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"Stoppt die Klimakiller"


jumbo

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In der heutigen Ausgabe berichtet Spiegel-Online unter der Überschrift "Stoppt die Klimakiller" über Forderungen von Umweltverbänden:

 

"Der Flugverkehr drohe durch die Billigflüge dem Auto den Rang als "Klimakiller Nummer eins" abzulaufen, warnen führende deutsche Umweltverbände. Auch auf Flugbenzin sollten Steuern erhoben und der Verbraucher vor Lockangeboten geschützt werden."

 

Konkret fordern die Umweltverbände:

 

- europaweite Einführung einer Steuer auf Flugbenzin

- eine Abgabe, die an Schadstoff- und Lärmausstoß der Jets gekoppelt wäre

- Ende der Umsatzsteuer-Befreiung im grenzüberschreitenden Flugverkehr

 

 

Vollständiger Artikel und Quelle:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,264304,00.html

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: jumbo am 2003-09-04 20:50 ]

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Mit dem Schlagwort Arbeitsplätze kann man aber nicht alles rechtfertigen!

Wenn ich die Diskussion über die Kohle-Förderung schon höre. Dass da so viele Arbeitsplätze dran hängen. Mag ja sein, aber Kohle ist nunmal eine riesige Dreckschleuder und gehört nicht staatlich subventioniert.

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Nun ja, "Arbeitsplätze" ist zunächst immer ein Totschlagargument. Mal sehen, was dran ist...:

 

Tatsächlich muss man sehen, dass vordergründig speziell der durch LCCs generierte zusätzliche Verkehr (also jener, der ohne LCCs nicht stattfinden würde oder umweltfreundlicher z.B. mit der Bahn abgewickelt würde) natürlich eine zusätzliche Umweltbelastung darstellt, und dass die Ungleichbehandlung der anderen Verkehre bezüglich der Treibstoffbesteuerung fragwürdig ist.

 

Andererseits müsste m.E. erst einmal bewiesen werden, wie groß denn nun dieser Anteil wirklich ist. Dazu benötigt man Langzeitstudien und muss sich mit dem projektierten allgemeinen Wachstum des Luftverkehrs auseinandersetzen. Zwar habe ich genaue Zahlen nicht parat, jedoch ging man - soweit ich weiß - vor dem 11.9.2001 davon aus, dass es in den folgenden 10 Jahren durchschnittlich 5% Passagierwachstum pro Jahr geben werde. Davon sind wir weit entfernt.

 

Wenn man dabei betrachtet, dass es bei den klassischen Airlines derzeit kaum Wachstum gibt, Airlines pleite gehen oder ihr Streckennetz massiv kürzen, muss man sich fragen, ob die LCCs tatsächlich soviel neuen Verkehr generieren, oder ob nicht eine große Umschichtung des Verkehrs stattfindet. Das würde wiederum bedeuten, dass es längerfirstig auch ohne LCCs ein ähnliches Passagierwachstum in Deutschland und Europa geben würde. Ob dies ökonomisch und sozial gesehen eine gute Entwicklung ist, kann natürlich diskutiert werden. Ökologisch hingegen sind die Auswirkungen wohl geringer als in diversen Kampfschriften proklamiert.

 

Die Frage bleibt natürlich: Was würde passieren, wenn sich das Fliegen europaweit verteuerte. Da die Bahn nur auf wenigen Strecken konkurrenzfähig ist, würde bei deutlich erhöhten Ticktpreisen vermutlich einfach weniger Menschen fliegen. Aber es würde nicht einfach eine Umschichtung stattfinden, denn viele Reisen - seien sie privater oder geschäftlicher Natur - würden sich nicht mehr lohnen, aus finanziellen und aus zeitlichen Gründen.

 

Ökologisch gesehen ist das zunächst uneingeschränkt positiv.

 

Wirtschaftlich gesehen könnte es eine mittlere Katastrophe sein, nicht nur für Luftverkehrsbetriebe, sondern für alle Bereiche, die der Luftfahrt bedürfen. Und somit könnte die Auswirkung auf die Arbeitsplätze sehr massiv sein, nicht nur in der Luftfahrt.

