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Berufliche Qualifikationen in der Fliegerei


Aero88

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Finde dieses Thema „Flugbegleiter ist kein richtiger Job“ irgendwie schwierig. Letztlich ist es ein „richtiger“ Job. Denn ohne diese Berufsgruppe würde kein Flugzeug dieser Welt in die Luft gehen (außer Fracht oder ferry). Das ist gesetzlicher Grundlage geschuldet. 
 

Dieser Vergleich welcher hier mit Voraussetzung zum Medizinstudium und Voraussetzung für Flugbegleiter gezogen wurde hinkt meiner Meinung nach total. Nur weil jemand Abitur hat, heißt das ja nicht das derjenige auch Medizin studieren kann. Ebenso wird nicht jeder Bewerber zum Flugbegleiter auch genommen. In beiden Fällen muss man halt das gewisse etwas haben. Was in beiden Fällen meiner Meinung nach auch gerechtfertigt ist. 
 

Auch ich habe als Flugbegleiter gearbeitet. Über 10 Jahre. Es stimmt schon, ein Hexenwerk ist es nicht. Aber ebenso auch nicht zu unterschätzen was die körperliche Belastung betrifft. Hut ab für jeden der dies bis zur Rente machen möchte.

Und ich bin während dieser Zeit auch in Situationen gekommen, die meiner Meinung nach nicht jeder leicht gelöst hätte. Medizinische als auch zwischenmenschliche Probleme. 
 

Für mich steht fest, jeder sollte in Deutschland bei seinem Job soviel Geld verdienen, dass man davon gut leben kann. Das nun Flugbegleiter kein anerkannter Ausbildungsberuf ist, dafür können diejenigen welcher diesen Beruf ausüben nichts. Fakt ist, er muss erledigt werden. Und somit bitte auch eine anständige Bezahlung.  

Bearbeitet von Aero88
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vor 3 Stunden schrieb Aerodude:

Das ist grundsätzlich richtig. Aber so wie „es reicht hinten und vorne nicht“ das eine Extrem ist, ist die Wohnung im Westend mit dem 911er vor der Tür das andere. Warum muss man mit solchen Extremen argumentieren, die ja niemand - selbst die UFO in ihrem Elfenbeinturm - fordert?

 

Ich habe halt das andere Extrem gewählt.

 

Unfaire Praktiken wie Pay for Fly und unsichere Einkommen über Legpauschalen sind eindeutig nicht fair und eine Ausbeutung.

 

Auf der anderen Seite ist es ehrlich genommen eine einfach anzulernende Servicetätigkeit die auch in vergleichbaren Positionen am Booden keine grossen Sprünge erlaubt.

 

Es gehört zu einer sachlichen Diskussion dazualles richtig einzuordnen und auch das aktuelle Berufsbild zB als Erfahrung für junge Leute und nicht mehr als lebenslages Angstelletenverhältnis anzusprechen.

 

Was mir auffällt ist das niemand auf die Idee kam  den Kandidaten aus der Kabine Ausbildungsplätze anzubieten - warum nicht vermehkrt im Sommer in der Hauptsaison fliegen, im Winter eine Ausbidulung in der Verwaltung machen - wenn man dies steckt dann werden es plötzlich 6-7 Jahre daraus, da kann man dch gleich ein Programm machen in dem junge Anwärter sowohl fliegen können als auch einen klassischen Beruf erlernen und nach einer gewissen Zeit auch mit einer marktüblichen Qualifikation eine Alternative haben, sei es konjunkturbedingt, familienteschnisch falls man die grosse Liebe ausserhalb des Ballungsraumes eines grossen Flughafens trifft um umzieht oder einfach mal mehr Geld verdienen will.

 

Wo ein Wille ist findet man auch Lösungen.

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vor 4 Stunden schrieb Besserwisser:

Gehalt war damals auch ein anderes, für die gleiche Tätigkeit. Einziger Grund warum die Einstellungskriterien herabgesetzt werden, ist weil man zu derzeitigen Gehältern nicht mehr ausreichend Personal mit den damaligen Vorraussetzungen findet. 
Deswegen sind aber nicht gleich alle FB’s Hauptschulabsolventen und haben keinen Anspruch auf gerechte Entlohnung für ihren Job. 

