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(N)ostalgie - Minsk, Lviv, Warschau - mit LO u. B2


FoxtrotJuliet

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Moin,

im Juni verschlug es mich gen Osten. Da aber Lviv und Minsk ex HAM nicht allzu bequem zu erreichen waren, entschloss ich mich meine Base nach Warschau zu verlegen, um von dort aus meine primären Destination zu erreichen. Somit stand für die letzte Woche im Juni folgendes Routing auf dem Programm:

24.06.   LO394   HAM-WAW   DH8D   SP-EQD
25.06.   LO765   WAW-LWO   E170     SP-LDF
26.06.   LO764   LWO-WAW   E175     SP-LIB

28.06.   B2896   WAW-MSQ   E195     EW-399PO

30.06.   B2895   MSQ-WAW   B735     EW-253PA
01.07.   LO393   WAW-HAM   DH8D   SP-EQC

Da es während der Sommerzeit nicht nur in HAM operative Probleme im Ground Handling gab, sondern WAW sich mit scheinbar ähnlichen Problemen konfrontiert sah, kam die -EQD schon mit einer Stunde Delay in HAM an. Dies sollte auf diesem Leg kein Problem sein, da für den Abend eh nichts mehr geplant war. Jedoch sollte mir dieses Ground Handling Issue in WAW im weiteren Verlauf des Routings noch auf die Nerven gehen. Aber dazu später mehr.

Nach dem kurzen Hüpfer checkte ich im Novotel Warszawa Centrum ein und bekam dieses mal ein Zimmer mit Blickrichtung Osten. Eine willkommene Abwechslung zum letzten Aufenthalt
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Tagsdarauf ging es dann wieder zum "Lotnisko Chopina". Dem aufmerksamen Beobachter wie mir, ist es nicht entgangen, dass auch die Tage davor etwa 80% der Flugbewegungen um mindestens 15 Minuten verspätet waren. Bei meinem Abflug waren es geschlagene 80 Minuten Delay. Dies ärgerte mich sehr, da mein etwa 30- stündiger Aufenthalt in der Westukraine mit einem straffen Programm versehen war und der Forecast bombastisches Wetter versprach.
Anyway. Nach besagtem Delay schlugen wir endlich im östlichen Nachbarn Polens auf und ich stand schließlich an der Immigration an. Immigration Card braucht man nicht ausfüllen, VOA gibt es ohne blöde Nachfrage in den Pass gestempelt und der Koffer erwartet mich auch schon sehnlichst. So wünscht man sich das!
Ursprünglich wollte ich mit den klassischen Trolleybussen in das Stadtzentrum fahren. Allerdings wollte ich nicht noch mehr Zeit verlieren und so stand ich mitten in den Verhandlungen mit dem Fahrer eines unregistrierten Taxis. (Russische oder ukrainische Sprachkenntnisse erweisen sich hierbei als sehr hilfreich - wobei russisch in der Westukraine nicht so gerne gehört wird. Teilweise bekommt man dann einfach auf ukrainisch eine Antwort.) Mein Fahrer erwies sich aber als kulant, dass ich weniger ukrainisch als russisch konnte.:ph34r:
Ein paar Minuten später im Reikartz Dworzec eingecheckt und es begann die Entdeckungstour. Das Wetter war mit knapp 30 Grad ganz gut zu ertragen.
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Entlang der Hauptdurchgangsstraße
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Nächstes Etappenziel war der Turm des Rathauses welcher mir einen Überblick über die Stadt bescheren sollte.

Trubel in den Gassen
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Und die versprochene Aussicht
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Es geht wieder treppab und sogleich wieder bergauf um einen weiteren Viewpoint, nämlich High Castle, zu erreichen.
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es wird Zeit sich auf die Suche nach etwas kulinarischem zu machen- zurück in die Innenstadt
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etwas Streetphotography
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Zum sunset finde ich mich am Opernhaus ein, hier tobt das Leben
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Vor meinem Hotel sieht die Szenerie in etwa so aus
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Das gute Wetter hielt aber leider nicht bis zum nächsten Tag. Davon ließ ich mich aber nicht aufhalten.

