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737 MAX Grounding Thread


BÄHM!

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Im Web findet man einige aktuelle Informationen zum Stand der Dinge. Ich fasse meine Eindrücke mal so zusammen:

 

1.) Die MCAS Software wurde soweit modifiziert, dass sie nun von verschiedenen Piloten im Simulator getestet werden kann. MCAS arbeitet jetzt mit 2 AoA-Sensoren und weniger aggressiv. Anzeigen im Cockpit sollen die Crew besser informieren was gerade passiert.

 

2.) Momentan arbeiten die beiden FCC (Flight Control Computer) in allen 737 nicht gleichzeitig und sie überwachen sich nicht gegenseitig. Zusätzlich kann es passieren dass die Daten vom aktiven FCC zu langsam verarbeitet werden. Die gesamte Software Architektur wird nun verändert damit beide FCCs parallel arbeiten und sich gegenseitig überwachen können. Im Störfall schalten sich dann beide ab.

 

3.) Überprüft ein von der FAA berufener Expertenausschuss die ursprünglichen Zulassung der MAX. Ein Gremium wird daraus Empfehlungen ableiten.

Punkt 1.) denke ich wird man gut im Griff haben. Wie lang wird die komplette Überarbeitung der FCCs aus 2.) aber wohl dauern? Das klingt nach Neuentwicklung und nicht nach einem schnellen Fix, denn man ändert die grundlegende Auslegung des Systems wie es bei Airbus mit den 3 ADIRUs gemacht wird. Der 3.) Punkt könnte sich zum absoluten Killer für die MAX erweisen, wenn man die Zulassung generell für ungültig erklären würde. Und Muilenburg redet vom baldigen Ende des Groundings? Wie unernst kann man ihn noch nehmen ...

 

https://www.youtube.com/watch?v=S6dMlbCPmX0

https://www.aero.de/news-32422/United-streicht-mehr-Fluege---FAA-Pruefung-zieht-sich-hin.html

 

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Angeblich will Boeing die 737 MAX Produktion ab Februar 2020 wieder auf 52 Stück pro Monat erhöhen, ab Juni 2020 sogar auf monatlich 57. Die Zulieferer wurden offenbar bereits aufgefordert, sich rechtzeitig auf die notwendigen Mengen einzustellen. Angeblich bereitet sich Boeing damit auf ein baldiges Ende des Flugverbotes vor... Offizielle Meldungen hierzu sind jedoch nirgendwo vorhanden.

 

Das ist wirklich alles sehr verwirrend. Entweder Boeing glaubt tatsächlich an die baldige Freigabe oder man hat schlichtweg weitere Abstellflächen für die neuen Maschinen organisiert, wobei Boeing dann noch mehr vorfinanzieren müsste, ohne den Verkaufserlös bei Auslieferung einzukassieren...

 

https://www.fliegerrevue.aero/lesen/detail/News/boeing-will-ab-februar-2020-52-jets-737-monatlich-produzieren/

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Ich wage zu behaupten: Boeing wird aus der Sache langfristig gestärkt hervorgehen.

 

- Intern werden die Themen Qualität und Sicherheit nicht mehr nur als potentielle Streichkandidaten zur Kostenreduzierung, sondern als durchaus notwendig eingestuft werden. Die Sache ist so groß, dass man um den Paradigmenwechsel gar nicht herumkommen wird.

 

- Die Konkurrenz wird die derzeitige Schwäche von Boeing nicht in Marktanteile umwandeln können. Airbus ist voll, die Chinesen und Russen aktuell keine Alternative. Boeing hat in der Hinsicht kommerziell großes Glück im Unglück gehabt.

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vor 3 Minuten schrieb Der_Stevie:

Ich wage zu behaupten: Boeing wird aus der Sache langfristig gestärkt hervorgehen.

 

- Intern werden die Themen Qualität und Sicherheit nicht mehr nur als potentielle Streichkandidaten zur Kostenreduzierung, sondern als durchaus notwendig eingestuft werden. Die Sache ist so groß, dass man um den Paradigmenwechsel gar nicht herumkommen wird.

