Zum Inhalt springen
airliners.de

Andorra und Toulouse (FRA-TLS-FRA mit Lufthansa)


martin.stahl

Empfohlene Beiträge

„Sie haben sich Farbe ins Gesicht geschmiert, damit Sie aussehen wie einer vom Planeten Andorra.“ sagte Captain Kirk auf der Brücke des Raumschiffs Enterprise zu dem blaugesichtigen Saboteur in der Star Trek-Folge „Reise nach Babel“, die ich im September 1979 erstmals gesehen habe. (Dass der Planet in der Originalfassung Andoria und nicht Andorra heißt, habe ich erst später erfahren.) Seitdem saß der Name in einer meiner Hirnwindungen fest und ich bekam auch mit, dass Max Frisch das Stück „Andorra“ geschrieben hatte, was leider nichts mit Star Trek zu tun hatte. Trotzdem war der Name faszinierend und obwohl beides nichts mit dem Zwergstaat Andorra in den Pyrenäen zu tun hat, übte Andorra seitdem eine Faszination auf mich aus und in diesem Sommer wollte ich das Land endlich einmal sehen. Einem Freund ging es ähnlich (okay, ohne den Bezug zu Star Trek) und so planten wir die Reise. Die Anreise war über Toulouse oder Barcelona möglich, aber da Barcelona als eigenes Ziel wahrscheinlich genug zum Anschauen bieten wird, entschieden wir uns für Toulouse. War mir sehr recht, denn so kam ich auch einmal nach Toulouse. Von Toulouse aus fährt dreimal täglich ein Shuttlebus direkt in die andorranische Haupstadt La Vella. Es gibt auch noch eine Zugverbindung, die aber nur bis in den grenznahen französischen Ort L’Hospitalet führt, wo man in einen Bus umsteigen muss. Da die Anschlüsse nicht besonders gut waren und wir keinen Streik der französischen Bahngesellschaft riskieren wollten, entschlossen wir uns für die Busfahrt ab Toulouse.

 

30.07.18 LH 1096 FRA-TLS

Airbus A321 D-AISL „Arnsberg“

geplante Flugzeit: 12:10 – 13:50, tatsächlich 12:18 – 13:50

Gate B10, Sitz 34 F, Startbahn 18, Landebahn 32 L

 

Der A321 war praktisch voll besetzt und nach dem Start um 12:27 Uhr in südlicher Richtung ging es bei bester Sicht den Rhein entlang bis Basel, wo wir nach Südwesten abdrehten, nördlich an Genf und Lyon vorbei, und dann das Zentralmassiv überquerten.

 

35jikqe.jpg

 

Den Rhein entlang

 

15gyo1h.jpg

 

Das BASF-Werk in Ludwigshafen

 

14mwdcn.jpg

 

Wolken über dem Pfälzerwald

 

nb29hy.jpg

 

Straßburg – von hier aus flog ich vor fünf Jahren mit der B717 nach Bordeaux.

 

4u6mqb.jpg

 

Flughafen Basel – dort war ich erst zu Ostern.

 

2ldizow.jpg

 

Stausee Lac de Vouglans

 

2943qch.jpg

 

Ein Mäander des Lot im Zentralmassiv

 

9ftudz.jpg

 

Der Anflug auf Toulouse führte uns einmal um die Stadt herum mit einem guten Blick auf die Innenstadt.

 

fdg4sw.jpg

 

Um 13.46 Uhr setzten wir in Toulouse auf, erreichten schnell die Parkposition am Terminal und fuhren anschließend mit der Straßenbahn in die Stadt, checkten im Hotel ein und schauten uns Toulouse an. Es war sogar zwei Grad kühler als bei uns daheim, yeah!

 

Das Rathaus Le Capitole auf dem gleichnamigen Platz

 

33kung9.jpg

 

Der Canal de Brienne wurde einst gebaut, um die Staustufe in der Garonne zu umgehen.

 

29ysca8.jpg

 

Die Pont Neuf aus dem 16. Jahrhundert ist ein Wahrzeichen der Stadt.

 

2gwsuf4.jpg

 

Die Garonne glitzert im Abendlicht. Rechts geht es hinein in den Canal de Brienne.

 

30a969u.jpg

 

Die romanische Basilika St-Sernin war einst eine wichtige Wallfahrtskirche für die Pilger auf dem Weg nach Compostela.

 

xbzu36.jpg

 

Platz Saint Georges – einer der vielen schönen schattigen Plätze in der Innenstadt, wo man leicht und lecker französisch essen kann.

 

5fohzo.jpg

 

Am nächsten Morgen startete der Minibus mit 20 Sitzplätzen vom Busbahnhof nach Andorra. Selbst diese wenigen Plätze waren bei weitem nicht besetzt und auch am Flughafen Toulouse wollte niemand mehr zusteigen. Es ging dann auf direktem Wege über die Autobahn in die französischen Pyrenäen.

