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Regionalflughäfen Deutschlands


Xavi

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Interessanter Bericht vom BUND über die deutschen Regionalflughäfen bzgl. Wirtschaftlichkeit, der Bedeutung für die Verkehrsanbindung und der Entwicklung der Passagierzahlen und fordern die Schließung von sieben Regio-Airports.

https://www.airliners.de/grossteil-regionalflughaefen-studie/56996

 

Ganz richtig wurde jedoch wohl auch nicht recherchiert oder habe ich verpasst, dass 2019 "die Lufthansa noch von den Regionalflughäfen ... Erfurt-Weimar" fliegt?

Im nächsten Abschnitt auf Seite 18 heißt es, dass TUI fly 2019 nach Bremen, Rostock, Dresden, Dortmund, Münster/Osnabrück, Paderborn, Saarbrücken, Karlsruhe und Friedrichshafen geflogen ist. Rostock und Friedrichshafen wären mir neu, dass die letztes Jahr von TUI fly bedient wurden?

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/regionalflughaefen-oekonomisch-und-klimapolitisch-unverantwortliche-subventionen/

 

Interessant ist auch, dass man bei der Entfernung in Minuten zum nächst größeren Flughafen nur die Bahn als Zeitmesser nimmt und das Auto komplett unberücksichtigt lässt (S.22). Bei manchen Airports sind das doch Unterschiede (bspw. Memmingen 150min mit dem Zug, jedoch nur 90min mit dem Auto nach MUC).

 

Wird interssant was die Zukunft der Regionalflughäfen mit sich bringt.

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Auf Seite 22 wird der Flughafen ERF in meinen Augen deutlich benachteiligt. LEJ ist für Passagiere kein ernstzunehmender "großer Flughafen", dort gibt es pro Tag auch nur eine Handvoll Urlaubsbomber ans Mittelmeer sowie eine für Thüringer irrelevante innerdeutsche Verbindung nach DUS. FRA wäre mit 2:38h Bahn oder 2:37h Auto der Alternativflughafen der Wahl.

 

Im Gegensatz zu NRN, KSF & Co handelt es sich dabei auch um einen Flughafen der Landeshauptstadt sowie den einzigen des gesamten Bundeslandes. Zentral gelegen und mit Straßenbahnanbindung, im Gegensatz zu anderen Airports wäre da durchaus Potenzial.

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... und natürlich wird ausgeblendet, welchen Effekt Regionalflugverbindungen auf die Standortwahl (bestehend und auch perspektivisch) von Unternehmen hat.

Genauso wie es unredlich ist, zur Daseinsberechtigung eines Regionalflughafens überproportional die Konnektivität zu Drehkreuzen als Bewertungsgrundlage heranzuziehen.

PTP-Verbindungen sind keineswegs unrelevant geworden.

Speziell bei RLG denke ich gerade daran, daß einerseits die MUC-Verbindung keineswegs mehrheitlich eine Feederstrecke ist und die Auslastung an sich nur eine begrenzte Aussagekraft hat.

Solange der BUND keine wirklich schnellen und auch kostengünstigen (Bahn-) Verbindungen aus den betrachteten Regionen zu den relevanten (Luftfahrt-) Drehkreuzen vorweisen kann, sind die Vergleiche weitgehendst unredlich und einseitig.

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vor 2 Stunden schrieb MHG:

... und natürlich wird ausgeblendet, welchen Effekt Regionalflugverbindungen auf die Standortwahl (bestehend und auch perspektivisch) von Unternehmen hat.

 

 

Der dürfte gering sein, denn von den meisten sogenannten Regionalflughäfen gibt es so gut wie keine Regionalflugverbindungen.

Die Dortmunder IHK hat vor einigen Jahren mal Unternehmensbefragungen durchgeführt und der Flughafen stand dort sehr weit hinten unter den Standortfaktoren.

