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Frans Timmermans will Kurzstreckenflüge verbieten


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vor 2 Stunden schrieb foobar:

Realistisch deutlich einsparen kann man da eben bei relativ kurzen Flügen, die kann man mit wenig bis keinem Komfortverlust auf die Bahn verlagern.

Aber eben nur in Zukunft - NOCH nicht. Und meine Sorge ist, dass es dabei bleibt... Und dann ist der Effekt eben zu gering.

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vor 3 Stunden schrieb d@ni!3l:

Aber eben nur in Zukunft - NOCH nicht.

 

Richtig.

Wer ewiglich im Jetzt stehenbleibt kommt halt nicht vorwärts. Gestalten geht in die Zukunft, der Status Quo ist dabei Ausgangslage und ansonsten nur mittelbar interessant - eben als Ausgangslage, und um aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Darüber darf man den Blick nach vorne aber nicht verlieren, und nicht ewig im klein-klein hängenbleiben. sonst gibt's keinen Fortschritt.

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Ich glaube wir sind gar nicht so weit auseinander, ich bin ja auch fürs Vorankommen - genau deshalb kritisiere ich ja auch die Politik, da ist 20-30 Jahre einfach nichts passiert (bei Klimaschutz sowie bei Verkehrskonzepten - glaub mir, als Pendler krieg ich das ziemlich deutlich zu spüren und verspüre auch deshalb einen gewissen Groll auf die Bahn, die ich gerne aus Bequemlichkeit mehr nutzen würde, aber die Erfahrungen sind eben VIEL zu schlecht ;-) ). Nur genau da baut meine Kritik auf - ich kann es einfach kaum fassen, dass man mit einer solch langen "Bedenkzeit" NUR darauf kommt Kurzstreckenflüge zu bremsen (wie auch immer man dazu steht). Es gibt so viel mehr Möglichkeiten, wo so viel mehr zu holen wäre, aber man macht halt (wieder mal) nur das einfachste und populärste (erwarte ich zumindest). Und genau das ist meine Kritik - man schadet da der Luftfahrt einseitig, die nur sehr wenig Anteile des CO2 Ausstoßs ausmacht, und verschont viel größere Probleme, wie den Individualverkehr, Gebäude etc.

 

Und eben diese Einseitigkeit finde ich unfair. Und wie gesagt: Mir geht es dabei um die Reihenfolge: ERST eine gute Bahn HABEN und dann die Axt an den Flugverkehr legen, nur nicht erst die Axt anlegen und hoffen, dass die Bahn schon irgendwann besser wird.... Mit der aktuellen Bahn und ohne Zubringer wird es echt sehr schwer zu großen Drehkreuzen zu kommen und nicht wenige werden so ihre Flüge verpassen. Und nebenbei: Ich glaube, da bisher Slots ein Wachstumshemmer sind würden so Slots wie FRA-NUE dann halt für FRA-SEA oder so genutzt - also ich glaube eher damit schadet man der Umwelt mehr als es bringt. Wie gesagt: KLM unterstützt diese Forderung nicht zufällig und die kommt nicht zufällig aus den Niederlanden - da AMS eh voll ist und man auf der Langstrecke mehr verdienen kann, tut denen das kaum weh. Ist ja legitim, aber dient halt dem (vorgeschobenen) Motiv (Klimaschutz) null, null.

 

Wie mein Kernanliegen ist: Ich denke / fürchte / glaube da ist (erneut) aktionistisch und zu kurz gedacht und auch wenn etwas wichtig ist sollte Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen - auch wenn es Wähler eilig haben... Und wenn man es eben eilig hat dann erhöht man die Investitionen analog zur Schweiz, aber wenn man sich den Haushalt anguckt und die Forderungen von Parteien über Wahlergebnisse legt (bei den letzten Bundestagswahlen), dann gehen wohl Rente und sonstige soziale Projekte vor (und eben dies nannte ich- zugegebenerweise polemisch - Wahlgeschenke, weil ich die Prioritäten eben woanders sehe).

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Am 28.5.2019 um 22:30 schrieb EDCJ:

Wer von euch könnte denn eine Analyse bringen (LCC's) , wie viel Prozent von einem Verbot bei Beschränkung auf alles über 1500 km (ohne Wasserüberquerung) betroffen wären.

