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[TR] Drei Länder zu Fuß: Basel (FRA-BSL-FRA mit Lufthansa)


martin.stahl

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„Wir wollen in die Schweiz und dort Schokolade kaufen.“ erzählte vor 40 Jahren meine Mutter stolz dem Grenzbeamten an der deutsch-schweizerischen Grenze in Konstanz während unseres Urlaubs am Bodensee. Das war für uns Kinder damals ein tolles Erlebnis und die Schweizer Schokolade ist schon etwas Feines. Da ich mit der Schweiz ansonsten auch Berge assoziiere, hatte ich Basel nie so richtig auf dem Schirm. Die Basel-Flüge der Lufthansa waren auch in der Relation immer recht teuer. Aber der Start in Basel mit der Schleife um den Flughafen schaute auf dem Flugradar schon gut aus und den würde ich gerne erleben. Und natürlich wieder einmal Schweizer Schokolade kaufen. Und mir auch die Baseler Altstadt anschauen, die sehr attraktiv sein sollte. Mit einem Rabatt-Gutschein fand ich dann recht günstige Flüge am Karfreitag, so dass ich am Samstag auch sicher die Schokolade kaufen konnte.

 

30.03.18

LH 1206 Frankfurt-Basel

Canadair Regional Jet 900 D-ACNN

planmäßig: 17:15 – 18:00, tatsächlich: 17:25 – 18:18

Gate A60, Sitz 7 A

Startbahn 18, Landebahn 15

 

Der der Flug erst am Abend startete, nutzte ich den Mittag in Frankfurt, um mir im Filmmuseum noch die Ausstellung zu Stanley Cubricks „2001“ anzusehen. Somit sparte ich mir eine eigene Fahrt nach Frankfurt. Es war eine der ganz seltenen Gelegenheiten, dass ich die Frankfurter Innenstadt und das Mainufer zu sehen bekam. Mit der S-Bahn ging es dann weiter zum Flughafen, wo ich zeitig genug eintraf, um mir den Flugsteig A+ in Ruhe anzusehen. Einmal flog ich bisher von dort ab, ebenfalls Gate A60, kam dort aber so knapp an, dass das Boarding schon begonnen hatte. Während ich wartete, zogen die Wolken wie angekündigt immer mehr zu.

 

Mein erstes Flugzeugfoto der neuen Lufthansa-Bemalung. Und dann gleich auf dem MD11-Frachter, der hier nach Moskau startet.

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Mit dem Bus ging es dann zum Canadair Regional Jet zur Position vor dem Terminal 2. Mit dem fast vollbesetzten Flieger sollten wir dann die ganze Strecke wieder zurück zur Startbahn West rollen. Mein Nebensitz war einer der wenigen freien in der Maschine.

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Bis wir losrollten, zog es sich noch ein wenig hin und dann ging es zwischen den beiden Parallelbahnen zur Startbahn West, wo wir um 17:42 Uhr abhoben. 20hos49.jpg

 

Walldorf

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Darmstadt

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Bei dem kurzen Flug lag die Reiseflughöhe auch nur bei knapp 7000 m. Sprich, wir waren nicht über den Wolken, sondern mitten in der dichten Wolkendecke und kamen erst auf der Höhe von Mühlhausen wieder aus den Wolken heraus. Es war deprimierend trüb und regnete in Strömen.

 

Das Renault-Werk bei Mühlhausen.

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Um 18:16 Uhr setzten wir auf dem Euro-Airport Basel-Mühlhausen auf. Grau in grau.

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Der Euro-Airport liegt auf französischem Gebiet und gehört zu beiden Ländern. Er ist unterteilt in eine schweizer und eine französische Hälfte. Man kann problemlos zwischen den beiden Hälfte wechseln, nur ein Zollschild weist darauf hin. Ich wurde schon beim Einchecken darauf hingewiesen, dass Frankreich derzeit bei der Einreise Passkontrollen durchführt, und so stand ich 20 min. lang in einer endlos wirkenden Warteschlange, da die wenigen Grenzschalter auf den Ansturm der Reisenden in dieser Menge nicht eingerichtet sind. Auch die Maschinen aus Spanien und den Niederlanden wurden als Nicht-Schengen-Flüge abgefertigt. Mit dem Bus ging es dann in die Stadt zum Hauptbahnhof. Das Schöne an Basel: Als Hotelgast bekommt man die Basel Card, um u.a. den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt kostenlos nutzen zu können. Für den Bus vom Flughafen in die Stadt gilt die Buchungsbestätigung als Fahrschein.