Der Bahnhof
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Zeit für Streetphotography
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Bäckerei
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Architekturkontrast...
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...
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Nach dem Check-out brachte mich ein uriger Trolleybus zum Airport. Eigentlich war das Spotten nicht erlaubt. Dafür war jedoch der Zaun gut besetzt. Nur so richtig gescheite Positionen gab es leider nicht. Insofern versuchte ich mich vorm Abflug an einer halbwegs sauberen Stelle der Terminalscheiben.

Neben dem klassischem Urlauberverkehr...
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...gibt es auf den Domestic Routen auch ein paar Leckerbissen
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Eine B767 der Atlas Air verpasste ich leider, da ich boarden musste.

Backtrack onboard SP-LIB
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Climbout
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Zurück in der polnischen Hauptstadt wartete ich über eine Stunde auf mein Gepäck ehe mich zur Unterkunft im Citycentre aufmachen konnte. Gebucht hatte ich eine Wohnung im 23. Stock mit Ausblick auf die Skyline, welche es mir seit meinem Erstbesuch echt angetan hat.

Sunset
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Enjoy!
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Kurz nach 0400AM mit sunrise bin ich schon wieder wach und beginne meine morgendlichen Streifzug durch die erwachende Stadt
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Während das gleißende Mittagslicht schimmert, nutze ich die Zeit für eine kurze Erholungsphase um Kräfte für den Nachmittag zu sammeln, welcher mich entlang der Weichsel führt
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Lazienki Park
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Ausgeschlafen ging es am folgenden Vormittag wieder zum Airport. Ursprünglich hatte Belavia auf dem Leg WAW-MSQ eine B735 geplant. Am Vortag stellte ich beim online Check-in ernüchternd fest, dass es ein downgrade auf Embraer 195 gab. Daher hoffte ich umso stärker, dass sie später wenigstens auf dem Return Leg die Classic Bobby wie geplant auch einsetzen würden. Dank dem grottenhaftem Ground Handling war unser outbound auch etwas mehr als eine Stunde Verspätet.

Endlich enroute
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Bei knapp 20 Grad und leichtem Regen kamen wir an.
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Kurz vor uns war Air China mit einer A330 eingetrudelt. Der im Verhältnis zur Menschenmenge beschauliche Immigrationsbereich war schon fast überfüllt. Vom Personal her war man wohl aber dafür gewappnet und es wurde zügig abgefertigt. Daran sollte sich so mancher westlicher Airport mal ein Vorbild nehmen! Schnell noch ein paar Euronen in belarrussischen Rubel getauscht und ab in den Bus Richtung Minsk Zentrum. Das dauert eine knappe Stunde, da der Airport etwa 60 Km außerhalb liegt. In Bahnhofsnähe soll mir das Hampton by Hilton Unterschlupf für die kommenden zwei Nächte gewähren. Ähnlich wie in Russland muss man beim Check-in die Immigration Card überreichen, wo das Hotel bestätigt, dass man auch wirklich eingecheckt hat, was dann später bei der Ausreise kontrolliert wird. Das Hotel meldet einen dann automatisch bei den Behörden an.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der ergiebigen Regenschauer im Gebiet, genieße ich an diesem Abend nur die lokale Küche und verschiebe das Fotografieren auf den Folgetag.

Dieser beginnt um 0600AM.

