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Luftverkehrsteuer wird trotz Corona-Krise erhöht


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  • airliners.de Team
Von einem "völlig falschen Signal" spricht der BDL vor dem Hintergrund der Erhöhung der Luftverkehrsteuer. Die Liquidität der Airlines müsse im Fokus stehen. Die Regierung hält dagegen, dass die Ticketsteuer nicht wehtut, wenn Corona-bedingt keine Tickets verkauft werden.

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Mag sein, dass aktuell die Ticketsteuer keinem wehtut, aber wenn der Verkehr wieder anzieht, dann werden ausländische Airlines mit massiven Staatshilfen im Rücken, deutsche Airlines, die mit höheren Steuern und Gebühren belastet werden, vom Markt fegen.

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vor 4 Stunden schrieb jubo14:

Das diese Ticketsteuern auch für jede ausländische Airline anfällt, wenn der Abflug von einem deutschen Flughafen erfolgt, hast Du aber schon verstanden?

 

Nicht ernsthaft? Solche platten Argumente kenne  ich sonst nur von anderen.  

Die vier großen deutschen Airlines tragen mehr als die Hälfte der Luftverkehrssteuer. Air Berlin hat über die Jahre fast 1 Mrd. gezahlt. Das ist ein dicker Kostenblock in der Bilanz und hat sicher (neben anderen landestypischen Kostenblöcken) zur Insolvenz beigetragen. Bei den zahlreichen ausländischen Airlines fällt die Ticketsteuer dagegen kaum ins Gewicht. 

 

Sie unterstellen, dass diese Kosten 1:1 an den Kunden weitergegeben werden und damit für alle Airlines auf gleichen Routen gleich sind. Das stimmt aber nicht. Nicht die Kosten bestimmen den Preis, sondern der Wettbewerb. Die Ticketsteuer hat sich eben nicht in höheren Ticketpreisen widergespiegelt, Die Airlines haben versucht durch Effizienzsteigerungen etc. die Mehrkosten auszugleichen. Wenn die Steuer aber einen großen Anteil ausmacht, ist das kaum möglich.

 

Um es noch einmal ganz anschaulich zu machen: In einem Flug nach Fernost von Istanbul oder Dubai sitzen vielleicht 10 Passagiere aus Deutschland, für die die maximale Luftverkehrsabgabe anfällt. Das fällt in der Mischkalkulation über alle Passagiere kaum ins Gewicht. In einem Flug nach Fernost von Frankfurt muss die Airline für fast alle Passagiere die zusätzliche Ticketsteuer erheben. Das kann man aber nicht auf die Preise aufschlagen, weil dann zumindest ein Teil der Kunden abwandert.

 

Zudem führt die Steuer im Grenzgebiet zu Verlagerungen auf ausländische Flughäfen. Dann hat man nicht nur zusätzliche Kosten bei den verbleibenden Fluggästen, sondern auch noch weniger Einnahmen aufgrund der geringeren Zahl. 

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vor einer Stunde schrieb Der Duesentrieb:

Die vier großen deutschen Airlines tragen mehr als die Hälfte der Luftverkehrssteuer.

Was wahrscheinlich daran liegt, dass die vier besagen Airlines einen Marktanteil von >50 % der abfliegenden Passagiere in Deutschland haben. DUS-DXB-DUS mit EK und DXB-FRA-DXB haben die gleiche Steuerbelastung.

 

vor 1 Stunde schrieb Der Duesentrieb:

In einem Flug nach Fernost von Istanbul oder Dubai sitzen vielleicht 10 Passagiere aus Deutschland, für die die maximale Luftverkehrsabgabe anfällt.

In einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles muss nur für die Passagiere die Steuer gezahlt werden, die ihre Reise in Deutschland begonnen haben. Und dann sitzen in dem Flug von Dubai nach Fernost noch die Passagiere, die die britische/österreichische/französische Steuer gezahlt haben.

 

vor 1 Stunde schrieb Der Duesentrieb:

Das ist ein dicker Kostenblock in der Bilanz

Entweder oder, aber nicht beides.

