Gast Wings Geschrieben 23. März 2003 Melden Geschrieben 23. März 2003 Der Irakkrieg könne "leicht zusätzlich zehn Milliarden Dollar (9,5 Mrd. Euro) Verluste im internationalen Flugverkehr bringen". Der gegenwärtige Einbruch im Luftverkehr könne sich hierdurch bis weit in die Sommer-Saison fortsetzen, erklärte der Internationale Luftverkehrsverband IATA heute. Die Fluggesellschaften in aller Welt hätten seit den Terrorattacken vom September 2001 bereits Gesamtverluste von 30 Milliarden Dollar verbucht und kämpften mit den Auswirkungen der schlimmsten Krise in der Geschichte der internationalen Luftfahrt, betonte die IATA (International Air Transport Association). IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani erklärte auf einer Luftfahrtkonferenz in Montreal, die Airlines müssten die Möglichkeit bekommen, zu fusionieren und die internationalen Finanzmärkte anzugehen. Nationale Eigentumsbegrenzungen für Fluggesellschaften müssten aufgehoben werden. Der Verband der amerikanischen Fluggesellschaften ATA hatte geschätzt, dass selbst ein kurzer Irakkrieg die US-Airlines zusätzlich vier Milliarden Dollar kosten und ihre Gesamtverluste in 2003 auf 10,7 Milliarden Dollar treiben könnten. Die Welle der Hiobsbotschaften bei den US-Airlines setzte sich unterdessen weiter fort. Die zwölftgrößte US-Fluggesellschaft Hawaiian Airlines hat in Honol ulu einen Insolvenzantrag gestellt. Die 73 Jahre alte Airline will aber weiter fliegen und im Herbst aus dem Insolvenzverfahren kommen, teilte sie mit. Die Hawaiian konnte sich nicht über kostengünstigere Flugzeugleasing-Verträge einigen und ging deshalb zum Insolvenzrichter. Die Hawaiian Airlines ist nach US Airways und der United-Airlines-Mutter UAL Corp die dritte große US-Fluggesellschaft, die nach den Terrorattacken ein Insolvenzverfahren eingeleitet hat. US Airways will in zehn Tagen aus ihrem seit August 2002 laufenden Insolvenzverfahren herauskommen, nachdem sie sich mit ihren Piloten auf neue Pensionskassenvereinbarungen geeinigt hatte. Dies teilte die siebtgrößte US-Fluggesellschaft heute mit. Die United Airlines will wegen der Auswirkungen des Irak-Kriegs rund acht Prozent ihrer weltweiten Flüge streichen, kündigte die zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt an. Sie will mit Wirkung vom ersten April 104 Inlandsflüge und ab sechsten April 20 Auslandsflüge streichen. Damit werde der Service nach Amsterdam, Frankfurt, London, Brüssel, Paris, Tokio und Taipei reduziert, aber nicht beseitigt. Es sind nach Angaben ihrer Gewerkschaften insgesamt rund 3.400 Mitarbeiter betroffen. Die Northwest Airlines kürzt ihre Kapazität um zwölf Prozent, stellt 20 Flugzeuge außer Dienst und streicht rund 4.900 Stellen, gab die viertgrößte US-Fluggesellschaft bekannt. Es seien nordamerikanische, europäische und asiatisch-pazifische Strecken betroffen. Die Northwest machte ebenfalls die nachlassende Nachfrage wegen des Irak-Kriegs verantwortlich. Es sind rund elf Prozent der Belegschaft betroffen.Quelle: dpa
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