 

Ich denke auch, dass sowas wie bei der MAX nicht nochmal passiert. Dafür ist auch die FAA verantwortlich. Da wird in Zukunft stärker kontrolliert.

 

Aber bei der Qualität für die Produktion bin ich mir nicht sicher. Bei der Boeing 787 gibt es ja schon länger Ärger wegen Mängeln. Bei der MAX will Boeing nächstes Jahr auf 57 im Monat erhöhen, das sind 10 Prozent. Dann brauchen sie auch 10 Prozent mehr Personal, sonst wird das genau so schief gehen wie bei der 787.

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vor einer Stunde schrieb Hightower:

Aber bei der Qualität für die Produktion bin ich mir nicht sicher.

 

Man kann allen Beteiligten nur wünschen, dass Boeing aus den Fehlern lernt und die richtigen Schlüsse daraus zieht.

 

Wenn Muilenburg & Co jedoch auf Druck der Aktionäre beabsichtigen sollten, die wegen dem MAX-Grounding verursachten Kosten "auf Teufel komm raus" durch Produktivitätsteigerungen, Rationalisierung und Preisdruck gegen Zulieferer schnellstmöglich wieder reinzuholen, dann sehe ich die Qualität bei der Produktion und Verarbeitung ebenfalls skeptisch....

Bearbeitet von Tschentelmän
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vor 2 Stunden schrieb Tschentelmän:

Das ist wirklich alles sehr verwirrend. Entweder Boeing glaubt tatsächlich an die baldige Freigabe oder man hat schlichtweg weitere Abstellflächen für die neuen Maschinen organisiert, wobei Boeing dann noch mehr vorfinanzieren müsste, ohne den Verkaufserlös bei Auslieferung einzukassieren...

 

Oder Boeing glaubt, so mehr Druck auf die Politik und FAA zu erzeugen. Quasi eine Erhöhung des Einsatzes beim Pokern...

 

 

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Die Planung der Produktion und Lieferkette ist kompliziert und braucht Vorlauf. Reduzieren ist nicht so schwierig, damit müssen die Zulieferer dann fertig werden. Erhöhung muss man länger planen, vielleicht haben Lieferanten bei der Drosselung Leute entlassen und müssen jetzt wieder welche finden, dass sie nächstes Jahr mehr Stückzahl liefern können.

 

Von daher ist es vorstellbar, dass Boeing ins Risiko geht und von der Zulassung im Herbst ausgeht. Genau wissen tut das aber heute noch keiner, auch die FAA nicht.

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vor 46 Minuten schrieb ilam:

 

Oder Boeing glaubt, so mehr Druck auf die Politik und FAA zu erzeugen. Quasi eine Erhöhung des Einsatzes beim Pokern...

Wird wohl nicht funktionieren.

Die MAX ist der Volltreffer im Eimer Sch...!

-FAA mit zu laschen Kontrollen 

--》 Wird sich nicht wiederholen, zuviel öffentlicher Druck + Druck aus der Politik

 

-Boeing zu "Selbstbewusst" bei der Entwicklung und Fertigung (Es gab/gibt ja noch das Thema B767 der US-Regierung und das bekannte Problem 787)

--》 Wird sich so nicht wiederholen wenn Boeing sich nicht selbst demontieren will.

 

Ergo:

Alles was irgendwie in Richtung "Schnellschuss" geht oder wo Boeing die eigene Position überschätzt wird ihnen zum Nachteil.

Dass denke ich haben sie auch verstanden!

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So wie @Hightower geschrieben hat - man muss die Aufstockung der Produktion lange vorher mit Lieferanten in Angriff nehmen - lange vor der Wiederzulassung.... Offenbar gibt es extrem Druck der Aktionäre - nicht umsonst hat Muilenburg neulich offenbar bereits von Oktober 2019 gesprochen.... Demzufolge geht man wohl voll ins Risiko und bereitet die "Rückkehr zur Normalität" vor - plus weitere Steigerung der Produktion im Sommer 2020... Quasi die Gelddruckmaschine schonmal vorbereiten... Daraus kann vermutlich geschlußfolgert werden, dass sich Boeing seiner Sache entweder total sicher ist (= arrogant, selbstherrlich) - oder dass die Aktionäre Herrn Muilenburg womöglich zwingen (bildlich gesprochen - Pistole auf die Brust), keine Zeit zu verlieren und diese Schritte zu unternehmen.... 