 

Für KLM ist das ganz einfach: http://www.gcmap.com/mapui?P=ams&R=1500km%40ams&MS=wls&DU=mi

 

Weil es schon so spät ist, beschränke ich meine Analyse auf scharfes Hinsehen: viele Prozent.

 

Bei per Federstrich so krassen Fehlinvestitionen werden die Airlines natürlich Umgehungstatbestände wie AMS-Oulu-CPH auf den Markt werfen, die man am besten gleich mitverbietet, denn die verbotene Strecke HEL-OUL nützt dagegen natürlich nichts.

 

Und im Grunde verbietet man natürlich Airbus den Kern seines Europageschäfts.

 

Alles für diesen Moment.

 

(Note to foobar: So klingt Polemik.)

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In Prinzip wächst über Jahre gesehen der Verkehr zumindest an den großen Hubs im außereuropäischen Verkehr deutlich schneller als im Kurzstreckenverkehr, wo tlw. ja sogar längst Rückgänge zu verzeichnen sind. Ich denke der Timmermans will in erster Linie die Regionalflughäfen schließen, weil diese fast zu 100% im gesagten Radius operieren.

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Am 29.5.2019 um 06:59 schrieb d@ni!3l:

PS zum Thema Pünktlichkeit: Was bekomme ich denn bei der Bahn bei 3h Verspätung und was bei einem Flug? Das ist bereits unfair.

 

 

Gegenfrage: Wie oft kommt man mit der Bahn 3 Stunden zu spät und wie sind dann die Alternativen? Wenn ich mit dem Flieger abends in Fuerteventura hängen bleibe und wegen Nachtflugverbot nicht nach Hause komme, dann habe ich ein Problem, was sich unmittelbar über mehrere Tage hinstrecken kann. Bei der Bahn habe ich zumindest die Möglichkeit den wenigstens 2 Stunden, meistens sogar 1 Stunde oder nich weniger, späteren Zug zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Verspätung ist also eher gering. Außerdem wird ja gerade in Brüssel über eine Erhöhung der Kompensationen debattiert. 

 

vor 22 Stunden schrieb d@ni!3l:

Aber eben nur in Zukunft - NOCH nicht. Und meine Sorge ist, dass es dabei bleibt... Und dann ist der Effekt eben zu gering.

 

Aktuelles Beispiel: Nürnberg-Berlin, wo Eurowings gegen die Bahn verloren hat, weil endlich mal das Bahnseitige Angebot konkurrenzfähig gemacht wurde. Vor längerer Zeit kann man da schon Köln-Frankfurt nennen. Auch interessant wird sein was mir Stuttgart-München nach Fertigstellung der NBS bis Ulm passiert. In Frankreich ist der Größe Konkurrent im Inland von AF die SNCF. 

Die Menschen sind also durchaus jetzt schon bereits die - zweifelsfrei - umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug zu nutzen, wenn gute Alternativen da sind. 

 

vor 2 Stunden schrieb Fluginfo:

Ich denke der Timmermans will in erster Linie die Regionalflughäfen schließen, weil diese fast zu 100% im gesagten Radius operieren.

 

Was auch ein absolut sinnvoller Ansatz ist. Ökonomisch wie Ökologisch.

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vor 17 Stunden schrieb d@ni!3l:

Ich glaube wir sind gar nicht so weit auseinander, ich bin ja auch fürs Vorankommen - genau deshalb kritisiere ich ja auch die Politik, da ist 20-30 Jahre einfach nichts passiert (bei Klimaschutz sowie bei Verkehrskonzepten - glaub mir, als Pendler krieg ich das ziemlich deutlich zu spüren und verspüre auch deshalb einen gewissen Groll auf die Bahn, die ich gerne aus Bequemlichkeit mehr nutzen würde, aber die Erfahrungen sind eben VIEL zu schlecht ;-) ). Nur genau da baut meine Kritik auf - ich kann es einfach kaum fassen, dass man mit einer solch langen "Bedenkzeit" NUR darauf kommt Kurzstreckenflüge zu bremsen (wie auch immer man dazu steht). Es gibt so viel mehr Möglichkeiten, wo so viel mehr zu holen wäre, aber man macht halt (wieder mal) nur das einfachste und populärste (erwarte ich zumindest). Und genau das ist meine Kritik - man schadet da der Luftfahrt einseitig, die nur sehr wenig Anteile des CO2 Ausstoßs ausmacht, und verschont viel größere Probleme, wie den Individualverkehr, Gebäude etc.

