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airliners.de

AUA stebt Musterprozess an


mrrobbie

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Geschrieben

Erster Verhandlungstag im Zwist Klagenfurter Flughafen gegen die AUA, die zu wenig Landegebühren zahlt. Es wird ein Musterprozess.

 

 

 

 

 

Foto: Flughafen Klagenfurt

 

 

 

EVA GABRIEL

 

 

Dass dicke Luft herrscht zwischen dem Klagenfurter Flughafen und der Fluglinie AUA weiß man schon seit längerem. Im Herbst 2003 hat die AUA beschlossen, die vereinbarten Landegebühren nicht mehr in voller Höhe zu zahlen - mit dem Argument, dass die Billig-Airline Ryanair um das 22-Fache weniger zahle und man dieses Kostengefälle nicht einsehe.

 

Prozessauftakt. Der Flughafen hat die AUA daraufhin geklagt. Zum gestrigen ersten Prozesstag mit Vorsitz von Richter Janko Ferk ließ die Fluglinie niemand geringeren als den renommierten Wiener Wirtschaftsanwalt Günther Viehböck aufmarschieren. Viehböcks Argument vorerst: Die Angelegenheit, bei der es um einen Streitwert von 96.000 Euro geht, sei keine Sache fürs Gericht, sondern für die Luftfahrtbehörde.

 

Strategie. Ferk hat noch keine Entscheidung getroffen. Es sieht jedoch in jedem Fall danach aus, dass die AUA einen Musterprozess anstrebt, denn sie hat die Zahlungen nur am Klagenfurter Flughafen minimiert, nicht aber etwa in Salzburg oder Graz, von wo die Ryanair aber genauso abfliegt. AUA-Sprecher Johann Jurceka argumentiert das damit, dass man eben nur in Klagenfurt erfahren habe, zu welchen Konditionen die Ryanair lande. Brancheninsider unterstellen der Airline jedoch eine ausgeklügelte Strategie: Der Klagenfurter Flughafen ist der kleinste, Prozessführen hier ist also am verhältnismäßig billigsten. Gewinnt die AUA, dürfte sie ihre Zahlungen auch an den anderen Flughäfen minimieren.

Geschrieben

Recht haben sie!

 

Im Prinzip ist der Weg ja über die EU-Entscheidung mit Sraßburg bereits geebenet.

 

Kann nur hoffen, dass dies so weiter geht und dem Irrsinn mit der Steuerverschwendung in bezug auf Airports ein Ende bereitet wird.

Geschrieben

ja 100% bei rom (fr)

und bei stuttgart-köln-hannover-berlin-hamburg (hlx)

 

london bin ich mir nicht sicher... aber in den medien hieß es das alle stecken ausgeschrieben waren....

 

 

stecke wien -klu wurde ja auch neu

ausgeschrieben...

 

 

alle natürlich auf einen carrier maßgeschneidert ausgeschrieben...

bei rom hieß es z.B mit mind. 180 sitzplätzen

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: mrrobbie am 2004-04-22 13:20 ]

Geschrieben

Also dass Flugstrecken ausgeschrieben werden, wäre mir neu, Ausnahme natürlich der Beamtenshuttle.

 

Es ist doch so, dass die Airlines für eine bestimmte Strecke einen Bedarf erkennen und hier dann die entsprechenden Slots beantragen (Flugplankonferenz).

 

Wer schreibt denn die Strecken aus? Wer ist Besteller der Strecken?

Der Bund? Die EU???

 

@munich: Ist Klagenfurt ein privater Airport? soweit ich weiß, bezieht sich das Urteil zunächst auf staatliche Airports. Privatfirmen können untereinander Ihre Verträge frei aushandeln. Ist zunächst auch einmal gut so. Nur bei Flughäfen stellt sich die Frage, inwieweit die Airlines ausweichen können und somit die Airports eine Monopolstellung haben.

Geschrieben

Hm Chris99, ist immer so 'ne Sache mit privat.

 

Hast natürlich recht! Das Urteil hat für private Airports keine Gültigkeit!

 

Wenn sich an den Angaben der Website nichts geändert hat, trifft "privat" auf Klagenfurt nicht zu.

