Lh 355 Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 Frankfurt/Main (dpa) - Die Lufthansa hat im vergangenen Jahr auf Grund von massiven Problemen bei ihrer Catering-Tochter einen Verlust von fast einer Milliarde Euro verbucht. Im operativen Geschäft wurde aber trotz des Irak-Kriegs und der Sars-Krise ein Gewinn von 30 Millionen Euro eingeflogen, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Damit erreichte die Fluggesellschaft das Ziel einer schwarzen Null im operativen Geschäft. Die ersten Zahlen für das laufende Jahr deuteten auf eine freundlichere Entwicklung als 2003 hin. Wegen der Abschreibungen von insgesamt 800 Millionen Euro rechnet die Lufthansa AG für 2003 mit einem Konzernverlust von 980 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte die Fluggesellschaft noch einen Jahresüberschuss von 717 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 718 Millionen Euro eingeflogen. Eine Dividende soll nach dem Willen des Vorstands für 2003 ausfallen. 2002 hatte sie noch 60 Cent betragen. Sorgenkind ist die Tochter LSG Sky Chefs. In der Lufthansa-Bilanz wurden allein 700 Millionen Euro auf den Wert dieser Gesellschaft abgeschrieben. http://portale.web.de/Finanzen/Luftfahrt/
sk Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 Klingt reisserischer als es ist. LH will sich aus der Dividenden Zahlung mogeln und stellt sich im Schutz der Negativschlagzeile mit durchgeladenen Waffen (gutem Ergebnis) auf, nur wofür? LH hat operativ einen Gewinn von 30 Mio. Euro erwirtschaftet. Man hat auf alle möglichen Teile - ebenso Beteiligungen - Sonderabschreibungen getätigt, was zu diesem "katastrophalen" Ergebnis führt. Das betrifft aber auch Wertberichtigungen von Flugzeugen etc. Was eigentlich immer interessanter als die Bilanz (ist ja nur ein erfolgswirksames Zahlenwerk, kein zahlungsfluss basierendes Zahlenwerk) ist der Cash Flow und die Liquidität respektive Nettoverschuldung. Und da schaut es plötzlich ganz anders aus. Die Nettokreditverschuldung konnte fast halbiert werden und liegt jetzt bei "nur noch" 600 Mio. Euro. Das war wenn ich mich richtig erinnere vor 2 Jahren noch bei über 2 Mrd. Euro. Die Liquidität liegt nunmehr bei über 2,7 Mrd. Euro - ein Wert der in Europa m.W. keine andere Airline aufweisen oder übertreffen kann. Bitte nicht falsch verstehen, ich will dieses Ergebnis nicht als das non plus ultra darstellen, aber für mich hat es den Beigeschmack, als ob man bewusst tief stapelt und noch 5 Asse im Ärmel hat.
fv154 Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 Wie immer lassen sich diese Zahlen so interpretieren, wie man will. Das ist bei allen Unternehmungen so. Gestern hat swiss ihre Zahlen publiziert: Unter den Analysten gehen die Meinungen auseinander wie schon lange nicht mehr. Wie hat die Börse auf die Meldung reagiert? (LH-Aktienkurs usw...) MfG Cesco - fv154
vincent Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 die Hanseaten srechen ja auch von der "Kreativen Buchhaltung", damit Herr M im ersten vollen Jahr seiner Amtszeit ein Rekordergebnis verbuchen kann.
carlchen Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 Für mich bedeutet dieses Ergebnis vor allem das Füllen der Kriegskasse. Dass es eine Konsolidierung im europ. Airlinemarkt geben wird, ist wohl keine Frage mehr, da heißt es halt fressen oder gefressen werden. Möglichst alle Risiken (LSG,...) aus der Bilanz eleminieren, Schulden abbauen, ganz wichtig Vater Staat möglichst wenig abgeben, bei einem "so schlechten" Ergebnis und Liquididtät steigern. Es wird spannend in diesem Jahr, meine Meinung.
AvroRJX Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 500 Mio Schulden und bald 3 Mrd Kriegskasse sind die m.E. wichtigen Teile der Meldung. Aus Sicht dre Finanzmärkte ist das einzige Risiko scheinbar nur, ob die Wertberichtigungen bei LSG SkyChefs (davon werden bald Teile verkauft) und Thomas Cook hoch genug waren..... und die Meldung sollte sie beruhigen..... Let the battle-year 2004/2005 begin
Sabo Geschrieben 25. Februar 2004 Melden Geschrieben 25. Februar 2004 Denke mal genauso wie Vincent, dass sich der Mayrhuber nächstes Jahr feiern lassen möchte, dafür sind neue Vorsitzende ja bekannt, dass man die Bilanzen von den Altlasten bereinigt, um in den Folgejahren besser darzustehen. Es könnte aber auch sein, dass Wolfgang Mayrhuber, der im Juni 2003 auf dem Chefsessel der Lufthansa Platz nahm, ein Signal setzen will. Denn der LH-Vorstand verhandelt mit den Mitarbeitervertretungen über Gehaltszugeständnisse und veränderte Arbeitsbedingungen. Lufthansa muss den Abstand der Kosten zwischen dem eigenen Betrieb und der Billigkonkurrenz verringern. Mit der Kompromissbereitschaft der Mitarbeiter und Gewerkschaften könnte es jedoch vorbei sein, wenn die Nachfrage nach Flugscheinen wieder anzieht. Insofern bleibt dem LH-Vorstand nur noch wenig Zeit, um signifikante Fortschritte zu erzielen. Mit dieser Bilanz wird auch den Reisebüros während der heftigen Diskussionen um die Nullprovision vor Augen geführt, dass es der Lufthansa nicht gut geht und die Agenten nicht die Einzigen sind, die Opfer bringen müssen: Die LH-Aktionäre können in diesem Jahr nicht auf eine Dividende hoffen.
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