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Bei EADS füllen sich die Auftragsbücher


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Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat für das kommende Jahr eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen prognostiziert. Das Unternehmen rechnet damit, in den folgenden Jahren zum Konkurrenten Boeing aufschließen zu können.

In den kommenden Jahren seien die Voraussetzungen für ein solides Wachstum gegeben, sagte EADS-Co-Chef Rainer Hertrich in München. Der schwächelnde Raumfahrtbereich werde nach rund 400 Mio. Euro Verlust im Jahre 2003 restrukturiert und bereits im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Hinzu kämen Steigerungen im Verteidigungssegment sowie die Markteinführung des Airbus 380 in den Jahren 2006/2007. "Dann reden wir nicht mehr von einer 30-Milliarden-Company, sondern von einer 40-Milliarden-Company."

Im Hinblick auf den neuen Airbus A380 zahlten sich die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung aus, die in der Vergangenheit die Ergebnisentwicklung des Unternehmens beeinträchtigt hatten. Nach einem weiteren Auftrag der Arabischen Emirate in diesem Jahr stehen inzwischen 116 Festbestellungen sowie 59 Kaufzusagen und Optionen für den A380 im Orderbuch. "Weitere werden folgen, wohl nicht in diesem, aber sicher im nächsten Jahr, wir sind in Gesprächen", sagte Hertrich. Die Gewinnschwelle erwartet er bei 250 Maschinen.

 

Vielversprechende Entwicklung in Russland

Aber auch im Segment Verteidigung werde der europäische Konzern zu Boeing aufrücken. Großes Potenzial sieht der EADS-Co-Chef beispielsweise in der Entwicklung von Flugzeugen zur Luftbetankung von Militärmaschinen. "Das ist ein Gesamtsegment von bis zu 1000 Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren, davon rund 500 sicherlich in den USA", sagte Hertrich. Kernfrage sei, ob EADS in diesem Segment auch im US-Markt langfristig Fuß fassen könne. "Dann haben wir sicherlich eine gute Chance, uns den Gesamtmarkt mit Boeing zu teilen." Derzeit stehe EADS mit Boeing im Wettbewerb für einen Tankerflugzeug-Auftrag in Großbritannien.

Bei ihrer Wachstumsstrategie müsse sich EADS aber vor allem in den regionalen Märkten stärker positionieren. Schwerpunkte sieht Hertrich in den USA, Russland und langfristig auch in Asien. Vor allem Russland habe sich seit Ende der 90-er Jahre vielversprechend entwickelt: "Russland schickt sich an, seine Luft- und Raumfahrtindustrie neu zu ordnen, hier werden die Weichen gestellt für die Zukunft." Vom 19. bis 24. August wird die EADS bei einer Luftverkehrsschau in Moskau ihre neuesten Projekte vorstellen. Unter anderem geht es um die Vermarktung des Feuerlösch-Flugzeuges Be 200 gemeinsam mit dem russischen Partner Irkut.

 

Zivile Luftfahrt im Aufwind

Die krisengeschüttelte zivile Luftfahrt sieht Hertrich 2004 eindeutig wieder im Aufwind. Studien belegten, dass die Branche bei Fracht und Passagieraufkommen schon vor Ausbruch der Lungenkrankheit Sars eine Erholung erlebte. "Da der Irak-Krieg Vergangenheit ist und sich die Konjunkturaussichten wieder aufhellen, werden wir schnell wieder im oberen Bereich sein", sagte Hertrich. Mit einer gewissen Verzögerung komme die Entwicklung beim Fracht- und Fluggastaufkommen auch bei den Herstellern in Form neuer Aufträge wieder an.

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