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FRA außer Kontrolle


vincent

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Geschrieben

Frontal21

 

Außer Kontrolle

 

Sicherheitslücken am Flughafen Frankfurt (Teil 2)

 

Wir drehen mit versteckter Kamera in einem der sensibelsten Sicherheitsbereiche des Frankfurter Flughafens. Die Bilder, die wir aufnehmen, dokumentieren das Versagen aller Sicherheitsvorkehrungen.

Gemeinsam mit einem Rechtsanwalt und Notar gelangt unser Team bis an die Maschinen. In Halle 8 werden unter anderem Flugzeuge der Lufthansa gewartet. Niemand hat gefragt, wie das Team hierher gekommen ist, niemand hat gefragt, was es hier macht.

Der Notar Edgar Liebrucks ist schockiert: "Das ist das Erschreckende: Dass man jede Straftat hätte begehen können, jede Bombe in verschiedene Flugzeuge hatte transportieren können. Dann hätte jeder später gesagt, es war El Kaida. Wir hätten das machen können; Natürlich haben wir es nur testen wollen. Aber es ist erschreckend, dass das möglich ist."

Unser Sicherheitstest

Und so leicht geht das: Für 14 Euro eine Arbeitsweste, einen roten Schnellhefter für 95 Cent und los geht's. Edgar Liebrucks begleitet unser Team, weil er sich selbst ein Bild machen will. Seine Kanzlei vertritt Mandanten, denen vorgeworfen wird, im großen Stil Fracht auf dem Flughafengelände gestohlen zu haben. Die massiven Sicherheitslücken kennt er bislang nur aus ihren Schilderungen.

 

Liebrucks schildert seine Eindrücke: "Man begegnet vielen Leuten, die sind freundlich. Sie grüßen einen, als wenn man dazu gehört. Keiner kontrolliert einen. Und da wird man natürlich auch sicher. Man kann sich da bewegen und kann im Grunde machen, was man auch Böses sich ausdenken könnte. Jede Tat ist da machbar."

Betretene Geischter bei Fraport

Um bis zu den Flugzeugen zu gelangen, muss man zunächst eine Hürde nehmen, die das Betriebsgelände des Flughafens vor unberechtigtem Zutritt schützen soll: die Zugangsschranken. Nur wer eine Codekarte besitzt, darf hier passieren. Doch die Schranke bleibt so lange geöffnet, dass man ohne Codekarte bequem dem vorausfahrenden Fahrzeug folgen kann. Und schon ist man drinnen. Anderswo auf dem Gelände ist es noch einfacher: Eine Schranke war noch nicht einmal geschlossen.

Wir legen die Aufnahmen den Verantwortlichen des Flughafenbetreibers Fraport vor, die daraufhin betretene Gesichter zeigen. Gespannt und ungläubig betrachten sie die Bilder - und dann kommen sie nicht umhin, die Sicherheitslücken zuzugeben.

Kein Einzelfall

Wolfgang Schwalm, der Sprecher von Fraport, auf die Frage, ob er von solchen Nachlässigkeiten und diesen Lücken gewusst habe: "Nein, in dieser Form haben wir keine Kenntnis davon. Das entspricht nicht den Vorgaben." Ist er überrascht? "Das überrascht uns, weil es hier ganz klare Regelungen und Anweisungen gibt. Sie sind hier in diesen Einzelfällen offenbar nicht eingehalten worden", antwortet er.

Schwalm spricht von Einzelfällen. An vier verschiedenen Tagen ist es unserem Team gelungen, auf das Flughafenbetriebsgelände zu gelangen. Die Reporter hielten sich dort stundenlang auf, ohne ein einziges Mal kontrolliert zu werden. Unser Team schaut sich alles an, besucht zum Beispiel die Frachthalle. Die müsste eigentlich so gesichert sein, das man sie von außen nur mit einer Codekarte betreten kann. Doch schon die erste Tür ist nicht verschlossen. Sie geht einfach auf - und schon hat man ungehindert Zutritt zu millionenteurer Fracht.

