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airliners.de

Flugangst


karstenf

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wie sollte es anders sein:

 

Ich als süchtiger Vielflieger habe eine Freundin, die Flugangst hat.

 

Ich bekomme sie zwar hin und wieder dazu, mich zu begleiten, ich muss aber immer Verbindungen heraussuchen, wo möglichst große Airliner eingesetzt werden. Zu dem darf es nur LH, Hapag, LTU oder Condor sein.

 

Das ist ja nun auf Dauer keine Lösung.

 

Wer von Euch hat selber Flugangst?

Wer hat Frau/Freundin mit Fluganst?

 

Erfahrungen?

 

Ich habe gerade im Spiegel noch einen Artikel gefunden.

 

Aber 750 kostet der Spass:

 

FLUGANGST-SEMINAR

 

Aus Leid wird Lust

 

Feuchte Hände, Beklemmung, Panikattacken

- Flugangst kann jeden treffen, auch Journalisten.

Um sich von seinem Bangen an Bord zu befreien,

besuchte SPIEGEL-ONLINE-Autor Heiko Spilker ein

Wochenend-Seminar für entspanntes Fliegen.

 

 

 

 

Heiko Spilker

 

Es ist Sonntag, Viertel vor fünf, und ich kann wieder entspannt fliegen!

10.000 Meter unter der Boeing 737 ziehen Felder, Wälder und Siedlungen vorbei.

Ab und an schlängelt sich ein Fluss durch die Landschaft und glitzert in der Sonne.

Mit 700 Kilometer pro Stunde rasen wir gerade aus München in Richtung Hamburg.

Ruhig lehne ich mich in den grauen Sitz mit dem Kranichlogo zurück.

Noch vor zwei Tagen dachte ich, dass ich jetzt tot sein müsste.

Irgendwo zerschellt am Boden, verursacht durch ausgefallene Triebwerke,

betrunkene Piloten oder explodierende Bomben. Doch nichts dergleichen ist passiert.

Meine Hände liegen ruhig auf den Armlehnen, kein Verkrampfen. Wie kam es zu dieser

Gelassenheit? Schließlich war ich seit fünf Jahren nicht mehr geflogen.

 

36 Stunden früher: "Für mich war es immer wie ein qualvoller Tod", "Lieber gehe ich

30 Jahre ins Gefängnis", "Sobald ich nur ans Fliegen denke, bekomme ich einen Kloß im Hals."

Ich fühle mich nicht mehr allein. Auch die anderen elf, die sich hier an einem Samstagmorgen

im Airport Hotel in Hamburg eingefunden haben, leiden wie ich. Im Lindbergh-Raum treffen wir

uns zum zweitägigen Seminar "Entspanntes Fliegen". Wir sprechen uns mit Vornamen an.

Das stärkt das Vertrauen zueinander.

 

Das Glück, wieder fliegen zu können

 

Seit 1981 bietet die Agentur Texter-Millott aus München zusammen mit der Lufthansa diese

Hilfe zur Selbsthilfe an. Mehr als 10.000 Flugangst-Leidende haben schon teilgenommen. Die

Erfolgsquote liegt hoch: Bei 80 Prozent der Teilnehmer ist die Angst deutlich geringer geworden.

Hoffnung für viele, für die ein Flug der reinste Horrortrip ist. Schließlich fliegt jeder

dritte Fluggast mit Angst oder Unbehagen. Aber wir wollen sie bekämpfen, dafür sind wir zwölf hier.

 

Der Dreizehnte bringt uns Glück. Das Glück, wieder fliegen zu können. Es ist der Seminarleiter

Markus Funke, Diplom-Psychologe mit Hauptgebiet Angststörungen. Wir erzählen, was uns dazu bewegt,

dieses Seminar zu machen. Harkan, der 35-jährige Schweißer, möchte wieder Vertrauen zu den Piloten

haben. Günther möchte mit seiner Frau wieder die Karibik bereisen. Und da ist noch Dirk, der noch

nie geflogen ist. Es folgt Theorie. Wie entsteht Angst? Was für einen Teufelskreis gibt es?