Leninsplatz
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Orthodoxe Kirche
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Rechts im Bild die Insel der Tränen- ist die meiste Zeit jedoch für Besucher nicht zugänglich
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am Opernhaus
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Platz des Sieges
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Die Staatsbibliothek öffnet leider erst ab 1200 die Viewing Platform. Vom Licht her wäre ich natürlich lieber früher raufgegangen.
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Insofern überbrücke ich die Zeit
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Die Kirchen präsentieren sich sehr ansehnlich
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Detail
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Zur besagtem Zeit stürmte ich dann mit einigen anderen die Aussichtsplattform mit 360°- Blick auf dem Dach der Staatsbibliothek.
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Blick Richtung Downtown
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Eine Shoppingmall, welche im Inneren nicht von denen bei uns im Westen zu unterscheiden wäre
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Hier entsteht neuer Wohnraum
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Um der Mittagshitze zu entkommen, entschloss ich mich für eine kurze Pause im Hotelzimmer. Für den Weg dahin, sollte die Metro das Mittel meiner Wahl sein. Für umgerechnet 26 Euro-Cent lößte ich ein onewayticket bzw. bekam einen Plastikchip welcher beim Einwerfen an der Eingansschranke den Zugang zum Bahnsteig ermöglicht. Wie der Rest der Stadt auch, präsentiert sich das unterirdische U-Bahnnetz sauber und frei von vermeintlichem Vandalismus oder mutwilligen Beschädigungen. Sehr angenehm im Gegensatz zu dem, was man bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei uns in der westlichen Hemisphäre so machmal ertragen muss.
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Optisch aufbereitet sind die Stationen auch - Maskouskaja Station
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Nach der schöpferischen Pause sattel ich am Nachmittag wieder die Hühner
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Am Fluss im Zentrum lässt sich der Abend gut aushalten
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typischer Sowjet-Bau
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Zum Abendessen gibt es wieder lokale Küche en masse - verhungern tut man hier defintiv nicht. Da das Wetter kurzzeitig etwas launisch reagierte musste ich mich kurz in diese Shoppingmall flüchten.
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Kurz darauf kann es draußen aber weitergehen. Im Vordergrund am Wasser ist die kleine Altstadt
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Ansonsten sind die Straßen schick beleuchtet
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Am nächsten Morgen ist es leider wieder soweit, dass der Abflug immer näher kommt. Trotz manchen politischen Verstimmungen mit dem Westen waren die Menschen stets aufgeschlossen und freundlich mir gegenüber - schließlich hätte man mich ja auch anders behandeln können. Zum anderen ist es touristisch zum Glück (noch) nicht so erschlossen, sodass man ohne Touristenmassen durch die Gegend tigert. Sehr angenehm! Und zu guter letzt trägt die Sowjet-Aviatik natürlich auch dazu bei, dass ich sagen kann: Ja, ich werde wieder kommen! :D

Der Bus bringt mich nach Minsk-Zwei, wie der Airport mal hieß. Unkomplizierte Abläufe bezüglich CI und Ausreise versüßen mir die Zeit. Die versprochene Bobby wartet geduldig in neuer Lacke auf dem Apron. Apropos Spotting, dies würde sich natürlich mehr als lohnen, nur leider mangelt es an vernünftigen Positionen, da der Airport von einer Betonmauer umgeben ist. Somit würde sich nur der Anflug bzw die Seiten außerhalb des Terminals eignen. Am Terminal hat man aber die meiste Zeit des Tages Gegenlicht und den gegenüberliegenden Spotterhügel konnte ich nicht ausfindig machen auf die Schnelle. Spar ich mir dann für den nächsten Besuch.

