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airliners.de

Spotterbeitrag bei Planetopia


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

leider verklickerte mir erst heute, Montag, jemand, dass am Sonntag 28.4. bei Planetopia ein Bericht über Planespotter bei war. Es wurde dort jemand auf dem Weg nach Oostende begleitet. Wer hat den Beitrag gesehen. Aus welcher Spottergemeinde wurde berichtet (FRA, MUC, HAM oder gar Berlin)???

Ich frage nur, weil auch mich vor Wochen eine Reporterin anmailte, die so etwas machen wollte. Da sie mir keine Auskunft geben wollte, wofür der Beitrag sein sollte und sie auch beim Thema Vergütung die Ohren runterklappte, verlief sich die Sache im Sande....

 

Oliver

Geschrieben

Hi Oliver,

 

das war mein guter Kumpel Stefan R. von http://www.planespotter.de, mit dem ich (und unseren Freundinnen) über Ostern in OST war.

 

Ich habe zwar Planetopia nicht gesehen, aber der Stefan meinte, er sei zum Glück nur kurz im Interview gewesen, gemessen da dran, dass die fast den ganzen Tag mit Ihm rumgefilmt haben...

 

Ach und wir kommen aus Nürnberg (NUE/EDDN), das nur zur Spottergemeinde...

 

Gruss

 

Mathias

Geschrieben

Hier ist der Bericht:

 

Es ist der Geruch von Kerosin, der die Fotografen anlockt. „Planespotter“ – Flugzeug-Paparazzi am belgischen Fracht-Airport Ostende. An vorderster Front: Stefan Rösch. Er liebt den Kick mit den Klapperkisten...

 

Stefan Rösch, Planespotter: „In London-Gatwick, da wurden wir gleich von der Polizei in Beschlag genommen und als Spione bezeichnet. Und die haben uns dann auch ganz schnell da wieder rausgebracht, aus dem Gebiet, wo wir da waren. Das war im Prinzip nichts wirklich Verbotenes oder Abgesperrtes.“

 

Was Rösch und seine Mitstreiter an diesem Wochenende magisch anzieht, ist die Landung einer russischen Ilyushin 76. Die letzte auf europäischem Boden. Denn sie gehört zu den Jets der Sorte „Chapter 2“ - Flugzeuge, deren Modellreihe vor 1978 zugelassen wurde. Und deren Maschinen sind nach heutigen EU-Richtlinien zu laut, zu umweltschädlich, aber vor allen Dingen: zu unsicher! So auch dieser Jet eines Cargo-Unternehmens aus Aserbaidschan, den Stefan Rösch ungläubig bestaunt. Das Flugzeug ist in einem erschreckenden Zustand. Ein fliegender „Seelenverkäufer“ und für EU-Airports zu gefährlich. Doch auf anderen Flughäfen ist man offenbar großzügiger. Kapitän Sergey Maliyev öffnet uns stolz Tür und Tor. Zu einem Flugzeug – jenseits von Gut und Böse. Allein

im vergangenen Jahr sind drei Maschinen dieses Typs abgestürzt. Der Innenraum sieht aus wie ein fliegendes Ersatzteillager: Die Uniformen hängen sorglos an einem Kabelbaum. Ingenieur Vasnik Kavkazi zeigt uns großzügig die Kaffeemaschine – Marke Eigenbau! Auf die Frage, wohin die Reise denn geht, wenn es hier demnächst keine Landeerlaubnis mehr für die Ilyushin gibt, schweigt sich der Captain erst einmal aus. Nicht aus Unwissenheit...er entschuldigt es einfach mit seinem schlechten Englisch. Dabei ist dieses Flugzeug ist nicht einmal alt, Baujahr 1996. Aber katastrophal gewartet!

 

Doch nicht nur russische, auch amerikanische Flieger werden jetzt aus der EU verbannt. So die bis zu 40 Jahre alten Maschinen vom Typ DC-8 und Boeing 707. Denn die ehemaligen Passagierjets verkehren heute noch als Cargo-Liner aus Nahost und Afrika. Mit einer beängstigenden Unfallstatistik. Auch hier, in Ostende. Das Wrack der ukrainischen „Dart“ liegt seit zwei Jahren neben der Startbahn. Ein trauriges Mahnmal. Andre Devreker, ein ehemaliger Flughafenangestellter, war Augenzeuge des Unfalls.