 

Nach dem Mittagsessen geht's gleich zur ersten Übung. "Angst verspannt den Körper", postuliert

Markus und zeigt die erste Anwendung zur Muskellockerung. Wir lassen unsere Muskeln hart werden,

jeden einzeln nacheinander. Dann abruptes Loslassen. Wohlige Erschöpfung strömt durch unseren

Körper. Jeder von uns wirkt gelöst. Selbst die Flugzeuge, die viertelstündlich über das Dach

sausen, stören uns nicht. Sollte es so einfach gehen?

 

Es ist 15 Uhr. Lufthansa-Kapitän Georg Carstens, 57, steht in seiner blauen Uniform mit vier

goldenen Streifen und Kapitänsmütze im Raum. Tausende Flugmeilen hat er schon bewältigt.

Seit über 30 Jahren ist er Pilot. Er möchte uns ein Flugzeug erklären. Nach einem kleinen

Transfer durchqueren wir Terminal 4 des Hamburger Flughafens. Es riecht nach Urlaub.

Koffer, Reisetaschen und Handgepäck sind wie kleine Inseln auf dem Pazifischen Ozean

verteilt. Fernweh wird wach. Dann betreten wir schon den Airbus 320 - der gleiche zweistrahlige

Typ, mit dem wir morgen nach München fliegen sollen. Alle sind still. Schauen sich um,

fassen beim Vorbeigehen die Sitzlehnen an, setzen sich. Können es nicht fassen, dass sie hier sind.

 

Es bellt wie ein alter Kettenhund

 

Markus, der Seminarleiter, kommt hinter uns her: "Na, Dirk, wie sieht es aus? " Dirk, der

noch nie in einem Flugzeug war, quält sich ein Lächeln raus: "Eng" und schaut weiter skeptisch.

Pilot Carstens lässt derweilen das Hilfstriebwerk für die Klimaanlage an, es rauscht. "Ich

starte jetzt die Hydraulikpumpe", knarzt es durch die Bordsprechanlage. Etwas fängt unter

uns wie ein alter Kettenhund zu bellen an. "Ist das die Hydraulik?", frage ich. Es klingt

viel mehr nach einem defekten Auto-Anlasser.

 

 

Anzeigen, Zahlen, Knöpfe tanzen vor unseren Augen: Piloten müssen viermal pro Jahr in den Simulator

 

 

Vorn im Cockpit sehen wir: Steuerjoystick, Höhenmesser, künstlicher Horizont, Geschwindigkeitsanzeige.

Alles ist doppelt, alles ist unabhängig voneinander. Mit der Zeit beginnen die Anzeigen, Zahlen,

Knöpfe und Schalter vor unseren Augen zu tanzen. Carstens merkt es. Er erklärt, es sähe nur auf

den ersten Blick sehr verwirrend aus. Aber wenn man einen Piloten nachts wecken würde, wüsste

der sofort, was er tun müsste. Woher? Viermal pro Jahr müssen die Piloten in den Simulator und

werden getrimmt, trainiert und geschult. Später beim Rundgang erklärt uns Carstens noch weiter

das mehrere hundert Tonnen schwere Wunderwerk. Wir merken: Piloten wollen auch überleben und

wissen bestens Bescheid.

 

Zurück im Seminarraum geht Carstens noch mal alle Phasen eines Fluges durch. Turbulenzen

vergleicht er mit Wellenbewegung in der Luft, die er mit einer Schlangenlinie mit seinem

Arm simuliert. "Nicht angenehm meist, aber kein Grund zur Sorge. Wer mit einem Boot fährt,

wundert sich auch nicht, wenn es schaukelt." Es folgt unsere größte Sorge: "Ich habe hier

die Zahlen der Toten von Flugzeugsunglücken aus dem Jahr 2000." Vom Din-A4-Blatt liest

er ab: Zwei Milliarden Menschen seien weltweit in diesem Jahr geflogen. Es starben bei

92 Unfällen 726 Passagiere. Danach kommt die Zahl, wie viele Tote es im gleichen Jahr

allein auf Deutschlands Straßen gegeben hat: 7503 - mehr als das Zehnfache. Es ist

20 Uhr. Schluss für heute. Carstens wünscht uns einen schönen Flug.

 

Ich bin wieder Herr über mein Leben

 

Es kommt der Morgen. Zum ersten Mal haben viele ruhig vor einem anstehenden Flug geschlafen.

