Gast B767 Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Gestern abend kam bei Spiegel TV ein unterhaltsamer und sehr sarkastischer Bericht, in dem es darum ging, dass der Flughafen Leipzig ja eigentlich groß und schön und toll ist, aber keine PAX hat. Da fielen dann mal Sätze wie "auch der Bahnsteig ist so lang, dass sogar ein ICE hier halten könnte. Tut er aber nicht. Macht nichts, dafür ist das Dach schön" und dann wurde die Managerin gezeigt, die erzählt, wie stolz sie auf die Dachkonstruktion ist. Es wurden auch Mitarbeiter der Geschäfte am Flughafen gezeigt. Einer hat erzählt, in der Abflughalle könne man kegeln, weil dort eh niemand ist. Um am Ende hieß es "Leider verliert Leipzig nun auch seine Verbindung nach London. Aber das ist nicht schlimm, denn in den Maschinen saß ja eh niemand". Ja, wollte ich nur mal los werden. Was sagt ihr dazu? Ein Mitarbeiter hat gesagt, der Flughafen habe bisher rund 1Mrd € gekostet - finanziert von den Steuergeldern. Ist das eurer Meinung nach alles Verschwendung oder kommen die Passagiere bald?
Gast Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Niemand und nichts ist so unnütz das er/es nicht noch als schlechtes Beispiel dienen könnte. Zum Beispiel dafür das Stendal nun wirklich nicht funktioniert, da könnte man besser gleich LEJ nehmen, ist auch nicht weiter von BER entfernt. Und schon sind - zumindest nach der Philosophie unserer Regierung - 5 Milliarden gespart. Spaß beiseite, das Ding ist überdimensioniert, aber so wie sich die Luftfahrt entwickelt ist man vielleicht in 10 oder 15 Jahren nocn froh über jede vorhandene Infrastruktur. Außerdem war Leipzig immer schon die Spiegelstadt von FRA - Messe -Pelz -Puff und mehr. Und ganz ohne Scherz - in CGN ist gerade ein Bahnhof für mehr als 500 Mio € eingeweiht worden. Da werden mit dem Fahrkartenumsatz nicht einmal die Zinsen verdient.
Flugente Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Hallo, Leipzig/Halle hat es schwer und wird es in Zukunft schwer haben,auf einen grünen Zweig zu kommen. Man hatte gehofft,durch das schaffen von sehr guten Infrastrukturbedingungen mehr Investoren anzulocken. Nicht nur der Flughafen,vor allem die Leipziger Messe hat bis heute nicht die hochgesteckten Erwartungen erfüllen können. Dann gab es ja auch zahlreiche "Voodooökonomen",die behauptet haben,ein Flughafen schaffe sich seinen Bedarf selbst. Wenn es LEJ nicht gelingt über den üblichen Charterverkehr hinaus noch Cargo,LCC oder Linienverkehr an Land zu ziehen,dann werden die kaum über 2,5 Mio.Paxe p.A.hinauskommen.Auch die Bevölkerungsentwicklung im Grossraum Leipzig lässt keingrosses Wachstum in der Zukunft vermuten. Zumal LEJ viel zu nah an Berlin liegt,die neuen Verbindungen vor allem ab SXF dürften einiges an Potential aus Sachsen/Sachsen-Anhalt von LEJ abziehen. Ob der Ganze Ausbau des Flughafen LEJ nur Geldverschwendung war,wird sich noch zeigen. Gruß Flugente
SkyBlue Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Wer den sehr sehenswerten Beitrag gestern abend verpasst hat, kann ihn sich auch online anschauen: http://www.spiegel.de/sptv/videonews/0,1518,,00.html Grüße an die Mitglieder dieses Forums, die im Thread über die Kerosinsteuer behauptet haben, der Flugverkehr würde seine Infrstrukturkosten ja selbst finanzieren...
Gast Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 @ skyblue - ich grüße herzlich zurück. Macht er auch, aber sollen airlines für nicht gewünschte Infrastruktur bezahlen die politisch gewollt, aber wirtschaftlich an dem Platz vielleicht unsinnig ist? Die Interkont Runway in LEJ ist zumindest heute obsolet, das Gebäude über Bahn und Autobahn ebenfalls, aber vielleicht war der Flughafen ja die ausschlagegebende Infrastruktur für die Ansiedlung des einen oder anderen Betriebs, Porsche nebenan z.B.. Die benötigte Infrastruktur wird vom Luftverkehr getragen, die Kosten für Luxusbauten die niemand braucht sollten dem Erbauer angelastet werden. Wenn ein Kaufmann auf zuviel eingekaufter Ware sitzen bleibt heisst das ja noch lange nicht das er seine Kunden subventioniert.
Pad81 Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Ich weiss nicht, was einem dazu einfallen soll! Dafür bezahlen andere SoLi! Warum kann man nicht einfach das bauen, was gebraucht wird??? Kein Vorwurf an den Flughafen, denn man baut ja was man bezahlt(gefördert kriegt! Erst denken ! Dann bauen!!!
