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Styrian Spirit gewinnt gegen AUA/ meldet aber Kündigungen an


Gast Wings

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Geschrieben

Styrian Spirit gewinnt gegen AUA/ meldet aber Team zur Kündigung an

Die erst im Frühjahr aktiv gewordene steirische Regionalfluglinie "Styrian Spirit" hat mit Ende Juni ihre 85

Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. Geschäftsführer Otmar Lenz sprach am Dienstag von einer "reinen Vorsichtsmaßnahme". "Die AUA hat uns auf unseren Destinationen mit ihren Dumping-Presien absolut unter Druck gesetzt", so Lenz. Mit der einstweiligen Verfügung des Handelsgerichtes Wien, wonach die AUA mit sofortiger Wirkung die Verstöße gegen das

EU-Kartellrecht einstellen müsse, werde es aber wieder aufwärts gehen und keine Kündigungen notwendig werden, ist sich Lenz sicher. Der "Styrian"-Aufsichtsrat werde nun noch im Juli tagen, dabei werde es die Erfolgsmeldung der Einstweiligen Verfügung geben, die wichtige Voraussetzung für mehr finanzielle Mittel sei. Das Gewinnen neuer Kunden werde nun schnell gehen, nachdem die Austrian Airlines nicht mehr den flexiblen 110-Euro-Tarif auf den jeweiligen Strecken der "Styrian" anbieten dürfe. Er werde dem Aufsichtsrat empfehlen, auch die Genehmigung zur baldigen Wiederaufnahme per Entscheid vom 23. Juni mit 6. Juli einzustellenden Flüge von Linz nach Frankfurt am Main und Düsseldorf zu geben, so Lenz.Bisher waren Flüge ex Wien und ex Linz bzw. der Flug Graz-München eingestellt worden, die Verbindungen von Graz nach Deutschland wurden weiter geflogen. Die Auslastung der Flüge sei zuletzt bei durchschnittlich 29 Prozent gelegen, sagte Lenz. http://www.styrianspirit.com

Geschrieben

Toll, ist das! Gratuliere der Styrian. Wie blöd kann eigentlich eine Airline oder deren Boss sein? Dagegen sollte man klagen. Ich hab die 110 EURO angebote der AUA gerne genutzt. Da hat man den Salat, dass Styrian offensichtlich nicht in der Lage ist ordentlich zu wirtschaften und schiebt das eigene Unvermögen dann dem nächstbesten in die Schuhe.

 

lg Tib

Geschrieben

Hallo tib!

 

Zum Glück hat Styrian die Klage gewonnen!!! Ja klar, die AUA bietet jetzt Flüge um 110 EUR an, aber wenn die Styrian dann wieder vom Markt ist, hat sie wieder eine Monopolstellung und erhöht die Preise wieder nach belieben!!! Und die 110 EUR Tickets waren eh fast nie buchbar! Musste geschäftlich einige Male nach Deutschland und wollte die 110 EUR Tickets buchen, aber auf den Strecken die Styrian nicht anfliegt war kein einziges 110EUR Ticket buchbar!

Bin dann mit Styrian geflogen, dort hat man wirklich ein super Service und man hatte nicht den Eindruck, dass das eine Massenabfertigung ist, wie bei der AUA oder LH. Bei Styrian bemüht man sich wenigsten noch um die Zufriedenheit der Passagiere!!! Ich kann nur sagen, macht weiter so!!!!

Geschrieben

Absolutes Unverständnis meiner Seite - Kleines Beispiel:

 

Ihr besitzt ein Dachdecker-Unternehmen und habt das mit viel Arbeit und eigener Leistung aufgebaut. Mittlerweile habt ihr 150 Angestellte und seit eindeutig Branchenführer in Eurer Region. Jetzt macht sich jemand selbständig und fängt an in einem Stadtteil Werbung zu machen, dass er alles zu einem besonders günstigen Preis anbietet und der Service schlechtweg - die Kunden können sich den Termin selbst auswählen aus 3 Vorschlägen. Also besserer Service zu schlechteren Preisen.

 

Das ist Marktwirtschaft, dagegen habe ich nichts. Wenn jetzt einige Kunden umschwenken, ist das verkraftbar. Wenn das Konzept aber nun mehr Kunden anspricht, als Ihr Euch vorgestellt habt, müsst Ihr etwas tuen, damit nicht noch mehr Kunden abwandern. Service erhöhen?? Evtl. noch die Wohnung putzen gehen der Kunden nach Dienstschluß?? Naja, wage ich zu bezweifeln, ob das ankommt. Also müssen die Preise runter. Das ist auch noch Marktwirtschaft.

