joe Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 Lufthansa vor Übernahme der Swiss? Deutsche Airline ist Favorit im Übernahmekampf Berlin - Ausgerechnet die Schweiz mit ihrer angeschlagenen Airline Swiss könnte die Bühne frei machen für die erste Fusion zwischen zwei Fluggesellschaften in der neueren europäischen Luftfahrtgeschichte. Morgen soll in Zürich dazu eine Vorentscheidung fallen. Dann tagt der Verwaltungsrat der Swiss, heißt es in Unternehmenskreisen. Und da fällt möglicherweise auch eine Entscheidung darüber, wer zu welchen Bedingungen die Schweizer Fluglinie übernimmt. Sowohl mit der Lufthansa als auch British Airways wird verhandelt. Zwar wiegelte man noch am Freitag sowohl bei der Swiss ("Wir kommunizieren grundsätzlich nicht über Termine des Verwaltungsrates") als auch bei der Lufthansa ("Wir haben zur Stunde noch kein Angebot vorgelegt") Fragen dazu ab, doch Insider erwarten, da sich Swiss-Chef André Dose sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Bouw für eine deutsche Lösung stark machen, dass sich ihnen der Verwaltungsrat trotz eines geschätzten 5:4-Votums zu Gunsten der Briten anschließen wird. Wie aktiv die Lufthansa im Poker um die angeschlagene Swiss mit ihrem attraktiven Langstreckennetz ist, zeigt das Engagement der Züricher Kommunikations- und Wirtschaftsberater "Hirzel Neef Schmid Konsulenten". Die Agentur versucht im Auftrag der Lufthansa seit Wochen durch gezielt lancierte Informationen die Schweizer zu einer positiven Bewertung des in der Bevölkerung eher ungeliebten Deals zu bewegen. Nach Analystenschätzungen ist die Swiss mit rund 320 Millionen Euro unterfinanziert. Dieses Geld, so fordert die Lufthansa angeblich, sollen Staat und Kantone zuschießen. Als Gegenleistung sollen die Investoren so genannte Partizipationsscheine erhalten. Dieser Aktienbesitz beinhaltet anders als in Deutschland jedoch kein Stimmrecht. "Die Aktivitäten der Lufthansa in der Schweiz, die sich zu erhärten scheinen", sagt Mario Kristl, Analyst bei Helaba-Trust, "sind ein erster Schritt zur Fusion. Schließlich weiß jeder, dass demnächst auch die letzten Grenzen in der Luftfahrt fallen werden. Insofern tut die Lufthansa gut daran, vorne mit dabei zu sein. Nur über Fusionen ist derzeit Wachstum möglich." Bislang verhinderten die Luftfahrtgesetze eine Liberalisierung. Nächsten Monat schon, so heißt es derweil aus Brüssel, soll es neue Verhandlungen darüber geben. Auch Wettbewerbs-Kommissar Mario Monti beobachtet die Aktivitäten der Luftfahrtbranche. Denn auch die französische Fluglinie Air France sowie die niederländische KLM prüfen eine Verzahnung. Da jedoch die KLM, anders als die Swiss, wirtschaftlich weniger angeschlagen ist, planen beide Unternehmen das Fusionieren mittels einer gemeinsamen Holding. "Die Europäische Union", heißt es aus dem Monti-Büro, "begrüßt grundsätzlich den Trend zur Konsolidierung in der Luftfahrtbranche." goy Artikel erschienen am 21. Sep 2003 Quelle: WamS [ Diese Nachricht wurde geändert von: joe am 2003-09-21 11:51 ]
FloriBER Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 Sollte die LH tatsächlich bei der Swiss einsteigen, wird das vermutlich eine Aufschrei in der Schweizer Bevölkerung provozieren. Das Thema "Swiss" ist ja in der Schweiz emotional hoch besetzt. Die Deutschen sind in der Schweiz eben - aus irgendwelchen, weitgehend irrationalen Gründen - dagegen ziemlich unbeliebt. Ich finde es daher beachtlich, dass zumindest die Swiss-Spitze einen kühlen Kopf bewahrt. Das LH-Angebot ist zwar aus Swiss-Sicht nicht wirklich gut. Aber es bietet wohl die einzige Gewähr, dass ZRH als Teil-Hub überhaupt noch weiterbesteht.
