der max. fuel capacity geordert?

"max fuel capacity" würde bedeuten das da auch die 'Final Reserve' m.o.w. fehlen würde.

Im normalen Flugbetrieb (nicht z.B. nach einem Check wo die Tanks geleert wurden) sollte die Order doch maxfuelcapacity-finalreserve nicht übersteigen, oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Innder Regel kann man ein nahezu vollbesetztes Flugzeug nicht im umgangssprachlichen Sinne volltanken, denn dann würde die MTOW überschritten werden. Deswegen haben die Teile auch eine erheblich größere Überführungsreichweite, wenn die Kiste leer das Gewicht für Paxe und Fracht zusätzlich bis zum MTOW tankt. Ich denke das trifft auch auf die Avro zu.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Innder Regel kann man ein nahezu vollbesetztes Flugzeug nicht im umgangssprachlichen Sinne volltanken, denn dann würde die MTOW überschritten werden. Deswegen haben die Teile auch eine erheblich größere Überführungsreichweite, wenn die Kiste leer das Gewicht für Paxe und Fracht zusätzlich bis zum MTOW tankt. Ich denke das trifft auch auf die Avro zu.

Genau dieselben Gedanken hatte ich schon als die ersten Fragen bezüglich der Reichweite eines AR85 aufkamen ...

 

Ich bezweifle ebenfalls sehr stark, daß man mit randvollen Tanks losgeflogen ist.

Damit hätte man bei max. (oder nahe max.) Payload in jedem Fall das MTOW überschritten und evtl. auch das MLW, wobei dies bei Regelkonformem Betrieb eigentlich nur bei größerem Gerät ein Problem darstellt.

Wenn der Pilot Luftnotlage wegen low fuel rechtzeitig gemeldet hätte, wäre wohl eine Untersuchung mit nachfolgenden Sanktionen unvermeidlich gewesen. Um das zu verhindern, unterblieb diese Meldung.

Vom Grundsatz her war es aber schon kriminell, eine derartige Strecke mit so einem "Payload" überhaupt non-stop in Erwägung zu ziehen.

Man muß andernfalls im Voraus dann Passagiere und/oder Gepäck "stehen lassen" ...

Das ist jedenfalls nicht geschehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil Diskussion über Hierarchien kurz aufkam

Laut Focus Online sollte es der erste Flug der Co-Pilotin auf einem Passagierflugzeug sein. Also selbst wenn ihr der Fehler aufgefallen wäre wird es durch die Unerfahrenheit mit Sicherheit nicht einfacher den Kapitän zu kritisieren, gerade wenn er auch noch Eigentümer der Airline ist.

Hier der Focus-Artikel: :Flug LaMia933: Es war der Jungfernflug der jungen Co-Pilotin - Video - FOCUS Online

PS: Warum sitzt die Dame beim Interview angeblich kurz vor dem Start auf der linken Seite ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die gelben Blätter (Daily Mail) berichten, man habe verzögert starten müssen, weil noch nach dem Videospiel eines Passagiers gesucht worden sei. Deshalb hätte man nicht mehr wie geplant in Cojiba zwischenlanden können, weil der Flughafen bei Erreichen geschlossen gewesen sei. Schwer zu sagen, wie hoch der Wahrheitsgehalt dieser Meldung ist.

 

Etwas, was ich gerade überhaupt nicht verstehe, sind die Meldungen bezüglich einer CopilotIN. Auf dem von mir verlinkten Video mit dem ATC-Mitschnitt hört man bei 2:45 einen Funkspruch der männlichen Stimme (von der Controllerin als Kapitän angesprochen), die die ganze Zeit am Funk von LMI2933 ist. Am Ende dieses Funkspruchs hört man eine andere Stimme im Hintergrund, die "Gear Down" ausruft. Aber auch diese Stimme ist männlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn der Pilot Luftnotlage wegen low fuel rechtzeitig gemeldet hätte, wäre wohl eine Untersuchung mit nachfolgenden Sanktionen unvermeidlich gewesen. Um das zu verhindern, unterblieb diese Meldung.

Die Beweggründe wissen wir nicht. Es hätte auch jederzeit die Möglichkeit gegeben, bereits im Reiseflug "Priority Handling" zu erbitten, wie es die VivaColombia Piloten taten, die kurz vor LMI2933 landeten. Dies wäre eine Schwelle unterhalb des Notfalls hätte aber ATC frühzeitig signalisiert, die Avro vorzuziehen oder "kurz reinzunehmen".

Es kann immer noch sein, dass die PIloten lange nicht realisierten, dass sie in einer Notlage waren.