 

Führen wir eine Phantomdiskussion? Wo sind die Probleme, dass die LH keine Flugbegleiter mehr findet? Umgekehrt ist es richtig, sie hat derzeit einfach zu viele davon. Also ist das alles müßig. Und mal ganz nebenbei, "woanders" ist es eher noch schlechter...

 

Gerechter Lohn ist immer eine lustige Diskussion.  Gibt es sowieso nie. Ich weiß, in die Kaste von Investmentbankern und Vorstandskindern muss man eher hineingeboren sein, aber bei ein bisschen Begabung hat doch jeder die Chance auf ein halbwegs erfolgreiches Leben. Dass man als FlugbegleiterIn nicht reich werden kann, sollte allen mit Schulabschluss bewusst sein. Noch hat dieser Beruf so ein bisschen Rest von Glamour aus der Vergangenheit, die ganz schlauen Leute lernen heute Fliesenleger oder gehen zur Müllabfuhr, Reststoffverwertung, nicht schick, aber gehaltsmäßig kommt man da fast schon dran an Reihe Null.

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vor 2 Stunden schrieb Lucky Luke:

@Besserwisser Nimms mir nicht übel, aber dieser Beißreflex sorgt nicht gerade dafür, dass (eigentlich legitime) Positionen und Forderungen von Kabinencrews ernster genommen werden. Salopp gesagt, wie erkenne ich aus einer Gruppe von dreitausend Leuten die Flugbegleiter? Ruf einfach in die Gruppe, Flugbegleiter ist kein so schwieriger Job.


Mir stoßen Menschen die andere Berufsgruppen nicht würdigen immer sehr sauer auf. 
 

Ich bin viel in der Welt unterwegs gewesen, da sind mir schon so einige Leute untergekommen. Es gibt ja einige Menschen auf dieser Welt, die es nicht für nötig halten die Putzfrau zurück zu grüßen, weil diese scheinbar unter ihrem Niveau arbeitet. 
 

Jeder darf seine Meinung haben ob Flugbegleiter ein schwieriger Job ist oder nicht. Jeder Job hat seine Herausforderungen und nur weil es kein anerkannt Ausbildungsberuf ist, hat man deswegen nicht weniger Verantwortung.  
 

vor einer Stunde schrieb medion:

 

aber bei ein bisschen Begabung hat doch jeder die Chance auf ein halbwegs erfolgreiches Leben. Dass man als FlugbegleiterIn nicht reich werden kann, sollte allen mit Schulabschluss bewusst sein. Noch hat dieser Beruf so ein bisschen Rest von Glamour aus der Vergangenheit… 


Genau du hast es bald ? So doof wie wir Flugbegleiter alle aussehen sind wir vielleicht überhaupt nicht. Es gibt Menschen die einen Job nicht nur des Geldes wegen machen. Soll sogar Menschen geben, die Spaß am fliegen haben.

 

Ich glaube hier haben ganz viele ein falsches Bild von Flugbegleitern. Ich kenne nicht wenige die Selbständig sind oder wo der Mann ein Unternehmen führt. Die Leute machen den Job nicht wegen der Kohle die haben genug davon, die lieben einfach nur die Fliegerei.

 

Mir ist auch bisher kein Kollege oder Kollegin bekannt der oder die nur einen Hauptschulabschluss hat. Wird es bestimmt geben, aber die meisten studieren, haben Abi oder ein Ausbildung. 

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vor 1 Stunde schrieb oldblueeyes:

Auf der anderen Seite ist es ehrlich genommen eine einfach anzulernende Servicetätigkeit die auch in vergleichbaren Positionen am Booden keine grossen Sprünge erlaubt.

 

Nein ist es nicht, sorry. Diese Ignoranz einem ganzen Berufsstand gegenüber trägst du je schon länger demonstrativ vor dir her, es disqualifiziert dich nur halt komplett in der Diskussion. Meinst du die Luftfahrtbehörden schreiben eine "Servicekraft" pro 50 Sitze vor weil sonst "Kaffee oder Tee" nicht schnell genug ausgeschenkt oder nicht genug Rubbellose verkauft werden..?

Bearbeitet von 8stein
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vor einer Stunde schrieb 8stein:

 

Nein ist es nicht, sorry. Diese Ignoranz einem ganzen Berufsstand gegenüber trägst du je schon länger demonstrativ vor dir her, es disqualifiziert dich nur halt komplett in der Diskussion. Meinst du die Luftfahrtbehörden schreiben eine "Servicekraft" pro 50 Sitze vor weil sonst "Kaffee oder Tee" nicht schnell genug ausgeschenkt oder nicht genug Rubbellose verkauft werden..?

