pushback Geschrieben 3. Juni 2003 Melden Geschrieben 3. Juni 2003 Mich würden die Meinungen der Forumsteilnehmer interessieren, wie es mit der dba weitergeht. Ist der Verkauf an einen relativ kleinen Investor (im Vergleich zu BA) der erste Schritt in Richtung Aus? Mit welchen Strategien könnte Wöhrl es schaffen, die Airline profitabel zu machen, wenn es BA nicht gelungen ist und easyjet es gar nicht erst versuchen wollte? Ist ein Angebot an die LH oder germanwings denkbar, womit sich LH den ungeliebten Konkurrenten nun endgültig vom Hals schaffen könnte? Was bedeutet das mittelfristig für die Standorte MUC und NUE? Eure Ansichten würden mich interessieren.
lh_pilot Geschrieben 3. Juni 2003 Melden Geschrieben 3. Juni 2003 Meiner Meinung nach kommen jetzt erst mal alle aktuellen Strecken auf den Prüfstand, wobei dann die unrentablen Strecken sofort eingestellt werden. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass sich dba neue Nischen sucht und z.B. Strecken mit harter Konkurrenz wie CGN-TXL einstellt. In MUC wird sich glaub ich wenig ändern und für NUE sehe durchaus positive Effekte, man könnte ja zu Beginn auf der Strecke NUE-TXL einsteigen, da dies zum einen den Kartellrechtsbedingungen entsprechen würde, außerdem würde ja sonst die Frau von Herrn Wöhrl ( Bundestagabgeordnete) immer mit der Konkurrenz nach Berlin fliegen.
Twainmarx Geschrieben 3. Juni 2003 Melden Geschrieben 3. Juni 2003 FlyDBA fliegt ja seit längerem nicht nur mehr innerdeutsch sondern auch zu Sonnezielen wie Malaga, Venedig und Nizza. Sollten die deutschen Strecken nicht ausreichen um profitabel zu fliegen, so wie es zurzeit aussieht ist das leider so, wird flyDBA sicher noch weitere Sonnenziele zu billigen Preisen anfliegen. Dass LH die flyDBA übernimmt halte ich eher für unmöglich, da dort vielleicht die Kartellbehörden nicht mitspielen wollen.
karstenf Geschrieben 3. Juni 2003 Melden Geschrieben 3. Juni 2003 Was sollte denn die LH mit der dba anfangen, wenn es das Kartellamt billigen würde? NIX! Sollen Sie dann die 737er neben Ihre 70 eigenen eingemotteten Airliner stellen? Macht also keinen Sinn. Ich hätte gedacht, dass sich die TUI mit Ihrer Tochter HLX die dba unter den Nagel reißt. Gerade die HLX-Jungs erzählen ständig einen von Expansion. Ich frage mich immer, ob das nur mit gemieteten Maschinen laufen soll. Germanwings war auch nie ein Kandidat, da die zur Expansion die ausrangierten oder geparkten Busse von der LH bekommen können (siehe oben). Der Junge ist ein Fuchs, mal sehen was kommt!
Twainmarx Geschrieben 3. Juni 2003 Melden Geschrieben 3. Juni 2003 Bei einer Übernahme würde es nicht nur um die Flugzeuge alleine gehen, sondern um Slots, Personal, Strecken u.s.w Aber dies würde eh nur für eine Airline in Frage kommen die expandieren will und dabei das Risiko eingehen würde eine flyDBA zu übernehmen die sich nicht besonders gut steht. Wie heute Abend in den Airliners.de News zu lesen war, war meine Theorie nicht so falsch dass DBA nach Europa expandieren will, was mich jedoch gewundert hat ist dass auch drin statt flyDBA wolle sich nicht mehr auf einen Preiskampf einlassen.
munich Geschrieben 4. Juni 2003 Melden Geschrieben 4. Juni 2003 Ich sehe gute Chancen für die DBA. Wöhrl ist ein Vollblutunternehmer, der ja auch bereits entsprechende Erfahrungen im Luftfahrtgeschäft hat. Er hat ja vor Jahren den NFD (Nürnberger Flugdienst) gegründet, der dann in Eurowings überging. Auch dieser Fluglinie kann bzw. konnte man durchaus Erfolg bescheinigen.