SkyBlue Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 @skytruck Das ist kein wirkliches Argument. Die Infrastruktur ist eben da und wird ja auch, wenn auch unzureichend, genutzt. Würdest du alle unrentablen Flughäfen dichtmachen, würde ein gewaltiger Teil des Flugverkehrs (inkl. fast der gesamten LoCos) wegfallen, was sich wieder negativ auf die Wirtschaftlichkeit der vormals rentablen Airports auswirken würde. Im Übrigen würde vermutlich auch die Bahn gerne auf einen Gutteil ihres unrentablen Streckennetzes verzichten, darf sie aber aus politischen Gründen nicht. OK, falscher Thread, muss hier nicht weiter diskutiert werden.
ERFsite Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Ich finde es nur traurig, dass so ein Fall wieder in den neuen Bundesländern aufgetreten ist! Nicht nur der Flughafen in Leipzig sondern auch die Messe wurden zu groß gebaut und kommen aus den Schulden nicht heraus. Man muss doch das Potential wenigstens halbwegs einschätzen und berechnen können! Ich verstehe nicht, warum man immer für die nächsten 30 Jahre planen und investieren muss! Nichts gegen Leipzig, aber sie greifen nach Dingen, die einfach ein paar Nummern zu groß sind. http://www.spottersite.de
Gast Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 @skyblue - es gibt keine einzige Strecke der Bahn die wirtschaftlich rentabel ist, dennoch hat die Bahn einen unveruchitbaren Volkswirtschaftlichen Nutzen, so wie Strassen und kanäle und Häfen. So wie auch Flughäfen. über die wir hier diskutieren. Man muss die Dinge trennen, eine Region braucht Flughäfen, mit oder ohne Linienverkehr, auch wenn nur Geschäfdtsreisemaschinen dort landen, dann ist die Vorhaltung der Infrastruktur wesentlich für Industrieansiedlung. Der Nutzen ist selbst dann vorhanden, wenn die Flughafenanlage alleine einen rechnerischen Verlust macht. Wenn eine Stadt oder ein Land einen Flughafen zu groß baut, dann kann sie das nicht ihren Kunden anlasten. Das mag abstrakt klingen, tatsächlich ist es aber so das ein wirtschaftzloich geführtes Unternehmen nur für die Leistung zahlt die es nutzt. Insofern werden also die carrier die LEJ nutzen und den fairen Preis für die Nutzung zahlen nicht subventioniert. Im Gegenteil, sie tragen einen Deckungsbeitrag für die Kosten des Flughafens bei. Andererseits ist eine Investition, die sich im Moment noch nicht rechnet, vielleicht aber in der Zukunft eben eine Investition und keine Subvention. LEJ hat einiges Potential, vielleicht bekommt man den Zuschlag für das DHL Hub. Das ist nicht unrealistich, die Lage ist fast am demographischen Mittelpunkt Europas, die Intermodale Vernetzung Straße/Schiene ist vorhanden und man hat keine Probleme mit einem 24 Stunden Betrieb. Bezogen auf die Bewerbung zum hub ist die 2. Bahn wieder vom Vorteil, wäre also durchaus keine Fehlinvestition. man soll nicht immer alles so schlecht machen. Also - DER Luftverkehr wird nicht subventioniert, das sind nämlich die Flugesellschaften und die zahlen ihren Weg, verdienen Geld und die die keins verdienen gehen pleite - siehe Aero Lloyd. Die Infrastruktur Flughafen hat eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung für ihre jeweilige Region, wobei die meisten Flughäfen der Großstädte überdies auch noch wirtschaftlich geführt sind und durchaus Geld verdienen.
QF005 Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 Habe den Bericht gestern Abend auch gesehen - die Taxifahrer "prügeln" sich fast um Paxe - manche stehen bis zu 6 Stunden am Flughafen! Ist echt ein Unding.
SkyBlue Geschrieben 14. Juni 2004 Melden Geschrieben 14. Juni 2004 @SkyTruck DER Luftverkehr wird nicht subventioniert Er wird eben durch die Steuerbefreiung von Flugbenzin massivst subventioniert. Es ist gleichgültig, ob man Airlines für den Liter Kerosin so viel abnimmt wie dem Omnibusunternehmer für den Liter Diesel, um ihnen anschließend eine direkte Beihilfe in Höhe der erhobenen Steuern zukommen zu lassen, oder ob man sie mit den entsprechenden Steuern von vornherein nicht belastet, alle anderen Verkehrsträger hingegen schon. Beide Varianten sind stellen eine identische Subvention dar. Oder andersrum: Würde die Gallone JetA gute drei Euro kosten, bliebe den Airlines sicher kein Geld mehr, um Flughafengebühren und alle anderen Abgaben zu zahlen.
Pad81 Geschrieben 15. Juni 2004 Melden Geschrieben 15. Juni 2004 HALT STOP Auszeit! Das Themadriftet ab! Solche Verschwendungen im Flughafenbau gibt es nicht nur im Osten! Dortmund liegt da auch gut im Rennen, auch wenn da nicht soviel Geld versemmelt wurde! Fakt ist, der Luftverkehr trägt zumindest die Wegekosten selbst. Ob er auch die Flughäfen tragen hängt doch letzten Endes von der Gebührenpolitik der Flughäfen ab.Für überdimensionierte Bauten können doch die Flugesellschaften nix. Außer vielleicht die Große Deutsche "Willst du mit uns fliegen, fliegt erst nach FRA oder MUC Airline", die alle Ziele ausser diesen gestrichen hat!