 

Unagenehme Wahrheiten auszusprechen ist nicht Ignoranz, tut mir Leid.

 

Und ich bitte dich mir nachzuweisen wo ich diese Tätigkeit als "Kaffee oder Tee" bezeichnet habe.  

 

Wenn ich etwas ausgesprochen habe war es auf Fakten basierend und nicht auf das eigene Weltbild oder Wahrnehmung.

 

Nicht ich setze die Mindestqualifikation auf einen Hauptschulabschluss - es ist die Lufthansa.

 

Und nicht ich bin daran schuld das es um eine angelernte Tätigkeit handelt und keinen Beruf - damit man s wie du es oben definierst sich um einen Berufsstand handeln würde.

 

Ein Beruf ist eine systematisch erlernte, spezialisierte, mit einem Qualifikationsnachweis versehene Betätigung. Ich bin nicht böse wenn ich Fakten nenne - in Deutschland gelten Flugbegleiter als nicht Qualifizierte Arbeitskräfte, weil  keine staatlich anerkannte Ausbildungs mit einer Mindestdauer vorliegt - sondern nur eine interne Schulung des jeweiligen Arbeitgebers.

 

Fragt euch lieber warum Eure Gewerkschaft über Jahrzehnte nichts für Euch in diese Richtung gemacht hat? Jede  "Fachkraft für Systemgastronomie" aka Burgerdreher bei McDonalds ist besser dran weil diejenigen die mehr als nur einen Nebenjob haben wollen eine Lehre mit einem anerkannten Abschluss machen können. Zumindest können sie danach sehr leicht eine Allerweltslehre innerhalb kürzester Zeit absolvieren, egal ob sie Richtung Service, kaufmännische Tätigkeiten oder Küche gehen - es ist ein Fundament gelegt.

 

Warum erkennt ihr nicht das Eurer Grundproblem ist in der Arbeitspyramide niedrig eingestuft zu sein und mit Euren Fähigkeiten nichts brauchbares danach machen zu können? Ja, eure Uniform ist Cooler, "heute in Havanna" sagen zu können ist cooler als "heute in Hameln" aber auch die uncoolen "Asphaltbauer" die in organenen Overalls die Landebahn teeren sind aufgrund ihres Lehrberufes höher in der Nahrungskette der Arbeitswelt angesiedelt.

 

Das Thema hiess im Übrigen Bezahlung  - und um diese richtig einzuordnen muss man erkennen das ein Hauptschulabschluss und ein 3 monatiger  Kurs extrem niedrige Hürden sind.   Das hat nichts mit der Begehrlichkeit einen solchen Job zu ergattern und dem Glücksgefühl derjenigen die aufgenommen wurden. 

 

Und diese Diskussion ist auch nicht despektierlich gemeint. Jeder der mit reinem Gewissen eine Tätigkeit ausüber das einen Nutzen in der Gesellschaft darstellt verdient Respekt und sollte von seiner Hände Arbeit leben können.

 

Und ich erkenne durchaus  das es Leute gibt die irgendwo in dieser Branche hängegengeblieben sind - sie sind vielleicht in jungen Jahren trotz persönlicher Überqualifikation im Vergleich zum Mindesttandard eingestiegen weil es Cool war, länger geblieben weil das Gesamtpaket am Anfang attraktiv war und stecken ab Mitte 30 -Anfang 40 in einer Tätigkeit fest die ihren Coolness verlebt hat, nur rein monetär mit Familie nicht so dolle ist und für eine Neuorientierung erkennen muss das man auch nichts gescheites gelernt hat.

 

Bearbeitet von oldblueeyes
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vor 1 Stunde schrieb 8stein:

 

 Meinst du die Luftfahrtbehörden schreiben eine "Servicekraft" pro 50 Sitze vor weil sonst "Kaffee oder Tee" nicht schnell genug ausgeschenkt oder nicht genug Rubbellose verkauft werden..?

 

Hier nochmal ein Vergleich.