 

Wenn Euch jetzt der kleine Neuling verklagt, Ihr dürftet seine Preise nicht unterbieten, wie soll dann ein Unternehmen seine Kunden halten? Das ist keine Marktwirtschaft!

 

Und das andauernde Argument, dass die Preise sonst wieder steigen würden stimmt auch nicht ganz. Denn wenn unser Neuling einen gewissen Auftragsbestand hat, muss er sein Unternehmen vergrößern. Es entstehen Kosten und er wird auch teurer. Keiner, der sich auf einen bestehenden Markt drägelt macht das doch aus Lust und Laune heraus. Was sind also die Effekte - die etablierten Unternehmen können kaum noch in Technologie Entwicklung investieren, sondern müssen Polster aufbauen, um die Wettbewerbsnachteile durch das Erscheinen eines Neulings (oder 2, 3, 4 ...) abfangen zu können.

 

Manchmal ist nicht alles gut für den Verbraucher, was auf anhieb billige und recht zu sein scheint. Und wer mal mit offenen Augen in Nordamerika unterwegs ist, der wird unseren europäischen Wettbewerbshütern auch kritisch gegenüber stehen.

Geschrieben

@sk

Wir Leben aber in keiner freien Marktwirtschaft, sondern ein bisschen mischen der Staat und die Behörden immer mit.

Allerdings ist es für Marktwirtschaft und Kunden besser wenn es keine Monopolstellung gibt. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, na gut, dann ist es halt so. Ansonsten sollte der Wettbewerb aber gefördert werden und nicht unterdrückt. Bei dem Urteil geht es ja auch nicht darum, dass man verhindern will, dass sich AUA ihre Kunden erhält, sondern man will verhindern, dass eine Airline Preise einführt, die nicht rentabel sind, nur um eine andere Airline aus dem Markt zu verdrängen. Und geschenkt wird einem nichts von der Airline! hätte Styrian dicht gemacht, wären mit 110% Sicherheit auch die Preise der AUA wieder gestiegen.

Geschrieben

Ich stimme deinem obigen Beitrag voll und ganz zu. Besonders der Verweis auf die amerikanischen Verhältnisse ist aüßerst angebracht. Manche Leute verstehen es einfach nicht, wenn Branchenriesen wie LH ,oder in dem Fall AUA, im Preiskampf gegen Billiganbieter alle Register ziehen um ihre Stellung zu verteidigen. Das daraus auch eine Monopolstellung resultiert steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass AUA nur nach dem gesunden Menschenverstand handelt um ihre Position zu halten.

Geschrieben

@matthias:

 

ist schon richtig - nur ist es mal so dass die AUA-Gruppe eine relativ große (jetzt im Gegenteil zur Styrian) Airline. Wenn jetzt jemand eine neue Airline aufbauen will und alle Anfangsdestinationen in Konkurenz zu einer Airline zu fliegen die ca. 3000% größer ist als die eigene, dann muß ich mich fragen ob das dann ein gutes Geschäftskonzept ist. Natürlich ist es für die AUA Gruppe ein leichtes eine Airline wie Styrian aus dem Markt zu drängen. Nur darf man eines nicht vergessen, die AUA Gruppe mußte Märkte aufbauen (ev. trifft das nicht auf die Deutschland Routen zu) usw. und jetzt will Styrian davon profitieren - dafür habe ich auch kein Verständnis. Wenn jemand eine Airline gründen will, dann soll er doch in Nischenmärkten beginnen und ev. eine Destination in Konkurrenz zu einem übermächtigen Gegner aufnehmen - aber doch nicht alle. Ist echt eine dumme Geschäftsidee gewesen - mich wundert es nicht wenn Styrian in kürze wieder vom Himmel verschwindet.

Geschrieben

An dem was ihr schreibt (v.a. das mit der Geschäftsstrategie) stimmt natürlich. Dennoch, es gibt den Verbraucherschutz (zum Glück) und hier wird der Verbraucher davor geschützt einen Monopolisten "untertan" zu sein. Das dabei natürlich auch eine Firma vor der Realität der Marktwirtschaft geschützt wird, ist eine andere Sache.

Insgesamt bleibt die Frage, ob der Versuch sinnvoll ist in der momentanen Situation ein Qualitätsprodukt mit entsprechenden Preisen aufzubauen. Falls die schlechten Auslastungszahlen mit der AUA Aktion zu tun haben, zeigt es doch deutlich, dass es den Leuten in erster Linie um den Preis geht.Aber das muss jeder Unternehmer selber wissen und daraus schlau werden.