Gast Geschrieben 15. Juni 2004 Melden Geschrieben 15. Juni 2004 Das Thema Besteuerung hatten wir in einem anderen Strang. Wenn alles das was nicht besteuert wird gleich auch subventioniert wird, dann nehmt mal einen kräftigen Schluck frisch subventionierte Luft. Es gibt auch Flüge die subventionerit werden, ganz klar, wenn Frau Simonis will das von Kiel nach Köln und Berlin geflogen wird dann muss die LH Regierung dafür bezahlen. Der Vorteil ist das der Standort Kiel an den Luftverkehr "angebunden" ist. Das sind Ausnahmen und die airline ist hier Dienstleister und nicht Subventionsempfänger. Die Wegekosten zahlt der Luftverkehr mehr als voll selbst. Bei € 3,00 /L Kerosin fliegt niemand mehr. Die Steuereinnahmen wären 0 und der Volkswirtschaftliche Schaden ginge in die Milliarden, und das nicht einstellig. Ob in dem Dreieck Münster, Paderborn und Dortmund gleich 3 Flughäfen existieren müssen kann getrost hinterfragt werden, zumal die Extracharter wie beim Championsleague Spiel dann doch auch über Köln gehen. Es bleibt aber jedem Land und jeder Kommune überlassen, ihre Infrastruktur so zu errichten wie sie es für nötig hält. Die großen airports verdienen Geld und wenn Berlin durch Mismanagement Geld verliert dann ist das schade, aber politisch verdummt. Nur - man muss klar unterscheiden zwischen Flughäfen auf der einen und Fluggesellschaften auf der anderen Seite.
flusifan Geschrieben 15. Juni 2004 Melden Geschrieben 15. Juni 2004 hab den bericht gestern auf XXP gesehen, sehr netter bericht! und so viele leute. das beste die Einkaufs ebene "wenn ich gut bin verkaufe ich ein handy am tag, aber da muss ich echt gut sein" naja hat man wohl nen bischen sehr groß gebaut! In NRW gibts auch 2 flugplätze die man einfach just for fun gebaut hat(ausgebaut hat). und laufen nicht gut, ok der eine geht mit EZY jetzt richtig auf.
Pad81 Geschrieben 15. Juni 2004 Melden Geschrieben 15. Juni 2004 Also Fakt ist DTM läuft schlecht ist aber Von der EW damals ganz schön vera***** worden. PAD läuft gut und macht seit Jahren Gewinne! Insofern ist der Flughafen nicht über. Man frsgt sich allerdings, warum in Kassel auf Biegen und brechen noch ein Flughafen gebaut werden soll! Das wäre echt zuviel für die Region! FMO kann ich wenig zu sagen!
scandic Geschrieben 15. Juni 2004 Melden Geschrieben 15. Juni 2004 Sorry das mich da auch noch mal einmische @ Skytruck > es gibt keine einzige Strecke der Bahn die > wirtschaftlich rentabel ist Diesbezüglich würden mich deine Quellen bzw. Zahlen mal wirklich interessieren. Zum Rest: Wenn du unter Luftverkehr nur den reinen Betrieb der Airlines zusammenfasst, dann musst des Vergleiches willen aber auch im Eisenbahnbetrieb den kompletten Teil der Infrastrukturrefinanzierung herausrechnen. Wenn man dies tut, dann erwirtschaftet die Bahn auch Gewinne (selbst mit Infrastrukturrefinanzierung wurden Gewinne erzielt). Das häufig gebrauchte Argument der Subventionierung bezieht sich im Allgemeinen auf die Zuschüsse im Nahverkehr, der Fernverkehr allein muss von der Bahn selber finanziert werden und war bis zur Einführung des Chaospreissystems durchaus profitabel. Würde man den Airlines vergleichbare Leistungen wie dem Eisenbahnregionalverkehr aufbürden - abgesehen davon dass dies systemtechnisch gar nicht möglich ist - würde die Bilanz der Airlines ganz anders aussehen. Insofern vergleicht man hier eigentlich Äpfel mit Birnen. Und wie gerade jetzt wieder am Beispiel Leipzig zu sehen war, wird sowohl der Luftverkehr, als auch der Bahnverkehr aus infrastruktureller Sicht subventioniert. Die steuerliche Entlastung bezüglich der Treibstoffe würde ich nur indirekt als Subvention einstufen, allerdings verschärft als Wettbewerbsvorteil. Diesen zu beseitigen ist jedoch nicht Aufgabe der Bundesregierung, sondern ein Problem der ICAO. Eigentlich ist dies in diesem Thread völlig deplaziert, nur bot deine obige Aussage einen schönen Aufhänger dafür ... sorry
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.