Sollte dies der erste Erfolg sein? Dies meint zumindest Psychologe Markus. "Flugangst",

erklärt er, "entsteht durch falsch konditionierte Reize." Sprich: Eine Turbulenz wird

als mögliche Absturzursache bewertet, statt als etwas, das einfach dazugehört. Daher

steigt die Erregung, die dann auch als unbekannt eingestuft wird. Dies löst immer

wieder Angst aus, auch unbegründet. Wer dann noch das Fliegen meidet, schließt selbst

den Teufelskreis, denn er kann keine neuen positiven Erfahrungen mehr sammeln.

 

11.45 Uhr. Gut eine Stunde bis zum Start. Die Nervosität ist wieder da.

Meine Handflächen schwitzen, mein Herz holpert, und mir ist schlecht. Markus verteilt die Tickets.

Lange Zeit stand mein Namen nicht mehr auf einem. Wieder der Transfer. Alles geht schneller als

am Vortag. Und dann sitzen wir schon im Flieger und rollen zur Startbahn. Markus gibt Anweisung

zum "Körperpanzer", einer Art Instant-Entspannungsübung, bei der alle Muskeln gleichzeitig

einbezogen werden. Die Maschine beschleunigt, unsere Körper erstarren wie zu einem Block.

Der Boden rüttelt, die Turbinen heulen immer lauter, dann: "Entspannen". Ruhe - außen wie innen.

Wir sehen Außenalster, Elbe, das Zelt vom Musical "König der Löwen". Harkan und ich wetteifern,

was wir alles unter uns erkennen. Teils aus Aufregung, teils als Ablenkung. "Da die A7",

"Windräder - wie klein die sind", "Und hier schau, die Wolken!" und dann, ganz unerwartet:

"Ist es nicht schön?" Harkan schaut mich an. Ich nicke und blicke zu den anderen. Sie lächeln.

Mir wird bewusst, dass wir alle es geschafft haben.

 

Wo sich Sekunden sonst endlos hingezogen haben und die Zeit nur dahinkroch, vergeht sie nun

im Rauschen der Turbinen. Nach knapp einer Stunde sind wir in München. Gefühlt als lediglich

eine Viertelstunde. Dann geht es mit einer 737 von Boeing wieder zurück. Bei kleineren Turbulenzen

machen die Ersten Scherze. Aus unserem Leid wurde Lust. Nach der Landung sehe ich im Terminal

Touristen mit ihrem Gepäck. Wohin sie wohl fahren? Vielleicht nach Portugal, Südafrika oder Asien?

Wie gern würde ich mitfliegen. Vor zwei Tagen hätte es keiner meiner Freunde von mir gedacht

- am allerwenigsten ich selbst. Es hat geklappt. Ich bin wieder Herr über mein Leben.

 

 

 

 

 

Information

Eine Broschüre zum "Seminar für entspanntes Fliegen" gibt es bei:

Agentur Texter-Millott

Hohenstaufenstraße 1

80801 München

Tel: 089/391739

Fax: 089/336004

E-Mail: info@flugangst.de

 

Das Wochenend-Seminar einschließlich Verpflegung und einem Lufthansa Business Class Linienflug kostet 750 Euro.