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vor 14 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

Was wahrscheinlich daran liegt, dass die vier besagen Airlines einen Marktanteil von >50 % der abfliegenden Passagiere in Deutschland haben. DUS-DXB-DUS mit EK und DXB-FRA-DXB haben die gleiche Steuerbelastung.

DUS-DXB-SIN hat eine andere Steuerbelastung als DUS-SIN. weil bei DUS-SIN alle Passagiere die Steuer zahlen, beim Flug IST-SIN nur die Passagiere, die aus DUS zusteigen. 

 

Zitat

 

In einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles muss nur für die Passagiere die Steuer gezahlt werden, die ihre Reise in Deutschland begonnen haben. Und dann sitzen in dem Flug von Dubai nach Fernost noch die Passagiere, die die britische/österreichische/französische Steuer gezahlt haben.

 

Entweder oder, aber nicht beides.

In einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles haben der überwiegende Teil der Passagiere ihre Reise in Deutschland begonnen. In dem Flug von Dubai werden trotzdem nur ein kleiner Teil eine Steuer bezahlen. Zudem ist die französische Steuer ein Witz gegenüber der deutschen Steuer. Die problematischen Wettbewerber sind aber auch nicht Air France oder British Airways, sondern Emirates, Qatar, Etihad und vor allem Turkish, die auch bei anderen Themen deutlich geringer Kosten haben (z.B. Entschädigungszahlungen).

 

Bei der Betrachtung ist auch wichtig zu beachten, das für die Wirtschaftlichkeit eines Fluges die Auslastung von großer Bedeutung ist. So ist es durchaus hilfreich, ein Flugzeug mit "teuren" Deutschen zu füllen, auch wenn man alleine davon nicht leben könnte. Wenn diese "paar" deutschen Passagiere dann aber den deutschen Airlines fehlen, kann ein Flug aus Deutschland unwirtschaftlich werden.

 

Im Ergebnis sinkt der Marktanteil deutscher Airlines seit Jahren massiv.

 

vor 14 Stunden schrieb Fluginfo:

Erst einmal sinkt die Einnahme der Luftverkehrssteuer auf unter ein Zehntel der ursprünglich erhofften Einnahmen für den Bund im April 2020. 

Das ist schlecht, wenn die Einnahmen zur Deckung von Haushaltslücken gedacht waren. 

Wenn das Ziel der Luftverkehrssteuer aber die Deckelung des Verkehrs sein sollte (so war das Argument bei deren Erhöhung), dann könnte sie ja jetzt entfallen, da das Ziel deutlich überschritten wurde und erst wieder eingeführt werden, wenn der Verkehr bzw. die Emissionen über den Zielvorgaben liegen.

Bearbeitet von Der Duesentrieb
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@Der Duesentrieb was ich an Deiner Argumentation definitiv nicht verstehe, wie kommen den die Deutschen Passagiere, die keine Deutsche Steuer zahlen wollen nach Dubai?

Schwimmen die?

 

Wenn sie nämlich fliegen, dann zahlen sie auch bei Emirates die selben Steuern, die bei LH, BA, AF oder anderen anfallen.

Für die Steuer sind Start und Ziel auf dem Ticket ausschlaggebend.

Und auch bei jedem Flug mit Turkish Airlines nach Fernost wird die Ticketsteuer fällig.

 

Die Passagiere, die dann in DBX oder IST zusteigen haben und hatten mit der Steuer nie etwas zu tun und hier gibt es auch keine Verschiebung zu Lasten einer deutschen Airline.

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vor 6 Stunden schrieb jubo14:

@Der Duesentrieb was ich an Deiner Argumentation definitiv nicht verstehe, wie kommen den die Deutschen Passagiere, die keine Deutsche Steuer zahlen wollen nach Dubai?

Schwimmen die?

 

Wenn sie nämlich fliegen, dann zahlen sie auch bei Emirates die selben Steuern, die bei LH, BA, AF oder anderen anfallen.

Für die Steuer sind Start und Ziel auf dem Ticket ausschlaggebend.

Und auch bei jedem Flug mit Turkish Airlines nach Fernost wird die Ticketsteuer fällig.

 

Die Passagiere, die dann in DBX oder IST zusteigen haben und hatten mit der Steuer nie etwas zu tun und hier gibt es auch keine Verschiebung zu Lasten einer deutschen Airline.