Bearbeitet von Tschentelmän
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Wer mal mit oder in amerikanischen Firmen gearbeitet hat der weiß, die denken und ticken anders.

-          Sobald das grounding für die MAX aufgehoben ist, geht es mit allen Mitteln nach vorn. Die Probleme von gestern, Abstürze, Schadenersatz usw. interessieren die aktiven Manager überhaupt nicht. Dafür haben sich Juristen zu kümmern. Hier geht es um neue Chancen und neue Quartalsergebnisse.

o   Die Zulieferer müssen sich jetzt schon verpflichten, genug Personal vorzuhalten, um Kapazitätserhöhungen zu bewältigen. Das bedeutet, da wird jetzt schon „auf Teufel komm raus" gesucht und eingestellt.

o   Die eigene Produktion wird hochgeschraubt. Auch hier wird jetzt schnell, schnell Personal eingestellt.

o   Die schnellen Einstellungen (Bei Boeing und den Zulieferer) Personal einzustellen sind ein Garant dafür, dass es in Zukunft noch schlechter wird. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass nach außen der Schein einer riesigen Qualitätsverbesserung verkauft wird.

o   Muilenburg hat die Position neu übernommen. Alles was vorher war, schiebt er auf seinen Vorgänger. Verluste werden auf Sonder-AfA Konten gebucht und er hat nur ein Ziel. Steigerung, Steigerung und nochmals Steigerung des Umsatzes.

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vor 7 Minuten schrieb Tschentelmän:

... oder dass die Aktionäre Herrn Muilenburg womöglich zwingen ... keine Zeit zu verlieren ... 

 

Aufsichtsrat und Großaktionäre werden ein Interesse daran haben, dass Boeing wieder in geordnetes Fahrwasser kommt. Aktionismus ist das Letzte was langfristig hilft.

Bearbeitet von bueno vista
Typo
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vor 5 Minuten schrieb bueno vista:

 

Aufsichtsrat und Großaktionäre werden ein Interesse daran haben, dass Boeing wieder in geordnetes Fahrwasser kommt. Aktionismus ist das Letzte was langfristig hilft.

 

Richtig... Wenn Muilenburg sich jedoch dazu hinreißen lässt, den Oktober ins Spiel zu bringen - dann wird die darauffolgende Erwartungshaltung der Aktionäre wohl sehr eindeutig ausfallen.... Nämlich das genaue Gegenteil von abwarten und Tee trinken.... Das ist womöglich vergleichbar, als würde man dem hungrigen Löwen den kleinen Finger vors Maul strecken - Zack - gleich ganze Hand weg....

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Ihr beschreibt alle die Herangehensweise wie sie "intern" bei Boeing sein wird nach eurer Einschätzung.

Wenn Boeing ein kleines, mittelständisches Unternehmen irgendwo in Alabama oder Nevada wäre würde ich sofort zustimmen.

 

Ist es aber nicht, wir reden von der Nummer 1 oder 2 der zivilen Luftfahrt und ihrer Cash-Cow.

Die FAA hat sich mit Laissez-Faire selbst ins Schussfeld gebracht, wird sicher nicht nochmals passieren.

Und weltweit müssen etliche Behörden den Daumen heben bevor die Cash-Cow wieder gemolken werden kann.

 

Deshalb sehe ich auch wenn man so will einen Nicht-Amerikanische Lösungsansatz ziemlich safe weil Boeing dann nochmal auf die Nase fällt.

Man stelle sich vor, die EASA verweigert dem Software-Update das GO weil sie davon und von den sonstigen Veränderungen bei Boeing nicht überzeugt sind?

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"Die US-Flugaufsicht nimmt sich mehr Zeit für die Prüfung der Boeing 737 Max.
Die erhoffte Wiederzulassung im vierten Quartal steht auf der Kippe."

