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Einschätzung Rechtslage bei Flugverschiebung


Tecko747

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Ich habe mal wieder eine recht strittige Flugverschiebung erhalten.
Folgendes Routing wurde bei Expedia gebucht:

STR-LHR-LAS-LAX
SFO-JFK-LHR-STR

Es gab beim Rückflug einige Verschiebungen. Diese konnte ich jedoch mit Expedia klären und problemlos umbuchen.
Auch beim Hinflug gab es einige Änderungen und Streichungen, diese wurden mir jedoch nicht von Expedia mitgeteilt. Ich erfuhr erst auf der Umbuchungsbestätigung des Rückfluges, dass sich auch das Routing des Hinfluges über JFK geändert wurde und sich die Ankunftszeit um 3,5 Stunden mitten in die Nacht verspätet.

Also bei British Airways angerufen und gesagt, dass ich mit einer Umbuchung über JFK nicht einverstanden bin, ob sie mich nicht über San Jose mit deutlich besserer Ankunftszeit in LAX schicken könnten. Man sagte mir es sei kein Problem, der Verbindungsvorschlag über JFK war unverbindlich und das Reisebüro müsse mit mir abstimmen ob es passt oder nicht. Sonst könne man mich auch über San Jose schicken.

Also mehrmals mit Expedia Kontakt aufgenommen und dort wurde mir gesagt, dass bei Änderungen/Streichungen bei kleiner als 4 Stunden Verschiebung der Kunde nicht gefragt wird sondern einfach eine Verbindung fix eingebucht wird. In diesem Fall also über JFK.

In den ABGs von Expedia ist diese Praxis nicht erwähnt und es widerspricht sich auch mit Artikel 8 der EU-Fluggastverordnung: "...anderweitiger Beförderung zum Endziel unter vergleichbaren Reisebedingungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt".

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Das ist jetzt alles kein Weltuntergang. Aber mir geht es hier mehr um das rechtliche Prinzip. Was meint ihr? Darf hier Expedia irgendwelche Spezialregelungen anwenden die

a) bei Buchung dem Kunden nicht bekannt sind (kein AGB-Vermerk)
b) schlechtere Bedingungen darstellen als seitens der Airline verlangt
c) auch ggf. gegen die EU-Fluggastverordnung verstoßen.

Oder seht dir die Sache komplett anders?

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zu a)  Nein, selbst wenn es in den AGB stände, da so eine Regelung für den Kunden einen unerwarteten Nachteil bedeutet und somit unwirksam wäre.

zu b)  ja, da es leider keinem Reisevermittler verboten ist, einfach schlechte Arbeit zu machen.

zu c)  Damit hat Expedia nichts zu tun, da die Fluggastverordnung die Rechte der Passagiere gegenüber den Airlines, nicht den Reisevermittlern, regelt.

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Am 26.10.2019 um 09:44 schrieb Tecko747:

a) bei Buchung dem Kunden nicht bekannt sind (kein AGB-Vermerk)

So wie Expedia hier verfährt, beziehen sie sich nicht auf vertragliche Regelungen mit dem Kunden sondern auf die geltende Rechtsprechung, dass bei einer Flugverschiebung eine Reisepreisminderung dann eintritt, wenn sich die Ankunft am Zielort um mehr als 4 Stunden verspätet.

 

Am 26.10.2019 um 09:44 schrieb Tecko747:

b) schlechtere Bedingungen darstellen als seitens der Airline verlangt

Der Nachteil, wenn man Flüge nicht direkt bucht. Expedia möchte für sich die Kosten so niedrig wie möglich halten. Entsprechend buchen sie um. Die Fluggesellschaft würde auch erstmal für sich am günstigen buchen und dann ist eine Frage Kulanz, ob sie einen solchen Wunsch erfüllen. 

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vor 18 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

So wie Expedia hier verfährt, beziehen sie sich nicht auf vertragliche Regelungen mit dem Kunden sondern auf die geltende Rechtsprechung, dass bei einer Flugverschiebung eine Reisepreisminderung dann eintritt, wenn sich die Ankunft am Zielort um mehr als 4 Stunden verspätet.

