lh_pilot Geschrieben 29. Dezember 2003 Melden Geschrieben 29. Dezember 2003 28.12.2003 12:51:51 Lufthansa-Chef: Fliegen wird billiger - Vorbild DaimlerChrysler FRANKFURT (dpa-AFX) - Fliegen wird nach Einschätzung von Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber günstiger. "Der Wettbewerb im Luftverkehr ist so intensiv, dass fliegen eher billiger wird", sagte der Manager der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Um wieder Gewinne zu erwirtschaften, steigere die Lufthansa daher ihre Effizienz und senke die Kosten. "Jeder vergeudete Euro tut weh, jede Minute Wartezeit am Flughafen wegen der fehlenden Runway an unserem Drehkreuz Frankfurt tut weh." INVESTITIONEN WICHTIG Es sei für die Lufthansa entscheidend, dass Unternehmen Investitionen tätigen. "Für unsere Erträge ist es wichtig, ob die deutsche Industrie im Ausland investiert oder Ausländer in Deutschland investieren und so Passagieraufkommen generieren." Derzeit fehle es an Geschäftsreisenden. Nach dem Vorbild des Autokonzerns DaimlerChrysler , der vom smart bis zum Maybach eine ganze Bandbreite an Produkten herstellt, habe sich die Lufthansa zum Vollsortimenter entwickelt. Über exklusive Jet-Services bis zum Charter- oder Billigflug werde alles geboten. KEIN VERSTÄNDNIS FÜR KRITIK AN FLUGHAFEN-AUSBAU Für die Kritik am Ausbau des Frankfurter Flughafens zeigte Mayrhuber kein Verständnis. Der gegenwärtige Zustand sei nicht umweltgerecht. "Zur Zeit fliegen unsere Flugzeuge lange Warteschleifen über Frankfurt und verbrennen sinnlos Treibstoff. " Wenn die Landebahn nicht in Deutschland gebaut werde, komme ein anderer Flughafen zum Zug: "Der Standort Deutschland ist im europäischen Luftverkehr austauschbar." Die Lufthansa-Beteiligung Thomas Cook, an der auch die KarstadtQuelle AG beteiligt ist, soll nach Mayrhubers Worten nicht aufgespalten werden, sondern weiter als integrierter Tourismuskonzern auftreten. "Thomas Cook bleibt Thomas Cook"! [ Diese Nachricht wurde geändert von: lh_pilot am 2003-12-29 10:53 ]
Birger Geschrieben 29. Dezember 2003 Melden Geschrieben 29. Dezember 2003 Es gibt auch in Deutschland gute Alternativen zum Ausbau des Frankfurter Flughafens - an erster Stelle nenne ich hier Stendal. Wenn man sich Frankfurt genau anschaut, wird man feststellen, dass Frankfurt als Hub in einer langfristig gesehen miserablen Wettbewerbsposition ist. Der Ausbau ist weitaus teurer als es an einem anderen Standort wäre. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte sind schon beim jetzigen unzureichenden Lärmschutzniveau die Kosten viel höher als an anderen Standorten, bei einem akzeptablen Schutzniveau werden sie schnell fast unbezahlbar. Es zeichnet sich ein Trend zu mehr Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und zielgebietsorientierter Hubs ab - zielgebietsorientierte Hubs liegen jedoch vorzugsweise am Rand ihres Einzugsgebiets und nicht im Zentrum. Als Hub für Osteuropa, wie vom Fraport-Vorstand als Vision vorgestellt, ist Frankfurt kaum denkbar - Flughäfen in Osteuropa entsprechen eher dem Bedürfnis der Fluggäste nach kurzen Zubringerflügen, bieten gerade für den wichtigen Nordamerikaverkehr deutlich kürzere Flugstrecken und sind mittelfristig sowohl billiger zu errichten wie auch zu betreiben. Stendal ist für diese Märkte in einer weit besseren Wettbewerbsposition als Frankfurt. Frankfurt kann schon jetzt seine Bedeutung nur noch mit Dumping-Methoden sichern (Lärmdumping, Senkung von Mitarbeitergehältern) - solche sind jedoch langfristig nicht erfolgversprechend. Birger [ Diese Nachricht wurde geändert von: Birger am 2003-12-30 10:24 ]
Manuel Geschrieben 29. Dezember 2003 Melden Geschrieben 29. Dezember 2003 @Birger: Haben wir diese Diskussion nicht bereits geführt?