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Am 20.8.2020 um 10:22 schrieb Xavi:

 

Interessant ist auch, dass man bei der Entfernung in Minuten zum nächst größeren Flughafen nur die Bahn als Zeitmesser nimmt und das Auto komplett unberücksichtigt lässt (S.22). Bei manchen Airports sind das doch Unterschiede (bspw. Memmingen 150min mit dem Zug, jedoch nur 90min mit dem Auto nach MUC).

 

Eventuell, weil man (in dem genannten Beispiel) wochentags in der Früh wegen des Pendlerverkehrs nach 90 min immer noch in der Blockabfertigung des Allacher Tunnels steckt. 

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vor 6 Stunden schrieb Spie10:

Die Dortmunder IHK hat vor einigen Jahren mal

 

Das liest sich dann aktuell so:

 

"Kernergebnisse der Studie lauten:
•Der Dortmund Airport löst jährliche Wertschöpfungsimpulse von 286 Millionen Euro aus.

 

Davon bleiben 216 Millionen Euro in der Flughafenregion. •Der Dortmund Airport sichert durch seine Infrastruktur über 4.200 Arbeitsplätze, davon allein 3.100 in der Region"

 

Mehr zur Wirtschaft IHK Dortmund:

https://www.dortmund.ihk24.de/servicemarken/branchen/verkehrswirtschaft/infrastruktur-und-mobilitaet/luftverkehr/studie-dortmund-airport-3383844

 

 

Bearbeitet von emdebo
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vor 16 Stunden schrieb emdebo:

 

Das liest sich dann aktuell so:

 

"Kernergebnisse der Studie lauten:
•Der Dortmund Airport löst jährliche Wertschöpfungsimpulse von 286 Millionen Euro aus.

 

Davon bleiben 216 Millionen Euro in der Flughafenregion. •Der Dortmund Airport sichert durch seine Infrastruktur über 4.200 Arbeitsplätze, davon allein 3.100 in der Region"

 

Mehr zur Wirtschaft IHK Dortmund:

https://www.dortmund.ihk24.de/servicemarken/branchen/verkehrswirtschaft/infrastruktur-und-mobilitaet/luftverkehr/studie-dortmund-airport-3383844

 

 

 

Ich schreibe von Standortfaktor und du reagierst mit Wertschöpfung. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Genau so wenig wie man volkswirtschaftliche Wertschöfung auch nicht mit einem betriebswirtschaftlichen Defizit verrechnen kann. Wenn man wie du immer wieder solche Quellen zitiert, sollte man zumindest ansatzweise Ahnung von den Begriffen haben.

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vor 4 Stunden schrieb Su-34:

Dortmund ist der Flughafen des Ruhrgebiets, der steht bei der Größe des Ruhrgebiets sowieso nicht zu Disposition, würde ich sagen.

Eigentlich müsste man DUS abschaffen und DTM ausbauen, wenn man die wirklichen Passagierströme abbilden wollte. Im Grunde ist DUS ein Schmarotzer, wenn man die Größe von Düsseldorf nehmen würde, spielte der DUS in einer Liga mit dem HAJ.

Nur leben wir aber im Jahr 2020 und da gibt es keine Grenzen mehr zweischen den kleinen Staaten. Gibt Tausende von Leuten, die jeden Tag im Rhein-Ruhr-Gebiet hin und herpendeln.

Erzähl doch mal einem Duisburger oder Essener davon, dass ihm der DTM zugeteilt ist, er wird dich auslachen. Und wenn er dann nach Madrid oder Rom möchte, wird er auch nicht solange warten, bis ihm das Ziel irgendwann vielleicht angeboten wird.

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vor 10 Stunden schrieb Su-34:

Dortmund ist der Flughafen des Ruhrgebiets […]

Eigentlich müsste man DUS abschaffen und DTM ausbauen, wenn man die wirklichen Passagierströme abbilden wollte.