 

Ja, so weit auseinander sind wir offenbar wirklich nicht.

"die Politik" kritisieren kann und muss man - nur immer in dem Bewusstsein, dass "die Politik" nicht irgendein Naturgesetz ist, sondern am Ende in unserer Hand liegt. Demokratie ist anstrengend und hat eine recht grosse Veränderungsresistenz, aber wir haben es selbst in der Hand. Dazu muss man natürlich seinen Allerwertesten aus dem Sessel kriegen und zumindest wählen gehen und informierte Wahlentscheidungen treffen. Und sich selbst einbringen kann man auch recht einfach, die Durchlässigkeit ist so schlecht nicht.

Die so schlechten Erfahrungen mit der Bahn habe ich nicht; mir ist aber klar, dass das zuhöchst subjektiv ist, hüben wie drüben - ich nutze den Fernverkehr regelmässig (und dann 1. Klasse, was das "Erlebnis" natürlich auch beeinflusst) und ansonsten den Nahverkehr im Hamburger Innenstadtbereich - da ist deutlich Luft nach oben, aber grundsätzlich geht da die Leistung weitgehend in Ordnung. Das sieht aber sogar in anderen Stadtteilen, also innerhalb der gleichen Stadt, schon wieder anders aus. Gerade die Erfahrungen im Regio-Bereich sind sehr sehr abhängig von Betreiber und Region.

Die Wahrnehmung, dass sich zuerst auf den Flugverkehr gestürzt wird, ist allerdings auch zuhöchst subjektiv... natürlich hat das Flugzeug als klimaschädlichste Form der Fortbewegung hohen Symbolwert und hat damit in der Diskussion einen überproportionalen Anteil. Es gibt aber vergleichbare Diskussionen (und zu wenig "machen") in allen Bereichen im Verkehrssektor (der im Gegensatz zu den anderen Sektoren in den vergangenen 2 Jahrzehnten seinen CO2-Ausstoss *nicht* reduziert hat, so gesehen also am meisten in der Bringschuld steht) - Fahrverbote, Filtertechniken, Förderung E-Mobilität und Radverkehr, ... - und leider auch vieles nicht (Güterverkehr LKW -> Bahn z. B.) oder viel zu zaghaft. Im Industrie- und Energiesektor ist noch am meisten passiert und auf dem Weg, Kohleausstieg als prominentestes Beispiel. Auch da geht mehr, man kann aber nicht behaupten, das nix passiert. Der schlafende Riese, der Wärmesektor, kriegt viel zu wenig Aufmerksamkeit, da gibt es immerhin zaghafte Anzeichen, dass sich das ändert.

Da wird jedenfalls nicht das Flugzeug an den Pranger gestellt und alles andere verschont.

 

vor 17 Stunden schrieb d@ni!3l:

Mir geht es dabei um die Reihenfolge: ERST eine gute Bahn HABEN und dann die Axt an den Flugverkehr legen

 

Da eint uns im Prinzip ja der Ansatz - nur während Du Dich auf "aber erstmal muss die Bahn liefern!" zurückziehst, mache ich mir Gedanken, wie man den Status Quo ändern kann. Verbote (-> FCKW) oder harte Vorschriften (-> Katalysator) sind manchmal der richtige oder sogar einzige Weg, aber eher selten. Kurzstreckenflüge vermeidet man am besten, in dem man bessere Angebote schafft (-> Hamburg - Berlin). Es braucht dann aber eben auch halbwegs faire Bedingungen, wenn ein Verkehrsträger mit vollen Energiesteuern und MwSt beaufschlagt wird und der konkurrierende weitgehend befreit ist, hat der erstere es ungleich schwerer.