Wenn ich genau darüber nachdenke, ist Styrian dan doch selbst schuld, wenn man ein gleichwertiges Produkt (denn auch AUA hat einen guten Service)einführt dass sich in erster Linie nur durch unterschiedliche Flugzeugbemalung unterscheidet.

Wenn schon kein LCC, vielleicht wäre es schlauer gewesen auf Codesharing mit anderen Fluggeselschaften zu setzten und die HUBS der anderen Allianzen anzufliegen.Dann wären die Grazer nicht davon abhängig gewesen die STAR wählen zu müssen, die Graz als einzige an die weite Welt anbindet. Damit wäre der Marktwirtschaft wohl am meisten geholfen gewesen. Aber wie gesagt, Ich bin kein Ökonom und werde auch nie einer werden. War nur meine Meinung.

Geschrieben

Das ganze wird noch lustiger als jetzt. Künftig wird keine Airline mehr wissen, welche Preise nun erlaubt sind oder nicht, müssen aber trotzdem Kunden mit Angeboten locken. Da das Urteil nun jetzt unter Berufung in 2. Instanz geht, ist STY sicher bestens beraten, vorsorglich 85 Mitarbeiter zur Entlassung anzumelden. Wird das Urteil wieder aufgehoben, brechen schwere Zeiten für STY an. Ich bin der festen Überzeugung, dass im Falle des Falles Styrian bald die Segel streichen muss. Schließlich setzt die AUA größere Geräte ein bzw. fliegt mehr Rotationen und hat noch zahlreiche Firmen mit Pauschalabkommen im Hintergrund. Schon jetzt kann man ein dickes Fragezeichen aufgestellt werden, wenn man überlegt, wie die Leasingraten für 3 CRJ2 gezahlt werden sollen, wenn gerade mal 1 bis 2 CRJ mit einer Durchschnittauslastung von 29% aktiv sind. In jeden Fall wäre STY gut beraten, falls sie noch länger von der Mur abheben wollen, der AUA aus dem Weg zu gehen und nicht einfach Strecken fliegen, nur um dortige Slots zu sichern. Die AUA sitzt wieder am längeren Ast.

 

Ausser der Konzern-KV der AUA geht durch. Dann dürfte es nicht mehr lange dauern, bis wir die AUA zu Grabe tragen müssen. Experten geben diesen ganzen Hokuspokus nur mehr 2 bis 3 Monate, wenn sich nicht die beiden AUA-internen Fronten aufweichen.

 

In jedem Falle aber: ein heißer Sommer und Herbst wirds allemal!!!

Geschrieben

Auf jeden Fall gilt mein dank dem Gericht, dass es im Sinne der Kunden die Preise damit auf wichtigen Strecken per einstweiliger Verfügung nach oben setzt. Vielleicht sollte man ja die Marktwirtschaft weglassen und die Airlines gehen dann zu einem zentralen Kommittee und lassen sich dort die Preise aufs Auge drücken. Damit sich die kleinen nicht fürchten müssen.

 

Hoffentlich kommt es nie dazu und jeder kann in der freien Marktwirtschaft die Preise so setzten wie er will.

 

lg Stefan

Geschrieben

@ tib

 

ich glaube, du hast noch immer nicht ganz kappiert um was es da eigentlich geht!!! Stimmt schon, dass die Kunden jetzt im Moment wieder mehr bezahlen müssen, aber das hätten sie sowieso, wenn die Styrian vom Markt verschwunden wäre! Denn dann hätte die AUA wieder eine Monopolstellung auf den Routen nach Deutschland gehabt, und die Preise nach belieben erhöht!!!

Anscheinend begreifen die Meisten nicht, um was es dabei wirklich geht/gegangen ist!!!

Geschrieben

Ich würde eher sagen, dass die Billigflieger zwischen Deutschland und Österreich, die AUA dazu bewogen haben, dass es die 110 EURO Tarife gibt und nicht unbedingt Styrian. Also somit bleiben die Preise mit oder ohne Styrian am Markt auf diesem Level.

 

lg Stefan

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

@tib: was glaubst du wie lange die aua die €110,- Aktion durchhält? also soo günstig können die auch nicht operieren. zu deiner meinung, die aktion sei nicht wegen styrian gekommen. es wurden 7000 testbuchungen durchgeführt (stand auch in der zeitung) und es konnte nachgewiesen werden, dass auf strecken wo styrian nicht fliegt grad mal ca. 1 günstiges ticket verfügbar war und auf strecken die styrian bedient fast der ganze flieger mit günstigen tickets geflogen ist. interessante ticketaktion......