Javot Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 FliroBer schrieb: Aber es bietet wohl die einzige Gewähr, dass ZRH als Teil-Hub überhaupt noch weiterbesteht. Ich denke diese aussage stimmt so nicht. Diese Woche habe ich eine Pressemeldung gelesen (war wohl tagesanzeiger), dass nun - wo klm sehr wahrscheinlich zu af geht - ba grosses Interesse hat. Dann war davon die Rede, dass ba ZRH als Hub nutzen könnte, da London nicht mehr beliebig erweiter bar ist. So könnten gewisse Interkontinentalflüge nach Zürichausgelagert werden. Ich denke also, auch wenn BA zum Zug kommt ist es für Zürich nicht aus. (ich finde den Artikel gerade nicht, werde ihn evt. nachliefern)
FloriBER Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 Mir ist aber nicht ganz klar, inwieweit sich die BA finanziell an der Swiss beteiligen will. Und ohne Geldspritze kann LX ja wohl kaum überleben. Außerdem glaube ich kaum, dass BA eigenen Hub-Verkehr über ZRH leiten wird. Da gibt es doch in London mit seinen vier Flughäfen noch genug Kapazitäten. Die Idee, Swiss als "Premium-Airline" mit verkleinertem Angebot zu erhalten, leuchtet mir da einfach mehr ein.
Javot Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 So, hab den Artikel gefunden. Tagesanzeiger vom 16.9 Seite 31: ...Bevor sich die Präferenzen in Amsterdam auf Air France konzentrierten, hat die KLM auch mit British Airways über eine Kooperation verhandelt. Letztere ist daran interessiert, sich auf dem europäischen Festland eine weiteres Drehkreuz zu sichern, weil der eigene Flughafen London Heathrow völlig überlastet ist. Wenn nun der Amsterdamer Hub Schiphol dafür wegfällt, wird die nicht ausgelastete Drehscheibe in Kloten für die Briten zur Alternative - und ein Oneworld-Beitritt für die Swiss zur Option...
FloriBER Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 Gut, diese Variante hat durchaus ihren Reiz, das gebe ich zu. Doch vor allem für die BA, nicht für die Swiss: Denn was passiert, bis die BA wirklich eine zweiten, vollständigen Hub braucht? Die Swiss wird zum Zubringer für LHR degradiert, eventuell garniert mit ein paar verbliebenen Langestreckenzielen, die sie behalten darf. Das Ei des Kolumbus ist diese Lösung für die Schweiz auch nicht.
EDDK Geschrieben 21. September 2003 Melden Geschrieben 21. September 2003 Man kann wirklich nicht im voraus wissen, mit welcher Lösung Swiss besser dran wäre. Aber eins ist sicher - wie auch schon in anderen Threads besprochen - auch mit Oneworld um BA sähe es nicht so schlecht aus. Swiss hat nun schon Codeshare-Abkommen mit IB und AA (beide in Oneworld) und es scheint zu laufen. AA-Passagiere könnten in Europa weitergeflogen werden, IB-Paxe nach Asien (wo IB nicht hinfliegt) - und all dies ohne Brücksichtigung des "BA-Effektes". Unter LH würde der Swiss sicher eine ganz andere Rolle zukommen. Aber egal wie's ausgeht, ich wünsche den Swiss-Leuten, daß so viele Stellen wie möglich erhalten bleiben...
Javot Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Heute im Tagesanzeiger: ...Experten sind sich einig über Vor- und Nachteile der möglichen Partner: Beim Beitritt zur Allianz Oneworld mit British Airways behält die Swiss ihre Selbständigkeit, muss aber den fehlenden Betriebskredit von 500 Millionen Franken selber aufbringen und die eigenen Probleme selber lösen. Der Flughafen Zürich wäre als Hub weniger gefährdet. Der Bundesrat diskutiert gegenwärtig die Frage nach einem «Letter of Comfort», mit dem der Bund der Swiss bei der Suche nach dem 500-Millionen-Kredit helfen könnte, wie Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagte. Bei der Übernahme durch die Lufthansa wäre zwar das Weiterbestehen der Swiss längerfristig gesichert. Die Swiss würde aber ihre Unabhängigkeit verlieren. Der Hub Zürich dürfte Frankfurt und München weichen. Die Aktionäre des Flughafen Unique schienen am Montag allerdings nicht sehr beunruhigt. Der Titel legte bis zum Mittag über 5 Prozent zu. (cpm/sda) Was meine These durchaus stützt, dass BA für den Hub Zürich nicht so übel wäre...