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vor 17 Minuten schrieb foobar:

nur während Du Dich auf "aber erstmal muss die Bahn liefern!" zurückziehst

Das ist kein Zurückziehen. Ich finde man muss auch an die Auswirkungen denken, wenn es nicht funktioniert mit der Bahn. Es geht mit wirtschaftlichen Schäden los, wenn internationale Meetings platzen und kann bis zu Gelbwesten hoch gehen, wenn man etwas erzwingt was die Bevölkerung (noch) nicht will. Wenn man etwas zu s schnell will und dann 4 Jahre später sowas wie Trump, Le Pen oder afd alles wieder zurückdrehen hat man auch nichts gewonnen. Manche Sachen, die in das Leben der Bürger eingreift darf man mMn nicht zu schnell machen - auch wenn es subjektiv noch so richtig ist.

vor 17 Minuten schrieb foobar:

ansonsten den Nahverkehr im Hamburger Innenstadtbereich

Dann fahr mal im Rhein-Ruhr Gebiet. Da hält der ICE bereits alle paar KM und man braucht selbst mit der schnellsten Bahn für 90km von Dortmund nach Köln deutlich über eine Stunde (bei einem Verkehrsträger der theoretisch locker 200km/h fährt). Dazu ist ständig wer oder was auf dem Gleis, Bahnen fallen aus, die Rheinbrücke ist voll (das Hindernis überhaupt - deshalb ist für Kölner FRA mit der Bahn akzeptabel, aber von DUS aus ist bereits der Flug zuverlässiger) und Züge müssen warten und im günstigeren Nahverkehr führen selbst kleine Verspätungen zu einem Verlust des Anschluss-Zugs. Bleibt man 2-3x die Woche beim Umstieg im kalten und dunklen bspw Gelsenkirchen hängen hat man einfach keine Lust mehr. Ich verstehe das Problem auch - die Schienen sind einfach zu voll und neue bauen scheitert an den Anwohnern. Aber auch so scheitert Fortschritt.

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vor 3 Minuten schrieb d@ni!3l:

Das ist kein Zurückziehen.

 

Und machst direkt im nächsten Satz weiter mit "was im Moment alles schlecht ist" weiter :)

 

vor 4 Minuten schrieb d@ni!3l:

Ich finde man muss auch an die Auswirkungen denken, wenn es nicht funktioniert mit der Bahn. Es geht mit wirtschaftlichen Schäden los, wenn internationale Meetings platzen

 

Wie erwähnt, ich habe mit dem Flugzeug deutlich mehr Verspätungsprobleme als mit der Bahn. Das taugt als Argument pro Flugzeug und kontra Bahn so pauschal nicht. Andersrum auch nicht.

 

vor 5 Minuten schrieb d@ni!3l:

und kann bis zu Gelbwesten hoch gehen, wenn man etwas erzwingt was die Bevölkerung (noch) nicht will. Wenn man etwas zu s schnell

 

ähhh... Du hast die Wahlergebnisse vom letzten Sonntag bemerkt?

Dir da insbesondere mal die Zustimmung nach Alter angeschaut - am besten in dem Bewusstsein, dass locker die Hälfte der abgegebenen Stimmen von der Generation Ü50 stammt? Man könnte sagen, dass die Unionsparteien wie niemand sonst von reduzierter Schadstoffbelastung und den Fortschritten der Medizin profitieren :)

Wenn die Wahlergebnisse in D eines aussagen, dann, dass es den meisten Wählern nicht etwa zu schnell ginge, sondern eben gerade nicht annähernd schnell genug!

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vor 8 Minuten schrieb foobar:

ähhh... Du hast die Wahlergebnisse vom letzten Sonntag bemerkt?

Ja, zZt ist das Gefühl des ewigen Wohlstands da - insbesondere bei jüngeren. Warte mal den nächsten Wirtschaftsabschwung ab oder wenn der Urlaubsflug für eine Familie 500€ mehr kostet, also wenn aus edlem Wünsch-dir-was plötzlich Realität mit Folgen wird. Nach Fukushima waren auch alle gegen Kernkraft und kurz drauf gegen teuren Strom  - ich bezweifel, dass jeder Wähler langfristig denkt...