 

Alles richtig. Für den Flug nach DBX oder IST fallen keine zusätzlichen Steuern an, da das Endziel ausschlaggebend ist. Für den Langstreckenflug zahlen die ausländischen Airlines natürlich die Steuer für die aus Deutschland kommenden Passagiere, aber es sind eben nur wenige in dem Flug von DBX oder IST aus. Das geht in den Gesamtkosten unter oder kann mit kleinen Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden, deswegen wird die Airline die Preise für diesen Flug nicht anheben. Wenn aber ab Deutschland bei 90 % der Passagiere die Steuer anfällt, dann verliert die Airline richtig Geld. Die Preise kann sie nicht anheben, weil die ausländischen Airlines das nicht machen. Wenn natürlich irgendwann alle Passagiere auf die ausländische Airline wechseln, muss diese auch die Preise anheben, aber dann ist es für Air Berlin etc. zu spät... Fakt ist, dass die Luftverkehrssteuer sich nicht in steigenden Preisen niedergeschlagen hat, weil sie am Markt nicht durchsetzbar waren.

Weitere Gründe sind die angesprochene Verdrängung von Abflügen ins benachbarte Ausland und natürlich auch die nachfragedämpfende Wirkung, wo die Ticketsteuer doch weitergegeben werden kann, z.B. bei Inlands- oder Touristikflügen. Dann geht die Auslastung runter. Ein paar Prozent und schon wird der Flug/ das Geschäftsfeld unwirtschaftlich.

 

Der Marktanteil deutscher Airlines ist seit Einführung der Ticketsteuer von 67 % auf 55 % zurückgegangen.

 

 

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Jetzt habe ich endlich verstanden, dass Du die Steuer nicht verstanden hast!

 

Es ist völlig unerheblich welcher Nationalität ein Passagier ist. Wenn er in Deutschland in ein Flugzeug steigt, muss die Airline für ihn die Steuer an den deutschen Fiskus abführen.

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vor 34 Minuten schrieb jubo14:

Jetzt habe ich endlich verstanden, dass Du die Steuer nicht verstanden hast!

 

Es ist völlig unerheblich welcher Nationalität ein Passagier ist. Wenn er in Deutschland in ein Flugzeug steigt, muss die Airline für ihn die Steuer an den deutschen Fiskus abführen.

Ist das wirklich so schwer zu verstehen, oder wollen Sie mich veräppeln?  Es geht mir doch nicht um die Nationalität, sondern um die aus Deutschland abfliegenden bzw. zusteigenden Passagiere (bisher vereinfacht "Deutsche" genannt).  Entscheidend ist, dass diese einen kleinen Anteil in dem großen Flugzeug auf der Fernstrecke haben und daher deren Mehrkosten keine Auswirkung auf die Preiskalkulation für diesen Flug haben.

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vor 24 Minuten schrieb OliverWendellHolmesJr:

Ich würde gerne mal eine Quelle dafür sehen, dass die Steuer für den Rückgang verantwortlich ist.

Es ist bei weitem nicht der einzige Faktor. Ausländische Airlines erhalten zudem hohe Subventionen, zahlen auch sonst weniger Ertrags-, Einkommens- und Mehrwertsteuern (auf inländische Flüge), müssen nur niedrige Flughafen-, Flugsicherungs- und Luftsicherheitsgebühren entrichten und haben auch nicht mir Nachtflugverboten, Entschädigungszahlungen und Lärmschutzauflagen zu kämpfen. Auch Gewerkschaften, Streikrecht und Kündigungsschutz erschweren nicht das Geschäft.

Die Luftverkehrssteuer ist dann schnell der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Was ist denn Ihrer Meinung nach für den Rückgang verantwortlich?

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vor 2 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

Entscheidend ist, dass diese einen kleinen Anteil in dem großen Flugzeug auf der Fernstrecke haben und daher deren Mehrkosten keine Auswirkung auf die Preiskalkulation für diesen Flug haben.

 

Auf einem Flug von Deutschland nach Dubai beträgt der Anteil aber 100%!

 

Und zum letzen Posting sage ich nun nichts mehr. Denn da wird so ziemlich allesin eine nTopf geworfen und mit jede Menge Unsinn verquirlt.