sk Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Und jetzt mal alle artverwandten Meldungen im Zusammenhang: 1. Swiss Aktie ist bis zur Verlautbarungen wichtiger Unternehmensinformationen vom Handel ausgesetzt - was auch immer das heisst! 2. Schröder sieht plötzlich doch eine politische Lösung für den Anflug über D nach ZRH 3. Das Engagement von LH bei der LX scheint größer zu werden. 1 + 2 + 3 = ??? Naja - die Bewertung bleibt jedem selbst offen. Mich wundert jedenfalls nichts mehr.
vincent Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 also meiner Meinung wäre nur die PArtnerschaft von Iberia ein Verlust. AA kann man locker durch US/UA ersetzen CX und JL durch SQ/TG/NH, AY viel besser durch SK (+evtl neue Ziele für LX?). man hätte LOT AUA und LH als Partner zusätzlich. in südamerika die VARIG/TAM. alles in allem vor allem eine stärkung der ja wie man hört schwachen europaflüge. Bei ONeworld bekäme man "nur" BA dazu.
karstenf Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Das ist mir heute morgen auch sofort aufgefallen: 1. Swiss setzt die Aktie aus dem Handel, weil Sie eine "wichtige" Meldung haben. 2. Unser Kanzler findet auf einmal eine Lösung für den Anflug auf Kloten. Die Beiden Meldungen standen übrigens im Ticker der Netzeitung genau übereinander. Auffällig ist es schon!
FloriBER Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Na ja, eine Lösung für den Anflug auf ZRH hat Schröder ja wohl nicht gefunden. Es geht eher darum, dass neben der von der Schweiz angestrengten gerichtlichen Klärung eben auch die politischen Gespräche weiterlaufen. Die Bundesregierung wird im wesentlichen nicht mehr hinter die Ergebnisse des Staatsvertrags zurückfallen können, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Aber mit dem Angebot neuer Gespräche könnten es für die Gegner des Vertrags in der Schweiz schwierig werden, ihre sture Haltung durchzuhalten. Mit der LH und dem Hub München hat der Fluglärmstreit im übrigen wenig zu tun. Anders ist nicht zu erklären, weshalb unter der Regierung Kohl unter CSU-Beteiligung nichts gegen den Zürcher Fluglärm unternommen wurde.
sk Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Interessanterweise ist die Verbindung von Zürich nach Washington auch auf der Streichliste - hm - da fällt mir spontan eine UA ein, der es wirtschaftlich auch nicht rosig geht, die sicherlich eine weitere profitable Strecke bräuchte - ein Schelm wer böses dabei denkt Ich denke man kann nicht so einfach Star und Oneworld vergleichen, denn sonst dürfte keine Airline mehr zur OneWorld gehen. Star würde dann immer ein wenig größer sein oder mehr vorteile haben. Es zählen ja glücklicherweise (aus Kundensicht) auch andere Argumente. Interessanterweise ist die Webseite swiss.de auf eine Kölner Firma "sevenval" zugelassen - Köln - welche deutsche Airline sitzt doch gleich in Köln???? Auch alles nur Zufälle?? Mag sein, aber ein lustiges Puzzle - wo man sich so alles reinsteigern kann . Zurück zu der aufgeworfenen Frage Oneworld oder Star: OneWorld: Europa Aer Lingus und Finnair sind nur am äußersten Ende von Europa - einzige Effekt wäre eine Streichung der Gesamtkapazität auf diesen Routen und oder Codesharing (im Falle der AY) zwischen Schweiz und Norwegen/Schweden. British Airways und Iberia ihrerseits bieten ein über LHR/MAD/BCN hinausgehendes Langstreckennetz nach Süd- und Nordamerika, was der LX eher schaden als nutzen kann. Denn ein Oneworld Kunde kommt nicht erst von Europa nach ZRH geflogen, um dann über seinen Startort drüberweg zu fliegen, wenn er mit der gleichen Allianz auch "auf dem Weg" umsteigen kann. Auch hier sind eher kleinere Effekte für die Swiss im Kurzstreckenbereich zu finden, die sich mit