 

Der Nachteil, wenn man Flüge nicht direkt bucht. Expedia möchte für sich die Kosten so niedrig wie möglich halten. Entsprechend buchen sie um. Die Fluggesellschaft würde auch erstmal für sich am günstigen buchen und dann ist eine Frage Kulanz, ob sie einen solchen Wunsch erfüllen. 

 

Vielen Dank schonmal für die Ausführungen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man Thema (Pauschalreise-?) Reisepreisminderung hier anwenden kann. 

 

Das Thema Kosten niedrig halten würde ich nur verstehen, wenn Umbuchungen unter 4 Stunden automatisch durchlaufen würden und man so eine Rationalisierung erzielt. Aber wenn die Airline hier eine Flugstreichung verursacht, fallen doch für Expedia in Bezug auf einen eventuellen Wechsel der Buchungsklasse keine Kosten an? Das ist doch Sache der Airline, oder? 

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vor 1 Stunde schrieb Tecko747:

Aber wenn die Airline hier eine Flugstreichung verursacht, fallen doch für Expedia in Bezug auf einen eventuellen Wechsel der Buchungsklasse keine Kosten an? Das ist doch Sache der Airline, oder? 

 

Das ist schon richtig. Aber Expedia wird nun mit Sicherheit keine Zeit und Geld hineinstecken, um das Angebot der Airline für den Reisenden ggf. noch zu verbessern. Die nehmen blind, was die Airline anbietet, völlig egal was da kommt.

Hast Du bei der Airline direkt gebucht, bekommst Du von der Airline eine Vorschlag zur Umbuchung, den Du annehmen kannst, den Du ggf. telefonisch noch einmal ändern lassen kannst, oder auf Grund dessen, Du den Flugpreis zurückverlangen kannst, weil Du dann lieber woanders buchst. Das alles kostet Zeit, und damit Expedia Geld, waswegen das in diesem Fall niemals stattfinden wird.

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vor 1 Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr:

Wenn neben dem Flug eine weitere Reiseleistung (Hotel/Mietwagen) gebucht wurde und die Buchung nach dem 01.07.2018 erfolgte, dann ja.

 

Nein, das ist nicht der Fall.

vor 7 Stunden schrieb jubo14:

Die nehmen blind, was die Airline anbietet, völlig egal was da kommt.

 

Ist das eigentlich nur bei Expedia so, oder verfahren andere Online-Reisebüros wie zum Beispiel Opodo genauso? Ich kann mich schon an einige Umbuchungen bei Online-Reisebüros erinnern und hatte da bisher nie Probleme. 

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vor 13 Stunden schrieb Tecko747:

Ist das eigentlich nur bei Expedia so, oder verfahren andere Online-Reisebüros wie zum Beispiel Opodo genauso? Ich kann mich schon an einige Umbuchungen bei Online-Reisebüros erinnern und hatte da bisher nie Probleme. 

 

Das dürfte zwischen den einzelnenen Anbietern keinen Unterschied machen. Alle verkaufen ihre Leistungen einzig über den Preis. Oder hat schon mal jemand gehört, dass man bei Expedia, Opodo, usw. wegen des herausragenden Service buchen würde?

 

Der Grund dafür, dass es in den allermeisten Fällen gut geht dürfte aber auch hier bei den Airlines liegen. Wenn die umbuchen müssen, dann versuchen sie doch meistens möglichst dicht am ursprünglich gebuchten Termin zu bleiben.

Ich komme auf mindestens die selbe Fluganzahl, die Du in Deiner Statistik ausweist. Und von allen Umbuchungen, mit denen ich konfrontiert wurde, waren es weniger als 10% bei denen ich überhaupt genauer hingesehen habe und vielleicht bei der Hälfte davob habe ich dann Kontakt mit der Airline gesucht, um etwas am Vorschlag zu ändern. Es ist also nicht die Regel, es ist die Ausnahme, wenn man Probleme bekommt.

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