 

So ein Käse! Von Bottrop, Duisburg, Essen, Mülheim oder Oberhausen sind's zum Flughafen Düsseldorf zwischen 15 und 40 Autobahnkilometer - zum Flughafen Dortmund mitunter das Doppelte. Für Bochumer ist die Entfernung per PKW pari. Neben Deiner mangelnden Geographiekenntnis ignorierst Du außerdem die Anbindung per Schiene.

 

vor 10 Stunden schrieb Su-34:

Im Grunde ist DUS ein Schmarotzer, wenn man die Größe von Düsseldorf nehmen würde, spielte der DUS in einer Liga mit dem HAJ.

 

Ja, ja, Schmarotzer...

Bearbeitet von speedman
Unpassender Kommentar gelöscht
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10 hours ago, Lufticus said:

 

Ja, ja, Schmarotzer...


In Köln scheinen zwar Geographiekenntnisse nicht so ausgeprägt zu sein, jedoch wird auch gerne der Fakt verschwiegen, dass mittlerweile der FRA das südliche Einzugsgebiet auffrisst. So ist das Ranking bei meinen Köln und Bonner Vielfliegerfreunden FRA,DUS,CGN.

 

Man sollte generell versuchen den Großteil der Bevölkerung so an ZubringerFlughäfen anzubinden, so dass sie diese innert 60-90 Minuten hochfrequent erreichen können (inkl. durchschnittlicher Wartezeit). Also Minimum 30min Takt.

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"Luftverkehr findet global statt und muss auch so betrachtet werden.

Eine regionale Sichtweise führt lediglich dazu, dass Luftverkehr verlagert wird.

Innovative Ansätze können so nicht realisiert werden."

 

Quelle + Bericht: adv-aero

 

https://www.adv.aero/wp-content/uploads/2020/08/ADV-Stellungnahme-zur-BUND-FÖS-Studie_Regionalflughäfen.pdf

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vor 25 Minuten schrieb emdebo:

"Luftverkehr findet global statt und muss auch so betrachtet werden.

Eine regionale Sichtweise führt lediglich dazu, dass Luftverkehr verlagert wird.

Innovative Ansätze können so nicht realisiert werden."

 

Quelle + Bericht: adv-aero

 

https://www.adv.aero/wp-content/uploads/2020/08/ADV-Stellungnahme-zur-BUND-FÖS-Studie_Regionalflughäfen.pdf

 

 

Dann wäre es gut wenn aus dieser Sichtweise heraus der ADV alle defizitären Flughäfen selber übernimmt und nicht erwartet, dass die Kommunen das machen.

 

Ich fordere etwas - möchte es aber nicht bezahlen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das Thema.

 

Abgeshen davon können nach der Logik auch noch ein paar Dutzend andere "innovative" Bürgermeister und Landräte Flughäfen eröffnen, der ADV würde das vermutlich gutheißen..

Bearbeitet von Spie10
Ergänzung
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vor 29 Minuten schrieb emdebo:

"Luftverkehr findet global statt und muss auch so betrachtet werden.

Eine regionale Sichtweise führt lediglich dazu, dass Luftverkehr verlagert wird.

Innovative Ansätze können so nicht realisiert werden."

 

Quelle + Bericht: adv-aero

 

https://www.adv.aero/wp-content/uploads/2020/08/ADV-Stellungnahme-zur-BUND-FÖS-Studie_Regionalflughäfen.pdf

 

Diese Stellungnahme ist ganz schön dünn. Man hätte ja erwartet, dass der ADV stichhaltig und überzeugend begründet, warum die Regionalflughäfen denn nun doch wichtig sind. Die Argumente des ADV passen aber auf die Seite 7 des Berichts und sind eigentlich nur Worthülsen ohne Beispiele, Herleitung und Begründung. Ein mittelmäßig begabter Kreistagsabgeordneter ohne ausgeprägte Sachkenntnis hätte das nicht schlechter formuliert.

