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airliners.de

Aquaplaning bei Flugzeugen


sydney

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Geschrieben

Ich habe mich immer gewundert, daß Flugzeuge bei starkem Regen keine Aquaplaningprobleme zu haben scheinen. Selbst bei gutem Profil bekommen Autos spätestens jenseits der 200 km/h Schwierigkeiten.

Gibt es dieses Problem auch bei Flugzeugen? Gab es da auch schon Unfälle?

Geschrieben

Moin,

 

mehrere Gründe führen selten zu solchen / ähnlichen Phänomenen:

 

1. Groovings

Viele Runways haben eingefräste Querrillen, die das Wasser sehr leicht zu den Seiten ablaufen lassen, so daß es so gut wie nie richtige Pfützen / Wasserlachen gibt.

 

2. Flächenbelastung

Ein Flugzeugreifen belastet die den Boden berührendende Fläche sehr viel stärker als ein Autoreifen

 

3. Profil

Flugzeugreifen haben ein recht stark ausgeprägtes Profil mit Längsrillen, die das Wasser aufnehmen können.

 

 

Nichtsdestotrotz kann es aber trotzdem ab und zu einem "Aquaplanning" ähnlichen Effekt kommen. Wenn das Rad blockiert und ins gleiten kommt passiert folgendes: Durch den hohen Druck verdampft die dünne Wasserschicht unter dem Reifen und erreicht sehr hohe Temperaturen, die das Gummi vom Reifen schmelzen lassen ("Rubber Reversion"). Dieser Effekt kann aber abhängig von dem Reifendruck nur in gewissen Geschwindigkeitsbereichen auftreten.

 

Gruß,

 

Nabla

Geschrieben

Also der Unfall des LH 320ers damals in Warschau war seiner Zeit ja wohl eindeutig auf die geschilderten Phänomene zurückzuführen, vielleicht nicht ausschliesslich aber doch hauptsächlich.

Geschrieben

@747pnf

Das der 320 damals nicht schnell genug zum stehen kam hatte aber nicht mit AquaPlaning zu tun sondern eher damit, daß das AirGround System nicht im Ground Mode war und somit der Reverser und auch AutoBrake nicht aktiviert wurde. Der Grund dafür war, daß sich nur ein Main auf dem Boden befand und das damals beim A320 nicht für Ground ausreichte. Ist aber mitlerweile geändert.

Geschrieben

Hallo,

 

und nicht vergessen das ein Flugzeug im Gegensatz zum Auto über aerodynamische Steuerflächen verfügtdie auch ohne die Führungskräfte der Reifen recht wirksam sind. Schwierig wirds oft erst, wenn ohne Gegenschub auf einer kurzen Bahn gebremst werden muß.

 

Ein "kleines" Flugzeug kann man mit der Bremswirkung der Landeklappen auf einer nicht zu kurzen Piste ohne Bremse ausrollen lassen. Auf Gras ist man manchmal schon froh, wenn man mit ordentlich Gas überhaupt rollen kann.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

Geschrieben

@ nabla

 

grooving sind diese "Rillen", die auch diesen sound beim take off hervorrufen (besonders ausgeprägt in FARO)

 

Anti-skid ist ein stark poröser, rauher Aspahlt-Belag.

Dieser wurde vor kurzem in SXF erneuert. Dort ist er anscheinend noch sehr "rauh". Habe mit 737 Kutschern von RYAN gesprochen, die meinten, dass ihre Reifen in SXF zur Zeit (noch?) etwas stärker mitgenommen aussehen.

 

Zu meiner aktiven Militärzeit wurde der Anti-skid Belag so alle 3-4 Jahre erneuert. Dann musste das gesamte Geschwader für diese Zeit verlegen.

Zur Problematik des Aqua planning gibt es auch Formeln, die ich aber leider nicht parat habe. (Asche auf mein Haupt!)Bin gerade zu faul, diese aus meinem Schreibtisch zu kramen!

Geschrieben

Glaube die Formel war 9 mal die quadratwurzel aus der Tire pressure (PSI) und ergibt dann V-Hydroplaning.

Bin aber nicht sicher, da ich die Formel nicht wirklich brauch und mich im flare um was anderes kümmern muss. icon_smile.gif

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