Taxiing for departure
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airborne rwy 13
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Unterwegs gibt es einen Sadwich und die klassische Getränkeauswahl
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crosswind approach rwy 33 at WAW
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Brauch ich es noch erwähnen ? Geschlagene 90 Minuten am baggage reclaim gewartet und dann im Sprint auf die Terrasse - beinahe wäre sie mir entwischt
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Dabei beließ ich es für den heutigen Tag. Eine kurze Nacht im Novotel bis um 0430AM, um mit den ersten inbounds im Anflug schussbereit positionert zu sein.
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eine kanadisch-registrierte Bobby in Europa geht immer mit
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Hauptgrund Nummer zwei
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Als Beifang ein Traumflieger
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Und Hauptgrund Nummer eins hatte bisher immer einen schönen Bogen um mich gemacht
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Die turnaround time plus delay des Superjets von etwa einer Stunde nutzte ich um an meinen Lieblingspot im Abflug zu gelangen. Kurz darauf machte sich der Russe wieder vom Acker:x
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Ellinair am Vortag noch mit einer 319, jetzt mit 737
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Der Ausblick auf die Skyline an diesem Spot gefällt mir jedes mal wieder
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Und zum Schluss Euroatlantic, welche zum einen für TAP nach LIS und für LOT nach JFK pendelte
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Beim Rückflug wurden die Nerven nochmals auf die Probe gestellt. Das Boarding begann mit etwa 30 Minuten Verspätung. Alle Mann in den Bus, wurden wir über das Vorfeld gekurvt in die hinterste Ecke zu unserer Dash. Dort angekommen stellte der Busfahrer entnervt fest, dass weder Crew noch Groundstaff am Flieger war. Nach einiger Zeit des Wartens fuhr er uns verunsichert zurück zum Terminal. Dort erfolgte dann die Rücksprache mit dem Supervisior. Wie sich herausstellte, waren wir doch am richtigen Flieger gewesen. Also wurden wir wieder zur Maschine gekarrt, wo inzwischen mal die Crew eingetroffen und baggage loading in progress war. Naja, irgendwann haben wir es dann auch nach Hause geschafft. Unter diesen Bedingungen würde ich WAW zum Umsteigen wohl in nächster Zeit erstmal meiden.
Hoffe es hat gefallen! Rückmeldungen werden natürlich gerne entgegengenommen.

Viele Grüße,


Fabian

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Vielen Dank für den Bericht.

Beim Thema Weißrussland schwanke ich immer noch ...

Wie Du schon sagtest ist das touristisch (zumindest aus Westlicher Sicht) ein strahlend weißer Fleck auf der Landkarte.

Seitdem es VOA für 7 Tage gibt kann ich mir vorstellen, dort mal rein zu schnuppern ...

Ich werde in 2 Wochen mal wieder für ein paar Tage Ukraine "machen", um diesmal einen Ukrainischen Luftfahrtfan in Kiev persönlich und die Stadt kennenzulernen. (und endlich mal mit der Motor Sich AN-140 zu fliegen)

Hatte für die An-/Abreise auch LOT im Blickfeld (FRA-WAW-IEV/KBP vv.), aber zu meinen geplanten Daten waren die zu teuer.

Hab dafür meine Hinreise etwas interessanter gestaltet und Sprintair mit Saab 340 eingebaut ...

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Danke fürs postive Feedback !

 

@MHG : Wie gesagt, ich würde jederzeit wieder nach Belarus gehen. Kann es nur empfehlen, für jeden der auch gerne abseits der gewohnten Touristendestinationen unterwegs ist.

Mit der AN-140 zu fliegen wird bestimmt ein Highlight! :x

Dürfen wir da auf einen Bericht hoffen ?

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vor einer Stunde schrieb FoxtrotJuliet:

Danke fürs postive Feedback !

 

@MHG : Wie gesagt, ich würde jederzeit wieder nach Belarus gehen. Kann es nur empfehlen, für jeden der auch gerne abseits der gewohnten Touristendestinationen unterwegs ist.

Mit der AN-140 zu fliegen wird bestimmt ein Highlight! :x

Dürfen wir da auf einen Bericht hoffen ?

Schaun mer mal ...

Hab leider zur Zeit keine brauchbare Kamera für Fotos zur Verfügung.

Vielleicht bekomme ich ja mit meinem Handy ein paar Schüsse hin ...

Das ist ja nun mein dritter Versuch mit der AN-140 zu fliegen.

"Leider" wird bei Motor Sich fröhlich die Flotte durchgetauscht auf den Strecken.

Wenn´s diesmal wieder schief geht werde ich damit auch leben können/müssen.

Die AN-140 bleibt uns doch hoffentlich noch etwas erhalten und AN-24 oder YAK-40 ist ja dann auch nicht verkehrt (bin aber schon mit beiden Typen bei Motor Sich geflogen).

(von der AN-74 wage ich kaum zu träumen - auch wenn sie in der Vergangenheit durchaus schon mal auf Linie erschienen ist ...)

Ich laß mich überraschen.

 

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