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LH Bilanzpressekonferenz


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Lufthansa an der Spitze der Airlines: Konzernergebnis steigt auf 717 Millionen Euro

Dividende von 60 Cent geplant - Mayrhuber: "Wir wollen Innovationsmotor bleiben"

 

20.03.03

Ein im Branchenvergleich hervorragendes Konzernergebnis 2002 und ein gesundes, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitetes Unternehmen präsentierte Lufthansa Vorstandschef Jürgen Weber zur letzten Bilanzpressekonferenz seiner Amtszeit. "Das Haus ist bestellt, wenn Wolfgang Mayrhuber nach der Hauptversammlung im Juni den Vorstandsvorsitz übernimmt. Wir sind fit für das 21. Jahrhundert, stehen an der Spitze unserer Branche und werden weiter hart dafür arbeiten, diese Stellung zu behaupten und auszubauen. Der Konzern hat sich als krisenfest, reaktionsschnell und flexibel erwiesen", sagte Weber bei der Vorstellung der Bilanz in München. Das erfolgreiche Kapazitäts- und Kostenmanagement des Konzerns schlägt sich im Ergebnis des Geschäftsjahres 2002 nieder. "Gegenläufig zum Branchentrend und zur allgemeinen Wirtschaftslage hat sich die Deutsche Lufthansa AG vom Feld der Wettbewerber abgesetzt und ein operatives Ergebnis von 718 Millionen Euro erwirtschaftet", sagte Weber. Der Konzern hat damit den operativen Gewinn des Vorjahres um 690 Millionen Euro übertroffen. "Darauf können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stolz sein. Dieses Ergebnis ist die Summe vieler Einzelleistungen und Ausdruck der Treue unserer Kunden zur Lufthansa", so der Konzernchef. Neben dem operativen Gewinn verbesserte sich auch das Ergebnis nach Steuern deutlich auf 717 Millionen Euro. Zugleich gelang es, die Verschuldung von 3,8 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro zurückzuführen. "Damit haben wir unser Versprechen gehalten: Verschuldung senken, Liquidität erhöhen."

 

Das Jahr 2002 sei geprägt gewesen von den Unwägbarkeiten der Weltpolitik, anhaltender Konjunkturschwäche, Insolvenzen und Tiefstpunkten an den Börsen. Die Gefahr weiterer Terroranschläge und die schon seit Monaten bestehende Bedrohung eines Krieges haben Märkte und Verbraucher in erheblichem Maß verunsichert. Lufthansa konnte sich in dieser turbulenten Zeit vom Branchentrend absetzen. Auch die Aktionäre werden von der guten Entwicklung des Unternehmens im Jahr 2002 profitieren. "Vorstand und Aufsichtsrat schlagen daher der Hauptversammlung eine Dividende von 0,60 Euro pro Aktie vor", erklärte Weber.

 

Auch wenn sich der Konzern besser als die Konkurrenz entwickelt hat, ist höchste Wachsamkeit angesagt. Die Krise hat sich ungeachtet der Entwicklung im Irak dramatisch verschärft. "Ihr Ende ist auch nicht abzusehen, und sie wird durch den Irakkonflikt verlängert", so Weber. Angesichts der unsicheren weltpolitischen Lage, der Bedrohung durch den Terrorismus und der konjunkturellen Situation ist derzeit eine belastbare Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht möglich. Aus heutiger Sicht kann aber 2003 das Ergebnis des Jahres 2002 nicht wieder erreicht werden. Zur Ergebnissicherung hat das Unternehmen bereits einschneidende Maßnahmen beschlossen. Dazu gehören Kapazitätsreduzierungen im Deutschland- und Europa-Verkehr, Investitionskürzungen, ein konzernweiter Einstellungsstopp und eine ergänzende D-Check-Initiative "Cash 100".

 

In Krisen müssen die Augen nach vorne gerichtet werden. "Es gibt eine Zeit danach und auf die gilt es, gut vorbereitet zu sein", so Weber. "Lufthansa hat sich seit der Privatisierung und Restrukturierung zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Dies ist gelungen, weil das Team stets ein Ziel angesteuert hat: den Erfolg von Lufthansa." Wolfgang Mayrhuber habe daran entscheidenden Anteil gehabt. "Wenn er im Sommer übernimmt, steht ein Lufthanseat an der Spitze, der das Unternehmen bestens kennt, dem die Mitarbeiter vertrauen und der sich an der Spitze von Lufthansa Technik und Lufthansa Passage bewiesen hat. Seine Dynamik, sein hoher Anspruch an Produkt und Qualität und sein Innovationswille kommen zur rechten Zeit", sagte Weber.

