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EasyJet-Chef sieht Billigflieger auf Langstrecken


sk

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Die Financial Times Deutschland veröffentlichte heute folgendes:

 

Die europäische Luftverkehrsindustrie wird sich durch die bevorstehende Deregulierung auf den Transatlantikstrecken nach Ansicht von EasyJet-Chef Ray Webster dramatisch verändern. Webster sagte der Financial Times Deutschland, derzeit finde quasi unter Laborbedingungen ein ”fantastischer Übergang" statt. ”Die Fluggesellschaften beginnen, sich auf ihre Kunden zu konzentrieren, anstatt sich nur um sich selbst zu kümmern." Seiner Ansicht nach würde der sich abzeichnende transatlantische Luftverkehrsbinnenmarkt dazu führen, dass Billigfluglinien auch Langstrecken eroberten. Dies sei gleichbedeutend mit dem Ende der großen Drehkreuze.

Die europäischen Verkehrsminister beraten in dieser Woche darüber, ob die EU-Kommission – wie von Transportkommissarin Loyola de Palacio gefordert – ein Mandat für Verhandlungen über ein neues Luftverkehrsabkommen zwischen der EU und den USA bekommen soll. Unter den Mitgliedsländern herrscht darüber aber Uneinigkeit, ebenso wie über die Gültigkeit der bestehenden bilateralen Abkommen. Bei einem neu verhandelten Abkommen könnten europäische Fluglinien aus allen anderen EU-Mitgliedsstaaten Langstreckenflüge in die USA und bald wohl auch zu anderen Fernzielen anbieten.

”Es wird jemand kommen und Billigflüge auf der Langstrecke anbieten", glaubt Webster. Dabei werde es sich allerdings nicht um Easyjet handeln, weil sich sein Unternehmen auf das Geschäftsfeld Kurzstrecken konzentrieren wolle, das sich wesentlich von den interkontinentalen Flügen unterscheide: Im Gegensatz zur' landläufigen Meinung sei es aber auch auf Langstrecken möglich, die Stückkosten erheblich zu senken und die etablierte Konkurrenz unter Druck zu setzen. ”Lufthansa hat es immer noch nicht kapiert", sagt Webster. ”Die machen den Fehler, dass sie auf der Service-Ebene konkurrieren wollen." Webster hält es auch für falsch, in technische Neuerungen wie Breitbandzugang zum Internet zu investieren, wie das Lufthansa tut. Diese Investitionen würden sich nicht rechnen.

Als möglicher Kandidat für Langstrecken-Billigflüge sieht Webster eine Fluglinie wie Virgin Atlantic, die unvoreingenommen eine Strategie entwickeln könne. Das Unternehmen erwägt nach Informationen aus der Branche tatsächlich, Langstrecken von Brüssel aus anzubieten, sobald dies rechtlich möglich ist. Dort ist nach der Sabena-Pleite ein Vakuum entstanden, außerdem ist die Virgin-Gruppe dort mit Virgin Express schon präsent. Ganz neu ist die Idee indes nicht: In den 70er und 80er Jahren haben sich bereits Laker Airways und PeopleExpress versucht. Die großen Drehkreuze werden nach Ansicht von Webster verschwinden. Die Passagiere würden Nonstopflüge mit kleineren Flugzeugen eindeutig bevorzugen.

 

Was haltet Ihr davon?

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Ich weiss nicht, ob das hinhauen kann:

1. Eine Stärke der LCC ist ja, dass sie keine warmen Mahlzeiten anbieten, und die kalten (sandwiches und andere snacks) nur gegen Bezahlung. Wie soll das auf einem Langstreckenflug gehen?

2. Auf Langstrecken gibt es viel längere Verspätungen als auf kurzen. Mit grossen Verspätungen sind LCC noch nicht richtig konfrontiert worden. Das würde doch das System völlig aus dem Lot bringen.

 

Oder sehe ich das ganz falsch?

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ich glaube auch dass das nicht so funktionieren kann. die historische betrachtung von carriers wie peopleexpress reicht als vergleich hier nicht. die realität heute ist doch auf der langstrecke in der regel anders: hoher wettbewerb in der C-class über diverse hubs, extrem niedrige Y-kontingente am markt die schon dazu führen bspw. die ehemaligen chartercarrier im direkten wettbewerb in die verlustzone zu stossen. soll heissen: single-class langstrecke müsste dazu führen dass die erlöse pro platz kostendeckend sind.

 

was ist also der unterschied zur kuzstrecke? in erster linie der anteil der landungsabhängigen kosten, der ist nämlich logischerweise massive geringer. das heisst dass der anteil des airport-deal an der gesamten profitabilität des fluges geringer ist. viele der anderen faktoren sind für alle mehr oder weniger gleich: fuel, overflight etc. grundsäzlich dazu: niedrigere betriebskosten = moderneres Flugzeug = höhere Fixkosten (momentan natürlich ein schlechtes beispiel da alle AC billig sind)

 

wie will also eine low-cost langstrecke mit den restplätzen der hub-carrier konkurrieren, die auf dem nordatlantik bei €500 liegen. wenn das pricing bei 199 beginnen würde müsste es im schnitt deutlich über €500 liegen.

 

da anteile wie crew, catering etc. die nachteile aus den fehlenden business paxen kaum ausgleichen können, kann ichs mir einfach nicht vorstellen obwohl ich zugeben muss dass die elastizität durch preisreduktion hier recht gross ist. bei langstrecken aber ohne C in die gewinnzone zu bekommen ist schon recht schwierig.

 

bin also ungläubig!

brgds, snoopy

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also für mich besteht kein zweifel, dass auch low cost langstrecken kommen werden.

wenn ich vor 5 bis 10 jahren jemandem gesagt hätte, dass ich für €19,90 von salzburg nach london fliege hätte er mich gefragt ob ich verrückt bin!

und heute - ist die antwort: ich hab nur €9,90 gezahlt!

 

verspätungen können sicherlich reduziert werden, wenn der abflugort nicht fra ist und die landung nicht in jfk sondern in welchem nest auch immer erolgt...

 

bei LCC langstreckenflügen muss auf keine anschlussfüge gewartet werden, ebenso wie man nicht auf senatoren warten muss die 30 min vor abflug einchecken und nicht wissen wo der flugsteig ist...

 

mit dem essen sehe ich überhaupt kein problem: wenn ich mit dem zug von budapest nach paris fahre, fragt mich auch niemand ob ich eh nicht verhungere - muss man eben auf flügen sein essen bezahlen oder sich selbst darum kümmern...

 

und selbst bei crew rest kann man die kosten reduzieren: es gibt auch hotels, die zB nur 3 sterne haben und nicht hilton heißen, die aber trotzdem sauber und nett und komfortabel sind, ohne dass es für die crew eine zumutung wäre...

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: NG-SNL7 am 2002-12-04 20:34 ]

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