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Nach Zentralasien (FRU) mit der SU


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Geschrieben

Hier schon einmal der erste Teil des Trip-Reports meines Flugs DUS-SVO-FRU-SVO-FRA, Rest folgt.

 

DUS – SVO (2), 8.4.2004

SU 118, 13.00 –18.15 Uhr

A320, VP-BDK

Auslastung: ca. 75%

 

Wieder mal ein Flug nach Zentralasien, zum ersten mal in Buchungsklasse U (nicht stornierbar, aber gegen 52 EUR umbuchbar, eine seltsame Regel, aber viel freundlicher als die Konditionen der W-Klasse bei LH). Für alle Destinationen außer Moskau muss die manuell angefragt werden, also nichts mit Online-Buchung. Aber meine SU-Flüge buche ich sowieso am liebsten im Reisebüro, da SU die Reservierungen nicht systematisch streicht und mein Reisebüro kein Problem damit hat, das Ticket auch erst weit nach der eigentlichen Frist (7 Tage nach Reservierung) auszustellen.

Ereignisloser Check-In in Düsseldorf, und dann ging es einen neuen A320 der SU (cabin crew nicht etwa 4, sondern 5 Leute). Die Livery ist wirklich schön, doch dazu später mehr. Im Innenraum die nächste positive Überraschung, das Blau der Sitze zwar knallig, aber nicht stechend, ein optisch und haptisch bestechend schönes „Lätzchen“, netter Teppich. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber auch allgemein kann man sagen, dass die Mühlen ein Quantensprung gegenüber den alten 734 sind. Ach ja, inflight entertainment gibt es nicht mehr.

Auch der Bordservice ist verbessert, allerdings war mir der schon bekannt. Zumindest auf den Flügen nach Westeuropa scheine die Plastikboxen der Vergangenheit anzuhören (außer in der TU154). Stattdessen ein aufgeräumtes Tablett, und oh wunder, statt Schokoriegel richtiger Kuchen. Das beste ist aber die Tasse, poppig orange, weiß innen, an den Kanten transluzent und vor allem schön groß. Ansonsten ein ereignisloser Flug, pünktliche Landung in SVO.

Dort war ein Exemplar aller in der Flotte verbleibenden Muster in neuer Livery zu bestaunen. Besonders gut kommt sie auf den Widebodies IL96 und 767 zur Geltung. Wirklich ein sehr gelungenes Redesign (auch wenn ich die alte Livery wirklich mag). Ein Vergleich mit Delta war auch möglich: Auf dem Rückflug kam gerade deren 767 aus JFK an, und die Ähnlichkeit ist in natura relativ gering. Zurück zum eigentlichen Thema.

Außenposition und Bus ins Terminal SVO2. Der Transferspaß konnte beginnen. Eine reguläre Busankunft gibt es nicht, man geht durch eine dafür nicht gedachte Tür ins Terminal an den Toiletten vorbei zur Passkontrolle. Keine Schilder Richtung Transfer, aber ich weiß ja, wo es lang geht icon_smile.gif

Am Transferschalter keine Schlange, und nach Ausstellung der Bordkarte kümmerte sich eine SU-Mitarbeiterin um alles weitere. Einmal quer durchs Terminal zum anderen Transferschalter, aber dort war niemand vom russischen Grenzschutz, also zurück zum Transferbüro im Terminal, alles mit freundlicher Begleitung der Mitarbeiterin, die sich für eine Stunde nur um mich und zum Schluss einen anderen italienischen Transfer-Pax nach FRU kümmerte. Man stelle sich das mal in FRA vor). Öfter mal was neues beim SU-Transfer. So nett war es jedenfalls noch nie.

Auf ging es per Minibus über das Vorfeld einmal um die Bahn herum und an den SU-Hangars vorbei. Und leider auch am Scrapyard für einige Il86 und Il76. Der Blick darauf machte wehmütig. Ein Bagger beschäftigte sich gerade mit einer SU Il86, und 10 Tage später war sie handlich zerteilt. Um 20.15 waren wir dann im internationalen Warteraum von SVO1 angelangt.

 

 

SVO (1) – FRU, 8.4.2004

SU 179, 21.25 – 3.30 Uhr

Tu-154M, RA-85631

Auslastung: ca. 50%

 

Der Blick auf die Bordkarte für den Weiterflug ließ mich jedenfalls stutzen, Platz 5A – Class Y. Passt nicht auf die TU-154M der SU. Und für Operational Upgrades ist die SU nicht bekannt... Mein italienischer „Mit-Transfer-Pax“ saß in der selben Reihe, und so besorgetn wir und zwei Bier. Aus dem Verzehr im Warteraum wurde nichts mehr, da es schon ans Einsteigen ging. Also durch die Sicherheitskontrolle in den Bus, SVO 1 hat für internationale Verbindungen nur Busgates (Finger generell nicht, aber ab und an darf man zur Maschine laufen...). Auf dem Weg zu unserem Flieger fuhren wir an einer Aviaenergo Tu-154M mit SU-Sticker vorbei, aber an ihr hielten wir nicht. Unsere Fahrt endete bei einer Tu-154M der GTK Rossiya. Die hat nur drei Reihen C-Class und so saß ich zum ersten Mal in der Tu-154M rechts vom Eingang: eine kleine Y-Kabine mit 18 Plätzen. Sehr ruhig, kaum Turbinengeräusche, nur die Lüftung war relativ laut.

Im Vergleich zu den im Innenraum komplett renovierten Tu-154 der SU versprühte die RA-85631 noch Sowjetcharme, Teppich und Kabinenverkleidung hatten ihren Zenit überschritten, die Sitze waren auch schon relativ ausgelatscht. Aber immerhin war der Sitzabstand in der kleinen Y-Kabine relativ großzügig, jedenfalls großzügiger als hinten in der Hauptkabine. Cockpit und Cabin-Crew waren im übrigen von GTK Rossiya, Safetycards aber von SU... Catering entsprach auch dem SU-Standard. Die Cabincrew war äußerst freundlich, was ich nicht unbedingt erwartet hatte, und gab sich große Mühe. Nach einem halben Liter Baltika, einem Glas Wein und der SU-Verpflegung bei nettem Gespräch mit dem Italiener schlief ich friedlich ein und wachte es im Landeanflug auf Manas International Airport wieder auf. Die TU schwebte sanft durch die Wolken und setzte ebenso sanft gegen 3.40 Uhr auf. Beim Rollen zum Terminal viel ein neuer Apron für die amerikanischen Tanker auf: jetzt passten ohne Problem ein Dutzend KC-135 Tanker vors Terminal... Den Sohn des Präsidenten wird es freuen, der kontrolliert nämlich das Betankungsunternehmen in FRU.

 

Rückflug folgt am Wochenende

FRU-SVO-FRA: Von amerikanischer Airbase zu amerikanischer Airbase über die Hauptstadt des ehemaligen Klassenfeinds…

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: gtrecker am 2004-04-23 00:30 ]

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