 

Nach Auffassung des Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber müssen gerade in schwierigen Zeiten rechtzeitig die Weichen für wichtige Zukunftsinvestitionen gestellt werden, um die Position von Lufthansa als Qualitäts- und Netzcarrier im internationalen Wettbewerb langfristig zu stärken. "Es muss auf jeden Fall gelingen, die hohe Produkt- und Servicequalität weiter auszubauen und dabei gleichzeitig die Kosten zu senken", sagte Mayrhuber. Dazu bedürfe es hoher Innovationskraft, Kreativität und Flexibilität. Von Herbst an bietet Lufthansa ihren Fluggästen eine neue Business Class mit mehr Komfort und einem völlig neuartigen Sitz, der sich in ein Bett verwandeln lässt. Als erstes werden damit die modernen Langstreckenflugzeuge des Typs Airbus 340-600 ausgestattet. Rund 30 Millionen Euro investiert Lufthansa in ein umfassendes Kundenprogramm, das bis zum Sommer kommenden Jahres umgesetzt wird. "Unsere Spitzenkunden verdienen einen herausragenden Service. Sie erhalten in Frankfurt und München eigene Terminals sowie exklusive Transfer Lounges. Modernste Technologie, auch bei den Sicherheitskontrollen, die derzeit in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium entwickelt wird, soll dazu beitragen, die Flugreise wieder zu einem Vergnügen zu machen", kündigte Mayrhuber bei der Bilanzpressekonferenz an. Um sich im Wettbewerb der Zukunft an der Spitze zu behaupten, müsse Lufthansa immer besser sein als ihre Mitbewerber. "Die entscheidenden Kriterien dafür sind Qualität, Innovation, hohe Kundenorientierung und ausgeprägtes Servicebewusstsein. So bleiben wir Innovationsmotor unserer Branche", fasste Mayrhuber zusammen.

 

Das Geschäftsjahr 2002 in Zahlen

 

Der Lufthansa Konzern setzte im Jahr 2002 insgesamt 17,0 Milliarden Euro um und damit 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Fluggesellschaften erzielten Verkehrserlöse von 12,0 Milliarden Euro, das waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Durch eine vorausschauende Kapazitäts- und Preispolitik gelang es aber, die Auslastung der Flüge zu steigern und die Durchschnittserlöse stabil zu halten. Die anderen Betriebserlöse nahmen aufgrund des erweiterten Konsolidierungskreises um 11,3 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zu. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 42,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Sie enthalten Buchgewinne von 414 Millionen Euro aus dem Verkauf der DHL-Anteile und weitere 74 Millionen Euro aus der Veräußerung der restlichen GlobeGround-Anteile.

 

Kostensenkungen in allen Geschäftsfeldern führten zu geringeren betrieblichen Aufwendungen. Sie blieben mit 17,5 Milliarden Euro um 5,4 Prozent niedriger als im Jahr 2001. Die Personalkosten stiegen durch die Neukonsolidierung von Gesellschaften um 4,0 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, ohne diese wären sie um 0,4 Prozent gesunken. Der Materialaufwand ging um 5,6 Prozent auf 7,2 Milliarden zurück, der Aufwand für Treibstoff sogar um 16,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Überproportional gestiegen sind im vergangenen Jahr die Kosten für Versicherungen. Sie belaufen sich auf 107 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung von 224,2 Prozent.

 

Lufthansa hat sich als Aviation-Konzern auch in schwierigen Zeiten bewährt und erneut seine Stärke bewiesen. So verbesserte Lufthansa das Konzernergebnis deutlich auf 717 Millionen Euro im Vergleich zu -633 Millionen Euro des Vorjahres. Auch die Verschuldung konnte weiter reduziert werden. Die Netto-Kreditverschuldung ging um 2,7 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro zurück (-70,3 Prozent). Die Investitionen blieben aufgrund des Krisenmanagements mit 880 Millionen Euro deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (3,0 Milliarden Euro). Ebenso positiv entwickelte sich der Cashflow: Er stieg um 33,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

 

2002

2001

Veränderung in Prozent

 

Umsatzerlöse

Mio. €

16 971

16 690

1,7

 

davon Verkehrserlöse

Mio. €

12 032

12 253

-1,8

 

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit

Mio. €

1 592

-316

-

 

Konzernergebnis

Mio. €

717

-633

-

 

Operatives Ergebnis

Mio. €

718

28

2 464,3

 

Investitionen

Mio. €

880

2 979

-70,5

 

Operativer Cashflow

Mio. €

2 312

1 736

33,2

 

Netto-Kreditverschuldung

Mio. €

1 133

3 812

-70,3

 

Gearing

Prozent

27,5

109,0

-81,5 PP.

 

Mitarbeiter (Durchschnitt)

94 135

87 975

7,0

 

Ergebnis pro Aktie

1,88

-1,66

-

 

Dividendenvorschlag

0,60

-

-

 

Deutsche Lufthansa AG

Konzernkommunikation

Sorry, Tabelle ist nicht richtig rübergekommen.

 

Mein Kommentar zu den Zahlen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

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