 

Quelle / Bericht: handelsblatt.com

 

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/flugzeugbauer-neustart-der-boeing-737-max-verzoegert-sich/24961000.html

 

 

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15 hours ago, Hightower said:

Die Planung der Produktion und Lieferkette ist kompliziert und braucht Vorlauf. Reduzieren ist nicht so schwierig, damit müssen die Zulieferer dann fertig werden.

 

Interessant. 30 Seiten vorher hieß es hier doch noch (natürlich nicht von dir), Reduzieren ist total schwierig, weil alles so komplex ist, die Zulieferer ja auch produzieren und natürlich jede Maschine individuell für den jeweiligen Kunden verschieden ist. Wurde ja auch letztlich nicht reduziert, wie man an den "Parkplätzen" sehen kann. Anscheinend wohl doch "schwierig"?

 

Die Ankündigung einer 'Erhöhung' zur Jetztzeit finde ich gelinde gesagt eher merkwürdig...

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vor 2 Stunden schrieb medion:

 

Interessant. 30 Seiten vorher hieß es hier doch noch (natürlich nicht von dir), Reduzieren ist total schwierig, weil alles so komplex ist, die Zulieferer ja auch produzieren und natürlich jede Maschine individuell für den jeweiligen Kunden verschieden ist. Wurde ja auch letztlich nicht reduziert, wie man an den "Parkplätzen" sehen kann. Anscheinend wohl doch "schwierig"?

 

Die Ankündigung einer 'Erhöhung' zur Jetztzeit finde ich gelinde gesagt eher merkwürdig...

 

Wenn Boeing die Produktionsrate reduziert, ist das ein Informationsschreiben an die Zulieferer. Natürlich ist das für alle Beteiligten schwierig, auch für Boeing selbst. Aber Boeing wird sich wohl kaum vorher Gedanken darüber gemacht haben, wie Lieferanten damit umgehen. Es wurde einfach kurzfristig umgesetzt und alle müssen damit klar kommen.

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Also ich weiß ja nicht, aber auf mich wirkt dass so, als hätten so einige Boeing Schlipsträger noch immer nicht kapiert , dass die Aufsichtsbehörden kein Bock mehr haben , sich auf der Nase herum zu tanzen zu lassen.

 

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zeitplan-fuer-737-Max-Rueckkehr-wackelt-heftig-article21245813.html

 

Stellt sich die Frage : mit welcher Motivation halten sie Informationen unter Verschluss? 

 

Wie dem auch sei , ihren Zeitplan können sie so garantiert nicht einhalten.

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Stimmt, ich habe Reduzierung mit Einstellung verwechselt O.o Es sind also seit dem Groudning ungefähr 40 Maschinen nicht gebaut worden im Vergleich zu wie vielen gebauten? Böse Zungen sagen, mehr als eine fertige Hochglanzmaschine für die Schrottproesse pro Tag, so ähnlich wie die 100.000 Volkswägen in USA... Jetzt phantasiert man herum, das wieder hochzufahren? Wahrscheinlich werden die ersten Zulieferer langsam klamm und ohne diese kann man bei outsourcing und just-in-time das ganze Programm direkt begraben....

 

Ende Oktober sind übrigens nur noch acht Wochen. Also sollte es ernsthaft um 2019 gegangen sein...

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vor 2 Stunden schrieb ZuGast:

Stellt sich die Frage : mit welcher Motivation halten sie Informationen unter Verschluss? 

 

Wenn ich Termin beim strengen Chef habe, der gerne tiefgründige und kritische Fragen stellt und alles ganz genau wissen will und der gerne alles perfekt haben will...

 

Und nun habe ich so ein blödes Thema - dann neige ich persönlich dazu gewisse "Problem-Details" erstmal wegzulassen - wenn ich mir sicher bin, dass der Plan trotzdem funktioniert... Ansonsten könnte es ja heißen - Abtreten und mit besseren Plänen wieder kommen - was dann sehr viel Mehraufwand bedeutet....

 

So ähnlich könnte das hier nun sein... Wobei die Dimension des "Problem-Details" alle Spekulationen ermöglichen kann.... Klingt jedoch etwas nach "Durchmogeln"..

 

Oder aber Boeing ist schlichtweg zu dämlich, die Informationen vollständig zusammen zu fassen...

Bearbeitet von Tschentelmän
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