Gast Wings Geschrieben 13. April 2003 Melden Geschrieben 13. April 2003 Die weltgrößte Fluggesellschaft American Airlines hat ihren Piloten und Flugbegleitern Lohnzuschläge zugesagt, falls das Unternehmen wieder die gleiche Kreditwürdigkeit wie vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 erreicht. Auch Mechaniker und das andere Bodenpersonal hätten bereits entsprechende Zusagen erhalten, teilte American mit. Die American will mit den Zugeständnissen in letzter Minute nach Meinung von Luftfahrtexperten offensichtlich die Mitarbeiter besänftigen, die am Montag und Dienstag über riesige Einkommens- Zugeständnisse von insgesamt 1,8 Milliarden Dollar pro Jahr abstimmen sollen.Sollten die Konzessions-Vereinbarungen nicht genehmigt werden, würde dies die AMR Corp., die Muttergesellschaft der American, zu einem Antrag auf Gläubigerschutz im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zwingen, erklärte die Gesellschaft gleichzeitig. Die 1,8 Milliarden Dollar an Einsparungen müssten rasch erreicht werden, um eine Insolvenz abzuwenden, betonte AMR-Konzernchef Don Carty. Die Piloten und das Flugüberwachungspersonal der in einem Insolvenzverfahren operierenden United Airlines haben unterdessen hohe Gehaltszugeständnisse in Abstimmungen gebilligt. Dies gab die zweitgrößte Airline der Welt am Freitag bekannt. Es müssen noch die Flugbegleiter, Mechaniker und das andere Bodenpersonal der United abstimmen. Die United will von ihren Mitarbeitern Gesamtkonzessionen von jährlich 2,56 Milliarden Dollar haben, um sich zu sanieren und aus dem Insolvenzverfahren herauszukommen. In Washington hat der US-Kongress den amerikanischen Fluggesellschaften, die sich in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte befinden, neue staatliche Hilfen von knapp drei Milliarden Dollar zugesagt. Sie sind in den neuen Haushaltsbewilligungen von insgesamt 79 Milliarden Dollar für den Irakkrieg enthalten. Quelle: dpa [ Diese Nachricht wurde geändert von: Wings am 2003-04-13 17:13 ]
huschi Geschrieben 16. April 2003 Melden Geschrieben 16. April 2003 ...es scheint alles nicht mehr zu helfen, die AA ist nun wohl endgültig reif für Chapter 11: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,245035,00.html AMERICAN AIRLINES Stewardessen auf Crash-Kurs Fast hätte die Führung von American Airlines mit ihren Gewerkschaften einen rettenden Tarifkompromiss erreicht. Doch die Stewardessen und Stewards machten ihnen einen Strich durch die Rechnung - nun droht die Insolvenz. Fort Worth - Es ist ein bischen wie in Florida im Jahr 2000. Nur geht es diesmal nicht um die Wahl eines Präsidenten, sondern um das Überleben der größten Fluggesellschaft des Landes. Genauer gesagt müssen die Beschäftigten in Urabstimmungen einem Bündel an Tarifzugeständnissen zustimmen, mit denen ihnen bis zu einem Viertel ihrer Einkünfte und Leistungen verloren geht. Piloten und Bodenpersonal hatten jeweils mit knapper Mehrheit zugestimmt, nur bei den Flugbegleitern gab es Probleme. Von den 19.151 abgegebenen Stimmen entfielen 9842 auf "Nein" - eine Mehrheit von 51 Prozent der Flugbegleilter lehnte also die Gehaltskürzungen ab. Wie bei der Präsidentenwahl 2000 bemühte man sich sofort nach der Wahl um Erklärungen: Die Flugbegleiter hätten Probleme mit dem Wahlvorgang gehabt und vielleicht irrtümlich mit "Nein" gestimmt. Außerdem hätten einige Flugbegleiter ihre Stimme noch gar nicht abgegeben. In der Hoffnung, das Ruder doch noch herumzureißen, verlängerte die Unternehmensführung die Frist noch einmal bis Mittwochabend. An der Dramatik der Situation lässt Don Carty, Chef der American Mutter AMR, keinen Zweifel: "Dies ist die letzte Chance, die Insolvenz zu vermeiden", sagte er. Falls man es nicht schaffe, die Ratifizierung durch die Flugbegleiter zu sichern, gebe es bedauerlicherweise keine Alternative als einen sofortigen Insolvenzantrag. Seinen Worten zufolge würden bei einer Zahlungsunfähigkeit 10.000 Jobs sofort wegfallen, die Zukunft von 100.000 Mitarbeitern von American Airlines wäre ebenfalls akut gefährdet. Mit dem Tarifkompromiss will American Airlines pro Jahr rund 1,8 Milliarden Dollar einsparen. Die Vereinbarung erstreckt sich auf sechs Jahre. Als Entschädigung für die Lohnausfälle sollen die Angestellten mehr Aktienoptionen erhalten. In den vergangenen beiden Jahren haben sich bei der Konzernmutter AMR Verluste in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar angehäuft, im ersten Quartal diesen Jahres soll Analysten zufolge noch eine Milliarde Dollar dazukommen. Sollte American Airlines tatsächlich Gläubigerschutz beantragen müssen, wäre dies die größte Insolvenz der Luftfahrtgeschichte. Außerdem wäre die US-Luftfahrtbranche damit praktisch enthauptet. Auch die zweitgrößte US-Fluggesellschaft United Airlines befindet sich bereits in einem Insolvenzverfahren.
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