Gast WeißBlau Geschrieben 30. März 2003 Melden Geschrieben 30. März 2003 Lufthansa hat in den letzten Monaten ja etliche Schritte unternommen und wird in den nächsten einge weitere unternehmen um im innereuropäischem und innerdeutschem Verkehr preislich wettbewerbsfähig sein zu können. -Kürzung des Bordservices (z.B in ECO nur noch Getränke) -Umstellung der dezentralen Routen auf Pendelverkehr+Umbau Flugzeuge wobei jetzt überflüssige Galleys in Sitzplätze umgewandelt werden. -Neues Tarifsystem ohne fest definierte Vorausbuchungsfristen und Mindestaufenthalte -Förderung des Internetvertriebs durch online-Rabatte -Abschaffung des Papiertickets im innerdeutschen Verkehr -Kürzung der Meilengutschrift in unterster Tarifklasse Das sind m.E. alles völlig richtige Schritte und der Erfolg gibt dieser Entscheidung ja auch recht Gleichzeitig baut die LH (obwohl sie an Eurowings nur Minderheitsbeteiligt ist hat die komplette strategische Kontrolle über Germanwings) einen Premium-LCC auf. Zu anderen LCC`s wie Ryanair oder z.T. auch HLX bestehen doch deutliche Unterschiede: -Germanwings fliegt nur zentrale Airports an, in Wahn haben sie sich ein echt hübsches Terminl gegönnt. -Germanwings bietet zu vielen Destinationen angenehme Tagesrandverbindungen an, und ist nicht zuletzt deshalb bei Geschäftsreisenden für einen LCC sehr beliebt -Die meisten Destinationen sind keine klassischen Urlauber destinationen -Die Airbusse bieten eine für einen LCC schon fast luxuriöse Ausstattung an, insbesondere das Platzangebot im A 320 -Germanwings hat relativ hohe Wendezeiten und ein Backup-Flugzeug um die Pünktlichkeit zu gewährleisten. -In naher Zukunft werden die Germanwings -Tickets auch im Reisebüro erhältlich sein. Auch diese Ausrichtung halte ich für vollkommen richtig, denn letzlich ist Ryanair für LH keine Konkurrenz, sondern einfach ein ganz anderes Produkt, und daher muß Germanwings gegen Easyjet ausgerichtet sein. Die Frage die ich mir stelle (und die sich die Verantwortlichen sicherlich auch stellen)ist ob es Sinn macht zwei so ähnliche Produkte gegeneinander antreten zu lassen. Die einzigen Unterschiede, die ich noch sehe sind: -Kostenlose Cola -Vorhang mit Häppchen auf anderer Seite -Meilengutschrift: Allerdings kürzt LH diese ja auch für in der untersten Tarifklasse und es wäre in jedem Fall verführerisch bei 4U auch M&M Meilen zu vergeben. Letzlich ist es ja nicht einzusehen warum man für 90-Euro LH FLug trotzdem noch 1000 Meilen kriegt und es bei Benutzung eines 4U Tickets für 280 € für die gleiche Strecke keine Meilen gibt. Man könnte sich ja überlegen ob man ausnahmsweise nur Statusmeilen vergibt und diese wegen der breiten Spreizung der Preise nicht pro Strecke sondern am Ticketpreis ausrichtet. Ich hätte an 10 Meilen pro Euro netto- (wegen dem Hebel sehr interessant) Flugpreis gedacht. Die Differenzen sind also so minimal, daß sie kaum eine Produktdifferenzierung rechtfertigen. -Es ist albern wenn LH und 4U mit binnen min. separat nach ZRH fliegen -Bei einem gemeinsamen Auftritt könnten die Fluggäste unter einer viel höheren Zahl an Frequenzen wählen. Daß wäre sowohl auf Strecken, wo beide fliegen z.b. Zrh und TXL sehr vorteilhaft als auch auf Strecken dienur von 4 U angeboten werden. Geschäftsreisende könnten z.B. morgens mit 4U nach BCN nonstop fliegen (bei kurzfristiger Buchung darf der Flug ruhig recht teuer sein) und dann über die zahlreichen Frequenzen im LH Netzwerk zurück fliegen. -Die doppelten Marketing und Vertriebskosten könnte man sich sparen M.E. sollte