 

1hdyfb.jpg

 

Nach gut drei Stunden Fahrt waren wir in Andorra angekommen, dessen Ausmaße etwas über 20 x 20 km sind, also ungefähr wie das Mainviereck, wo ich lebe. Andorra hat etwa 80000 Einwohner und 30000 Hotelbetten, die überwiegend in Wintersporthotels zu finden sind. 

 

Les Escaldes, das mittlerweile mit der Hauptstadt Andorra La Vella zu einem Ort verschmilzt.

 

2uqne4p.jpg

 

eg1q3q.jpg

 

317gsyb.jpg

 

Wir hielten es zuerst für eine hochmoderne Kirche, doch tatsächlich ist dies das Thermalbad Caldea.

 

29ekbhl.jpg

 

Der Bus setzte uns am Busbahnhof in La Vella ab, wo es nicht weit bis zu unserem Hotel war. Das Stadtzentrum von La Vella.

 

x5v5v5.jpg

 

80000 Einwohner und 1500 Geschäfte. La Vella wirkt wie ein großer Duty Free-Laden. Elektroartikel, Tabak und Alkohol, Parfüms, Kleidung – alles, was wir nicht brauchten, aber viele Tagestouristen aus dem benachbarten Spanien und Frankreich nutzen Andorra für einen zollfreien Einkauf. Die vielen Einkaufsstraßen verschönern das Stadtbild leider nicht.

 

34rhld2.jpg

 

La Vella hat im kleinen historischen Viertel aber auch schöne Ecken, wie hier die Kirche Sant Esteve.

 

2itsmxi.jpg

 

Oder der Placeta de la Consorcia

 

fb9st4.jpg

 

Im l'Arrosseria habe ich die erste Paella meines Lebens gegessen, da es eine vegetarische Variante ohne Meeresfrüchte gab. Und die war äußerst lecker. Und man konnte dort so schön draußen sitzen, dass wir auch den Preisaufschlag für die Terrasse bezahlen.

 

6saszm.jpg

 

Noch am gleichen Tag fuhren wir mit dem Linienbus wieder zurück bis fast an die französische Grenze in den Wintersportort Soldeu, wo eine Gondelbahn uns auf ca. 2000 m Höhe auf den Berg brachte.

 

Der Blick nach Soldeu

 

otqa7d.jpg

 

Im Winter ist der Berg Schigebiet, im Sommer ein riesiger Golfplatz. Das hatten wir so auch noch nicht gesehen und leider war es daher kaum möglich, oben herumzulaufen. Wir hätten zur Tarnung Golfschläger mitnehmen sollen.

 

jax69z.jpg

 

Von La Vella fährt an jedem Wochentag ein Ausflugsbus zu einem anderen Ziel im Land und wir buchten eine dieser Fahrten, die uns zuerst in eine historische Eisenschmiede führte, wo wir in einer Führung alles über die Gewinnung des Eisens aus dem Erz erfuhren.

 

2eq57hh.jpg

 

Das andorranische Dorf Pal mit den terrassenartig angeordneten Häusern und der Kirche Sant Climent aus dem 12. Jahrhundert.

 

ogl074.jpg

 

2b61xf.jpg

 

Auf 2000 m Höhe machten wir Pause in einem der Schigebiete, wo wir wieder einen schönen Blick ins Tal und auf die benachbarten Berge der Pyrenäen hatten. Den schönsten Blick bot das Außenthermometer: 21° C!

 

dy38fa.jpg

 

9qgs8w.jpg

 

Weiter ins nächste Schiresort Pal Arinsal mit mehreren Liftanlagen und einem Unterhaltungsprogramm für den Sommer: Abfahrten und Übungsstrecken fürs Mountainbike, Kettcar-Bahnen incl. Sessellift und ein quietschbuntes Hüpfburgparadies für die ganz Kleinen.

 

sxdjb6.jpg

 

25hgym0.jpg

 

Aber auch wieder mit schönen Ausblicken:

 

xm5npu.jpg

 

e660xv.jpg

 

9sqds7.jpg

 

Tunneleinfahrt direkt nach der Brücke

 

2lbkrop.jpg

 

Nach zwei Tagen in Andorra ging es wieder mit dem Bus nach Toulouse, und es blieb bis zum Rückflug nach Frankfurt noch genügend Zeitpuffer für ein gutes Tagesmenü mit diesem Nachtisch.

 

2ex110m.jpg

 

Den Abschluss unserer Reise bildete ein Besuch im Jakobiner-Konvent.

 

2mjryo.jpg

 

Der Kreuzgang des Konvents mit Liegestühlen im Schatten, wo wir die Reise mit dem tollen Blick ausklingen ließen.