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vor 25 Minuten schrieb jubo14:

 

Auf einem Flug von Deutschland nach Dubai beträgt der Anteil aber 100%!

Letzter Versuch: Es kommt ganz häufig vor, dass ein Flug BER - FRA - Fernziel günstiger ist als ein Flug FRA - Fernziel, obwohl die Kosten höher sind. Warum? Wenn Sie das erklären können, dann verstehen Sie auch, warum die Mehrkosten für einen Feederflug von Deutschland nach Dubai nicht ins Gewicht fallen.  Natürlich bringen die Passagiere aus dem Feederflug nicht den gleichen Deckungsbeitrag wie die Punkt - zu - Punkt Fliegende oder die Umsteiger aus dem Inlandsflug , aber sie sind für die Auslastung und Gesamtwirtschaftlichkeit des Fluges genauso wichtig. 

 

Ein stark vereinfachtes Rechenbeispiel:

10 Ziele in Fernost: Lufthansa macht pro Sitzplatz 100 Euro Gewinn = 10 * 300 * 100 = 300.000 Euro.

Nach Einführung der Ticketsteuer halbiert sich der Gewinn auf 150.000 Euro.

 

10 Ziele in Fernost von Istanbul aus. Die Airline macht pro Sitzplatz 100 Euro Gewinn. Sie sammelt die Passagiere aus dem Inland und ganz Europa ein. Für die Gäste aus Deutschland reduziert sich jetzt der Gewinn = 1 * 300 * 50 = 15.000 Euro. 

Insgesamt verdient die Airline weiterhin 285.000 Euro. Um wieder 300.000 Euro zu verdienen, muss Sie nur 5 Euro pro Passagier einsparen bzw. die Preise anheben. Die deutsche Airline muss 50 Euro pro Passagier einsparen oder die Preise anheben.

 

 

vor 25 Minuten schrieb jubo14:

 

Und zum letzen Posting sage ich nun nichts mehr. Denn da wird so ziemlich allesin eine nTopf geworfen und mit jede Menge Unsinn verquirlt.

Das nenne ich mal eine fundierte fachliche Replik. Aufgrund der Rechtschreibung gehe ich mal von totaler Übermüdung aus. Ich habe das mehr oder weniger bei einer großen Airline.abgeschrieben. 

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Dann versuche ich es auch noch ein letztes mal.

 

Die Betrachtung ist schlicht unsinnig.

Wir reden doch von einer benachteiligung der deutschen Airlines, hier Lufthansa durch die Ticketsteuer.

Für alle ab Deutschland abfliegenden Passagiere ist die aber bei allen Airlines immer die selbe, wenn man das selbe Ziel annimmt.

Das in einem Flieger in einem ausländischen Hub dann auch Pasagiere sitzen, die diese Abgaben nicht entrichten ist zwar richtig, aber auch völlig irrelevant. Denn eine Pasagier aus Georgien, der über IST nach BKK fliegt, würde ja wohl kaum über FRA reisen, nur weil in Deutschland die Ticketsteuer wegfällt.

Es kann doch wohl nicht das Ziel sein, dass für deutsche Airlines die Steuerlast und für das Personal die Bezahlung und sozialen Leistungen auf das Niveau des Landes mit den niedrigsten Standards abgesenkt werden, nur dami sie weltweit konkurrenzfähig sind. Das sind si dann nämlich immer noch nicht! Denn es fliegt immer noch niemand dann einen Umweg über Deutschland.

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vor 2 Stunden schrieb jubo14:

Dann versuche ich es auch noch ein letztes mal.

 

Die Betrachtung ist schlicht unsinnig.

Wir reden doch von einer benachteiligung der deutschen Airlines, hier Lufthansa durch die Ticketsteuer.

Für alle ab Deutschland abfliegenden Passagiere ist die aber bei allen Airlines immer die selbe, wenn man das selbe Ziel annimmt.

Das in einem Flieger in einem ausländischen Hub dann auch Pasagiere sitzen, die diese Abgaben nicht entrichten ist zwar richtig, aber auch völlig irrelevant. Denn eine Pasagier aus Georgien, der über IST nach BKK fliegt, würde ja wohl kaum über FRA reisen, nur weil in Deutschland die Ticketsteuer wegfällt.

