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Jetzt "Mini-BBI" mit LH-Engagement


joe

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Geschrieben

Minister Stolpes Abschied vom Großflughafen in Schönefeld

 

Von Katrin Schoelkopf

 

Die Flughafen-Gesellschaft wird nach Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) Ende des ersten Quartals 2004 ein Bau- und Finanzierungskonzept für den Single-Airport Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld vorlegen. Dieses werde so gestaltet, dass das Projekt trotz knapper Kassen der drei Flughafen-Gesellschafter Bund sowie Länder Berlin und Brandenburg nicht scheitern werde, sagte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) bei einer Veranstaltung des Vereins Berliner Kaufleute am Mittwoch.

 

Sobald Baurecht vorliegt, rechnet Stolpe mit der Beteiligung privater Investoren. Silke Kaden, Lufthansa-Beauftragte für Konzernpolitik, dazu: "Von Seiten der Lufthansa wird es sicherlich eine Beteiligung geben, wenngleich nicht so groß wie am Münchner Flughafen." Nachdem die Privatisierung des BBI im vergangenen Jahr gescheitert sei, sagte Stolpe, ginge es jetzt um die "bedarfsgerechte Rekonstruktion von Schönefeld" und nicht um den Bau eines Großflughafens. Diese bedarfsgerechte Rekonstruktion habe "ganz gute Chancen". Ein Begriff, den Stolpe später nicht als Klein-Flughafen verstanden wissen wollte, der aber dennoch bei Minister Junghanns für Verwunderung sorgte. Wenn die Funktion des Single-Flughafens in Frage gestellt werde, deren Priorität Berlin und Brandenburg gerade erst am Mittwoch bekräftigt hätten, dann würde der Planfeststellungsantrag für den BBI konterkariert, sagte Junghanns. Die FDP-Fraktion wertete Stolpes Äußerungen gestern als "Abschied vom Ausbau zu einem Luftdrehkreuz." Befürchtungen, bei der Schienenanbindung insbesondere des Ostens an den BBI, könne es wegen der noch ungeklärten Finanzierung Abstriche geben, wies Stolpe zurück.

 

Die drei Gesellschafter rechnen in diesem Jahr mit dem Planfeststellungsbeschluss für BBI. Gerichtsfestes Baurecht und damit der Baubeginn werden trotz angekündigter Klagen bereits für das Jahr 2005 erwartet. Beim Bundesverwaltungsgericht hält man diese Planung jedoch für äußerst fraglich. Wegen Hunderter, wenn nicht gar Tausender erwarteter Klagen gegen den Ausbau seien Prognosen über einen Abschluss nicht möglich. Für die Leipziger Richter wird es das bislang größte Verfahren überhaupt.

 

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story654993.html

Geschrieben

Meines Erachtens braucht Schönefeld ein organisches Wachstum. Die Schließung von Tempelhof finde ich nach wie vor bedauerlich, ein Business Park mit guten Verbindungen nach NRW, Frankfurt und München sowie in wichtige Hauptstädte wäre vorzuziehen gewesen.

 

So aber denke ich wird man sich eher um eine "Rekonstruktion" Tegels wie Schönefelds Gedanken machen müssen.

 

Da aus den blühenden Landschaften nichts geworden ist, erübrigt sich BBI eigentlich.

Gast Max_Pflaum
Geschrieben

wo genau liegen die Reglementierungen von TXL? st es nur ein Kapazitätsengpass der von der Größe [und der unpraktischen Form] des Terminals ausgeht, liegt es auch an der Kapazität der Bahnen oder einfach nur an künstlichen Engpässen zum Schutze der Anwohner?

 

Wenn man sich die derzeitige Entwicklung des Luftfahrtstandortes Berlin anschaut, dann kommen doch sicherlich gewaltige Zweifel am Projekt BBI. Das Wachstum findet zwar in SXF statt, aber nicht bei dem Verkehr den BBI anziehen soll. Und wenn da einmal ein neuer Flughafen stehen sollte, (ob klein oder groß spielt keine Rolle) wo soll dann der SXF-Verkehr hin? Was heute in TXL zu finden ist geht dann nach Schönefeld und der SXF-Verkehr soll dann etwa in die FR-Pampa geschickt werden?

 

Ein Ausbau von TXL und von SXF (nicht zum BBI) würde der realistischen Situation wohl am ehesten entsprechen.