Mängel werden runtergespielt

Schwalm bleibt bei seiner These: "Das sind, so wie wir es hier sehen, individuelle Nachlässigkeiten, die sich manchmal im täglichen Betrieb einschleichen und in dieser Form nicht sein sollten."

Es wird also heruntergespielt, verharmlost und die Schuld auf einzelne Mitarbeiter geschoben. Doch Fraport müsste es eigentlich besser wissen. Denn seit Jahren machen kriminelle Banden auf dem Flughafen das große Geld.

Diebstähle im Frachtbereich

Werner Gröschel von der Staatsanwaltschaft Frankfurt erläutert die Hintergründe: "Wir haben jetzt in mehreren Verfahren am Flughafen Erkenntnisse gewinnen können, dass es verschiedene Tätergruppen gibt. Diese haben teilweise über mehrere Jahre hinweg gezielt Diebstähle im Frachtbereich begangen. Sie haben gezielt dort nach Waren geschaut und dadurch ein immenses Schadensvolumen verursacht."

Doch für die Flugsicherheit noch viel gefährlicher ist die Tatsache, dass es anscheinend nicht nur möglich ist, Waren illegal herauszubringen, sondern auf dem selben Weg auch hineinzukommen. Im schlimmsten Fall auch mit Waffen oder Sprengstoff. Auf den ersten Blick schützt ein streng vertraulicher Code vor unbefugtem Zutritt.

Doch der Code ist bei dem Besuch unseres Teams gar nicht nötig. Wir warten kurz auf einen Mitarbeiter. Bereits der erste ist so freundlich, dass er die Sicherheitstür aufhält. Damit ist die letzte Schleuse überwunden. Das Team ist im sensibelsten Bereich, direkt unter den Flugzeugen.

Auch diese Bilder zeigen wir den verantwortlichem Mitarbeitern bei Fraport. Sie können es nicht fassen, dass so etwas möglich ist, doch die Verantwortung dafür will man nicht übernehmen. Schuld seien andere, so Sprecher Wolfgang Schwalm: "Da gibt es eine klar definierte Schnittstelle. Nach dem Flugverkehrsgesetz sind die Aufgaben klar zugeordnet. Wir als Flughafenbetreiber haben hier einen Teil an Aufgaben, die Flugverkehrsgesellschaft haben Eigensicherungspflichten."

Verantwortungschaos

Zuständig dafür, dass man überhaupt in die Flugzeughalle und bis zum Vorfeld gelangen konnte, sei in diesem Fall, so behauptet Fraport, die Condor Cargo Technik, CCT. Doch die Lufthansa schiebt die Verantwortung wieder zurück. Ein Interview verweigert man uns. Die Antwort nur schriftlich: "Es hat in der Vergangenheit in der Tat Beanstandungen hinsichtlich der Zutrittsmöglichkeit des Geländes der CCT gegeben, für die der Flughafenbetreiber Fraport verantwortlich ist."

Für uns sieht das wie ein Verantwortungschaos aus, das möglichen Terroristen die Arbeit erleichtert. Notar Liebrucks, und wohl nicht nur er, hält das für einen unhaltbaren Zustand: "Es muss ein Skandal geben, ich bin froh, dass das jetzt veröffentlich wird. Und da müssen Köpfe rollen, da müssen andere für neue Sicherheitsvorkehrungen, für neue Konzepte sorgen. So dilettantisch kann man das nicht lassen, dass ist hochgefährlich. Jeder,der Flugzeuge hochgehen lassen will, kann das ohne Problem jeden Tag mehrfach tun."

Bundesgrenzschutz ist nicht zuständig

Im Falle unseres Kriegswaffensammlers bestand diese Gefahr nicht. Er versichert gegenüber Frontal21, bei seinen illegalen Transporten habe er nie funktionstüchtige Waffen dabei gehabt: "Ich bin ja nicht lebensmüde. Ich war doch selbst mit an Bord. Und außerdem waren sie ja nicht mehr funktionsfähig. Weder mit Sprengstoff, noch mit irgendwelchen Zündmitteln." Ob es auch möglich gewesen wäre, die Dinge inklusive Sprengstoff und Zündern mit an Bord zu nehmen? Unser Informand bejaht, "wenn man die dementsprechende kriminelle Energie entwickelt."