Es kann doch wohl nicht das Ziel sein, dass für deutsche Airlines die Steuerlast und für das Personal die Bezahlung und sozialen Leistungen auf das Niveau des Landes mit den niedrigsten Standards abgesenkt werden, nur dami sie weltweit konkurrenzfähig sind. Das sind si dann nämlich immer noch nicht! Denn es fliegt immer noch niemand dann einen Umweg über Deutschland.

Sie verstehen schon einmal nicht, dass eine Airline nicht für jeden Passagier einzeln die Kosten berechnet, dann darauf einen Gewinn addiert und das ist der Preis. Dann würden ja nicht in einem Flugzeug der eine Passagier 100 Euro und der andere 3000 Euro für fast die gleiche Leistung zahlen und alle einen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Fluges beitragen. Der Preis bestimmt Angebot und Nachfrage. Von den Einnahmen werden dann die Kosten abgezogen und die sind bei deutschen Airlines einfach insgesamt viel höher. Da gibt es auch kaum ein Segment, in dem die Gewinne sprudeln, um z.B. auf Konkurrenzstrecken auch mal günstige Preise anbieten zu können.

 

Zum konkreten Beispiel:  Natürlich wird kein Georgier über FRA fliegen. Aber der aus Deutschland abfliegende Passagier würde ohne Ticketsteuer wieder eine deutsche Airline nutzen und nicht den Umstieg in IST oder BKK. Die ausländischen Airlines schlagen eben die deutsche Ticketsteuer nicht auf den Ticketpreis für Flüge aus Deutschland drauf - das geht in den Gesamtkosten unter. Und deswegen kann auch die deutsche Airline die Ticketsteuer nicht (bei der Fernstrecke) auf die Preise aufschlagen, weil dann keiner mehr bei ihr bucht. Die Ticketsteuer zahlen daher nicht die Passagiere, sondern drückt auf die Gewinne (siehe Air Berlin). Auch bei Lufthansa ging es ab 2011 bergab. Erst nach der Einigung mit Crews und Bodenpersonal (z.B. Reduzierung Pensionslasten) ging es wieder aufwärts. Die Ticketsteuer zahlen daher (zu einem Teil) die Beschäftigten.

 

Den letzten Satz hätte ich überall erwartet, aber nicht in einem Fachforum. Natürlich fliegen heute sehr viele Menschen einen Umweg über Deutschland. Ohne ausländische Umsteiger wäre das Aufkommen in München und Frankfurt halb so groß. Nicht weil diese Umsteiger die Hälfte ausmachen, aber ohne diese Umsteiger wären viele Flüge nicht wirtschaftlich. Insofern sind die Umsteiger und damit die Konkurrenzfähigkeit deutscher Airlines enorm wichtig. Natürlich geht es nicht darum Sozialstandards zu senken, aber bei vielen Dingen sind die Grenzen überschritten (z.B. Entschädigungszahlungen, die den Wert des Tickets weit überschreiten). Und auch eine Luftverkehrssteuer, die in etwa dem Gewinn der Branche entspricht, ist unverhältnismäßig.

 

Am Ende hat man wieder einmal eine Industrie ins Ausland verdrängt. Neben dem Verlust an Arbeitsplätzen verliert man auch die Kontrolle über das Produkt. Was bringen hohe Standards, wenn sie von niemanden eingehalten werden bzw. wenn der Kunde dann das Produkt wählt, bei dem diese Standards nicht angewendet werden? Hohe Standards kann man sich nur in der Höhe leisten, wie man sie durch mehr Effizienz und Qualität ausgleichen kann. Alternativ könnte man (wie früher) noch den Wettbewerb unterbinden, was aber dann hohe Preise für schlechte Qualität zur Folge hätte.

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vor 21 Minuten schrieb Der Duesentrieb:

Die ausländischen Airlines schlagen eben die deutsche Ticketsteuer nicht auf den Ticketpreis für Flüge aus Deutschland drauf - das geht in den Gesamtkosten unter.

 

Das ist schlicht Unfug!

Nach EU-Recht ist die Airline sogar dazu gezwungen die Steuer in ihrer Preisübersicht gesondert auszuweisen.