kleineren negativen Effekten in der Langstrecke kompensieren dürften Amerika American Airlines betreibt ein großes US-amerikanisches Streckennetz, sowie Mittel- und Südamerikanisches Streckennetz. Wäre somit ein guter Partner, mit dem aber schon Codesharing läuft. Wieviel die jedoch noch on top bringen können, dürfte eher fraglich sein. Lan CHile wäre nur ein Zubringer in Südamerika, aber da würden die sich bei ihren eigenen Europa Routen auch ins Fleisch schneiden. Zudem kann man davon ausgehen, dass der spanisch sprachige Markt nicht so einfach auf Swiss als zusätzliche Alternative bewegbar ist. Asien Cathay Pacific ist der einzige für mich attraktive Partner, da der am äussersten östlichen Ende der LX Weltkarte gute Anschlüße aus ganz Fernost Asien bringen kann. Qantas hingegen hat den Verkehr Europa-Australien im Griff. Umsteiger aus Australien könnten hier der einzige Mehrwert sein, für alle anderen Ziele macht es kaum Sinn die Leute mittels LX nach ZRH zu holen, da QF ein breites Streckennetz nach Europa hat. Auch die Star kommt nicht gut weg: Europa Hier ist es bereits sehr voll - und mit jedem großen Partner fallen wichtige Umsteiger der bestehenden weg. Deshalb ist die Befürchtung der Schweizer Eidgenossen, die Swiss könne nur noch als Zubringer dienen, nicht unberechtigt. Hier wäre zu nennen LH selbst, die bereits she hohen Marktanteil in der Schweiz hat und durch Frequenzausdünnung einen positiven Effekt auf den Yield dieser Strecke erreichen könnte. OS kennt man nur zu gut aus vergangenen Tagen - und die Verbindung war ja auch nicht die schlechteste. Wirtschaftlich Sinn macht das nicht wirklich. bmi bietet ein ebenso interessantes Inlandsnetz an, wie BA - sicherlich nicht so umfangreich, aber immerhin eine Ergänzung, ohne bestehende Kapazitäten eines Allianzpartners dabei zu berühren. SAS bietet ab den bereits angeflogenen Zielen ein umfangreiches Streckennetz in Skandinavien an, wodurch es bei leichter Frequenzreduzierung für beide eine gute Zusammenarbeit werden könnte. Dennoch sehe ich hier eher wenig Mehrwert. Und über die Spanair brauchen wir das nicht groß diskutieren. In Amerika sieht die Sache leicht anders aus: United und American kann man durchaus als gleichwertig ansehen. Da macht es also nicht wirklich viel aus, in welche Ally man sich begibt. Mit Air Canada hätte man allerdings auch einen Feeder für den YUL Flug, der zudem recht ungefärdet überstehen kann. Die Mexicana bringt nicht alszu viel Nutzen, da MEX selbst nicht angeflogen wird. Ein paar vereinzelte Umsteiger evtl. In Südamerika hätte man mit der VARIG wieder einen ZUbringer. Wenn man sich gegenseitig noch etwas aus der Schusslinie bringt, kann eine Rio oder Sao Paulo Route richtig gut laufen. Im asiatischen Bereich hat man mit TG und SQ sogar zwei gleichwertige Anbindungen, wie mit CX über HKG. Zudem wären natürlich die Zubringerdienste der NH auch ein deutlicher Nutzen, denn bei OneWorld sieht es in Japan eher dunkel aus. Um sie nicht vergessen zu haben - die NZ bringt einer Allianz mit LX weniger als die QF, aber der Markt in diese Region ist sowieso recht überschaubar. Lange Rede - kein Sinn - aber für mich macht eine Allianz mit der Oneworld noch weniger Sinn als mit der Star - naja hoffentlich wissen wir bald mehr
Lh 355 Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 Und hier kommt Skyteam ins Spiel, wobei Air France nach KLM und Alitalia nun auch Swiss schluckt und als die große Airline Europas hervorgeht.
karstenf Geschrieben 22. September 2003 Melden Geschrieben 22. September 2003 ... und am Übermut dann Pleite geht. (Wie sich damals die Swissair mit den Beteiligungen übernommen hat)
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