 

Jedes Freibad auf dem Dorf braucht einen "Bademeister". In Deutschland ist die niedrigste Stufe offiziell "Fachangstellter für Bäderbetriebe" und ein Lehrberuf.  Im Gegensatz dazu sind in den meisten Länder der Welt Rettungsschwimmer ausreichend.

 

Ob ein Schwimmbad einen Bademeister braucht oder ein Flugbegleiter alle 50 Sitze verpflichtend ist sind behördliche Entscheidungen - sie dienen der allgemeinen Sicherheit, mehr nicht -das führen einer Warnweste im eigenen PKW hat den gleichen Hintergrund und macht den PKW Fahrer auch nicht gleich zu einem besonderen Verkehrsteilnehmer.

 

Frag dich lieber ob die Bademeister nicht schlauere Anführer haben. http://www.gesetze-im-internet.de/b_derfangausbv/index.html sowas könnt ihr leider nicht vorweisen.

Bearbeitet von oldblueeyes
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vor 50 Minuten schrieb oldblueeyes:

Nicht ich setze die Mindestqualifikation auf einen Hauptschulabschluss - es ist die Lufthansa.


Schade dass es keine Statistik darüber gibt wie viele FB‘s welchen Schulabschluss haben. Ich würde behaupten es sind nicht mal 5% die nur einen Hauptschulabschluss gemacht haben. 

 

vor 53 Minuten schrieb oldblueeyes:

Ein Beruf ist eine systematisch erlernte, spezialisierte, mit einem Qualifikationsnachweis versehene Betätigung. Ich bin nicht böse wenn ich Fakten nenne - in Deutschland gelten Flugbegleiter als nicht Qualifizierte Arbeitskräfte, weil  keine staatlich anerkannte Ausbildungs mit einer Mindestdauer vorliegt - sondern nur eine interne Schulung des jeweiligen Arbeitgebers.


Wenn du 1x die Woche in die Berufsschule gehst in 2 1/2 Jahren Ausbildung, kommst du auf eine ähnliche Anzahl an Theoriestunden. Die restliche Zeit die man seine Ausbildung im Betrieb absolviert, ist man eine billige Arbeitskraft, nicht mehr aber auch nicht weniger. 
 

Wenn man wollte, könnte man für Flugbegleiter auch problemlos eine Ausbildung durchführen. Die restliche Zeit bekommt man schon mit Fachwissen über Flugzeuge oder so gefüllt. Macht aber keinen Sinn, da man dadurch keine billige Arbeitskraft gewinnt. Alleine fliegen darf man erst wenn man die Ausbildung/ Schulung erfolgreich absolviert hat. 
 

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vor 2 Stunden schrieb Besserwisser:

Wenn man wollte, könnte man für Flugbegleiter auch problemlos eine Ausbildung durchführen. [...] Macht aber keinen Sinn, da man dadurch keine billige Arbeitskraft gewinnt.

 

Das ist doch der springende Punkt, auf den @oldblueeyes die ganze Zeit hinaus will. Die Frage, die sich die Flugbegleiterschaft untereinander stellen muss, ist, warum man es nicht geschafft hat, den Beruf an irgendeine Form einer akademischen Qualifikation zu knüpfen. 

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@Besserwissersorry, aber die Tätigkeit im Betrieb während der Ausbildung sollte nicht auf diese Art und Weise abqualifiziert werden; sie dient er Aneignung bzw Erlernung von praktischen Fähigkeiten und der Umsetzung des in der Berufsschuld Erlernten. Ich schlie0e nicht aus, daß es auch vorkommt, daß ein Azubi (gilt für alle Geschlechter) zeitweise auch als "billige Arbeitskraft" anzusehen ist, aber dies widerspricht der Grundidee einer qualifizierten Berufsausbildung und stellt keinesfalls den Regelfall dar. Auch sind Ausbildungsvergütungen - berufsabhängig - heute schon alles Andere als niedrig.

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vor 12 Stunden schrieb oldblueeyes:

Ob ein Schwimmbad einen Bademeister braucht oder ein Flugbegleiter alle 50 Sitze verpflichtend ist sind behördliche Entscheidungen - sie dienen der allgemeinen Sicherheit, mehr nicht -das führen einer Warnweste im eigenen PKW hat den gleichen Hintergrund und macht den PKW Fahrer auch nicht gleich zu einem besonderen Verkehrsteilnehmer.

