huschi Geschrieben 2. April 2003 Melden Geschrieben 2. April 2003 Neben dem Irak-Krieg scheint SARS die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage vieler Airlines weiter zu beschleunigen. Ein Auszug aus einem Bericht zur LH aus SPIEGEL ONLINE: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,243070,00.html SEUCHEN-ANGST SARS-Krise erfasst die Lufthansa Banken verlegen Personal in andere Länder, bei Hewlett-Packard in Taiwan arbeiten Angestellte von zu Hause aus: Von Singapur über Hongkong bis Neuseeland reagieren Unternehmen mit Notfallmaßnahmen auf die Lungenkrankheit SARS, Ökonomen fürchten einen Börsen-Schock. Die Lufthansa muss wohl weitere Flugzeuge still legen. Frankfurt am Main - Die Buchungen sind massiv zurückgegangen, zahlreiche Passagiere haben bereits ihre Tickets storniert. Nun schließt Deutschlands größte Fluglinie nicht mehr aus, dass sie wegen der Ausbreitung von SARS weitere Maschinen außer Dienst stellen muss. "Wir wollen keine leeren Flugzeuge durch die Gegend fliegen", sagte Lufthansa-Chef Jürgen Weber im ZDF. Die Airline könne "sehr kurzfristig" reagieren, wenn sich die Situation verschlimmert. Die Reaktion der Lufthansa verdeutlicht, dass die SARS-Angst viele Fluggesellschaften zur denkbar ungünstigsten Zeit trifft. Die Angst vor Terroranschlägen hält Touristen schon aus Ländern mit muslimischer Bevölkerung fern und dämpft die Reiselust nach Amerika, der Krieg in Irak drückt die Flugnachfrage - nun gilt auch Asien als potenziell gefährliche Region. Nach der Post sagen immer mehr Unternehmen aus Angst vor der mysteriösen Lungenkrankheit Reisen für ihre Mitarbeiter nach Hongkong oder Singapur ab. Auch eine Hamburger Wirtschaftsdelegation unter Führung des Senators Gunnar Uldall (CDU) blies eine Reise nach China ab. 30 Prozent der US-Konzerne sagen Reisen ab Zudem versuchen viele Unternehmen, bei Reiseplänen auch ein Umsteigen in Hongkong zu vermeiden - das bestätigte eine Sprecherin des Geschäftsreise-Marktführers TQ3 in Bremen. Die Flüge würden nun über Bangkok abgewickelt. Außerdem fragten die Reisenden vermehrt nach Informationen. TQ3 wickelt für mehr als ein Dutzend Firmen des Dax-Börsensegments die Reisen ab. Die Geschäftsreiseanbieter und Airlines könnten unter der SARS-Angst noch stärker leiden als unter dem Irak-Krieg - dies gilt verstärkt auch für amerikanische Unternehmen. In einer Umfrage unter 180 US-Konzernen gaben in dieser Woche 27 Prozent an, sie hätten Reisen nach Asien untersagt, wie die US-Vereinigung der Anbieter von Geschäftsreisen herausfand. "Es wird wahrscheinlich viel schlimmer werden, bevor es besser wird", sagte der Präsident der Vereinigung, Kevin Mitchell. Die befragten Unternehmen geben seinen Angaben zufolge 22 Millionen Dollar (20,2 Millionen Euro) pro Monat für Reisen nach Asien aus. Air Canada, KLM und Air Mauritius reduzierten bereits ihre Flüge in die Region. Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss erklärte, die Sitzplatzauslastung bei den Fernostflügen sei zurückgegangen sei. Im Falle von Hongkong sei die Auslastung von 89 auf 85 Prozent gesunken. Bei den Flügen nach Tokio werde ein Rückgang in ähnlichem Ausmaß beobachtet. Schlimmster Schock seit 1997/98 Nicht ganz so schlimm ist die Lage für die Privatreise-Touristiker. Thomas Cook etwa erhält derzeit zwar viele Anfragen von Urlaubern, die um Informationen bitten. Eine Welle von Umbuchungen oder Stornierungen gebe es aber nicht, sagte ein Sprecher. Auch bei der TUI melden sich täglich bis zu 60 China-Urlauber. Zurzeit halten sich aber nur gerade einmal 100 TUI-Gäste in den betroffenen Regionen auf. Die beiden Touristikriesen werden wegen des geringen Gewichts der Asien-Reisen deshalb wohl um eine größere Krise herumkommen. Auch der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalterverband (DRV) rechnet nicht mit großen Einbußen. Fernreisen machten nur fünf Prozent des gesamten Pauschal- Reisemarktes aus, sagte ein Sprecher. Zudem seien März und April keine aufkommensstarken Monate für Reisen nach Übersee und vor allem nach Asien. "Es gibt derzeit keinen Grund, wegen SARS eine Reise im