 

Das in Kombination mit dem zitierten Fazit, das je nach Lesart eher GEGEN Regionalflughäfen spricht, lässt einen dann doch darüber nachdenken, ob der BUND vielleicht gar nicht so falsch liegt mit seiner deutlich ausführlicher begründeten Forderung. 

 

Tatsächlich eher zweitrangig ist das Klima-Argument. Ob Familie Meier jetzt ab Paderborn nach Malle fliegt oder ob ab Frankfurt ein zusätzlicher Flieger für die Feriengäste aus dem Paderborner Umland startet, macht bilanziell keinen Unterschied. Und Familie Meier wird nach Malle fliegen, mit oder ohne Paderborn.

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vor 6 Minuten schrieb LarsK:

 

Das in Kombination mit dem zitierten Fazit, das je nach Lesart eher GEGEN Regionalflughäfen spricht, lässt einen dann doch darüber nachdenken, ob der BUND vielleicht gar nicht so falsch liegt mit seiner deutlich ausführlicher begründeten Forderung. 

 

 

Eben. Der BUND argumeniert differenziert und sagt letztendlich: einige Flughäfen brauchen, wir einige nicht, aus den Gründen x und y.

Der ADV argumentiert pauschal: Luftverkehr ist global und wir brauchen alle Flughäfen.

 

Man hat übrigens über Jahrzehnte hinweg Zehntausende Kilometer Bahnstrecken stillgelegt mit dem Argument mangelnder Rentabiliät. Da scheint also diese geradezu dogmatische Unmöglichkeit des Stilllegens von Verkehrsinfrastruktur beim Luftverkehr ziemlich fragwürdig.

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Diese regionalen Flughäfen bauen sich aber lokale Player auf, private und öffentliche, auf deren eigene Kosten. Das ist nicht der Bund, der das zentral macht.

Außerdem vertreten Drehkreuzflughäfen gerne die Ansicht, dass alle anderen nur ihr eigenes Geschäft stören. Dabei kann man technisch gesehen ganz viele Flughäfen nebeneinander haben. Die Zeiten von Palästen für Landesfürsten sind lange vorbei. Sofern sich ein Träger findet, kann man doch Regionalflughäfen haben und behalten? Stört eigentlich niemanden, zumal eben nicht so viel los ist. Wenn es irgendwo wirtschaftlich gar nicht läuft, macht man eben auch mal was zu. Im Prinzip sind das aber gute Arbeitgeber in oft strukturschwachen Gebieten.

 

Vor allem diese ideologische Note bei dem Ganzen ist das, was mich daran stört, und der Zeitpunkt, genau jetzt aus politischem Profilierungswillen auf jetzt gerade besonders schwache und wehrlose Regionalflughäfen zu treten. Bisschen billig irgendwie. Gutmenschen-Angriff ohne Risiko. Man könnte auch Kleinstädte verbieten.

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Die Inhalte der Studie sind so neu nun auch nicht und die Deutsche Bank hatt bereits zwei Studien mit ähnlichen Ergebnissen veröffentlich. Hier nun wieder die ach so bösen Ökos und "Gutmenschen" zum Sündenbock und die "wehrlosen" Flughäfen zum Opfer zu machen, ist billig.

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Es gibt ohne Ende Förderungen für alles mögliche: Für "gute" Elektro-RIesen-SUV aber nicht für "böse" Kleinwagen mit Mini-Verbrennermotor und -verbrauch. So ähnlich ist das hier auch. Moralapostel statt Markt.

 

Jede Ansiedlung braucht am Anfang Förderung. Ich sagte ja außerdem bereits, dass ich hoffnungslose Fälle auch nicht erhaltenswert finde.

Bearbeitet von Nosig
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vor einer Stunde schrieb Spie10:

Eben. Der BUND argumeniert differenziert und sagt letztendlich: einige Flughäfen brauchen, wir einige nicht, aus den Gründen x und y.

