Lufthansa will Vorkasse für Flugtickets beibehalten

[airliners-Nachrichten]

Lufthansa hält weiter an Prinzip der Vorkasse bei Flugtickets fest. Damit erteilt der Konzern Verbraucherschützern ein Absage, die seit Monaten fordern, dass Tickets erst bei Flugantritt bezahlt werden müssen.

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[Fluginfo]

Somit bekommen die Airlines weiterhin kostenlose Kredite von Kunden und ihre Sparzwang bleibt weiterhin auf der Strecke.

Warum Verbraucherrechte hier einen so niedrigen Stellenwert haben bleibt ein Rätsel.

[YankeeZulu1]

Das Festhalten der LH an Vorkasse ist deren Vorstellung, was am Ende gültig ist, das ist eine andere Sache. LH braucht - wie alle anderen der "Bewegungs-Branche" - das frühe Geld, weil sehr langjährig gewachsen man sich damit laufend finanzierte. Hätten alle Veranstalter und Airlines die Corona-bedingten Ansprüche zeitnah zügig befriedigt, gäbe es jetzt weniger Probleme mit Kunden, aber genau so auch Veranstalter- bzw Airline-Pleiten, so einfach ist das. Man muss nur in die letzten Bilanzen schauen, um zu sehen, wie groß zB bei einer LH die Bilanzposition für bereits vorbezahlte, aber noch nicht erbrachte Leistungen ist.

Eine Systemumstellung wäre wünschenswert, genau genommen erforderlich, aber bisher weiß keiner, wie das funktionieren soll. Volle Vorkasse bei Buchung mit Preisnachlass  UND Zahlung unmittelbar vor Flugantritt zum vollen Preis als zwei palallele Möglichkeiten fände ich optimal. Andere bereits gelesene Methoden wie zB Treuhandkonto oder eine Art Versicherung sind zu aufwändig bzw teuer und würden die Preise weiter erhöhen.

[Der Duesentrieb]

Bei Hotels gibt es immer öfter in den Buchungsportalen die Wahl zwischen einer günstigen Sofort-Bezahlung und einem höeren Tarif ohne Stornogebühren und Bezahlung nach Leistungserbringung. Warum bieten die Airlines nicht auch einfach beides an? Wer wird sich dann schon noch für ein Verbot des günstigeren Preises einsetzen?

[YankeeZulu1]

LH hat in ihrem Politik-Brief Spezial April im Prinzip das von mir in meinem Vorbeitrag genannte System "zwei Zahlfälligkeiten - zwei Preise" selbst ausdrücklich als wünschenswerte Lösung herausgestellt. Der gesamte Brief liest sich schon interessant.

Hier der link dazu

https://politikbrief.lufthansagroup.com/politikbrief-spezial-april-2021/

 

[Wolfgang Stephan]

vor einer Stunde schrieb Der Duesentrieb:

Bei Hotels gibt es immer öfter in den Buchungsportalen die Wahl zwischen einer günstigen Sofort-Bezahlung und einem höeren Tarif ohne Stornogebühren und Bezahlung nach Leistungserbringung. Warum bieten die Airlines nicht auch einfach beides an? Wer wird sich dann schon noch für ein Verbot des günstigeren Preises einsetzen?

Genau das machen die Airlines doch schon seit Jahrzehnten ! Es wird ja nur für die billigen Tarife Vorkasse verlangt. Wenn man zum Jahrestarif bucht kann man durchaus ein Vierteljahr vorher buchen und das Ticket erst am Abflugtag kaufen.

Warum , meinen Sie, ist die Noshowrate gerade in der First Class so extrem hoch ?

[Der Duesentrieb]

vor 11 Minuten schrieb YankeeZulu1:

LH hat in ihrem Politik-Brief Spezial April im Prinzip das von mir in meinem Vorbeitrag genannte System "zwei Zahlfälligkeiten - zwei Preise" selbst ausdrücklich als wünschenswerte Lösung herausgestellt. Der gesamte Brief liest sich schon interessant.

Hier der link dazu

https://politikbrief.lufthansagroup.com/politikbrief-spezial-april-2021/

 

Im Politikbrief steht das Gleiche wie im Artikel: die Alternative zum günstigen Frühbuchertarif ist das kurzfristige Buchen (und Bezahlen) vor Abflug. Dann hat man aber keine Sicherheit, ob noch ein Platz verfügbar ist und auch die Kosten sind nicht vorhersehbar.

vor 6 Minuten schrieb Wolfgang Stephan:

Genau das machen die Airlines doch schon seit Jahrzehnten ! Es wird ja nur für die billigen Tarife Vorkasse verlangt. Wenn man zum Jahrestarif bucht kann man durchaus ein Vierteljahr vorher buchen und das Ticket erst am Abflugtag kaufen.

Warum , meinen Sie, ist die Noshowrate gerade in der First Class so extrem hoch ?

Kann sein, dass es das in der First Class gibt -  in der Economy wurde mir das (Aufpreis für späteres Bezahlen) aber noch nie im Buchungsprozess angeboten.