Flaps_full_alt Geschrieben 29. Dezember 2003 Melden Geschrieben 29. Dezember 2003 @ Birger Weißt, was mir da wieder einfällt: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!" Ausbau gerne, aber doch bitte nicht vor meiner Tür, ..... [ Diese Nachricht wurde geändert von: Flaps_full am 2003-12-29 12:58 ]
Birger Geschrieben 30. Dezember 2003 Melden Geschrieben 30. Dezember 2003 @flaps_full Das St.-Florian-Argument geht hier völlig daneben. Es dürfte doch wohl unstrittig sein, dass man einen Flughafen, der irgendwo in Deutschland sein könnte (und dies trifft auf einen Hub zu), dort bauen sollte, wo die Zahl der Betroffenen möglichst gering ist; dort fällt es auch leichter, sie anständig zu entschädigen. Warum soll eigentlich das dichtbesiedelte Rhein-Main-Gebiet Lärmmülleimer für ganz Europa werden? Birger [ Diese Nachricht wurde geändert von: Birger am 2003-12-30 11:13 ]
Gast Badmax Geschrieben 30. Dezember 2003 Melden Geschrieben 30. Dezember 2003 Ehrlich gesagt, ich denke nicht dass die LH noch billigere Preise anbieten kann und wird, man will mit solchen Aussagen nur potentielle LCC Kunden ködern.
tomfor82 Geschrieben 30. Dezember 2003 Melden Geschrieben 30. Dezember 2003 @Birger Ich bin voll und ganz deiner Meinung, man sollte möglichst wenige Menschen mit Lärm belasten, keine Frage. Nun aber ist dies nicht ganz einfach. Ich weiss nicht ob du schon mal in Stockholm warst. Da hat man als man vor Jahren einen neuen Airport plante, einen völlig neuen Flughafen gebaut. Schön ausserhalb damit man niemanden stört. Was ist daraus geworden? Das gleiche wie überall sonst auf der Welt. Nach kurzer Zeit war die Region um den Airport zugebaut und es enststand eine "neue" Stadt... Ein "HUB" generiert dermassen viele Arbeitsplätze und irgendwo wollen die Menschen auch wohnen. Dann kommen andere Unternehmen weil der Standort gut ist, usw... Fazit: Irgendwann müssen wir einfach lernen, dass uneineschränkte Mobilität auch etwas kostet.
PHIRAOS Geschrieben 30. Dezember 2003 Melden Geschrieben 30. Dezember 2003 Hallo! Jeder vergeudete Euro tut weh, jede Minute Wartezeit am Flughafen (aus was für Gründen auch immer) tut weh.... Ach wirklich? Warum muss die LH ihre Flugzeuge auch so lange am Boden stehen haben, während andere Airlines die Abfertigung in der Hälfte der Zeit hinkriegen? gruß phil
TriStar Geschrieben 30. Dezember 2003 Melden Geschrieben 30. Dezember 2003 @birger: gute idee, großflughäfen in die pampa zu verfrachten. vor allem, da in bevölkerungsarmen gegenden das enorme passagieraufkommen generiert werden kann, das verhindert, dass aus dem platz ein geisterairport wird. ökonomisch ausgereift. ***sarkasmus ausknips*** ein solches projekt kann eigentlich nur zwei ausgänge haben: entweder zieht die stadt zum airport (wie oben bereits am beispiel stockholms geschildert; übrigens: rund um muc ziehen auch immer menschen hin, die immobilienpreise klettern fleißig - weil man sich da so gut vom fluglärm erholen kann...??) oder der mega-airport hat das flugaufkommen eines provinzplatzes, denn im niemandsland befindet sich wirklich "niemand": keiner will hin; niemand da, der weg wollen könnte viele grüße, TriStar
FRA_LH Geschrieben 1. Januar 2004 Melden Geschrieben 1. Januar 2004 @ PHIRAOS So viel ich weiß, hat die LH eine der kürzesten Standzeiten in Europa. Haben die nicht vor kurzem noch so ein neues System vorgestellt, dass die Standzeit noch weiter verkürzen und die Effiziens noch weiter steigern soll?