 

Also erst Mal, ich bin kein Flugbegleiter, ich hab einfach nur Respekt vor anderer Leute Arbeit. Nur  bei der Management- und Beraterkaste bröckelt dieser Respekt manchmal, wenn ich so lese wie da über andere geschrieben wir...

Zweitens bist du in dem zitierten Bereich sooooo kurz davor zu verstehen warum Flugbegleiter eben nicht nur Servicekräfte sind - du kannst es schaffen, ich glaube an dich.

Drittens bist du offensichtlich nicht auf dem letzten Stand, was du forderst ist bereits entwickelt, übrigens ein Ergebnis des letzten großen Tarifkonflikts und sehr wohl ein Verdienst der Flugbegleitergewerkschaft. Aber du hast recht, im nächsten Schritt sollte diese IHK-Ausbildung verpflichtend werden, MOL und co. werden sich sicher freuen ^^

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Nicht mal Piloten haben einen "Beruf", sondern sie üben rechtlich nur eine angelernte Tätigkeit aus. Da wollt ihr Flugbegleiter "akademisch" ausbilden?  Worin denn? In Seatbeltologie?

Bearbeitet von Nosig
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Manchmal hilft es ja, sich einfach die Begriffsdefinition eines Wortes anzusehen.

 

Ich hoffe mal der Duden geht hier als hinreichend zuverlässige Quelle durch.

Denn Der Duden definiert "Beruf" als "[erlernte] Arbeit, Tätigkeit, mit der jemand sein Geld verdient"

Nicht mehr und nicht weniger!

 

Somit haben alle Piloten und eben auch alle Flugbegleiter einen "Beruf"!

Es ist schon ein wenig abenteuerlich, allen den Beruf abzusprechen, die nicht die deutsche duale Berufsausbildung durchlaufen haben. Das sind nämlich 99% aller Berufstätigen auf diesem Planeten.

 

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Dann guck Dir mal an, wie deutsche Behörden das einstufen. Als angelernte Arbeitskräfte. Eben nicht als Beruf.

Das ist so ähnlich wie der Fahrerausweises für Flurförderzeuge (Gabelstablerschein), das vergleicht genau so immerhin die Vereinigung Cockpit.

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vor 34 Minuten schrieb Nosig:

Dann guck Dir mal an, wie deutsche Behörden das einstufen. Als angelernte Arbeitskräfte. Eben nicht als Beruf.

Das mag Dein Eindruck sein, ist jedoch objektiv falsch.

 

Die Bundesagentur für Arbeit listet derzeit rund 28.000 Berufsbezeichnungen.

https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Grundlagen/Klassifikationen/Klassifikation-der-Berufe/KldB2010/Systematik-Verzeichnisse/Systematik-Verzeichnisse-Nav.html;jsessionid=6A343C6968C568295437B76107CEDF6F

 

Das was Du meinst sind die Facharbeiter und Meister, so z.B.:

22342 Facharbeiter für Holztechnik (Tischler)

23412 Facharbeiter für Drucktechnik (Tiefdrucker)

 

Aber der "Facharbeiter" fehlt schon bei

26123 Mess- Und Regeltechniker/in

 

Und er fehlt eben auch bei:

51422 Flugbegleiter/in

52313 Pilot/in

 

Ach übrigens, auch eine Berufsbezeichnung komplett ohne Ausbildung und Qualifikation wäre:

71214 Bundeskanzler/in

 

Genau so, wie die Arbeitsagentur niemanden, ohne die entsprechende Qualifikation, in einen Handwerksberuf vermitteln kann, so kann sie das nicht ins Cockpit einer Airline. 

Und wenn ich jemanden als Lagerist vermitteln will, dann braucht der eben auch den Fahrerausweises für Flurförderzeuge.

Aber nur weil es für diesen Schein keine mehrjährige Ausbildung braucht, bedeutet das nicht, es wäre kein Beruf.

Denn:

51312 Lagerist/in 

ist die Kennnummer der Berufsbezeichnung!

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Du meinst mit "Beruf" die ausgeübte Erwerbstätigkeit.

Es geht nach dem Berufsbildungsgesetz. Piloten werden nicht "als Beruf" ausgebildet. Keine Kammer, keine IHK-Prüfung, keine Förderung.