[Wolfgang Stephan]

vor 8 Minuten schrieb Der Duesentrieb:

Im Politikbrief steht das Gleiche wie im Artikel: die Alternative zum günstigen Frühbuchertarif ist das kurzfristige Buchen (und Bezahlen) vor Abflug. Dann hat man aber keine Sicherheit, ob noch ein Platz verfügbar ist und auch die Kosten sind nicht vorhersehbar.

Kann sein, dass es das in der First Class gibt -  in der Economy wurde mir das (Aufpreis für späteres Bezahlen) aber noch nie im Buchungsprozess angeboten.

Solche Tickets, Economy- bzw. Business Class zum Jahrestarif habe ich in meiner beruflichen Laufbahn ständig verkauft, meistens natürlich an Geschäftsleute.

Schauen Sie ruhig mal auf die Internetseite der LH. Es gibt sie immer noch. Nur tauchen sie halt nie in der Werbung der Fluggesellschaften auf.

P.S. Ein Veranstalter von Gruppenreisen wird auch nie Tickets zum billigsten Preis buchen. Diese sind nämlich meistens "Non-Refundable", jedenfalls wenn keine höhere Gewalt vorliegt. Muss die Reise mangels teilnehmern abgesagt werden, bliebe der Veranstalter dann auf den Ticketkosten sitzen. Daher wird für Gruppenreisen in der Regel ein erstattungsfähiger Tarif verwendet, auch wenn er teuerer ist.

[emdebo]

Man differenziert in der Lufthansa-Group. Das Angebot Pay as you fly – Zahlen, wenn Sie fliegen. 

wurde für den Geschäftskundenbereich erst kürzlich erweitert: 

 

https://www.aerotelegraph.com/keine-vorkasse-firmen-zahlen-auch-bei-swiss-und-austrian-erst-bei-abflug

[Andy]

vor 5 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

Bei Hotels gibt es immer öfter in den Buchungsportalen die Wahl zwischen einer günstigen Sofort-Bezahlung und einem höeren Tarif ohne Stornogebühren und Bezahlung nach Leistungserbringung. Warum bieten die Airlines nicht auch einfach beides an? Wer wird sich dann schon noch für ein Verbot des günstigeren Preises einsetzen?

 

Ein Zimmer in einer sowieso betriebenen Immobilie kann man mit einem Sitz auf einem extra geplanten Flug nicht vergleichen. Ein stornierter und dadurch leer gewordener Sitz erzeugt andere Folgekosten, als ein storniertes und dadurch leer stehendes Zimmer.

Bearbeitet 13. April 2021 von Andy

[Der Duesentrieb]

vor 18 Stunden schrieb Andy:

 

Ein Zimmer in einer sowieso betriebenen Immobilie kann man mit einem Sitz auf einem extra geplanten Flug nicht vergleichen. Ein stornierter und dadurch leer gewordener Sitz erzeugt andere Folgekosten, als ein storniertes und dadurch leer stehendes Zimmer.

Welche? Und, wenn ja, warum kann man diese Kosten nicht einfach im höheren Preis einkalkulieren?

[YankeeZulu1]

erwähnenswerte Folgekosten für einen leer gebliebenen Sitz sehe ich nicht, aber nicht gut rüber kommt eine geringere Auslastungsquote; da will Jeder gut dastehen. Kosten für einen leeren Sitz sehe ich hingegen schon, wenn man nicht realisierte Einnahmen aus einem blockierten, nicht verkaufbaren Sitz so bezeichnen möchte (ich weiß, betriebswirtschaftlich wäre das eine Falschbezeichnung).

[Der Duesentrieb]

vor 4 Stunden schrieb YankeeZulu1:

erwähnenswerte Folgekosten für einen leer gebliebenen Sitz sehe ich nicht, aber nicht gut rüber kommt eine geringere Auslastungsquote; da will Jeder gut dastehen. Kosten für einen leeren Sitz sehe ich hingegen schon, wenn man nicht realisierte Einnahmen aus einem blockierten, nicht verkaufbaren Sitz so bezeichnen möchte (ich weiß, betriebswirtschaftlich wäre das eine Falschbezeichnung).

Es geht hier nicht um kostenlose Stornierung, sondern um Bezahlen erst vor dem Flug, d.h. der Flug muss auch bezahlt werden, wenn der gebuchte Sitz frei bleibt.  Die Airlines können dann nicht mehr kostenlosen Kredit bei ihren Kunden bekommen, sondern müssen etwas Zinsen bei der Fremdfinanzierung bezahlen. Außerdem müssen sie evtl. Zahlungsausfälle absichern. Das sollte die Kosten bzw. diesen Tarif nicht wesentlich erhöhen.

[Andy]

vor 11 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

Welche? Und, wenn ja, warum kann man diese Kosten nicht einfach im höheren Preis einkalkulieren?

 

Dann bleiben die Kunden weg, weil die Konkurrenz günstiger ist.

 

Wenn ein Hotelier sein Haus nach dem Airline-Prinzip führen würde, würde er sagen: ich öffne mein Hotel an einem bestimmten Tag nur, wenn mindestens X Gäste fest (also nicht stornierbar) gebucht haben.