Der ADV argumentiert pauschal: Luftverkehr ist global und wir brauchen alle Flughäfen.

Ich bin keineswegs von der Studie überzeugt, wie Spie10 oder andere. 

 

Beispiel: "Die Klimalast der Regionalflughäfen"

Es wird den Regionalflughäfen eine Klimawirkung durch Flüge von 4,2 Mio. t CO2 insgesamt zugerechnet. Dieses Einsparpotenzial sei im Vergleich zu anderen klimapolitischen Maßnahmen beachtlich.

 

Der Mobilitätsbedarfs der Regionen wird sich aber bei einer Schließung der Flughäfen nicht verringern. Zwar könnten die entfallenden Zubringerflüge/der Regionalverkehr durch die Bahn ersetzt werden. Der Urlaubsverkehr, der laut Studie ohnehin überwiegt, ließe sich so nicht ersetzen. Vielmehr würde es eine Verschiebung dieses Verkehrs zu den großen Flughäfen geben, mit entsprechender Klimawirkung. Zudem müssten die Reisenden weitere Wege auf sich nehmen. Nicht jeder wird die Bahn nutzen sondern den PKW und klimaneutral fährt auch die Bahn nicht (lediglich 45% Ökostromanteil bei der Bahn). 

 

Diese Gegenwirkungen lässt die Studie unberücksichtigt. Also "der BUND argumeniert differenziert"? Naja!

 

Statt sich wissenschaftlich mit der Materie auseinandersetzen zu wollen, scheint die Studie dann doch mehr dazu zu dienen, seinen Standpunkt mit Argumenten zu unterfüttern.

 

 

 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Nosig:

Diese regionalen Flughäfen bauen sich aber lokale Player auf, private und öffentliche, auf deren eigene Kosten. Das ist nicht der Bund, der das zentral macht.

Außerdem vertreten Drehkreuzflughäfen gerne die Ansicht, dass alle anderen nur ihr eigenes Geschäft stören. Dabei kann man technisch gesehen ganz viele Flughäfen nebeneinander haben. Die Zeiten von Palästen für Landesfürsten sind lange vorbei. Sofern sich ein Träger findet, kann man doch Regionalflughäfen haben und behalten? Stört eigentlich niemanden, zumal eben nicht so viel los ist. Wenn es irgendwo wirtschaftlich gar nicht läuft, macht man eben auch mal was zu. Im Prinzip sind das aber gute Arbeitgeber in oft strukturschwachen Gebieten.

 

Vor allem diese ideologische Note bei dem Ganzen ist das, was mich daran stört, und der Zeitpunkt, genau jetzt aus politischem Profilierungswillen auf jetzt gerade besonders schwache und wehrlose Regionalflughäfen zu treten. Bisschen billig irgendwie. Gutmenschen-Angriff ohne Risiko. Man könnte auch Kleinstädte verbieten.

 

Ich fang mal hinten an. Die Studie basiert offenbar auf relativ umfangreichen Recherchen und Berechnungen, die wurde bestimmt nicht letzte Woche hastig runtergeschrieben, weil gerade wegen Corona es sowieso nicht so gut läuft. Auf der anderen Seite ist der BUND natürlich eine Interessensvertretung, von der man nicht zu erwarten braucht, besondere Rücksicht auf die Umstände zu nehmen, nur weil die Studie zu einem Zeitpunkt fertig ist, wo wir gerade so eine verflixte Pandemie am Hacken haben. 

 

Auf Basis dessen dann von Gutmenschentum und Ideologie zu sprechen, wird der Studie nicht nur deswegen nicht gerecht. Denn im Gegensatz zu solchen polemischen Schlagwörtern kommt die Studie sehr sachlich und nüchtern daher. Keineswegs wird hier jeder Regionalflughafen per se als Teufelszeug verdammt, im Gegenteil: Die Studie kommt auch zum Schluss, dass Regionalflughäfen Sinn machen, nur halt nicht grundsätzlich jeder. Wenn man so eine differenzierte Aussage in Bausch und Bogen als feigen Gutmenschen-Angriff verdammt, frage ich mich auf welcher Seite die Ideologie im Vordergrund steht, argumentieren geht anders.