 

Ach nebenbei- du siehst das Deutsche Wahlergebnis. Guck mal über ganz Europa auf die Grüne Fraktion. Die ist  sogar kleiner als die Liberalen (für Deutschland kaum vorstellbar). Und da es bei Timmermanns ja um Europa geht sehe ich die Akzeptanz in ganz Europa jetzt nicht so groß. Und ohne Akzeptanz haben wir in 5 Jahren noch mehr Anti-EU Stimmen - deshalb bitte wirklich alles behutsam angehen  ;-). Politisch erzwungenes stößt immer vielen gegen den Kopf.

vor 9 Minuten schrieb foobar:

Und machst direkt im nächsten Satz weiter mit "was im Moment alles schlecht ist" weiter :)

Nein, ich zeige auf warum ich Aktionismus für gefährlich halte. Klimaschutz ist wichtig, ja - aber ist es es Wert Scheuklappen aufzuziehen und dabei ggf weite Teile der Bevölkerung zurückzulassen und ggf sogar die ganze EU als Konstrukt zu riskieren? Ich habe ja viel die Politik kritisiert  - aber eben dieses abwegen muss auch stattfinden und ich sehe das als Gefahr dabei. Du  nicht? Wenn 51% die anderen 49% (als Extrembsp) überstimmen gibt es echt viel Unzufriedenheit. Merken danach von den 51% noch welche, dass sie sich geirrt haben wird kurz drauf alles abgewickelt oder es entsteht kompletter Stillstand (vgl Brexit).

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vor 5 Minuten schrieb d@ni!3l:

Ja, zZt ist das Gefühl des ewigen Wohlstands da - insbesondere bei jüngeren. Warte mal den nächsten Wirtschaftsabschwung ab oder wenn der Urlaubsflug für eine Familie 500€ mehr kostet, also wenn aus edlem Wünsch-dir-was plötzlich Realität mit Folgen wird. Nach Fukushima waren auch alle gegen Kernkraft und kurz drauf gegen teuren Strom  - ich bezweifel, dass jeder Wähler langfristig denkt...

 

Das ist leider wieder realitätsferne Polemik.

Kernkraft ist ein wunderbares Beispiel. Die Bevölkerung ist nicht erst seit Fukushima gegen Kernkraft, ganz im Gegenteil, das geht bis mindestens in die 80er zurück. Der Atomausstieg wurde von der Bevölkerung im wesentlichen gegen den Willen von Industrie und der meisten Zeit Regierenden durchgesetzt. Wohl wissend, das Strom damit erstmal etwas teurer wird, grossen Aufschrei oder Riesenproteste gab es wegen teurem Strom nicht.

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vor 20 Minuten schrieb foobar:

. Die Bevölkerung ist nicht erst seit Fukushima gegen Kernkraft

Nein, ca 10% Grüne bis 2014, sonst hätte sie sich nicht so lange gehalten bzw hält sich international ja auch.  Nicht böse gemeint, aber ich glaube du vermischst ein wenig deine subjektive Meinung und das punktuelle Wahlergebnis einer Wahl mit den historischen Wahlen zuvor. Klima und Umweltschutz war nicht immer Wahlentscheidung Nr 1, und könnte es auch sehr schnell nicht mehr sein.

 

Und wie gesagt: Wir leben in einer historischen Phase eines Wirtschaftsaufschwungs, wo Teuerungen hingenommen werden. Guck dir mal die Akzeptanz von (teurem) Klimaschutz an, wenn es mal bergab geht oder der Wohlstand (noch) nicht so groß ist ( Süd- und Osteuropa). Das korreliert negativ und eine nächste Wahl könnte schon ganz anders aussehen. Ich wünsche es mir nicht, ich versuche nur aufzuzeigen, warum ein "wir machen jetzt alles schnell..." auch problematisch sein kann und uns riesige Risiken hat.

 

PS: Ich finde die Diskussion mit dir interessant und auch eigentlich sachlich  - aber jedes Gegenargument Polemik nennen finde ich unfair, so machen Diskussionen echt wenig Spaß, ich bemühe mich auch um Sachlichkeit und Differenzierung. Sonst bin ich auch mal polemisch und sage diese Attitüde von links-grün allwissend zu sein, und jede andere Sicht ist polemisch oder gar rechts kotzt mich an (nicht auf dich bezogen- allgemein). Die Welt ist nicht immer schwarz-weiß, es gibt auch Wege zwischen keinem Klimaschutz und absoluten Klimaschutz whatever it takes... Es gibt nämlich auch Kehrseiten und eben diese wollte ich aufzeigen...

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vor 32 Minuten schrieb foobar:

Wenn die Wahlergebnisse in D eines aussagen, dann, dass es den meisten Wählern nicht etwa zu schnell ginge, sondern eben gerade nicht annähernd schnell genug!