 

http://www.klagenfurt-airport.com/main.php...e〈=_ger

 

1954: Umgründung der Flughafengesselschaft in die "Kärntner Flughafenbetriebsgesellschaft mbH"

 

mit den Eigentümern: 60 % Republik Österreich, 20 % Land Kärnten, 20 % Stadt Klagenfurt

 

Aber welcher Airport ist schon privat? Wenn ich z.B. an HHN denke, der ja als "privat" gilt und dann weiter grabe, dann stelle ich fest, dass er zur FRAport AG gehört und größter Anteilseigner von FRAport ist wiederum gemeinsam der Bund, das Land und soweit ich weiß die Stadt Frankfurt/Main (bitte korregieren, wenn ich mich da täuschen sollte)

 

 

PS. Hab mir grad mal die Zahlen von der FRAport-Seite geholt:

 

http://www.fraport.de/cms/ir/dok/7/7955.faq_06.htm

 

Wer sind die größten Aktionäre?

 

Land Hessen

32,04 % (28.953.600 Aktien),

 

Stadt Frankfurt (über Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH)

20,47 % (18.489.600 Aktien),

 

Bundesrepublik Deutschland

18,32 % (16.556.800 Aktien),

 

Streubesitz

29,17 % (26.211.058 Aktien)

(Institutionelle und private Investoren, Mitarbeiter)

 

 

Das heißt, dass 70,83% der Anteile bei der öffentlichen Hand liegen. Hier von einem privaten Airport zu sprechen, wäre schon fast eine "Sauerei", da der Steuerzahler damit mehr als 2/3 bei "versteckten Subventionen" a la "Reierair" in HHN tragen muss.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2004-04-22 14:49 ]

Geschrieben

23.04.2004 06:30

 

 

AUA: Schuss vor den Bug

 

AUA wollte mit einstweiliger Verfügung die Vergabe der Linie Klagenfurt-Wien an eine Billigairline verhindern. Nach zwei Stunden Rückzug.

 

 

 

ELISABETH TSCHERNITZ-BERGER

 

 

Die Aktivitäten des Klagenfurter Flughafens, mit Billigfluglinien das Tor zur Welt aufzustoßen, sind der nationalen Fluglinie Austrian Airlines (AUA) ein Dorn im Auge. Die AUA wollte nämlich kürzlich mit einer einstweiligen Verfügung die Vergabe des Fluges Klagenfurt-Wien an eine Billigfluglinie unterbinden. Nur zwei Stunden später dürfte die heimische Fluglinie jedoch erkannt haben, auf welch wackeligen Beinen diese einstweilige Verfügung steht und hat diese wieder zurückgezogen. Der lapidare Kommentar von AUA-Pressereferent Johann Jurceka dazu: "Wir haben die einstweilige Verfügung zwar beantragt aber am selben Tag wieder zurück gezogen, weil wir Raum lassen wollten für weitere Gespräche". Diese haben allerdings bis jetzt noch nicht statt gefunden. "Die Gesprächstermine wurden schon fünf Mal verschoben", wundert sich Tourismusreferent Karl Pfeifenberger, der diese einstweilige Verfügung als "Schuss vor den Bug" ansieht. "Wir haben die Linie Wien-Klagenfurt, wie alle anderen, europaweit ausgeschrieben. Rechtlich hält das hundertprozentig", so Pfeifenberger.

 

Weitere Gespräche. Der Flughafen Klagenfurt ist offen für Gespräche mit der AUA. "Wir möchten natürlich, dass die AUA weiterhin den Wien-Flug bedient. Vielleicht könnte es zu einer Kooperation mit einer Billigairline kommen", schlägt Destinations-Manager Johannes Gatterer vor, "nichts mehr ist heute undenkbar". Für die AUA anscheinend schon. "Eine Kooperation mit Billigairlines hat es noch nie gegeben", antwortet Jurzeka. Offen ist noch, wie willkommen beispielsweise Hapag Lloyd Express (HLX) in Wien wäre. Die Ryanair beißt sich seit geraumer Zeit die Zähne am Flughafen Wien aus, obwohl sie drei Millionen Passagiere jährlich in Aussicht stellt. Am belgischen Flughafen Charleroi hat Ryanair die Senkung der Landegebühren von neun auf fünf Euro durchgesetzt. Nach dem EU-Entscheid wegen Wettbewerbsverzerrung gewährt der Airport den Rabatt nun allen Fluglinien.

 

Destinationen. Ab 1. Mai fliegt die Billigairline Easyjet den Flughafen Laibach/Brnik an. Gatterer verhehlt nicht, dass hier Konkurrenz im Anflug ist. Immerhin sind 14 Prozent der Ryanair-Kunden im Flieger nach London Slowenen.

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