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airliners.de

Über die Swiss wird auch in London und Frankfurt entschieden


akayama

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Heute tagt der Verwaltungsrat der Swiss. Hier ein erster Bericht der NZZ:

 

uhg. Der Verwaltungsrat der angeschlagenen Schweizer Fluggesellschaft Swiss wird aller Voraussicht nach heute einmal mehr über die Strategie der fehlgestarteten Airline debattieren. Nur: zu wichtigen Eckpunkten hat auch der Swiss-VR nicht viel zu sagen. Vielmehr hängt das Überleben der Swiss davon ab, wie sich die Zentralen der British Airways beziehungsweise der Lufthansa zum Werben der Swiss stellen. Weiterhin entscheidend ist die Frage, ob es der Barclays Bank gelingt, einen Betriebskredit von 500 Mio. Fr. zu arrangieren. Der Bund als grösster Aktionär hat bereits früher klargemacht, dass die Swiss keine zusätzliche Geldspritze mehr zu erwarten hat.

 

Umstrittener Alleingang

Der Alleingang der Swiss als geschrumpfte Netzwerk-Airline hängt weitgehend vom Zustandekommen des 500-Millionen-Kredites ab. Dem Vernehmen nach ist es vor allem der Chief Commercial Officer Wiliam Meaney, der einen Alleingang forciert - im Gegensatz zu Swiss-Chef Dosé, der seit längerem auf das Thema Allianz setzt. Die offene Frage ist die, ob die Swiss wirklich noch in der Lage ist, mit dem ausgedünnten europäischen Streckennetz eine eigene Langstreckenflotte zu unterhalten. Zudem befürchten Kritiker, dass dieses Modell auf Grund der immer noch hohen Kostenbasis kaum zu realisieren sei.

 

Lufthansa hält sich zurück

Um die angebliche Übernahme durch die Lufthansa ist es in den letzten Tagen wieder etwas ruhiger geworden. Vor allem ist aus der Lufthansa-Zentrale nicht viel Konkretes zu den Gesprächen mit der Swiss zu vernehmen. Nach den an die Öffentlichkeit gelangten Informationen würde die Lufthansa zuerst eine Minderheitsbeteiligung anstreben und erst nach einigen Jahren die Mehrheit übernehmen. Offenbar würde Frankfurt aber von Beginn weg die Führung übernehmen und den Hub Zürich ins eigene Netz integrieren. Die Folgen für Schweizer flugnahe Betriebe dürften einschneidend sein.

 

Doch attraktiv für Oneworld?

Am Wochenende tauchte nun die seit längerem verschollen geglaubte Variante eines Beitrittes zur Allianz Oneworld auf, die von British Airways dominiert wird. Dass die Briten nach über einem Jahr dem Werben der Schweizer Braut wieder Gehör schenken, hängt nicht zuletzt damit zusammen, wie sich die KLM entscheidet. Geht diese nämlich eine Allianz mit der Air France beziehungsweise dem Sky Team ein, dürfte die Swiss mit dem Hub Zürich für die Briten wieder interessanter werden. Nur: bei einem Beitritt zu Oneworld ist mit keiner Geldspritze zu rechnen, die Swiss ist weiter auf den angestrebten Betriebskredit angewiesen und kann lediglich von gemeinsamen Marketingmassnahmen innerhalb der Allianz profitieren.

 

Gläubigerschutz momentan keine Option

Das letzte Szenario ist zugleich das Unangenehmste: die Nachlassstundung. Zwar betonte am Wochenende die Swiss erneut, dass die Liquidität noch bis Ende Jahr gewährleistet sei und der Antrag auf Gläubigerschutz momentan keine Option sei. Sollte sie aber keinen Betriebskredit mehr erhalten, und sollte sich die operationelle Situation in den nächsten Monaten nicht grundlegend verbessern, ist der Antrag auf Schutz vor Forderungen der Gläubiger die letzte Möglichkeit. Damit wäre das Scheitern einer nationalen Schweizer Fluggesellschaft zum zweiten Mal bittere Realität geworden.

 

http://www.nzz.ch/2003/08/11/wi/page-newzzDJ854MEU-12.html

Geschrieben

Allein schon die jetzt aufkeimende Diskussion über eine baldige Nachlassstundung beschleunigt für LX ja geradezu den Weg ins Aus. Das schürt unnötige Ängste bei potentiellen Kunden (deutliche Buchungszurückhaltung für Herbst/Winter) und senkt nur noch weiter das Vertrauen der Zulieferer. Wie sich da die operationelle Situation in den nächsten Monaten deutlich verbessern soll, eröffnet sich mir nicht.

Geschrieben

Warum soll plötzlich BA wieder interesse an LX haben. Dass in der Schweiz stark abgebaut wird, ist nun schon lange bekannt. Es würde mich nicht erstaunen, wenn die LX (oder LX nahe Kreise) dieses Gerücht extra verbreitet, um LH unter Druck zu setztn. In der Vergangenheit hat ja LX schon einige nicht sehr "faire" Methoden benutzt um in der Öffentlichkeit gut da zu stehen!