 

https://www.bundestag.de/presse/hib/2018_03/548432-548432

 

siehe auch:

http://www.pilots.de/ubb/NonCGI/Forum4/HTML/006031.html

Bearbeitet von Nosig
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Warum versteifst Du Dich eigentlich so auf die Ausbildungsberufe?

Davon gibt es in Deutschland, laut Bundesinstitut für Berufsbildung, exakt 327. (Und übrigens gilt das Berufsbildungsgesetz ausschließlich für diese Berufe.)

Und die anderen rund 27.700 bei der Bundesagentur gelisteten Berufe sind somit in Deinen Augen überhaupt keine Berufe?

 

Nach Deiner Interpretation sind also weder Bundeskanzler, noch Bundesrichter, ja nicht einmal Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens Berufe.

Und ja, ich meine mit Beruf die dauerhaft ausgeübte Erwerbstätigkeit. Denn genau als das wird dieses Wort vom Duden definiert.

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vor 28 Minuten schrieb jubo14:

Ach übrigens, auch eine Berufsbezeichnung komplett ohne Ausbildung und Qualifikation wäre:

71214 Bundeskanzler/in


You made my day. xD
Manchmal denke ich, wenn wir Dich nicht hätten, müßten wir Dich erfinden. Oder bist Du vielleicht doch nur ein Roboter? :ph34r:

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@jubo14 Du versuchst hier eine Position zu verteidigen, bei der sich die VC schon selbst den Zahn gezogen hat. Denn GENAU DAS ist doch das Problem, und das wird jedem Flugschüler ab Beginn der Ausbildung (natürlich erst wenn die Verträge unterschrieben und die erste Rate geflossen ist) eingebläut: Du hast einen Führerschein für die Luft, mehr nicht. Ist die Flugtauglichkeit weg, stehst du mit null, nada, nix da.

 

Und klar ist Bundesrichter kein Ausbildungsberuf, die den Beruf ausübende Person hat aber einen akademischen Abschluss im juristischen Bereich. Und da ist der springende Punkt - diese akademische Qualifikation ist transferierbar. Sie dient nicht allein dazu, dich für Beruf xyz zu qualifizieren, sondern sie bescheinigt nebenbei auch, dass in einem bestimmten Fachgebiet umfassendes Wissen vorhanden ist und zeigt noch dazu, dass der Qualifizierte in der Lage ist, sich kompetent in relevante Themen einzulernen. Der Pilot kann nicht bei Fluguntauglichkeit zum Fluglotse, Flugdienstberater oder Revenue Manager umgeschult werden. Also klar, genug Grips dafür haben sicherlich nahezu alle Personen, die ein Cockpit bevölkern, aber sie starten halt bei Null. Nicht wenige bringen sicherlich sogar schon hilfreiche praktische Erfahrung mit, um den Job gut ausüben zu können, aber man hat halt nie durchgesetzt, sich das verschriftlichen zu lassen.

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Wir sollten erst mal einiges richtig einordnen:

- es gibt erlernte Berufe

- und ausgeübte Berufe

 

Ist zumindest nach meinem Kentnisstand so, also nicht Deutscher Muttersprachler. Der Franzse würde zwischen profession (erlernt) und occupation (ausgeübt) unterscheiden, aber ich vermeide den Begriff Tätigkeit.

 

Niemand bestreitet das Flugbegleiter und Pilot ausgeübte Berufe sind.

 

Das Problem ist das sie keine erlernte Berufe sind, die einen verkürzten Weg in andere haben, dH die interne Qualifikationswege als Vorstufen anderer Berufe anerkannt werden.  Das ist ein generelles Problem der Branche.

 

Oft wird hier in der Argumentation zwischen der Standardanforderung und persönliche Fälle verwechselt. Niemand bestreitet das im Markt Piloten mit akademische Abschlüsse sind, ich kenne sogar einen Ex Parlamentsmitglied, Wizz hat an vielen Provinzbasen in Osteuropa studierte Flugbegleiter usw. - sofern diese  Leute sich nicht über die Zeit aus ihren Berufen mangels Ausübung disqualifizieren haben sie immer eine Alternative ( trotzder Fliegerei). 

 

Das Kernproblem sind aber diejenigen die "nur" Flugbegleiter oder Piloten sind, weil ihre Qualifikation branchenabhängig ist. Und das ist ein Versäumnis das aus der Selbstherrlichkeit der Branche kommt, seien wir mal alle so ehrlich. 