 

Andre Devreker, Augenzeuge: „Die Ilyushin hob ab, da explodierten zwei ihrer Triebwerke. Das Flugzeug stürzte auf die Startbahn zurück, schoss über die Bahn hinaus. Zweihundert Meter, bis auf den Acker. Immerhin, die Crew blieb unverletzt...“

Nebenan parkt gerade ein ehemaliger Passagier-Jet der deutschen LTU. Die Maschine fliegt jetzt unter der Flagge Liberias.

 

Die Düsseldorfer Ferien-Airline LTU mustert auch in diesem Jahr wieder Maschinen aus – sie ersetzt ihre Boeing 767-Flotte durch Airbusse. 13 Dienstjahre haben die Boeing dann auf dem Buckel. Zu viel fürs deutsche Chartergeschäft, doch gut genug fürs Ausland. Denn Chefingenieur Reinhard Dorka scheut bei den Wartungen weder Kosten noch Mühe.

 

Reinhard Dorka, LTU-Ingenieur: „Wir versuchen ganz einfach, das Flugzeug nicht alt werden zu lassen. Von den Systemen her, von der Struktur her, ganz einfach. Wir werden auch ganz regelmäßig lackieren. Das Flugzeug sieht jetzt nicht mehr so schön aus, weil es auch schon 'alt' ist - aber es ist jetzt langsam dran zum Lackieren.“

 

Bei diesem C-Check wird jede Schraube der 767 nach jeweils 6500 Flugstunden oder 15 Monaten genau inspiziert. Aufwand für die LTU: rund 3000 Arbeitsstunden.

 

Reinhard Dorka: „Ältere Flugzeuge sind nicht unbedingt wartungsanfälliger. Aber es treten ganz einfach andere Probleme auf als bei neuen Flugzeugen. Eben Verschleißerscheinungen. Unter anderem Korrosion.“

 

450 Reifensätze und 20 Triebwerke hat diese Boeing bislang verschlissen. Diese Zuverlässigkeit kostet...

 

Reinhard Dorka, LTU-Ingenieur: „So ein Flugzeug kann eigentlich unbegrenzt fliegen. Solange es eben vorschriftsmäßig gewartet wird. So wie es der Hersteller fordert, und wie Sie noch Ersatzteile für das Flugzeug bekommen. Und solange es wirtschaftlich irgendwo noch Sinn macht.“

 

Diese Boeing 767 auf dem Weg nach Palma de Mallorca fliegt ihre letzte LTU-Saison. Am Ende des Sommers wird der Jet verkauft - an die Hawaiian Airlines. Die will die Boeing die nächsten Jahre auf der Strecke zwischen Maui und Los Angeles einsetzen. Weit weg von deutschen Wartungsauflagen.

 

Im Gegenzug schafft die LTU neue Airbusse an. Damit beträgt das durchschnittliche Flottenalter der Airline knappe 4 Jahre. Viele der teureren Linien-Fluggesellschaften weisen da ein höheres Alter auf. Jedoch kein Vergleich zu den Oldie-Flotten aus Afrika oder Asien. Ihre gebrauchten Maschinen haben oft weniger gekostet als ein D-Check. Und der wird nicht durchgeführt...

Wenn Jumbos nicht mehr weitergereicht werden können - oder dürfen, hilft nur noch eins: der Abbruch-Bagger. Lufthansa lässt auf einem Schrottplatz am Flughafen Hahn entsorgen, wo derzeit Konkurrent Ryan-Air mit neuen Maschinen abhebt...

 

Die Boeing der LTU hat mittlerweile ihr Ziel auf den Balearen erreicht. Kapitän Claudio Pastura muss nach jeder Ankunft genau Buch führen.

 

Claudio Pastura, Kapitän: „Das Flugzeug hat insgesamt - nach dieser Landung - eine Flugstundenzahl von 62808 Stunden und 49 Minuten. Das Flugzeug hat ungefähr 11000 Flüge durchgeführt, und wenn man sich mal überlegt, dass es pro Stunde etwa 900 Kilometer weit kommt, ist das schon erheblich.“

 

Der Aussencheck am Boden ist Kapitänspflicht. Hier werden schon kleinste Schäden sichtbar.