 

Nun hat die "Kurzstrecken"-verbietende Sozialdemokratie ja in Deutschland nicht soo brilliant abgeschnitten, und im eigenen Lande erhielt Timmermans selbst in gedachter Koalition mit GroenLinks kein Drittel der Stimmen.

 

In Anwendung eines innovativen Rechenmodus zur Ermittlung des Zuspruchs der beliebtesten Kanzlerin aller Zeiten muß man hinzufügen: 100 - 20,5 - 15,8 = 63,4 % der Wähler war das Thema zu unwichtig, grün oder sozialdemokratisch zu wählen.

 

Soweit die Fakten.

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vor 14 Minuten schrieb d@ni!3l:

Nein, ca 10% Grüne bis 2014, sonst hätte sie sich nicht so lange gehalten bzw hält sich international ja auch.  Nicht böse gemeint, aber ich glaube du vermischst ein wenig deine subjektive Meinung und das punktuelle Wahlergebnis einer Wahl mit den historischen Wahlen zuvor. Klima und Umweltschutz war nicht immer Wahlentscheidung Nr 1, und könnte es auch sehr schnell nicht mehr sein.

 

Kann es sein, dass Du diese Zeit nicht bewusst miterlebt hast?

Anti-Atomkraft ist nicht näherungsweise deckungsgleich mit Wählern der Grünen gewesen, das war eine Massenbewegung, die grössten Demonstrationen der Zeit waren Anti-Atomkraft-Demos, bis die Schröder-Regierung den Atomausstieg beschlossen hat. Das war alles lange vor Fukushima, auch nach den Aufweichungen durch schwarzgelb war der Atomausstieg Beschlusslage und im Gange. Fukushima hat das Ende etwas beschleunigt, mehr aber auch nicht.

 

vor 16 Minuten schrieb d@ni!3l:

"wir machen jetzt alles schnell..."

 

Du musst in einer Parallelwelt leben. Die sogenannten Volksparteien haben gerade die Quittung für die sträfliche Vernachlässigung von Klimaschutz erhalten. Nicht "schnell machen" ist das Problem, sondern jahrelang wenig bis nix machen.

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vor 31 Minuten schrieb d@ni!3l:

PS: Ich finde die Diskussion mit dir interessant und auch eigentlich sachlich  - aber jedes Gegenargument Polemik nennen finde ich unfair

 

Deine Argumente habe ich nicht Polemik genannt, sondenr bin sehr ausführlich darauf eingegangen.

 

"Steuern senken/abschaffen passiert eh nie", "nur satte zufriiedene Leuet leisten sich Klimaschutz" usw sind kein Argument, das ist einfach billigste Polemik und keine Diskussionsgrundlage.

 

vor 2 Minuten schrieb d@ni!3l:

Genau das meine ich: Das war jetzt eine Wahl und du siehst nur das deutsche Ergebnis - Stichwort Quittung...

 

Nein, es war eben nicht nur eine Wahl. Schau Dir die letzten 20 Jahre an. Der Trend ist unübersehbar. Auch ausserhalb Deutschlands, in verschieden deutlicher Ausprägung.

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vor 16 Minuten schrieb foobar:

Steuern senken/abschaffen passiert eh nie", 

Wir haben noch Schaumwein-Steuern die vor dem 1.WK die Flotte finanzieren sollten oder ein Soli der längst hätte auslaufen sollen. Nur mal 2 Bsp...

vor 16 Minuten schrieb foobar:

"nur satte zufriiedene Leuet leisten sich Klimaschutz" 

Ich bin mir sicher, dass Leute die wegen Co2 Abgaben nicht mehr in den Urlaub fliegen können spätestens nächstes mal anders wählen.

vor 16 Minuten schrieb foobar:

Nein, es war eben nicht nur eine Wahl

Darf ich dich nur mal dran erinnern, dass die grünen 2017 als kleinste Fraktion in den Bundestag gekommen sind? Vor nur 2 Jahren war das Thema wohl zu 90% nicht die wichtigste Wahlentscheidung.

 

Aber da du auf alle Argumente, wie übertriebener Klimaschutz die ganze Akzeptanz der EU in Frage stellen KÖNNTE nicht eingehst, auch auf Flottes Einwand, dass eben nicht alle so wählen wie du es interpretierst und scheinbar doch einen Absolutheitsanspruch deiner Meinung hast bin ich raus- Stichwort totes Pferd reiten...