Wer hätte die Waffen finden müssen? Wir fragen beim Innenministerium nach. Das Haus erklärt sich für nicht zuständig. Der Bundesgrenzschutz habe nur die abgehenden Flüge zu checken, nicht aber die ankommenden. Und das wir unkontrolliert bis unter die Maschinen gelangen konnten: Auch dafür sei man nicht verantwortlich. Wir entdecken also massive Sicherheitslücken am Frankfurter Flughafen. Die Verantwortung dafür schieben sich die Beteiligten gegenseitig zu: Sicherheitschaos auf Kosten der Passagiere

Geschrieben

Dieser Beitrag war ein ziemlicher Schwachsinn, da wurden Äpfel mit Birnen vermischt und eine lemon kam heraus. In Frankfurt ist absolut nichts außer Kontrolle, das die am Tor 27 sich hinter jemanden mit einer Magnetkarte geklemmt haben hätte auch in einem demolierten Auto resultieren können, das sind Bruchteile von Sekunden in der die Schranke reagiert, die Din ger sind übrigens regelmässig kaputt. Damit ist man aber erst im Betriebsbereich und eben nicht im Sicherheitsbereich. Man kann auch zum Tor 26 oder 31 oder 32 fahren, behaupten man liefert Fracht an und man bekommt dann eine Magnetkarte, die für einmalige Einfahrt gilt und bei der Ausfahrt automatisch kassiert wird. In den Sicherheitsbereich kommt man nur mit einer roten oder gelben Magnetkarte, mit Bild, Ausnahme BGS etc, die haben aber daneben ihren Dienstausweis. Außerdem ist an jeder Einfahrt Kontrolle, sehr oft auch noch Alkoholkontrolle durch Fraport Streifen. Die fahren nebenbei auch so häufig und regelmässig im Betriebsbereich das man da kaum etwas unbemerkt machen kann.

 

Das mit Condor Cargo Technik war ein Fauxpas dieser Firma, bzw., des Morons der da die Tür aufgemacht hat, aber Reporter und Anwälte sehen ja vertrauenswürdig aus. Das hindert selbige nicht an unangemessenen Verhalten, aufgrund dessen den Leuten die dort täglich zu tun haben das Leben schwer gemacht wird. Heute nachmittag waren am Tor 27 die Magnetstreiefenleser shin deaktiviert.

 

Was der angebliche Waffenschmuggler in dem Bericht zu tun hatte entzieht sich meinem Verständnis. Da sind Sicherheitslücken auf den angeblichen Flughäfen in Afrika was wohl auch nichts neues ist, aber wo sollen da Lücken in FRA sein, der Zoll macht nun mal nur Stichproben.

 

Was die Frachtdiebstähle angeht, das sind Insiderjobs die von Leuten gemacht werden die Ausweise besitzen, womöglich sogar mit rotem Aufdruck. Der neuerliche Fall bei LH kann überhaupt nicht anders gewesen sein, es genügt nicht einen perfekt gefälschten LUG-Schein für die Auslieferung vorzulegen auf dem alle Daten stimmen, man muss auch noch wissen das für genau diesen Frachtbrief die Zollfreigabe erfolgt ist und die Sendung vom regulären Fahrer noch nicht übernommen wurde. Das verhindert man nicht mit Zäunen oder zusätzlichen Toren, da müssen ganz andere Vorkehrungen getroffen werden. Diese LUG Scheine sind übrigens Zolldokumente und bevor da mal was geändert wird......

 

PS

Mir gefällt die software die aus i....."querulantenschlumpfischen" ..Verhalten macht, das Wort gefällt mir allerdings nicht deswegen habe ich es selber in "unangemessen" geändert.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Skytruck am 2004-05-26 18:25 ]

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