Gast Geschrieben 1. Januar 2004 Melden Geschrieben 1. Januar 2004 Es soll ja auch noch Airlines geben wo die Cabin Crew nicht zum Müllmann degradiert wirs wie bei manchem Low Cost. Dafür brauchts eben etwas mehr Turnaround wegen Cleaning durch Cleaner.
Birger Geschrieben 2. Januar 2004 Melden Geschrieben 2. Januar 2004 @tomfor82; @tristar Die Gleichung "Flughafennähe=Fluglärm" stimmt nicht. 2 km neben dem Flughafen (quer zu den Bahnen) hat man weitaus weniger Fluglärm wie in 30 km Entfernung, wenn die Flieger direkt über einen hinweg fliegen. Die Lärmverteilung des von einem Flughafen ausgehenden Fluglärms hat eine typische Keulenform -im Rhein-Main-Gebiet liegen innerhalb der Lärmkeulen übrigens 5 Großstädte. Pampa ist nicht Pampa - wenn schnelle Landverkehrswege existieren, ist es kein Problem, wenn der Flughafen 100 km vom Stadtzentrum entfernt ist. In diesem Zusammenhang ist vielleicht ganz interessant zu wissen, dass der ICE von Berlin Zoo bis Stendal mit 42 Minuten genau so lange braucht wie die S-Bahn von München Stachus zum Flughafen München. Und in München ist man glücklich, dass der Flughafen aus der Stadt raus ist. Birger
Birger Geschrieben 2. Januar 2004 Melden Geschrieben 2. Januar 2004 @tomfor82; @tristar Die Gleichung "Flughafennähe=Fluglärm" stimmt nicht. 2 km neben dem Flughafen (quer zu den Bahnen) hat man weitaus weniger Fluglärm wie in 30 km Entfernung, wenn die Flieger direkt über einen hinweg fliegen. Die Lärmverteilung des von einem Flughafen ausgehenden Fluglärms hat eine typische Keulenform -im Rhein-Main-Gebiet liegen innerhalb der Lärmkeulen übrigens 5 Großstädte. Pampa ist nicht Pampa - wenn schnelle Landverkehrswege existieren, ist es kein Problem, wenn der Flughafen 100 km vom Stadtzentrum entfernt ist. In diesem Zusammenhang ist vielleicht ganz interessant zu wissen, dass der ICE von Berlin Zoo bis Stendal mit 42 Minuten genau so lange braucht wie die S-Bahn von München Stachus zum Flughafen München. Und in München ist man glücklich, dass der Flughafen aus der Stadt raus ist. Birger
tomfor82 Geschrieben 3. Januar 2004 Melden Geschrieben 3. Januar 2004 @Birger Aber am Beispiel von München sieht man wunderbar, dass sich eine "neue" Stadt, bzw. ein neuer Ballungsraum bildet sobald man den Airport aus dem Zentrum herausnimmt. Aber zurück zum Problem: Irgendwann müssen wir lernen die Kosten für die Mobilität zu tragen. Bist du nicht bereit diese auch mitzutragen, dann darfst du gerne nach Sibirien auswandern, da ist es schön ruhig... P.S. Fluglärm ist schon ein seltsames Wort. Eigentlich ein Paradoxon, Flugmusik müsste es doch heissen
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