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vor 1 Minute schrieb d@ni!3l:

Wir haben noch Schaumwein-Steuern die vor dem 1.WK die Flotte finanzieren sollten oder ein Soli der längst hätte auslaufen sollen. Nur mal 2 Bsp...

 

Ja, genau, billigste Polemik.

 

Du zahlst noch Fahradsteuer? Katzensteuer? Mineralwassersteuer? Prinzessinnensteuer? Reichsfluchtsteuer? Salzsteuer? Spatzensteuer? Speiseeissteuer? Zündholzsteuer?

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vor 4 Stunden schrieb DE757:

Vor längerer Zeit kann man da schon Köln-Frankfurt nennen. Auch interessant wird sein was mir Stuttgart-München nach Fertigstellung der NBS bis Ulm passiert.

Was passieren wird: es werden immer mehr einen ICE für alltägliche Strecken nutzen d.h. immer weitere Strecken fahren die sie jetzt nicht fahren würden. Schnelle Verkehrssysteme erzeugen zusätzlichen Verkehr. Das ist wie Licht mit Säcken ins Haus tragen wollen.
Wenn eine Strecke weder per Flugzeug noch mit Hochgeschwindigkeitszug noch mit gut ausgebauter Straße angeboten wird dann wird diese auch nur von wenigen genutzt, Verkehrsvermeidung ist "umweltfreundlich".

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Jedenfalls haben vierzig Jahre Schnellstreckenbau und ungezählte betonierte Milliarden Mark und Euro gerade einmal eine Hub-Verbindung (CGN), zwei ehedem recht relevante dezentrale (TXL-HAJ/HAM) und wenige fast vergessene Verbindungen wie NUE-HAJ/BRE obsolet gemacht.

 

Selbst Paris-Lyon wird weiter geflogen - TGV seit 1981.

 

Timmermans macht Heathrow zum einzigen europäischen Hub. Kann man vielleicht in die Brexitverhandlungen einbeziehen.

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vor 4 Stunden schrieb d@ni!3l:

Wir haben noch Schaumwein-Steuern die vor dem 1.WK die Flotte finanzieren sollten oder ein Soli der längst hätte auslaufen sollen. Nur mal 2 Bsp...

Ich bin mir sicher, dass Leute die wegen Co2 Abgaben nicht mehr in den Urlaub fliegen können spätestens nächstes mal anders wählen.

Darf ich dich nur mal dran erinnern, dass die grünen 2017 als kleinste Fraktion in den Bundestag gekommen sind? Vor nur 2 Jahren war das Thema wohl zu 90% nicht die wichtigste Wahlentscheidung.

 

Aber da du auf alle Argumente, wie übertriebener Klimaschutz die ganze Akzeptanz der EU in Frage stellen KÖNNTE nicht eingehst, auch auf Flottes Einwand, dass eben nicht alle so wählen wie du es interpretierst und scheinbar doch einen Absolutheitsanspruch deiner Meinung hast bin ich raus- Stichwort totes Pferd reiten...

Die Schweiz hat CO2-Abgaben auf Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl seine Jahren. Kein Mensch beschwert sich dort.

Es führte dort zu einem Umdenken. Der CO2-Ausstoß ist seit dem gesunken, weil gezielt Klimaschutzprojekte und Innovationen damit finanziert werden.

Nur eine Gebühr bzw. Abgabe sind zweckgebunden.

Gleiches sollte man auch in der EU hinbekommen, wenn man es ernst nimmt mit dem Klimaschutz.

Selbst Südafrika hat eine CO2-Steuer eingeführt.

https://www.google.de/amp/s/m.faz.net/aktuell/wirtschaft/neue-kohlekraftwerke-suedafrika-fuehrt-co2-steuer-ein-16208874.amp.html

 

Gerade die EU sollte Vorbild sein. Das ist sie aber in diesem Fall nicht.

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vor 9 Minuten schrieb chris_flyer:

weil gezielt Klimaschutzprojekte und Innovationen damit finanziert werden.

Bei uns sind die Sozis ja für Umverteilung mit dem Geld - also wohl eher nicht...

 

Und naja, wie gesagt- einem Schweizer tut es im Zweifel weniger weh als bspw. einem Bulgaren....

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