für alle dezentralen Strecken, auf denen ein A319/B737 gefüllt werden kann ein einheitlicher Markenauftritt gewählt werden, sei es Germanwings oder Lufthansa Express. Wichtig ist vor allem daß man LH Hin- mit 4U Rückflügen kombinieren kann und umgekehrt. Man wird sich bei dieser Gelegenheit Gedanken machen müssen, was man mit den Premium Kunden macht, denen man ja eigentlich eine LCC-Behandlung nicht zumuten möchte. Dies wird man aber ohnehin machen müssen, weil selbst der eingefleischteste Senator eine 4U Nonstopverbindung einer LH Umsteigeverbindung vorziehen wird und ich mir auf Dauer es kaum vorstellen kann daß LH auf vielen Strecken gegen 4U antritt. Jetzt habe ich erstmal genug provokante Thesen aufgestellt und es würde mich mal Euere Meinung zu dem Thema interessieren <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: WeißBlau am 2003-03-30 13:55 ]</font> [ Diese Nachricht wurde geändert von: weißblau am 2003-03-30 16:53 ]
Maex Geschrieben 30. März 2003 Melden Geschrieben 30. März 2003 Ich habe die gleiche Meinung wie WeißBlau. Außerdem vermute ich ,dass Lufthansa noch weitere Strecken an 4U abgeben wird. ( Wie z.B. CGN-Dresden.) Ich finde das auch gut, da ich den Service von 4U z.t. besser finde als den der LH. MfG Maex
Gast WeißBlau Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 interessant ist in diesem Zusammenhang, daß LH mit höchster Priorität plant im Europa-Verkehr die Kosten um 20% zu reduzieren. http://www.ftd.de/ub/di/1048931526105.html?nv=hptn Das wird sicher dazu führen, daß das Angebot von 4U und LH noch ähnlicher wird und eine Differenzierung zwischen den verschiedenen Produkten noch weniger Sinn macht.
GM.AMS Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Wer könnte mir in diesem Zusammenhang mal folgendes erklären: eine Lufthansa parkt in dieser Krise jede Menge Kont-Flugzeuge und denkt jetzt über Kurzarbeit für's Kabinenpersonal nach. Was aber spricht dagegen, das Material und das Personal, das einem zur Verfügung steht, anders als "normal" einzusetzen? Man liest überall, dass die LCC's praktisch nicht von der Krise betroffen sind. LH selbst ist auch sehr erfolgreich mit ihren Billigtarifen. Warum also bietet LH - zumindest für einen befristeten Zeitraum - mit der jetzt geparkten Flotte keine Billigflüge an? Ist es denn nicht besser, jetzt weniger Geld als unter "normalen" Umständen mit Billigflügen zu verdienen als mit geparkten Maschinen gar kein Geld? Sind die durchlaufenden Kosten für Instandhaltung der Maschinen, deren sonstige Kapitalkosten und die Kosten für kurzarbeitendes Personal soviel günstiger, als das man Flüge à la 4U veranstaltet und damit wenigstens etwas verdient und die Unkosten reduziert? Notfalls könnte man das doch unter einem anderen Namen (z.B. LufthansaLeicht) veranstalten, um deutlich zu machen, dass es sich zum einen um ein zeitlich befristetes Projekt handelt, es sich zum anderen vom Standard-LH-Produkt deutlich unterscheidet. Man könnte es natürlich auch mit Stickers an der Tür "on behalf of germanwings" durchführen. Dann behält man 'ne "weisse" Weste gegenüber der geschätzten SEN/FTL-Klientel und stärkt gleichzeitig 4U. Vorteil davon wäre, dass man im Bedarfsfall die so eingesetzte Flotte jederzeit wieder mit eigenen LH-Flügen beschäftigen könnte, wenn der Bedarf wieder da wäre. _________________ Groetjes, Guido [ Diese Nachricht wurde geändert von: GM.AMS am 2003-03-31 12:32 ]