Dies würde erklären, warum die Piloten das Holding kommentarlos akzeptierten.

Lt einem Avro Experten auf PPRuNe leuchten die Treibstoffanzeigen Orange auf, sobald ein Kerosinminimum von 544 Kg unterschritten wird. Das entsprich einer Flugzeit von etwas mehr als 20 min. Ob es diese Warnung gegeben hat, weiss man noch nicht.

Entweder erhielt die Crew keine korrekten Quantity Mengen, oder das CRM scheiterte und man war aus irgendeinem Grund abgelenkt, wie damals 1978 in Portland als eine DC-8 in ein Wohngebiet segelte nachdem im Holding der Treibstoff ausgegangen war. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Frage wie genau die Anzeige ist, werfe ich jetzt mal in den Raum, dass es schwer ist, einen Füllstand hinreichend genau bei einer herumschwappenden Flüssigkeit in einem sehr unregelmäßig geformten Tank zu bestimmen. Der Flügelhohlraum ist der Tank. Man macht einfach die Blechverbindungen und Nietenlöcher dicht und füllt mit Sprit auf. Keine Zwischenhaut, keine Isolierung, nichts.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Anzeigen sind natürlich nicht so genau, dass man die Spritmenge auf 10kg genau bestimmen kann, aber Sie sind so genau, dass man mit einem Toleranzzuschlag ziemlich genau bestimmen kann wie lange der Sprit noch reicht.

 

Wenn man das Spritthema mal von der anderen Seite aufrollt, und die Fakten betrachtet:

-Man war ca. 13 Minuten im holding bis der Radarkontakt abgebrochen ist (laut FR24)

-Man war mit ca. 230-250 kts IAS in 21.000 ft. unterwegs (lt. FR24 outbound leg im holding ca. 275 kts. ground speed, inbound leg ca. 240 kts GS)

-Ein Avro soll im cruise ca. 1,8 - 2,0 to. pro Stunde verbrennen

 

Wenn man jetzt annimmt, dass man im holding in dieser Höhe und mit dieser Geschwindigkeit ca. 1,2 - 1,4 to pro Stunde verbrennt, dann kommt man auf eine Spritmenge von unter 300kg mit der das holding begonnen wurde. Das sind bei gleichmäßiger Verteilung auf beide wing tanks unter 150kg pro Seite. In die wing tanks passen ca. 3.700kg pro Seite. Also war man mit unter 5% unterwegs.

Was soll eine Anzeige mit einer gewissen Untergenauigkeit da anzeigen?

Ich kann mir bei besten Willen nicht vorstellen, dass man sich dessen nicht bewusst war.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wird Antworten geben. Da bin ich mir sicher. Dafür hat der Unfall einfach zu viel Aufmerksamkeit und die Behörden in Kolumbien arbeiten mittlerweile recht transparent.

 

Man denke nur der Flug hätte geklappt und die Piloten wären mit den Fussballern (+ evtl. dem Pokal) nochmal über 4 h zurück nach Bolivien geflogen.  

 

Warum entwickelt keine Dispatch-Software die per Datenbank exakt jeden Flieger mit seinen Gewichtsdaten erfasst und ggf. einen Flugplan verweigert, der jenseits der jeweiligen Maximalreichweite liegt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Warum entwickelt keine Dispatch-Software die per Datenbank exakt jeden Flieger mit seinen Gewichtsdaten erfasst und ggf. einen Flugplan verweigert, der jenseits der jeweiligen Maximalreichweite liegt?

 

Du glaubst nicht ernsthaft dass heutige Systeme nicht vor so etwas warnen? Es sind die Menschen die es umgehen.

... hätte man nicht mehr wie geplant in Cojiba zwischenlanden können, weil der Flughafen bei Erreichen geschlossen gewesen sei ...

 

In jedem Flugverlauf werden Alternates geplant - jedenfalls von qualifizierten Crews.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ist eigentlich mittlerweile auch bekannt, mit welcher Maschine der erste Flug nach VVI durchgeführt wurde? Auf den Videos, die im Internet kursieren, war es ein Widebody mit 2 Gängen.

Jacdec schreibt es handelte sich um CP-2881, eine 767 der Boliviana, die als normaler Linienflug aus Sao Paulo kam.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zu beachten wäre auch noch, dass das Kerosinminimum in einem kleineren Zwischenstand gemessen wird, was die Genauigkeit der Messung deutlich verbessert.

Um die maximale Spritmenge in den Flieger zu bekommen ist es auch Voraussetzung, dass er absolut eben steht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...