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FLUGLINIE SAS ZERLEGT


franzl79

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Geschrieben

jetzt also auch amtlich:

 

spiegel-online:

 

39 Gewerkschaften waren zu viel

 

Ein viel beachtetes Experiment ist gescheitert: Die skandinavische Drei-Länder-Airline SAS wird wieder in ihre nationalen Einzelteile zerlegt. Ein Grund: Die Tarifverhandlungen über Grenzen hinweg waren einfach zu kompliziert.

 

Kopenhagen/Stockholm - SAS hatte im vergangenen Jahr mit einem Minus von 1,5 Milliarden schwedischen Kronen (164 Millionen Euro) den mit Abstand höchsten Verlust der Unternehmensgeschichte eingeflogen. SAS-Chef Jørgen Lindegaard will und muss jetzt hart durchgreifen. Dem "Handelsblatt" sagte der Däne, SAS habe nur noch eine "letzte Chance" für das Überleben. SAS leidet stark unter der Konkurrenz durch Billigflieger und ist weit schlechter als etwa die Lufthansa in der Lage, sich gegen Angreifer wie Ryanair zu verteidigen.

 

So soll das skandinavische Gemeinschaftsunternehmen wieder in drei lokale Unternehmen in Dänemark, Norwegen und Schweden zerlegt werden. Hinzu kommt eine vierte Gesellschaft für Langstreckenverbindungen. Das werde der Aufsichtsrat voraussichtlich am Mittwoch beschließen, bestätigte ein SAS-Sprecher in Stockholm am Montag.

 

Dänen akzeptieren Lohnkürzungsultimatum

 

Lindegaards Äußerungen waren auch ein Versuch, die Gewerkschaften in den laufenden Tarifverhandlungen unter Druck zu setzen. Wiederholt sagte er, die Kooperation über Ländergrenzen hinweg sei vor allem am Einfluss der Gewerkschaften in dem halbstaatlichen Konzern gescheitert. An den Tarifverhandlungen für die 30.000 Beschäftigten in drei Ländern sind 39 Gewerkschaften beteiligt. Die geplante Zerlegung gilt auch als Versuch, ihren Einfluss zu mindern. Ein Problem der Drei-Länder-Struktur war auch, dass SAS bei der Besatzung von Flügen stets einen bestimmten Schlüssel für das zahlenmäßige Verhältnis der drei beteiligten Länder einhalten musste.

 

Die nationalen Fluggesellschaften sollen weiter das Logo der Dachmarke SAS tragen. Allerdings soll jede von ihnen einen neuen, national unterschiedlichen Namen bekommen. So soll der norwegische Teil künftig "Braathens" heißen. Die anderen Namen stehen noch nicht fest.

 

Einen ersten Erfolg hat der Konzernchef bei seinen drastischen Sparbemühungen erzielt. Das dänische Flugpersonal hat am Montag bei einer Urabstimmung der Kürzung aller Gehälter um drei Prozent zugestimmt. Wie der zuständige Betriebsratssprecher Nicholas Fischer im Rundfunk mitteilte, haben 77 Prozent für den von der Geschäftsleitung ultimativ verlangten Einkommensverzicht gestimmt.

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