Es mag sein, dass eine Airline die Summe der Steuer dann wieder bei den Ticketpreisen abzieht, nur ist das dann für diese Airline die selbe Gewinnschmälerung, die sie für eine deutsche Airline wäre.

 

vor 25 Minuten schrieb Der Duesentrieb:

Die Ticketsteuer zahlen daher (zu einem Teil) die Beschäftigten.

 

Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen!

Damit ist mein Tag gerettet. Denn schließlich soll man ja mindestens einmal am Tag herzhaft lachen. Und in der jetzigen Zeit hat man so selten Anlass dazu. Aber der Gedankengang ist so gut ....

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vor 15 Minuten schrieb jubo14:

 

Das ist schlicht Unfug!

Nach EU-Recht ist die Airline sogar dazu gezwungen die Steuer in ihrer Preisübersicht gesondert auszuweisen.

Es mag sein, dass eine Airline die Summe der Steuer dann wieder bei den Ticketpreisen abzieht, nur ist das dann für diese Airline die selbe Gewinnschmälerung, die sie für eine deutsche Airline wäre.

Eine Ausweisung der Kosten ändert nichts an der Tatsache, dass die Kosten bei einer ausländischen Airline nur bei einem Teil ihrer Kunden anfällt und daher den Gewinn nur gering schmälert, während er bei einer deutschen Airline für fast alle Passagiere anfällt und daher den Gewinn erheblich schmälert.

Sie argumentieren immer nur aus Sicht des Passagiers, der die Steuer so oder so bezahlt. Versuchen Sie doch wenigstens mal für 5 Minuten die Sicht der Airline, die entweder für fast alle Passagiere oder für nur wenige diese Zusatzkosten tragen muss - aber vermutlich wird Ihnen dieser Perspektivwechsel nicht gelingen.

 

vor 15 Minuten schrieb jubo14:

Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen!

Damit ist mein Tag gerettet. Denn schließlich soll man ja mindestens einmal am Tag herzhaft lachen. Und in der jetzigen Zeit hat man so selten Anlass dazu. Aber der Gedankengang ist so gut ....

Manche Kritik sagt mehr über den Kritiker aus als über das Kritisierte 

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vor 4 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

Die Ticketsteuer zahlen daher (zu einem Teil) die Beschäftigten.

 

vor 3 Minuten schrieb Der Duesentrieb:

Sie argumentieren immer nur aus Sicht des Passagiers, der die Steuer so oder so bezahlt.

 

Quod erat demonstrandum!

Wenn man sich seine Welt schon so schön selber zurechtlegt, sollte man wenigstens 4 Stunden die selbe These vertreten und sich nicht selbst widersprechen.

 

Ich habe dann fertig!

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In meiner aktiven Zeit hatte ich für ausländische Fluggesellschaften gearbeitet. Also: Die einzige Methoder der deutschen Luftverkehrssteuer zu entkommen ist den Flug von einem ausländischen Flughafen aus anzutreten. Das dürfte wohl nur von Bewohnern der Region Niederrhein interessant sei9n, die ohne Probleme nach BRU oder AMS fahren könnten.

ZRH für Bewohner Südwestdeutschlands ginge im Prinzip auch, doch müsste man erst einmal in dieses Dschungel verschiedener Steuern und Abgaben herausfinden, ob es überhaupt günstiger wäre.

Einen Flugschein im Ausgang beginnen lassen und via Deutschland fliegen (z.B. BRU-FRA-BOM) klingt verlockend, denn wenn der Aufenthalt in Deutschland weniger als 24h beträgt, man also nur umsteigt, dann fällt tatsächlich keine Luftverkehrsabgabe an. In der Praxis finden Airlines solche Lösung gar nicht komisch. Wenn man sich so ein Ticket beschafft und den 1. Coupon nach Deutschland verfallen lässt, könnte es sehr wohl sein, dass der Transport verweigert wird, insbesondere wenn, was oft der Fall ist. der Umsteigetarif via Deutschland preisgünstiger ist als der Direkttarif ex Deutschland.

