PADflyer Geschrieben 28. April 2002 Melden Geschrieben 28. April 2002 Falls es jemanden interessiert, in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung war ein meiner Meinung nach sehr interessanter Artikel über die Route Proving Flüge des A340-600 für LH und VS. Der Artikel behandelt im Wesentlichen den Sinn solcher Flüge, sowie deren spezielle Bedeutung im Falle des A340-600, und nennt Unterschiede zwischen dem neuen Flieger und den bisherigen Versionen des A340. Wenn der Kapitän das Fahrwerk sucht Der neue Airbus A340-600 ist der längste Passagier-Jet der Welt / Ein Route Proving-Programm macht ausgewählte Piloten mit der Maschine vertraut Der schwierigste Part ist der am Boden. Denn oben in der Luft ist genügend Platz für den neuen Koloss aus Toulouse. Unten stellen sich den Piloten des Airbus A340-600 so banale Fragen wie: Wo ist mein Fahrwerk? Komme ich an der Schwanzflosse links vorbei? Mähe ich bei der Abzweigung mit dem Hauptfahrwerk durch's Gras? All dies wollten Besatzungen von Virgin Atlantic und Lufthansa über zwei Wochen in einem sogenannten Route Proving-Programm klären. Der Flugplan führte sie unter anderem nach Singapur und Manila, nach San Francisco oder Vancouver. Die beiden Fluggesellschaften sind Erstkunden für das neue Flugzeug und wollen es ab Ende diesen Jahres respektive Mitte nächsten Jahres in ihren Langstreckennetzen einsetzen. Sie haben sich Ziele ausgesucht, die die Maschine höchstwahrscheinlich auch im Ernstfall bedienen wird. Dabei besteht jede Menge Klärungsbedarf, die A340-600 ist schließlich das längste Flugzeug der Welt und unterscheidet sich nicht nur dadurch von früheren Versionen des Typs. „Bei dem Flugzeug geht es ordentlich ab“, ist der Eindruck, der sich Lothar Keller aufdrängt. Keller ist Chefpilot der Airbus A340-Flotte bei der Lufthansa und konnte bislang nur die kürzeren Varianten A340-200 und A340-300 fliegen. Die sind wegen der vergleichsweise schwachen Triebwerke mit 31200 Pounds Schub schon seit Jahren Lästerobjekt, vor allem bei den Kollegen aus den 747-Cockpits. Eine A340 hebe nur wegen der Erdkrümmung ab, so heißt einer der beliebteren Sprüche. Und unterwegs sollen die Jumbo-Crews schon einmal über die langsameren Kollegen schimpfen. Damit sollte es jetzt vorbei sein, denn die neue Maschine hat pro Triebwerk 56000 Pounds Schub. Allerdings liegt das maximale Abfluggewicht etwa 100 Tonnen über dem des Schwestermodells und statt etwa 250 können je nach Auslegung bis zu 380 Passagiere mitgenommen werden. Eine bessere Steigleistung weist die Maschine auf, sagt Keller. Aber: „Im Handling gibt es kaum einen Unterschied zur A340-300“. Das ist auch beabsichtigt. Schließlich sollen die gleichen Piloten beide Versionen des Airbus-Langstreckenflugzeuges fliegen, mit minimalem Übergangstraining. Allerdings gleitet die Langversion besser. Das ist zwar laut Keller einerseits ganz nett, andererseits aber bedeutet es auch, dass die Piloten den Landeanflug früher beginnen und die Landeklappen früher setzen müssen. Sonst bleibt die Maschine zu schnell. Die meisten der Lufthansa-Piloten, die auf der A340-600 eingesetzt werden, werden vor ihrem Erstflug noch nie in der echten Maschine gesessen haben. Davor kommt im Laufe des Jahres aber ein Simulator, der die Realbedingungen täuschend echt darstellt. Aber in der Luft liegt ja nicht das Problem. Die A340-600 ist mit 74, 70 Meter genau vier Meter länger als die Boeing 747-400 und 80 Zentimeter länger als die Boeing 777-300, die sie auf dem Thron als längstes Flugzeug ablöst. Das Hauptfahrwerk befindet sich rund 40 Meter hinter dem Kapitän und trotzdem kann er es bei dem neuesten Airbus-Modell sehen. Nach ein paar Knopfdrücken erscheint auf dem Monitor ein Livebild von draußen – geschossen von einer Kamera, die ganz oben auf dem Seitenleitwerk montiert ist. Von dort oben hat man einen Gesamtüberblick über das Flugzeug. Eine zweite Kamera befindet sich direkt hinter dem Bugfahrwerk. In der Kabine gibt es ebenfalls einige Neuerungen. Die Gepäckfächer sind größer und sehen etwas moderner aus als die alten. Die Kabinenbeleuchtung ist heller, und die Passagiere werden sich ans Treppensteigen gewöhnen müssen. Wer von Economy auf die Toilette muss, der muss sich in den „Keller“ begeben, wie es im internen Jargon heißt. Jens Flottau
GeDo Geschrieben 29. April 2002 Melden Geschrieben 29. April 2002 Netter Artikel. Man kann sich wirklich in die Lage des Piloten während des Rollens am Boden versetzen. Dieser Jens Flottau schreibt wohl in manchen Zeitungen und Zeitschriften, was?
Gast Geschrieben 29. April 2002 Melden Geschrieben 29. April 2002 Schreibt der Kollege vielleicht auch in der Bravo?? Unter einem journalistisch einwandfrei objektivem Artikel verstehe ich was anderes aber unterhaltsam ist der Beitrag schon.
Zulu Geschrieben 29. April 2002 Melden Geschrieben 29. April 2002 Guter Bericht zum Lesen für Leute die nicht viel von Luftfahrt verstehen. Dieser Witz mit der Erdkrümmung kannte ich noch nicht. Allerdings habe ich gehört das die 340-200/300 die einzigsten Flugzeuge mit "5 APU´s" sind. (Wegen den schachen Triebwerken) [ Diese Nachricht wurde geändert von: Zulu am 2002-04-30 01:33 ]
Gast MUCspotter Geschrieben 30. April 2002 Melden Geschrieben 30. April 2002 ich sag nur: motorisierter Lastensegler
Gast Geschrieben 30. April 2002 Melden Geschrieben 30. April 2002 *lol Das mit den 5 APUs und dem Lastenegler kannte ich auch noch nicht. Ich weiss nur, dass Boeing Piloten darüber Witze machen, dass Vogelschlag beim Airbus immer am Heck auftritt.
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