 

vor 39 Minuten schrieb Nosig:

Es gibt ohne Ende Förderungen für alles mögliche: Für "gute" Elektro-RIesen-SUV aber nicht für "böse" Kleinwagen mit Mini-Verbrennermotor und -verbrauch. So ähnlich ist das hier auch. Moralapostel statt Markt.

 

Jede Ansiedlung braucht am Anfang Förderung. Ich sagte ja außerdem bereits, dass ich hoffnungslose Fälle auch nicht erhaltenswert finde.

 

Der Vergleich hinkt so ein bisschen. Natürlich ist es fraglich, ob man z.B. jedes Elektromodell subventionieren muss, damit der Edel E-SUV den Käufer nicht mehr 100.000,- sonder nur noch 99.000,- kostet. Aber E-Mobilität ist neu und muss sich gegen den seit Jahrzenten etablierten Verbrennungsmotor durchsetzen. Darin ist die Förderung des einen und nicht des anderen begründet. Ob das immer alles sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt, aber man kann schlecht den nagelneuen E-Antrieb mit dem doch schon etwas länger bekannten Konzept des Flughafens vergleichen. Wie lange gibt es z.B. den Flughafen Paderborn schon? 30 Jahre, 40 Jahre? Da sollten doch die Anfangsschwierigkeiten allmählich überwunden und eine solide Datenbasis für die Bewertung des Weiterbetriebs vorhanden sein.

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Das gesamte Ruhrgebiet immer erstmal per ICE nach Frankfurt zu karren, statt die gleich "bei sich" starten zu lassen, ist doch nicht umweltfreundlicher? Ich finde eine regionale Auswahl mit Düsseldorf, Köln, Dortmund, Weeze, Maastricht, Lüttich und so weiter besser als ausschließlich Frankfurt zu haben, das ich oft und gerne nutze.

 

Angeblich gibt es ja auch gerade neue Elektroflugzeuge (z.B. Do 328 Elektro), die gerade kleinere Flughäfen, nahe am tatsächlichen Reiseziel, ansteuern können. Beraubt man sich nicht der Nutzungsmöglichkeit dieser neuen Technologien, die übrigens der Bund fördert, wenn man die Flughäfen dafür bis dahin zumacht?

Bearbeitet von Nosig
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Es kommt aber auch immer darauf an wer das Gutachten in Auftrag gibt. 

Derjenige der das Geld dafür gibt will auch ein dementsprechendes Ergebnis haben.

Der Markt wird es schon richten. 

Die Flughäfen an sich gehen nicht pleite nur vielleicht die Betreiber. Den Betreibern gehört weder die Landebahn noch die Gebäude. Nur wenn alles verkauft wird und zurückgebaut würde, gibt es " den " Flughafen nicht mehr. Vorher kommen aber immer wieder "die Chinesen" oder Amazon als Betreiber in Stellung :)

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Kommt die dünne Antwort des gefährlichen Halbwissens jetzt in der Dauerschleife?

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibtisch_des_Ruhrgebiets

 

Und dazu durchaus viele Einwohner im Ruhrgebiet, damals noch viele mit gut bezahlten Industriejobs. "Fliegen ist für alle da". Charterboom in DUS, in dem Segment war er lange Zeit der Größte, wenn wir schon wieder beim berühmten S-Vergleich sind. Da sind die nahen westlichen Nachbarn noch mit Spantax von Maastricht und Lüttich nach Spanien geflogen...

 

Davon ab, dass DUS bei "Regionalflughäfen Deutschlands" irgendwie nichts zu suchen hat, wirst du uns die gefährliche zweite Hälfte sicherlich gleich noch weiter erläutern?

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