Geschrieben

@LEJ_Flyer, Marcus:

 

Artikel MoPo, Auszug:

 

Silke Kaden, Lufthansa-Beauftragte für Konzernpolitik, dazu: "Von Seiten der Lufthansa wird es sicherlich eine Beteiligung geben, wenngleich nicht so groß wie am Münchner Flughafen."

 

 

Also mal zur Abwechslung kein Hirngespinst von IM Stolpe, sondern Aussage seitens der LH die allerdings freilich nicht bindend ist. Zeigt aber immerhin, das dass projekt der LH nicht gänzlich am Allerwertesten vorbei geht.

 

 

@Max_Pflaum:

 

TXL ist ein der wenigen europäischen Verkehrsflughäfen, deren Wachstum durch Kapazitätsengpässe in der Abfertigung gebremst wird. Die Bahnkapazität, normalerweise Bremsklotz für Wachstum, ist in TXL eher weniger das Problem. So gesehen muß ein Ausbau der Terminalkapazität, wo auch immer, dringend erfolgen. TXL ist zu Spitzenzeiten diesbezüglich komplett zu und SXF bei anhaltender EZY-Expansion und eventueller Ansiedlung eines zweiten LCC ebenfalls nah am Limit! Aubau TXL ist aus Lärmschutzgründen allerdings so gut wie unmöglich!

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: joe am 2004-01-23 21:16 ]

Geschrieben

LH spielt mit Wowereit gerne fishing for compliments. Ich würde eine solche Einschätzung keinesfalls überbewerten. Die interessiert an Berlin nur ihre Rennstrecken TXL-FRA und TXL-MUC. Eine Beteiligung am BBI ist für die nur Ballast bzw. Risiko. FRA und MUC sind deren Drehkreuze, warum also Berlin. Das macht doch keine Sinn. Und für den "Hauptstadtbonus" bekommt man bei LH nicht mal ein müdes Lächeln. Bis der BBI steht (2008 bis 2010 wars doch) hat sich die strategische Einschätzung noch dreimal geändert.

Ich denke das war eher ein gut zu reden unter "Genossen" (so wenige davon gibts bei LH nämlich nicht), nachdem der Brandenburger Manni, ein bißchen daneben geschossen hat.

Wenn man hier in Berlin lebt ermüdet man langsam angesichts der Unfähigkeit und des Dilletantismus noch an irgendwelche Abmachungen zu glauben. Ich denke schon das der LH der BBI am Allerwertesten vorbeigeht. Ich erwate da eher die Container-Variante in SXF.

 

Aber ok, warten wir erstmal den rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss für den BBI ab. Und das kann dauern wie wir wissen...

Geschrieben

LH wird sich m.E. gezwungenermaßen für den BBI interessieren müssen, da ich fest davon überzeugt bin, dass sich interkontinental mit Inbetriebnahme des BBI was tun wird. BBI wird sicher nie und nimmer eine Konkurrenz zu FRA oder MUC, kann mir aber durchaus vortsellen, dass ausländische Airlines (USA, Asien => Stichwort SONY, Emirates oder Qatar) die ein oder andere Strecke auflegen werden.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: joe am 2004-01-23 22:52 ]

Geschrieben

@joe

 

Deinen Optimismus in allen Ehren, aber deine Einschätzung dass sich mit dem BBI dann auch interkontmößig was tut, teile ich nicht. Die gute alte Politikerregel (Baue Flughafen und alles wird gut) funktioniert nicht so ganz.

 

So sehr ich mir Interkontlinien in Berlin wünschen würde (schon aus beruflichen Gründen), bleibe ich da eher vorsichtig pessimistisch. Denn wenn die Nachfrage von Sony oder sonst wer da wäre, warum fliegen die nicht jetzt schon.

Das Argument Single-Airport ist ja richtig aber nicht allein ausschlaggebend. Und als Erklärung für fehlende Interkontlinien reicht das nichts aus. Platz und Slots wären schon jetzt da wenn jemand anfragen würde. Die Airlines warten nicht nur auf den BBI. Es fehlt in Berlin an Business- und First-Class-Paxen, weil einfach keine nennenswerte Industriezentralen hier sind, wenn ich mal von Schering und Gilette absehe (die streichen übrigens gerade ihre Flug-Budgets).

Solange dieses Problem in Berlin nicht gelöst ist, wird es keine Interkontflüge in ernst zunehmender Zahl geben. Und die Ansiedlung von Firmen in Berlin läuft so besch... wie im ganzen übrigen Osten.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: LEJ_Flyer am 2004-01-24 00:02 ]

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