 

Claudia Pastura: „Ich schau da oben rein, ob alle Hydraulikleitungen dicht sind. Hier kann man erkennen, dass an diesem Reifen bereits die erste Lage erreicht worden ist. Der reifen hat 18 solcher Lagen. Wir tauschen die Reifen aus, wenn die zweite Lage erreicht worden ist. Deutlich vor dem Zeitpunkt, den der Hersteller vorschreibt. Aber dann haben wir die Möglichkeit, den Reifen erneuern zu lassen.“

 

Fakt ist: Sicherheit kostet Geld, das diese Airline nicht hat. Auch die Ilyushin der ukrainischen „Volare“ fällt unter die Chapter-2-Regel. Deshalb entladen hier in Ostende die Tagelöhner zum letzten Mal ihre Fracht: edlen Viktoria-Barsch aus Tansania. Auch der ist jetzt vom EU-Bann betroffen.

 

Alain Tulpin, Feinkosthändler: „Der Grund, warum die alten Flugzeugen genutzt wurden, war die Tatsache, dass ihre Betreiber bis zu 40 Prozent billiger waren als die modernen Konkurrenten. Wenn die Jets jetzt von der Bildfläche verschwinden, wird der Fisch in Europa eben deutlich teurer!“

 

Mag sein, dass es dann unter den Kunden an der Fischtheke lauter wird. An Europas Himmel wird es auf jeden Fall leiser – und sicherer.

 

Quelle: planetopia.de

Geschrieben

meine güte, das ist ja mal wieder typisch!!

alte maschinen -> tickende zeitbomben und es kommt garantiert zum unglück. ganz klar. nur die deutschen haben natürlich die sicheren flugzeuge. alle anderen fliegen mit alten schrottkisten.

 

danke planetopia, dass ihr mir die augen geöffet habt über dieses riiiiieeeeesen skandal!!! icon_smile.gif

 

diese skandalreporter könnt ich jedesmal sowas von in den ar... treten! die regen mich so dermaßen auf!

Geschrieben

Korrosion ist eine chemische Reaktion, also eine Oxidation von unedlen Metallen in Verbindung mir Sauerstoff. Auf Deutsch: Rost.

 

Aluminium, das im Flugzeugbau meistens Verwendung findet kann aber nicht rosten.

Geschrieben

@osprey:

 

Nur mal so gefragt: Arbeitest Du in der Luftfahrtbranche (DIREKT an Flugzeugen)?

Du hast zwar Recht Alu "Rostet" nicht, aber es oxidiert (wird zu weißem "Pulver").

Letztens erst an ´ner Maschine gehabt.

Geschrieben

@easyman

Nein, ich arbeite nicht in der Luftfahrtbranche. Ich gehe momentan noch zur Schule und an ein paar Sachen kann ich mich noch erinnern icon_wink.gif

 

Aluminium ohne jede Beschichtung bekommt an der Luft eine weiße Aluminiumoxidschicht, das sog. Korund, das den Luftsauerstoff abhält und damit die ganze Reaktion zum Erliegen bringt. Dadurch ist das Alu eigentlich geschützt. In Verbindung mit Wasser siehts da schlechter aus, da das Korund im Wasser ausfällt.

Verhindern kann man das durch Beschichtungen oder Eloxieren und das Aluminium ist bei den Flugzeugen doch beschichtet, oder? Oxidieren darf da eigentlich nichts.

 

Bei welchem Flugzeugtyp war das denn der Fall und wie alt war die Maschine? Kannnst du das sagen??

Geschrieben

Ah ja.Ich bemerke, meine Chemiekenntnisse sollte ich mal wieder auffrischen!;-)

 

Das mit der Eloxierschicht mag ja richtig sein, es kamen aber viele Sachen zum Tragen.

 

Über den Typ möchte ich nix sagen ( Schweineteurer Biz-Jet).

Ich kann nur sagen, es hatte seine Gründe, das die Mühle oxidiert ist.( Nur an einigen Stellen)

 

Sorry, daß ich nicht mehr Auskünfte geben kann.

Geschrieben

Hi Stefan,

 

ja klar kenne ich Dich und Deine Seite! Komme leider erst heute dazu, mal hier wieder etwas rumzulesen. Wie habt ihr das eingefädelt mit der OST-Tour. Habe die Reporter dafür gezahlt oder hattet ihr sie nur im Schlepptau?

Hier in Berlin sind ja auch genug Sendeanstalten und Zeitungen - die wollen aber immer alles umsonst haben...so ein Trip wär doch schonmal was.

 

Oliver

http://www.berlinspotter.de

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