Bei zwei getrennten Tickets wie etwa FRA-BRU und BRU-NYC mag die Luftverkehrsabgabe zwar geringer sein, ist aber trotzdem "Monkey Business", da FRA-BRU unverhältnismaßig teuer wäre.

Also bleibt nur eins, die Abgabe zähneknirschend zahlen. Ist im Ticket übrigens ein Anschlussflug in Deutschland enthalten, so wird für diesen keine Luftverkehrsabgabe zu zahlen sondern nur für den zum eigentlichen Ziel. Dabei ist es unerheblich, ob etwa für den innerdeutschen Anschluss Lufthansa und den Weiterflug eine andere LVG benutz wird oder alles "online ist. Solche Statistiken zur Erhebung der Abgabe habe ich laufend machen müssen.

Den Fluggesellschaften ist es auch im Prinzip egal, denn die Luftverkehrsabgabe wird als "durchlaufenden Kosten" gewertet. Das Geld wird vom Passagier eingesammelt und gleich an den Staat weitergeleitet. In der weiteren Kostenkalkulation spielt sie keine Rolle mehr.

   

 

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vor 5 Stunden schrieb jubo14:

 

 

Quod erat demonstrandum!

Wenn man sich seine Welt schon so schön selber zurechtlegt, sollte man wenigstens 4 Stunden die selbe These vertreten und sich nicht selbst widersprechen.

 

Ich habe dann fertig!

Das ist kein Widerspruch, das sind zwei Perspektiven - aber das schaffen Sie einfach nicht. Natürlich bezahlt der Passagier für alles. Aber was übrig bleibt hängt von der Höhe der Steuer ab, wenn die Airline die Preise nicht anheben kann, muss sie sparen. Wenn dann der Beschäftige "dafür bezahlt" ist das eine Redensart. Gemeint ist natürlich, dass er weniger verdient., bzw. weniger Betriebsrente bekommt. Unglaublich, dass man sowas noch erklären muss...

Bearbeitet von Der Duesentrieb
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Herr Stephan, obwohl Sie bei einer Airline gearbeitet haben, argumentieren Sie auch nur aus der Sicht eines Passagiers. Die Begriffe "preisgünstiger" und "teurer" beziehen Sie immer auf die Ticketpreise und nicht auf die Produktionskosten. Denn für eine Airline ist wohl kaum der Flug BRU-FRA-BOM billiger als der Direktflug FRA-BOM. Und wenn man die Teilstrecken getrennt bucht, entstehen für die Airline auch keine höheren Kosten. Die Ticketpreise haben daher nur einen geringen Kostenbezug. Eine höhere Ticketsteuer kann man eben nicht einfach so auf den Ticketpreis addieren, sonst hätte man es schon vorher machen können und einen höheren Gewinn einstreichen. Ich wette, dass die Ticketpreise in diesem Jahr deutlich sinken werden, obwohl die Steuer erhöht wird, einfach um die Tickets los zu werden. Und ohne Ticketsteuer würde mehr bei den Airlines hängen bleiben.

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vor 2 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

 Denn für eine Airline ist wohl kaum der Flug BRU-FRA-BOM billiger als der Direktflug FRA-BOM. Und wenn man die Teilstrecken getrennt bucht, entstehen für die Airline auch keine höheren Kosten.

Mit diesen Dingen war ich 40 Jahre konfrontiert. Umsteigeverbindungen sind zumeist billiger als Direktflüge zwischen diesen Punkten, selbst wenn am Umsteigeort zusätzliche gebühren erhoben werden. Bei all den Diskussionen über die Luftverkehrsabgabe wird nämlich völlig übersehen, dass es z.B. auch Fluggastgebühren gibt, die die Flughäfen erheben, auch die auf denen der Fluggast umsteigt..

Es mag irrsinnig sein, aber diesen Irrsinn betreibt fast jede Airline. Das Konzept ist die Kosten eines Fluges möglichst mit den teuren Direktflugtickets zu decken. Die Plätze die dann noch übrig sind werden verscherbelt, denn man sieht in ihnen nur zusätzlichen Gewinn.

Allerdings besteht bei diesem Konzept durchaus die Gefahr, dass der Yield am Ende doch nicht stimmt.

Die alte Swissair ist daran u.a.. zu Grunde gegangen.   

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