Geschrieben

Má mere hat Flugangst, obwohl sie seitdem sie 4 ist ständig DUS-USA (2x im Jahr) und 2x im Jahr DUS-MEL geflogen ist... Auf dem Flug ZRH-DUS ist der Copilot geflogen und es wurde durch "Luftlöcher" gut turbolent. Wenn man sich in der Materie auskennt kann man am besten jeden Sound und draußen an den Tragflächen die einzelnen Sachen erklären. Wenn die Tragflächen und Triebwerke extrem wackeln einfach ären, dass super dicke (sind sie ja auch icon_wink.gif ) Schrauben die Triebwerke halten und am besten die Gegend zeigen und erklären. Im Anflug auf DUS wurde es wirklich unangenehm wackelig und da habe ich einfach ganz Düsseldorf von oben gezeigt und immer gezeigt wo was ist... dafür habe ich allerdings leider den Final verpasst bei dem ich Fotos machen wollte, aber besser keine Fotos als eine hyperventilierende Frau neben dir sitzen zu haben, gell? icon_wink.gif

 

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http://www.gegen-die-flughafengegner.de

http://www.smiliemania.de/php/sg/show.php?smilie=820328-0.png

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: QF005 am 2003-09-15 22:59 ]

Geschrieben

Hallo!

 

Ich habe keine Flugangst. Ich fühle mich im Flugzeug sogar sicherer als im Auto auf ner vollen Autobahn im Dunkeln bei Regen.

 

Letztens habe ich zwei Kollegen zu ihrem ersten Flug verholfen. Einer hatte vor dem Flug wohl etwas Schiss, weil ihm nen anderer Kollege jede Menge Gruselgeschichten erzählt hat und so. Nach dem Flug waren beide hellauf begeistert und meinten, Fliegen sei überhaupt nicht schlimm und sie würden das jeder Zeit wieder machen.

Jetzt geht's mit denen und noch nen paar anderen in knapp 2 Wochen wieder in die Luft.

 

Auf ähnliche Weise ist übrigens auch ein anderes liebenswertes Mitglied von uns infiziert worden.

 

gruß

phil

 

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Besucht meine Homepage

 

Meine Bilder bei Flugzeugbilder.de

 

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: PHIRAOS am 2003-09-15 22:16 ]</font>

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: PHIRAOS am 2003-09-15 22:57 ]

Geschrieben

@ GM.AMS:

 

Die Seite wird nicht gefunden...

 

Die AUA stellt aber auch gerade auf ein komplett anderes CI um...

 

Schreibe einfach, wie die es machen...

 

Übrigens:

Ich bin Techniker und kein Psycho-Doktor...

 

Wat mach nich nu mit meiner Dame?

 

_________________

 

Karsten

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-09-16 22:51 ]

Geschrieben

Hallo,

 

ich habe im Bekanntenkreis auch eine Freundin gehabt, die Flugangst hatte. Ihr habe ich geholfen durch einen Flug mit einer kleinen Maschine, danach ist sie auch mit einem Airliner geflogen. Den ersten Flug hat sie neben mir im Cockpit mitgemacht, bei "Anfängerwetter" kurz vor Sonnenuntergang.

 

Wenn dir das was hilft und du mal nach HAJ kommst, meld dich, ich nehm euch gerne mal mit.

 

Happy landings

 

Beechboy

Geschrieben

Danke Conrad.

 

Leider sind die Informationen hier sehr mangelhaft.

 

Gehe der Info aber nach!

 

Danke

 

GilaBend:

Will mit Ihr ja auch nicht GEXX fliegen...

In unsere Cessnas werde ich sie nie bekommen, was aber nicht schlimm ist!

 

_________________

 

Karsten

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-09-19 01:01 ]

Geschrieben

Hallo!

 

Natürlich gibt es Airlines, bei denen ich auch ein mulmiges Gefühl hätte, insofern hat GilaBend schon Recht. Nur fliegen diese Airlines nicht in Deutschland rum, geschweige denn, dass es deutsche Airlines sind. Ich würde in ALLES was DEUTSCHE Flughäfen anfliegt, ohne Bedenken einsteigen.

 

gruß

phil

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