lh_pilot Geschrieben 4. Juni 2003 Melden Geschrieben 4. Juni 2003 Folgender Artikel stand heute in den Nürnberger Nachrichten: Hans Rudolf Wöhrl wird ab Juli selbst die Leitung der Deutschen BA übernehmen Erst die Analyse, dann die Ideen In der Branche werden dem Nürnberger Unternehmer durchaus Chancen eingeräumt NÜRNBERG — Hans Rudolf Wöhrl wird die Deutsche BA (dba) selbst führen. Das bestätigte gestern Wöhrl-Sprecher Leo Loy gegenüber unserer Zeitung. Details zur künftigen Strategie will Wöhrl erst nach seinem Amtsantritt am 1. Juli vorstellen. Loy: „Jetzt muss erst die genaue Analyse vorgenommen werden.“ Der neue Besitzer des größten Inlandskonkurrenten der Lufthansa mit rund 800 Beschäftigten werde danach auf jeden Fall „seine eige- nen Ideen einbringen“. Wöhrl selbst war gestern für die Medien nicht erreichbar. Mehr Ziele im Visier Wie der dba-Sprecher Matthias Andreesen im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, zeichnen sich jedoch einige Leitlinien ab. So werde die Airline künftig im europäischen Ausland über die derzeitigen Ziele Malaga, Nizza und demnächst Venedig hinaus voraussichtlich noch weitere Flughäfen anfliegen. Damit werde für eine bessere Auslastung sowohl der Flugzeuge (16 befinden sich im Maschinenpark) als auch der Personalressourcen gesorgt. Die letzten bekannten Geschäftszahlen der dba stammen aus dem ersten Halbjahr 2002/03, das Ende September letzten Jahres endete. In diesem Zeitraum kam die dba auf 146 Mio. € Umsatz und beförderte rund 1,6 Millionen Passagiere. Angaben zum Ergebnis lieferte die dba als Tochter der British Airways traditionell keine, Andreesen bestätigte aber: „Wir sind noch in den roten Zahlen.“ In der Branche räumt man Wöhrl durchaus eine Chance ein, die Fluggesellschaft in die Gewinnzone zu führen. Die bisherige britische Mutter BA habe die deutsche Tochter in „viele starre Korsetts“ gezwängt und sie zum Bezug von Leistungen gezwungen, die dann die Verluste mit verursachten. Zu lange Entscheidungswege So habe die dba auf Anweisung aus London auch Strecken bedienen müssen, die die BA selbst als unrentabel einstufte oder gar aufgab. Zudem hätten die Entscheidungsprozesse auf dem Weg zwischen der dba-Unternehmenszentrale in München und dem BA-Konzernvorstand oft viel zu lange gedauert. Diese Hindernisse für eine erfolgreiche Sanierung fielen durch den Besitzerwechsel jetzt weg. Für die Übernahme der dba zahlt Hans Rudolf Wöhrl (genauer: dessen Firma Intra Verwaltungsgesellschaft) — wie berichtet — den symbolischen Preis von einem Euro. Bei der Modehaus-Kette. die sich mit dem Namen Wöhrl verbindet, bleibt der Nürnberger Unternehmer weiterhin in der Funktion des Aufsichtsratschefs. Loy: „Dabei muss Hans Rudolf Wöhrl nicht täglich und auch nicht jede Woche präsent sein.“ Die Modehäuser — ihre Zahl steigt noch in diesem Jahr auf 42 — würden in der Familien-AG schließlich heute von einem Vorstand erfolgreich geführt. Hans Rudolf Wöhrl gilt als ein leidenschaftlicher Pilot, der zu Zeiten des von ihm gegründeten Nürnberger Flugdienstes (NFD) keine Gelegenheit ausließ, selbst den Steuerknüppel in die Hand zu nehmen. Bei der nun im Wettbewerb mit anderen Interessenten übernommenen dba war er bereits in der Zeit zwischen 1994 und 2001 im Beirat tätig. Ein geplanter Verkauf der dba an EasyJet platzte im März. WOLFGANG MAYER Kommentar: Vorbilder nötig Herausforderung für Wöhrl Mehr engagierte Unternehmer braucht das Land. Franken brachte als Vorbilder für diese Spezies nach dem Zweiten Weltkrieg Gustav Schickedanz und Max Grundig hervor. Sie sind aber nicht ausgestorben, diese Unternehmer. Hans Rudolf Wöhrl könnte sich mit 55 Jahren zurücklehnen — mit der Übernahme der Deutschen BA stellt er sich stattdessen einer neuen unternehmerischen Herausforderung. Wöhrl hat die Referenz als Vater des Nürnberger Flugdienstes (NFD) und damit von Eurowings, die heute zu den führenden europäischen Regionalfluggesellschaften gehört. Doch die Bedingungen haben sich geändert. Mit dem NFD betrat Wöhrl 1974 Neuland, heute ist die Konkurrenz größer und härter, und die Billigflieger verderben den Markt. Gerade erst hat Ryanair angekündigt, in drei Jahren Lufthansa und British Airways überholen zu wollen. In Deutschland will die Airline neben Hahn im Hunsrück zwei weitere Drehkreuze aufbauen. Unter diesen Bedingungen die Deutsche BA auf den Weg des nachhaltig profitablen Geschäft zu bringen, wird sicherlich ungleich schwieriger werden. WOLFGANG MAYER Da könnte ja dann wirklich was für NUE abspringen, wenn Wöhrl das dann ab Juli selbst in die Hand nimmt.
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.