munich Geschrieben 14. Mai 2003 Melden Geschrieben 14. Mai 2003 Höher als von Analysten erwartet ist der Verlust der LH für das 1. Quartal 2003 ausgefallen. http://konzern.lufthansa.com/de/html/press...mp;s=0%0a%20%20 Lufthansa weist Quartalsverlust von 415 Millionen Euro aus Auch für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem operativen Verlust 14.05.03 Die anhaltende Konjunkturschwäche, die Auswirkungen des Irak-Kriegs und der Lungenkrankheit SARS haben weltweit zu einem Nachfrageeinbruch im Luftverkehr geführt. Diese sich überschneidenden Krisen haben den Geschäftsverlauf des Lufthansa Konzerns im ersten Quartal des Jahres 2003 stark beeinträchtigt. Besonders hart trafen Lufthansa die Folgen von SARS im Verkehrsgebiet Asien/Pazifik, wo Lufthansa zuvor die Marktführerschaft unter den europäischen Airlines errungen hatte. Trotz des frühzeitigen Kapazitäts- und Kostenmanagements konnte sich Lufthansa dieser Entwicklung nicht entziehen und weist für die ersten drei Monate ein negatives operatives Ergebnis von -415 Millionen Euro aus. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres wurde ein operativer Gewinn von 12 Millionen Euro erzielt. "Der Luftverkehr befindet sich weltweit in seiner größten wirtschaftlichen Krise. Die Lage war noch nie so ernst", sagte Jürgen Weber zur Vorlage der Quartalszahlen. "Wenn wir ein gesundes Unternehmen bleiben und unsere Mitarbeiter an Bord halten wollen, müssen wir unsere Kosten in Zusammenarbeit mit unseren internen und externen Partnern weiter reduzieren." Strikte Kostendisziplin und eine Steigerung der Produktivität werden für Lufthansa weiterhin ein Kernpunkt des Erfolges sein. Lufthansa hat bereits Anfang 2003 ein umfassendes Paket mit einschneidenden Maßnahmen beschlossen. Die Kapazitäten der Lufthansa und ihrer Regionalpartner werden um insgesamt 70 Flugzeuge reduziert, Investitionen und Ausgaben wurden gekürzt, eine ergänzende D-Check-Initiative "Cash 100" ist auf den Weg gebracht und außer einem Einstellungsstopp sind weitere Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten eingeleitet. "Wir müssen rechtzeitig mit aller Kraft gegensteuern, um die Nase auch in der Krise weiterhin vorne zu halten", so Weber. Es gebe aber eine Zeit nach der Krise und auf die gelte es, gut vorbereitet zu sein. Deshalb entwickle Lufthansa ihre Zukunftsprojekte wie den Internetzugang an Bord, die Einführung von Business-Jets, verbesserte Sitze im Interkont-Verkehr und ein neues Serviceangebot für Topkunden weiter. "Sparen ist jetzt wichtig, aber sparen allein ist nicht die Zukunft. Wir müssen gleichzeitig in unsere Produkte von morgen investieren, um unseren Vorsprung zu halten", so Weber. "Wir haben wiederholt bewiesen, dass wir Krisen mit gemeinsamer Anstrengung meistern können." Nach dem Quartalsergebnis und den aktuellen Leistungs- und Buchungszahlen rechnet Lufthansa nicht mehr mit einem positiven operativen Ergebnis für das Gesamtjahr. Die Höhe des Verlustes lässt sich angesichts der derzeitigen Unsicherheiten noch nicht beziffern. Lufthansa gehört aber unverändert zu den finanziell gesunden Fluggesellschaften mit hoher Liquidität. "Dank unserer finanziellen Stärke werden wir auch bei einer länger dauernden Krise unsere erarbeitete Position halten können. Davon bin ich überzeugt", so Weber, "wir dürfen nur nicht zusehen, sondern müssen entschlossen handeln und dann unsere Chancen nutzen." Das 1. Quartal 2003 in Zahlen Der Lufthansa Konzern setzte von Januar bis März insgesamt 3,7 Milliarden Euro um, das waren 4,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Fluggesellschaften erzielten in einem schwierigen Marktumfeld Verkehrserlöse von 2,6 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 5,8 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 91,9 Prozent auf 401 Millionen Euro. Sie enthalten Buchgewinne von 79 Millionen Euro aus dem Verkauf der Start Amadeus-Anteile. Die betrieblichen Aufwendungen nahmen im ersten Quartal um 9,1 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Die Personalkosten stiegen vor allem durch die Neukonsolidierung von Gesellschaften um 11,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Materialaufwand wuchs um 6,2 Prozent auf 1,8 Milliarden. Für Treibstoff gab der Konzern 331 Millionen Euro und damit 13,4 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Ohne die Maßnahmen zur Preissicherung im Rahmen des aktiven Lufthansa Riskmanagements wäre die Rechnung um 53 Millionen Euro höher ausgefallen. Für die ersten drei Monate des Jahres 2003 beträgt das Konzernergebnis -356 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es -186 Millionen Euro. Die Netto-Kreditverschuldung konnte wie geplant weiter reduziert werden. Sie ging im Vergleich zum Jahresende 2002 um 11 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro zurück. Die Investitionen blieben aufgrund des Krisenmanagements mit 207 Millionen Euro unter dem Wert des ersten Quartals 2002 (277 Millionen Euro). Der vollständige Konzernbericht für das erste Quartal 2003 wird im Internet unter http://www.lufthansa-financials.com veröffentlicht. [ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2003-05-14 10:04 ]
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.