Tomek747 Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Papiertickets abschaffen, wie soll das denn gehen? Wenn man übers www gebucht hat, dann muss man doch zwangsweise irgendwas papierartiges (endweder am Schalter oder am self check in)bekommen, deswegen verstehe ich nicht wie sie das abschaffen wollen??? _________________ Visit my page!!!Mmit großem LCC Update [ Diese Nachricht wurde geändert von: Tomek747 am 2003-03-31 14:24 ]
GM.AMS Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Ein etix bei LH erfordert im Grunde überhaupt kein Papier. Zur Identifizierung am Check-in (sei es Automat oder persönlich) braucht man nur die Kredit- oder Vielfliegerkarte. Nach dem Check-in bekommt man dann (wenn man's nicht schon im Reisebüro oder beim Ticketschalter bekam) den Passenger Receipt, die Quittung vom Ticket also und die Bordkarte. Mehr Papier gibt's nicht. Für die Airline sind das ein paar Coupons weniger zu drucken und vor allem später aufwändig zu verarbeiten (Stichwort: accounting). Ein elektronisches Ticket verursacht solche Probleme (und damit Kosten) nicht.
Tomek747 Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Im Reisebüro kriegst du doch auch PAPIER -Papier hin oder her- es ist kein PAPIERLOSES fliegen.
GM.AMS Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Nicht papierlos, aber mit weniger Papier - paperless travel Aber es geht ja weniger um das Papier, als um dessen Verarbeitung - die ist teuer für die Airlines, auch wenn sie das heutzutage schon nach Indien ausgelagert haben.
Zosel Geschrieben 31. März 2003 Melden Geschrieben 31. März 2003 Wenn man bedenkt, daß die 4U - Hauptverwaltung derzeit in CGN in Containern untergebracht ist und das auch noch auf einem Gelände, wo eine Erweiterung des Terminal 2 bzw. ein Terminal 3 geplant ist, muß man davon ausgehen, daß es sich dabei um ein provisorisches Quartier handelt. Logische Schlußfolgerung wäre, daß 4U zur LH City-Line einzieht und dann dort den gesamten (dezentralen) innderdeutschen Großstadt- sowie europäischen Verkehr der Lufthansa übernimmt. EW und Team Lufthansa würden als LH Regional den Regionalverkehr abwickeln, die Mainline den Interkontinentalverkehr (sowie möglicherweise noch einige Zubringerflüge nach FRA und MUC). LH City Line würde dann als eine Art Gesamtkoordination fungieren. Das würde auch eine Schließung der EW-Verwaltung in DTM bedeuten.
mattias Geschrieben 10. April 2003 Melden Geschrieben 10. April 2003 Was haltet ihr den davon: LCC operieren dezentral zwischen den Metropolen, sobald sich das Lokalaufkommen zum füllen einer Maschiene in der Größe B717 bis B738 eignet. Bei genügend Vollzahleraufkommen (z.B. nach London, Paris,etc)zusätzlich Mainlineflüge mit Bussinessclassangebot. Alle Städte darunter und der Langstreckenverkehr/Interkontverkehr werden je nach Aufkommen mit Regional und nichtregionalflugzeugen über die Hubs bedient. Ein fiktives, provokantes Szenario mit Sicherheit, aber auf die nächsten Jahrzehnte gesehn so abwegig? Bei [ Diese Nachricht wurde geändert von: mattias am 2003-04-10 11:36 ]
Sabo Geschrieben 10. April 2003 Melden Geschrieben 10. April 2003 Bzgl. Papierloses Fliegen: Bei DI ists mittlerweile schon so, dass der Passenger Receipt noch nichtmal mehr auf den Standard-IATA Flugscheinen(ATB Tickets) gedruckt wird, sondern auf einem X-beliebigen STück weissem Papier(wo auf der Rcükseite auch die neuesten Angebote eines Veranstalters stehen können). Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Paxe (ohne Grund) dem ticketlosem Fliegen nicht trauen und ein Stück Papier verlangen.
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