 

Was nun langfristig sinnvoller ist, ich mag es nicht entscheiden...

 

Gruß

Alex

 

 

 

 

_________________

"in dreams begin responsibilities"

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Alex330 am 2003-09-04 22:52 ]

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@alex330

Sorry, aber was du schreibst ist teilweise nicht ganz fertig gedacht. Genau die Leute die Wirtschaftswachstum bewirken (wenn man das so ausdrücken kann), werden auch mit etwas höheren Tarifen weiterfliegen.

 

Eine Umschichtung wird bei denen Leuten stattfinden, die heute mit Billigfligern untwerwegs sind. Viele von Ihnen würden bei preisanstiegen vermehrt die Bahn nehmen. Mit Wirtschaftskatastrophe hat das überhaupt nichts zu tun.

 

@viasa

Auch das Argument Arbeitsplätze stimmt nicht ganz. Selbst wenn es zu einem Rücklauf an Pax kommen wird im Flugwesen, so brauchen Alternativen (Bahn etc.) mehr Personal. Dieses Argument ist immer sehr vorsichtig zu verwenden. Krasses Beispiel: Der Statt bezahlt 3 Leute für den Unterhalt einer 10km Strasse. Plötzlich merkt man, dass einer genügen würde. Soll man jetzt die beiden anderen trotz mangelnder Beschäftigung behalten, nur weil sonst Arbeitsplätze verloren gingen.

 

Durch Massnahmen werden gewisse Umstrukturierunge/Umverteilungen ausgelöst. Früher arbeiteten über 50% in der Landwirtschaft. Heute verlagert sich alles in den Dienstleistungssektor. Es macht keinen Sinn, künstliche Strukturerhaltung zu betreiben. Das ist teuer und volkswirtschaftlich äusserst ineffizient.

 

Ausserdem haben wir ja bei der Siwss gesehen was passiert wenn man die Realität nicht realisiert und künstlich versucht Arbeitsplätze zu halten...

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Ich denke vordergründig geht es um Politik und weniger um die Umwelt.

 

Provonkant gesagt: "Öffentlicher Personennahverkehr, wie Bus und Bahn ist gut. Fliegen und Autos sind schlecht! Insbesondere für die Umwelt!"

 

Der öffentliche Personennahverkehr wird z. B. ordentlich subventioniert. Warum darf man nicht genauso den Flugverkehr subventionieren?

 

Mit (Diesel-)Bussen und Bahnen wird doch auch kräftig die Umwelt belastet. Dann könnte ich genau so sagen, subventioniert das Busfahren weniger, dann bleiben die Leute zu Hause und die Umwelt wird geschont.

 

Bei den Autofahrern wird doch auch immer kräftiger abkassiert.

 

Durch die Billigflieger wird doch zusätzlicher Umsatz an Flughäfen generiert und viele können jetzt fliegen, die es sich früher nicht leisten konnten. Auch die ausländischen Touristen bringen Umsatz!

 

Warum sollen nur Geschäftsreisende auf Firmenkosten fliegen dürfen?

 

Viele Kurzstreckenziele werden durch die Billigflieger für viele erst interessant. Beispiel Wien. Vom Ruhrgebiet aus bin ich mit dem Zug eine ganze Nacht unterwegs mit dem Flieger eine Stunde. Dann lohnt sich auch ein Kurz- oder Tagestrip. Mit der Bahn ist es also nicht attraktiv. Das bedeutet doch auch, dass wenn das Fliegen teurer wird, steigen doch nicht alle auf die Bahn um. Die Bahn ist also keine wirkliche Alternative.

 

Es sollte also kein Vekehrsmittel politisch gegenüber anderen Verkehrsmitteln bevorzugt werden. Jeder kann selbst entscheiden welches Verkehrsmittel für welchen Zweck sinnvoll ist.

 

Öffentlicher Personennahverkehr für Städte und Verbindungen zwischen Städten. Autos für Fahrten übers Land, wenn sich ÖPNV nicht rechnet und fliegen für Mittel- und Langstrecken.

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