 

Zu Fuß überquerte ich den Rhein auf dem Weg zu meinem Hotel. Immerhin ein Silberstreif am Horizont.

 

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Abends besorgte ich mir nur noch etwas zu essen und fielt überraschend früh und total kaputt ins Bett. Es hatte wohl die Nacht durchgeregnet, aber es sah am nächsten Morgen schon freundlicher aus.

 

Mein Hotel Resslirytti („Hütte für die Rösser“ – früher war hier ein Pferdestall) war gut zu erreichen in Kleinbasel.

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Mit der Straßenbahn fuhr ich durch Kleinbasel bis kurz vor der schweizer-deutsche Grenze, die ich zu Fuß überquerte.

 

Links: Schweiz, rechts: Deutschland. In der Mitte auf der anderen Rheinseite: Frankreich.

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Nun war ich wieder in Deutschland, in Weil am Rhein. Hier führt die Dreiländerbrücke über den Rhein, eine Fußgängerbrücke rüber nach Frankreich. Und so gelangte ich zu Fuß von der Schweiz über Deutschland nach Frankreich. Von dort aus konnte man bis zu den Ausläufern des Schwarzwalds schauen.

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In der französischen Kleinstadt Huningue (Hühningen) deckte ich mich in zwei Brasserien mit der Verpflegung für den Tag ein.

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Ein skurriler Radwegweiser an der Dreiländerbrücke…

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Das Dreiländereck markiert die Stelle, wo die drei Länder Frankreich, Deutschland und die Schweiz im Rhein aneinander stoßen. Zu erreichen ist diese Stelle über den Baseler Hafen.

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Auf dem Rückweg zum Hotel deckte ich mich (auch für meine Mutter) im Supermarkt mit Schweizer Schokolade ein. Nach dem Auschecken war dann die Baseler Altstadt an der Reihe. Dazu überquerte ich wieder den Rhein in den Stadtteil Grossbasel.

 

Das Baseler Münster

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Skurrilität am Rande – So stellte man sich damals beim Bau des Münsters Elefanten vor.

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Die Türme kann man besteigen und hat von dort einen tollen Blick auf Basel und das Umland.

 

Grossbasel mit der St. Elisabethen-Kirche

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Der Messeturm (links) und der Roche-Turm, das derzeit höchste Haus der Schweiz.

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Blick über den Rhein nach Kleinbasel

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Die startenden Flugzeuge sieht man vom Turm aus auch gut. Hier ein A310-Frachter der ULS Airlines, der für Turkish Airlines nach Istanbul gestartet ist.

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Weiter ging es durch die wunderschöne Altstadt mit den vielen kleinen und interessanten Gassen.

Der Barfüsserplatz oder „Barfi“, wie die Baseler gerne sagen.

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Eines der skurrilen kleinen Geschäfte, die man in der Altstadt immer wieder findet.

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Das auffällig rote Rathaus direkt am Marktplatz.

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Eine der vielen kleinen Gassen.

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Einer der vielen Brunnen mit Trinkwasser und dem Basilisken oben drauf.

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Das Imbergässlein mit Blick zum Rathaus.

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Die Gassen Nadelberg und Spalenberg treffen hier aufeinander.

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Dank der Basel Card bekam ich auch die Rundfahrt auf dem Rhein zum halben Preis. Der „Lällekönig“ war das Schiff für die rund einstündige Fahrt.

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Zuerst ging es rheinaufwärts mit Blick auf die Uferpromenade.

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Das Münster mit der Pfalz, dem Plateau auf dem Münsterhügel.