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vor 49 Minuten schrieb oldblueeyes:

Und das ist ein Versäumnis das aus der Selbstherrlichkeit der Branche kommt, seien wir mal alle so ehrlich. 

Also das musst Du mir jetzt aber mal genau erklären.

 

Echt jetzt? Selbstherrlichkeit der Branche?

Welche handwerkliche oder akademische Ausbildung macht einen Piloten zu einem besseren Piloten oder Flugbegleiter zu einem besseren?

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vor einer Stunde schrieb jubo14:

Welche handwerkliche oder akademische Ausbildung macht einen Piloten zu einem besseren Piloten oder Flugbegleiter zu einem besseren?

Das ist in meinen Augen eine wenig zielführende Frage. Ausgangspunkt der Diskussion war, soweit ich es über das Wochenende mitverfolgt hatte, eine Argument zu finden, warum für Flugbegleiter der marktgerechte Lohn nicht mehr bei 3.000 EUR netto sondern bei 1.200 EUR netto liegen soll.  Und da kam es zum Argument: Yo, ein paar Wochen Seminar und ab dafür - verkürzt dargestellt.

 

Das Argument kann man bringen. Es ist in meinen Augen allerdings schwach.

Die formale Ausbildung ist auch in Deutschland nur eines von vielen Kriterien, die zur Lohnfindung beitragen.  Weitere Kriterien sind Ersetzbarkeit, Organisationsfähigkeit bei den Arbeitnehmern, beitrag zur Wertschöpfung, 

 

Die Ersetzbarkeit von Piloten / Flugbegleitern hat sich in den letzten Jahren sicher zu gunsten der Fluggesellschaften entwickelt. Europäische Freizügigkeit, Flugausbildung auf eigenes wirtschaftliches Risiko.  Die Organisationsfähigkeit der Arbeitnehmer ist immer noch hoch, es gelingt auch nicht wirklich, sie weiter einzuschränken (ob man es soll ist noch ein anderes Thema.) Und dann halt ist der Beitrag von Piloten und Flugbegleitern zur Wertschöpfung einer Fluggesellschaft extrem hoch.  Ganz im Gegensatz zu vielen Stabsfunktionen. Und entsprechend werden sie besser vergütet. Kann man natürlich ungerecht finden, ist aber in jedem Unternehmen so.

 

Zum Abschluss: Nur weil das Management von Fluggesellschaften der Ansicht ist, 1.500 EUR netto ist der Marktpreis heisst es noch lange nicht, dass es der richtige ist. Der richtige Preis ist der auf den sich alle beteiligten einigen. Und wenn der bei 3.000 EUR netto liegt ist das halt so. Dann muss das jemand anderes dafür aufkommen: Der Aktionär, in dem er auf Gewinn verzichtet, der Manager, dessen Aktienpakete weniger wert sind, der Passagier, der mehr Geld zahlen muss. 

 

Und wenn der Betrag zu dem man sich einigen kann, dazu führt, dass am Standort Deutschland keine Fluggesellschaft mehr betrieben werden kann ist das eben so. Kein Grund in Panik zu verfallen oder die Regeln des Arbeitsmarkt ausser Kraft zu setzen.

 

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Ein Punkt, der vielleicht den Einen oder Anderen schockiert:

 

Als EASA CAT B1 braucht man nicht mehr Fluggerätmechaniker gelernt haben, kann sich zur Prüfung anmelden und nach Bestehen und Nachweis gewisser Zeiten plus Typenlehrgang gibt man die Flieger für den Flugverkehr frei.

 

Diese Europäisierung ließ damals auch die Löhne in der Technik purzeln. Und außerhalb der Luftfahrt sind CAT B1 auch nur normale Mechaniker.

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vor einer Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr:

Der richtige Preis ist der auf den sich alle beteiligten einigen. 

 

Es gibt nicht den richtigen Preis, sondern maximal einen angestrebten Preis des Arbeitgebers und einen des Arbeitnehmers. Der "richtige" AG-Preis ist dabei der kleinstmögliche, für den ich noch Leute finde, die meinen Qualitätsansprüchen genüge. Der richtige AN-Preis ist der größtmögliche, den ich erzielen kann. Den von Dir als richtigen betitelten Preis würde ich eher als Kompromisspreis bezeichnen. 

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