Zum Inhalt springen
airliners.de

Haftstrafen für beteiligte vom Linate Unfall 01


Javot

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

--------------------

Die Flugzeug-Katastrophe mit 118 Toten auf dem Mailänder Flughafen Linate vom Oktober 2001 wurde durch fahrlässiges Handeln ausgelöst. Vier Angeklagte wurden deswegen heute zu hohen Haftstrafen verurteilt.

 

Die Richter verurteilten am Freitag zwei Direktoren des Flughafens, den damaligen Chef der Flugaufsichtsbehörde sowie einen Lotsen. Die Strafen belaufen sich von sechs Jahren und sechs Monaten bis zu acht Jahren Haft.

Am 8. Oktober 2001 waren in Linate bei dichtem Nebel eine startende Passagiermaschine der skandinavischen Linie SAS und ein deutsches Kleinflugzeug vom Typ Cessna zusammengestossen. Die Cessna mit vier Deutschen an Bord hatte die Startbahn gekreuzt, als die MD-87 mit 110 Insassen gerade auf volle Geschwindigkeit beschleunigte.

 

Die skandinavische Maschine ging in Flammen auf und prallte gegen einen Gepäckhangar, wo vier Arbeiter ums Leben kamen. Niemand in den beiden Flugzeugen überlebte.

 

Der Kontrollturm hatte dem Piloten der deutsche Maschine irrtümlich einen falschen Weg zugewiesen, hiess es später. Zudem gab es nach dem Unfall scharfe Kritik an schweren Sicherheitsmängel und Schlampereien. Die Startbahnen seien nur sehr mangelhaft beleuchtet gewesen.

 

Als eine Hauptursache der Katastrophe wurde das Fehlen eines Bodenradars genannt. Der Kontrollturm habe das Kleinflugzeug deshalb aus den Augen verloren und dem Piloten falsche Befehle erteilt. «Angekündigte Katastrophe», empörten sich italienische Zeitungen.

 

Jüngsten Medienberichten zufolge herrschte nach der Katastrophe zunächst völliges Chaos im Kontrollturm. Die Fluglotsen hätten über zwei Minuten nach dem Zusammenstoss nichts vom Unfall bemerkt. Erst ein Pilot, der nicht in den Unfall verwickelt war, habe sie auf die Katastrophe aufmerksam gemacht, hiess es unter Berufung auf ein Tonband der Towergespräche. (wim/sda)

 

----------------------------

Geschrieben

"Jüngsten Medienberichten zufolge herrschte nach der Katastrophe zunächst völliges Chaos im Kontrollturm. Die Fluglotsen hätten über zwei Minuten nach dem Zusammenstoss nichts vom Unfall bemerkt. Erst ein Pilot, der nicht in den Unfall verwickelt war, habe sie auf die Katastrophe aufmerksam gemacht, hiess es unter Berufung auf ein Tonband der Towergespräche."

 

Wenn das nicht so traurig waere, koennte man glatt drueber lachen...

 

das hat erstaunliche Parallelen zu dem Unglueck von KL und PA, als die beiden 747 kollidiert sind.

Noch so ein Fall von schlechter Kommunikation zwischen Tower und Cockpit ist der Unfall von SQ 006 in TPE gewesen. Da war aehnlich wie in LIN die Beleuchtung fuer die Piloten irrefuehrend und hat sie dann auf 05R statt 05L geleitet, was dann zur Kollision mit dem Baugeraet fuehrte.

 

Ob die Haftstrafen angemessen sind, kann ich nicht beurteilen, aber in jedem Fall wird es fuer die Angehoerigen der Opfer kaum ein Trost sein.

 

Cheers from DTW,

 

Lx

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lp0815 am 2004-04-16 18:06 ]

Geschrieben

ich denke mal das die haftstrafen schon angemessen sind bei dieser art von verfehlungen.

 

das macht zwar die opfer nicht lebendig,

aber die angehörigen haben zumindest ein wenig das gefühl von schuld und sühne was ja in der heutigen rechtsprechung so gewollt ist.

 

ich bin sicher in deutschland wäre das auf bewährungsstrafen rausgelaufen.

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...