bigbaker Geschrieben 16. November 2003 Melden Geschrieben 16. November 2003 VON LUTZ FEIERABEND Köln - Das musste ja so kommen: Der Erfolg von Michael Garvens, seit 1. Februar 2002 Geschäftsführer des Flughafens Köln / Bonn, hat sich herumgesprochen. Der 44-Jährige gehört zu dem Kandidatenkreis, aus dem der neue Geschäftsführer für die drei Berliner Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld ausgesucht wird. Das bestätigten gestern informierte Kreise in der Hauptstadt. Es seien mehrere Kandidaten im Gespräch. Man könne nicht sagen, ob Garvens Favorit für den Geschäftsführerposten sei. In jedem Fall sei eine Entscheidung noch nicht gefallen. Unbestätigten Informationen zufolge sollen aber Vertreter der Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg die Absicht haben, sich am Rande des SPD-Bundesparteitages am Wochenende in Bochum zusammenzusetzen, um sich auf einen Kandidaten zu einigen. Und derjenige welcher soll angeblich Garvens sein. Der Köln-Bonner Flughafenchef bestätigte am Freitag Kontakte. „Ich bin angesprochen worden.“ Das sei allerdings nicht verwunderlich, schließlich habe sein Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit eine beinahe märchenhafte Entwicklung verzeichnet. War Köln / Bonn Anfang 2002 noch der Flughafen mit dem größten Passagierrückgang, ist er jetzt der mit dem größten Zuwachs an Fluggästen. Und Garvens sieht den „Köln Bonn Airport“ noch längst nicht am Ende seiner Entwicklungsmöglichkeiten angekommen. „Es gibt noch viel Potenzial. Deswegen ist das hier weiterhin eine superspannende Aufgabe.“ Vor allem die Billigfluggesellschaften, die Garvens zum Flughafen holte, haben den Aufschwung beschert. Germanwings und Hapag Lloyd Express bieten ein europaweites Streckennetz an und steigern ständig die Zahl der von ihnen beförderten Passagiere. Die im Vergleich sehr gute Verkehrsinfrastruktur - neben der Autobahnanbindung vor allem der Anschluss an das ICE-Netz der Bahn Mitte kommenden Jahres - verschaffen dem Flughafen weiter eine gute Ausgangsposition. Andere Billigfluggesellschaften - wie beispielsweise Easyjet, einer der Branchenführer - starten künftig möglicherweise ebenfalls ab Köln / Bonn. In Berlin gab es dagegen zuletzt sorgenvolle Gesichter. So hat der jetzige Geschäftsführer, Dieter Johannsen-Roth, die zuständigen Behörden gebeten, seiner Flughafengesellschaft zu ermöglichen, den Airport Berlin-Tempelhof nicht mehr weiter betreiben zu müssen. Ein Verlust von 14 Millionen Euro wird hier für 2003 erwartet. In Schönefeld fällt das Defizit offenbar noch größer aus: Von einem Betrag um die 23 Millionen Euro ist hier die Rede. Um das Geschäft zu revitalisieren, will sich Johannsen-Roth offenbar am Kölner Erfolgsmodell orientieren. Billigfluggesellschaften sollen dazu bewegt werden, Verbindungen ab Schönefeld anzubieten. Easyjet hat sich bereits entschieden, von Mai 2004 an elf Maschinen ab Berlin fliegen zu lassen. Nach Informationen des Branchenmagazins „Touristik Report“ soll auch die Low-cost-Airline Volare aus Italien Interesse an Berlin zeigen. In jedem Fall: viel Arbeit für einen neuen Geschäftsführer. Wer immer es auch ist, er wird bald anfangen müssen. Als Dienstbeginn ist das erste Quartal 2004 anvisiert. Quelle: http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?p...d=1037365920648
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