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Betriebsrat geht von Stellenabbau bei Lufthansa aus


Gast WeißBlau

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Gast WeißBlau
Geschrieben

Aus der FTD vom 26.5.2003

 

Der Gesamtbetriebsrat der Lufthansa hat vom Konzernvorstand Gespräche über einen möglicherweise bevorstehenden Massenabbau von Stellen gefordert. Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley forderte ein Umdenken im Personalbereich.

 

"Wir sind realistisch und gehen in Gedanken bereits damit um, dass die Lufthansa verkleinert werden wird", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolf Liebetrau gegenüber der FTD. "Eine Strukturveränderung muss aber mit uns diskutiert werden. Es wäre vernünftig, so schnell wie möglich über die anstehenden Veränderungen der nächsten drei bis fünf Jahre zu reden, damit wir frühzeitig sozialverträgliche Lösungen suchen können", sagte er.

 

Damit wird zum ersten Mal eine interne Diskussion über einen umfangreichen Stellenabbau bei der Lufthansa publik. Das Unternehmen weist die Vermutungen jedoch entschieden zurück: "Es gibt keinerlei Pläne, die Lufthansa zu redimensionieren", sagte Konzernsprecher Klaus Walther am Sonntag.

 

Seit Monaten wird spekuliert, ob und wie die Lufthansa die derzeitige Krise in ihrer heutigen Größe und Struktur überstehen wird.Viele Wettbewerber haben längst mehrere Tausend Stellen gekürzt. Die Lufthansa, die weltweit knapp 95.000 Mitarbeiter beschäftigt, schöpft dagegen Mittel wie Arbeitszeitverkürzung, Einstellungsstopp oder Zwangsurlaub aus. Allerdings steht der Vorstand wegen extremer Buchungsrückgänge stark unter Druck. Für 2003 drohen rote Zahlen.

 

Lufthansa-Chef Jürgen Weber hat stets betont, er werde versuchen, auch diese Krise wieder ohne Entlassungen zu meistern. Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley hatte jedoch vor wenigen Tagen beim Quartalsbericht drastische Personalmaßnahmen angekündigt: "Ohne Kostensenkungen im zweistelligen Prozentbereich kommen wir hier nicht weiter." Im Personalbereich müsse vollkommen umgedacht werden. Das hat Unruhe unter den Arbeitnehmervertretern ausgelöst: "Inzwischen ist der Burgfrieden in hohem Maße gefährdet", so Liebetrau. Da tarifvertraglich Friedenspflicht gilt, haben die Mitarbeitervertreter derzeit jedoch kaum Handlungsspielraum.

 

http://www.ftd.de/lufthansa

 

Von Jenny Genger, Hamburg

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