Ich persönlich hoffe aber sehr, dass die Gespräche mit BA nicht nur Gerüchte sind. Ich halte dies für die beste Möglichkeit für LX und für die Schweiz.

Geschrieben

NZZ - Optimistische Töne der Swiss - noch keine Entscheidung

In einer mit vielen schönen Adjektiven gespickten Pressemitteilung wird festgehalten, der Verwaltungsrat der Swiss sei am Montag ausführlich über den detailliert ausgearbeiteten Businessplan informiert worden. Wenn man sich die von den Medien hochgespielten Planspiele zu einem allfälligen Interesse von British Airways und von Lufthansa an der Schweizer Airline vergegenwärtigt, fällt auf, dass die Swiss-Führungsverantwortlichen jetzt zu diesem brennenden Thema überhaupt nichts Konkretes zu sagen haben.

 

...

 

http://www.nzz.ch/2003/08/12/wi/page-article90Z2P.html

Geschrieben

Eine gute Zusammenfassung des Status Quo aus der heutigen FAZ:

 

Das Pokerspiel um die Zukunft der angeschlagenen Fluggesellschaft Swiss ist noch hektischer geworden. Während Schweizer Medien immer mutiger über den Ausgang des Spiels spekulieren, streut die Fluggesellschaft hinter den Kulissen zwar ein paar Informationen, hüllt sich aber offiziell meist in Schweigen.

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Nachdem bisher die Lufthansa der Wunschkandidat der Schweizer war, ist nun auch ein Beitritt zur Flug-Allianz Oneworld (British Airways) wieder ins Gespräch gebracht worden.

 

Das Hin und Her bei den Schlagzeilen zeigt nicht allein, daß es im Swiss-Aufsichtsgremium unterschiedliche Meinungen und damit divergierende Informationsquellen gibt. Es offenbart auch, daß die Konzernführung in ihrer Not gerne Gerüchte wie Luftballons steigen läßt, um die Gespräche mit der Lufthansa zu beschleunigen. So erwies sich die Meldung, British Airways habe Swiss bereits den Beitritt zur Oneworld-Allianz offeriert, als peinlich voreilig. Schon im Vorjahr wurde mehrfach vergeblich das Plazet der Briten gesucht.

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Luftfahrtanalysten sind überzeugt, daß eine Kooperation mit der Lufthansa den Schweizern mehr nützte als eine Partnerschaft mit den Briten.

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Daher kann die Lufthansa - wenn von British Airways keine Gefahr droht, in Ruhe abwarten, bis dieser schwierige Umbau abgeschlossen ist.

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Eine Kooperation zwischen Lufthansa und Swiss, zu der vielleicht auch eine Minderheitsbeteiligung gehörte, hätte nach Meinung von Experten den Vorteil, daß beide Gesellschaften den teuren Preiskampf in Teilen des innereuropäischen Verkehrs beenden könnten. Eine Konkurrenz auf der Langstrecke sieht man bei der geplanten Abmagerung der Swiss auf 18 Flugzeuge nicht mehr.

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Daß die Swiss jedoch schon knapp zwei Jahre nach der Swissair-Pleite vor einer Zahlungsunfähigkeit steht, wie es jüngst einige wissen wollten, erscheint übertrieben.

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Eines ist aber sicher: Wenn es bald einen Vergleichsantrag geben sollte, wird die Swiss billiger zu haben sein.

Geschrieben

Zürich, Frankfurt und London werfen munter so viele Nebelkerzen, daß die Sichtweite in der Schweiz unter 10 Metern beträgt...wir sind immer noch so schlau bzw. ahnungslos wie vor Wochen. BA dementiert Oneworld-Einladung, LH hält sich angeblich zurück, LX will evtl. alleine weitermachen und wartet wohl immer noch auf den 500 Mio. Kredit, Nachlassstundung gibts keine. Und nu ? Es scheint, als sei die LX keinen Schritt weiter...

Geschrieben

Persönlich bedauere ich es, dass eine traditionelle Fluglinie wohl oder übel bald vom Markt verschwinden wird. Wirklich achde, was da passiert.

 

Aber eines verstehe ich nicht: Warum können sich die SWISS Verantwortlichen und Inhaber nicht von etwas trennen, was nur noch zum Schein lebt? Ist man nicht in der Lage, der Realität zu erkennen? Jetzt hofft man auf 500 Mio, im Januar auf weitere 300 Mio, im März auf...... . Verantwortungsvoll wäre es, wenn man jetzt die notwendigen Entscheidungen träfe, Das wäre fairer für Shareholder, Mitarbeiter und Paxe. Wenn man weiter so "rumeiert" fliegt doch eh keiner mehr mit Swiss.

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