 

2a65ahw.jpg

 

xnccck.jpg

 

02.08.18 LH 1099 TLS-FRA

Airbus A319 D-AILS „Heide“

geplante Flugzeit: 19:00 – 20:45, tatsächlich 19:35 – 21:15

Gate 53, Sitz 20 F, Startbahn 32 R, Landebahn 07 R

 

Mit der Straßenbahn ging es zurück zum Flughafen und zu dem Zeitpunkt startete unsere Maschine gerade erst in Frankfurt. Da war uns klar, dass wir mit Verspätung zurückfliegen werden. Mir bot sich daher Gelegenheit, das Treiben auf dem Flughafen incl. der Airbus-Werke zu beobachten.

 

2s831h4.jpg

 

A350-900, der bald der chinesischen Tianjin Airlines gehören wird.

 

2u425vo.jpg

 

Den Beluga sah ich leider nur rollen, nicht fliegen.

 

s3r9.jpg

 

A330-900 neo

 

2pplddv.jpg

 

Airbus 350-1000

 

33p7kmu.jpg

 

Ups, da hat sich doch eine Boeing reingeschmuggelt. Die B737-700 startete nach Sizilien.

 

rk7h3c.jpg

 

Und dann war auch unser Flieger gelandet. Mit der „Heide“ hatte ich 2011 bereits einen Flug gehabt, von Zürich nach Frankfurt.

 

ejsbjl.jpg

 

Das Flugzeug war nur fast ausgebucht und mein Nachbarsitz war einer der wenigen freien. Während der Pilot eine Durchsage bezüglich unserer Verspätung machte, unterhielt sich die Stewardess angeregt mit den Passagieren hinter mir, so dass die Durchsage kaum zu verstehen war. Aber ich bekam so viel mit, dass wir einen Slot für 19:45 Uhr hätten und daher noch etwas warten müssten. Wir legten aber so bald ab, dass wir um 19:43 Uhr die Startbahn erreicht hatten und abhoben. Die Route war wie auf dem Hinflug, nur etwas südlicher.

 

kd4t2b.jpg

 

Flughafen Toulouse

 

4hwc5c.jpg

 

Einkaufszentrum Blagnac

 

29m3e5g.jpg

 

Diesen Teil von Airbus entdeckte ich erst beim Start.

 

ivwndh.jpg

 

2j506xc.jpg

 

Flughafen Toulouse-Blagnac

 

n3sqio.jpg

 

Abschied von Toulouse

 

saustk.jpg

 

Das Zentralmassiv

 

153sg36.jpg

 

2zineyw.jpg

 

Flughafen Grenoble

 

54d9gl.jpg

 

Annecy

 

bhy41w.jpg

 

Darmstadt

 

33xzkwi.jpg

 

Sonnenuntergang beim Überfliegen des Rheins

 

a4wvf6.jpg

 

Die Startbahn West – hier hatte drei Tage zuvor unsere Reise begonnen.

 

29xgcoz.jpg

 

Um 21:10 Uhr setzten wir auf der Südbahn auf. Um 21.36 Uhr sollte unser Bus abfahren. Es wurde spannend. Die Besatzung bat alle Passagiere, zügig durch beide Türen in die Busse auszusteigen, damit die Umsteiger trotz der Verspätung noch ihre Anschlussflüge bekommen können. Einige wurden direkt vor dem Flugzeug mit extra Bussen abgeholt. Um 21:27 Uhr erreichte der Bus die Vorfeldankunft A des Terminals 1 und wir rannten durch das Terminal und stürzten uns mit einem Hechtsprung in den Bus (gut, der Hechtsprung war gerade von mir übertrieben). Durchgeschwitzt und fertig, aber wir ersparten uns damit eine halbe Stunde Warterei in der Ankunftshalle.

Und damit hatten wir endlich einmal das Land Andorra gesehen und Toulouse ist auch nett anzuschauen. Ich freute mich auch, weitere Ecken unseres Nachbarlandes Frankreich kennen zu lernen, an die ich vorher gar nicht gedacht hatte.

 

Martin Stahl

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Interessante Reportage, hatte Toulouse mit FR gebucht, wurde gestrichen.Die Airbustour war bereits reserviert. Die Fahrt von Barcelona über die Pyrenäen nach Andorra ist landschaftlich reizvoll. In La Vella ist das Autofahren nervig, keine Parkmöglichkeiten außer in Tiefgaragen. Wir hatten ein älteres und einfaches Hotel außerhalb, mit der Bushaltestelle vor der Tür. Könnten wir meistens auf das Auto. verzichten 

Die kürzeste Verbindung dürfte von Perpignan sein, wurde auch von FR gestrichen.

F

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ryanair hatten wir erst überlegt, uns dann aber doch für die Lufthansa entschieden, da diese die besseren Flugzeiten hatte. Dreimal täglich statt dreimal wöchentlich. Eine Woche nach der Buchung strich Ryanair dann die Toulouse-Verbindung. Insofern hatten wir den richtigen Riecher gehabt.

 

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...