Herbst abzusagen." Besonders schwer betroffen sind aber naturgemäß die Volkswirtschaften in Ostasien, Australien und Neuseeland. Banken haben ihre Wachstumsprognosen für Hongkong, Singapur und die Nachbarländer bereits deutlich gesenkt, so wie Morgan Stanley am Mittwoch. Für die Börsen sei in Südostasien die Angst vor dem Virus der schlimmste Schock seit der Asienkrise 1997/98, so die Analysten. ... Dagegen scheint Emirates von allem, was um sie herum passiert, unbeeindruckt zu sein und vollzieht weiter ihre geplante Expansion (Teflon-Airline): http://news.airwise.com/display/story.html...1049283611.html Emirates Boosts Flights Despite War Apr 2, 2003 Expanding Dubai-based carrier Emirates has sent out a defiant message by boosting its services in the war-torn Middle East. As other carriers cut back flights in the region while the conflict in Iraq rumbles on, Emirates is introducing extra flights between now and July. Services to Doha will eventually increase to four daily flights, Tehran will get an extra four flights weekly, Sanaa an extra two weekly and Dammam and Kuwait get one extra weekly flight each. Emirates Commercial Operations Director Ghaith Al Ghaith said: "We are boosting our Middle East routes as part of the expansion taking place this summer across the whole network. We will not be deflected from our planned growth by the conflict in Iraq." [ Diese Nachricht wurde geändert von: huschi am 2003-04-02 18:22 ]
Gast ZK-NBT Geschrieben 2. April 2003 Melden Geschrieben 2. April 2003 EK wird noch mal richtig auf die Nase fallen!!! Wo nehmen die ihre ganzen Paxe her? Und vorallendigen, WER will in diesen Zeiten nach Kuwait City fliegen??? Ich versteh deren Business Modell einfach nicht... Kann mich irgendjemand vielleicht aufklären?
728JET Geschrieben 2. April 2003 Melden Geschrieben 2. April 2003 Welches Business-Modell? Wachstum um jeden Preis und Aufbau eines Mega-Hubs in der Golfregion, selbst wenn es die Yields kanibalisiert. Geld spielt keine Rolle - vorerst nicht. Natürlich hat dieses auch einen realen Hintergrund: es ist absehbar wann in den VAE das Öl aufhört zu sprudeln. Man hat dort früh erkannt das - will man den Reichtum halten - auf andere Geldquellen setzen muss. Und dies ist de facto der High-End-Tourismus sowie das Kongress/Messen-Geschäft das man hauptsächlich nach Dubai holt. Um hierran möglichst gut profitieren zu können, müssen alles Business-Ebenen abgedecckt werden - und aus aller Welt die Menschen hingekarrt werden. Das geht am Besten mit einem eignen Carrier - der natürlich High-End sein muss. Dieses High-End setzt sich aus zwei zentralen Faktoren zusammen: moderne Flotte und den damit assoziierten häufigen Erwähnungen in der Presse sowie einen guten Routennetzwerk - wiederum in der Presse angeführt. Guter Service ist da eher schon eine Nebensache - der wird einfach von den Paxen vorausgesetzt und auch geboten. Da man sowas nicht von heute auf morgen und auch nicht mit einigen lumpigen Milliarden aufbauen kann, hat EK von den Emiraten praktisch freie Hand und einen noch freieren Geldbeutel bekommen - Wachstum um jeden Preis - ABER mit dem Hintergedanken, die Zukunft der Emirate mit zu sichern. Zudem sollte bedacht werden: irgendwann werden sich auch die hohen Marktanteile auszahlen indem man höhere Tarife nehmen kann und somt die Yields steigern kann. Allerdings wage ich zu bezweifeln das man die investierten Summen in einem überschaubaren Zeitfenster wird wieder einnehmen können. Gruß 728JET http://fly.to/rorders
Sabo Geschrieben 2. April 2003 Melden Geschrieben 2. April 2003 Europas Netzcarrier, die dem Verband AEA angehören, melden für die zwölfte Kalenderwoche einen dramatischen Verkehrsrückgang: Der am 20. März begonnene Irak-Krieg verursachte zweistellige Verkehrseinbußen. Bei den AEA-Mitgliedern verringerten sich die abgeflogenen Passagierkilometer auf internationalen Linienflügen um 12,4 Prozent. Im Europa-Verkehr lag der Rückgang bei 14,8 Prozent. Auf den Strecken zwischen Europa und dem Nahen Osten sank die Nachfrage sogar um 42,2 Prozent.
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