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Diese Fischergalgen säumen das Rheinufer. Die Häuschen werden heute weniger zum Fischfang benutzt, sondern mehr zum geselligen Beisammensein.

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An der Staustufe ging es zurück stromabwärts bis zum Hafen und dem Dreiländereck, das ich am Vormittag schon zu Fuß erkundet hatte.

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Wie auch die Dreiländerbrücke, die Deutschland und Frankreich verbindet.

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Das St. Johanns-Tor, eines der erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauertore.

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Nach der Schiffsfahrt löste ich noch den Gutschein der Basel Card für eine Fährüberfahrt ein. Diese Fähren (vier Stück insgesamt) haben keinen eigenen Antrieb, sondern werden durch die Strömung des Rheins angetrieben und wechseln an einem über den Rhein gespannten Seil über den Fluss.

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31.03.18

LH 1207 Basel- Frankfurt

Canadair Regional Jet 900 D-ACNG

planmäßig: 18:40 – 19:35, tatsächlich: 18:33 – 19:26

Gate 13, Sitz 10 F

Startbahn 15, Landebahn 25 L

 

Kaum hatte ich die letzten Franken für Schokoeier ausgegeben und den Bus am Bahnhof erreicht, fuhr dieser auch schon los. Auch beim Rückflug musste ich die Passkontrolle passieren.

 

Ein A300 als DHL-Fachter.

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Der Canadair Jet kam pünktlich aus Frankfurt und da er auf dem Rückflug nur zu einem Drittel besetzt war, kamen wir auch überpünktlich los. Und da das Wetter mittlerweile aufgeklart hatte, sollte sich auch der Traum mit der Kurve über Basel erfüllen.

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Beim Rückflug legten wir eine deutlich längere Strecke zurück als der Hinflug, bedingt durch die Richtungen beim Start und der Landung.

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Abschied vom Euro-Airport

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Um 17:42 Uhr hoben wir bereits in südliche Richtung ab und der spannendste Teil der Reise begann. Die Querbahn, die wir beim Start überflogen,  wird im normalen Luftverkehr kaum genutzt.

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Und dann begann die 270°-Rechtskurve, die uns einen ersten Blick auf den Flughafen bescherte.

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Kleinbasel (links), das Rheinknie und Grossbasel (rechts)

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Im Vordergrund der Hafen mit dem Dreiländereck und der Dreiländerbrücke, die ich zuvor zu Fuß und mit dem Schiff erleben durfte. Auf diesem Foto sind also auch wieder drei Länder zu sehen.

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Links im Bild ist Lörrach zu sehen.

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Der Schluchsee im Schwarzwald. An dessen Ufer bin ich schon spazieren gegangen.

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Als wir schon im Landeanflug waren, zeigte sich über uns der A320 der Lufthansa aus Venedig und begleitete uns ein ganzes Stück, um dann über uns abzudrehen. (Natürlich war er nicht so nah, ich hatte herangezoomt.)

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Ein Teil des Mainvierecks bei Faulbach.

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Der Spessart mit der A3 bei Rohrbrunn und dem Sender Breitsohl. Rohrbrunn ist eine meiner Heimat-Autobahnauffahrten und derzeit eine der Baustellen. Ostersonntag sollte ich hier im Stau stehen.

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Als wir in den Endanflug einschwenkten, gesellte sich parallel zu uns der E190-Jet aus Florenz, der auf der Nordwestbahn landen sollte.

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Die Frankfurter Innenstadt

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Die Skyline

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Das Frankfurter Kreuz. Wenn ich als Kind im Auto meiner Eltern saß und wir das Frankfurter Kreuz überquerten, war ich immer fasziniert von den Fliegern, die direkt über uns waren. Einmal wollte ich in einem dieser Flugzeuge sitzen und das Kreuz von oben sehen. So begann meine Flugleidenschaft.

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Überpünktlich setzten wir um 19:22 Uhr auf der Südbahn auf und diesmal hatte ich genau die richtige Zeit, um ohne Hetze die S-Bahn zum Hauptbahnhof zu erreichen. Mit 8 Tafeln Schweizer Schokolade im Handgepäck.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

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