Geschrieben

Das ist ja schon eine interessante Diskussion. Ich finde die Eingriffe in die Preispolitik von Unternehmen und hier gerade bei Fluggesellschaften natürlich auch nicht doll. Natürlich muß jemand, der eine Airline aufmacht, damit rechnen, daß die Konkurrenz reagiert. Allerdings darf in diesem Zusammenhang gerade bei dem Argument "Märkte aufbauen" nicht vergessen werden, daß durchweg alle großen Carrier in Europa Ex-Staatscarrier sind, die sich ihre Märkte, ihre Marken und ihre Wettbewerbsposition in der Regel mit Steuergeldern über Jahrzehnte aufgebaut haben. Man kann also nicht wirklich von einem "natürlichen" Monopol, wie z.B. in den Fällen von Microsoft oder IBM sprechen. Die dba hatte ja mit LH in Deutschland das gleiche Problem, wobei ich nicht mehr weiß, wie das endgültig entschieden worden ist. Ähnlich ist es aber mit der Deutschen Telekom in Deutschland und der Regulierungsbehörde, was glaube ich ein guter Weg war, um Wettbewerb zu sichern und zu verhindern, daß der Ex-Monopolist fröhlich jeden kleinen Wettbewerber aus dem Markt kickt. Und der Telekom ist ja bis heute keine Idee zu blöd um sich ihre Position zu erhalten.

Soetwas gab es bei der Liberalisierung der Luftverkehrs nicht, weil man sich immer hinter der Maske des "Pseudo"-Wettbewerbs verstecken konnte. International gesehen gab es soetwas wie Wettbewerb zwischen den Fluglinien auch, wenn auch extremst schwach ausgeprägt, national dagegen sah es immer düster aus. Grund dafür war teilw. das Potential auf den Strecken, das eine Bedienung durch mehrere Carrier unwirtschaftlich machte aber auch hausgemachte Probleme, die einen Wettbewerb aktiv verhindern, z.b. eine absolut mangelhafter Kapazitätsausbau in Frankfurt. Die Geschichte der dba sähe mit Sichrheit anders aus, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte eine Zubringerfunktion für LH-Konkurrenten nach FRA zu realisieren, was aus Slotgründen nicht möglich ist.

So ist denke ich an jeder Seite etwas wahres dran. Eingriffe in den Markt sollten tatsächlich auf ein Minimum beschränkt bleiben. Jemand, der ein Unternehmen aufmacht muß damit rechnen, daß die Konkurrenz reagiert, in einem Markt, allerdings, der insgesamt gesehen immer noch relativ stark reguliert, bzw. durch andere (staatliche) Gegebenheiten beschränkt ist, finde ich es durchaus legitim, wenn dann die Reaktion des Ex-Monopolisten auf den Prüfstand kommt.

Geschrieben

volle Zustimmung vova!

 

Mit dem Geschäftsmodell von Styrian kann einfach etwas nicht stimmen..

 

Sehen wir uns die neu gegründete Fairline an. Die wird gezielt von den Bundesländerflughäfen aus Nischenmarkt-Ziele anfliegen. Darauf ist ihr Geschäftsmodell ausgelegt. Ob sie Erfolg haben werden können wir noch nicht wissen, aber ich denke mal dass ihre Chancen weit höher liegen als die der Styrian.

 

Styrian wurde gegründet, um der Star Alliance Konkurrenz zu machen. Jetzt, wo es Styrian gibt und die AUA auf die gezielte Konkurrenz reagiert werden sie auf einmal geklagt? Genausogut hätte doch die AUA STY verklagen können, da diese nur gegründet worden ist, um AUA & Partnern die Kundschaft wegzunehmen!

 

Außerdem frage ich mich, wie man auf die Idee kommt, mit so einer Strategie Erfolg zu haben.

Die Deutsche BA wurde gegründet, um der Lufthansa Marktanteile abzunehmen, also das gleiche was Styrian jetzt macht. Hat es die DBA weit gebracht? Nein. Mangels Kapital stand die DBA zum Verkauf, und wurde zu einer Billig Airline umfunktioniert. Und das, obwohl die DBA mit British Airways einen renomierten, großen, und vor allem erfahrenen Geldgeber hatte. Was hat Styrian? Garnichts!

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