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NZZ: Gewinnwarnung der Swiss wg. Kerosinpreise


akayama

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Geschrieben

Kerosinkosten versalzen nicht nur der Swiss die Suppe

Weltweit Mehrkosten in Milliardenhöhe

Noch Anfang Jahr hatte der Luftfahrt-Branchenverband IATA euphorisch verkündet, dass das Jahr 2004 der gebeutelten Branche wieder Aufwind verschaffen werde. Die hohen Treibstoffkosten haben nicht nur der Swiss einen Strich durch die Rechnung gemacht.

 

uhg. Dass die Swiss voraussichtlich auch im laufenden Jahr wieder in die roten Zahlen fliegen wird, verwundert kaum jemand. Nach den Terroranschlägen 2001, der Sars-Krise 2003 steht das laufende Jahr ganz im Zeichen der hohen Erdölpreise. Davon wäre die Swiss auch ohne das strategische Hüst und Hopp, das den Geschäftsgang seit dem Start prägt, stark betroffen.

 

Kostendruck steigt weiter

Der Branchenverband IATA hat zwar unlängst die früher gestellte Prognose eines Aufschwungs in der Luftfahrt bestätigt. Die hohen Kerosinpreise könnten der Branche im laufenden Jahr wieder Mehrkosten in Milliardenhöhe bescheren. Die Deutsche Lufthansa hat unlängst bekannt gegeben, dass sie für 2004 mit einem Anstieg der Treibstoffkosten um 20% auf 1,68 Mrd. Euro rechnet. Dies, obwohl ihre Kerosinkosten bis Ende September zu einem grossen Teil abgesichert sind.

 

Auch British Airways rechnet damit, dass sich die Treibstoffkosten von 922 Mio. Pfund im Jahr 2003 im laufenden Jahr um 150 Mio. Pfund verteuern werden. Sowohl die Deutschen wie die Briten haben im vergangenen Jahr vor allem dank massiven Einsparungen wieder mehr Gewinn einfliegen können.

 

Swiss vom Markt abhängig

Im Gegensatz zur Lufthansa oder zu British Airways hat die Swiss ihre Treibstoffkosten nicht mehr abgesichert. Der Verkauf der Zertifikate erbrachte zwar einen dringend benötigten Liquiditätszuschuss von 20 Mio. Franken. Dafür ist die Swiss nun völlig von den Schwankungen des Marktes abhängig.

 

Unter dem Preiskampf auf der einen Seite und dem durch die hohen Kerosinpreise akzentuierten Kostendruck auf der anderen Seite leiden unterdessen auch die Billig-Airlines, die auch in Europa den Wettbewerb angeheizt haben. Ryanair hat das vergangene Geschäftsjahr 2003/04 mit einem Gewinnrückgang von 13,6% abgeschlossen und im letzten Quartal erstmals seit 1997 wieder rote Zahlen geschrieben.

 

Auch EasyJet, der zweite grosse Player unter den europäischen Billigfliegern, hat die Prognosen für das laufende Jahr gesenkt und erwartet einen weiterhin hohen Preisdruck. Da beide aber im Vergleich zu den meisten nationalen Airlines eine relativ günstige Kostenbasis aufweisen, rechnen sie sich gute Überlebenschancen aus.

 

Bald neue Kostensenkungsrunde?

Nachdem auch die Lufthansa, die sich für 2004 übrigens optimistisch gibt, weitere Kostensenkungen angekündigt hat, könnte die «Gewinnwarnung» der Swiss Signal für eine ähnliche Reaktion sein. Die nach wie vor nicht in eine Allianz eingebundene Swiss ist trotz einem massiven Abbau nach Ansicht vieler Beobachter noch immer zu gross für den kleinen Heimmarkt.

 

http://www.nzz.ch/2004/06/22/wi/page-newzzDVRP336V-12.html

Geschrieben

Und das schreibt die FTD :

 

http://www.ftd.de/ub/di/1087555690897.html?nv=hpm

 

 

ftd.de, Di, 22.6.2004, 20:05

Swiss: Gewinnwarnung löst Spekulationen aus

 

Die Gewinnwarnung der Swiss hat unter Analysten Spekulationen über den Fortbestand der defizitären Schweizer Fluggesellschaft ausgelöst. Einige vermuten hinter der unerwarteten Warnung reine Taktik.

 

Der Zeitpunkt der Gewinnwarnung sei überraschend, hieß es bei der Zürcher Kantonalbank. ZKB. Die hohen Ölpreise, mit denen die Warnung von Swiss unter anderem begründet wurde, seien schon seit Monaten bekannt. Andere Analysten vermuten, Swiss könne die Gewinnwarnung zum jetzigen Zeitpunkt lanciert haben, um Druck auf ihre Aktionäre auszuüben, um zusätzliches Kapital zur Unterstützung des Turnaround zu erhalten.

 

Mit der Gewinnwarnung vom Montagabend spitzt sich die finanzielle Lage bei den Schweizern zu. Das für das laufende Jahr in Aussicht gestellte ausgeglichene operative Ergebnis könnte angesichts hoher Treibstoff- und Flugzeugunterhaltskosten verfehlt werden, warnte Swiss.

 

Für die Schweizer Regierung besteht nach Aussagen von Finanzminister Hans-Rudolf Merz kein Handlungsbedarf. "Die Strategie des Bundesrats bleibt dieselbe: Die Swiss soll dieses Jahr überleben, wie sie dies erreicht, bleibt dem Unternehmen überlassen", sagte Merz der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Der Bund ist mit 20 Prozent der mit Abstand größte Swiss-Aktionär. Anfang Juni hatte Merz zu einer möglichen Kapitalerhöhung von Swiss gesagt, daran müssten sich aber alle Aktionäre beteiligen.

 

Die Lufthansa gibt sich zurückhaltend

 

Die Frage einer Allianz bleibe Sache der Swiss, so Merz weiter. Zu der von nach dem Scheitern der Beitrittspläne zur von British Airways geführten Oneworld von Merz favorisierten Annäherung an die Lufthansa wollte sich der Finanzminister nicht weiter äußern. Ein Lufthansa-Sprecher sagte am Dienstag, es gebe in dieser Sache nichts Neues und auch keine Gespräche über eine Übernahme der Swiss.

 

Analysten sehen einen Beitritt zu einer Allianz als entscheidend für das Überleben der Schweizer Airline an. Nach der Gewinnwarnung dürfte eine Kooperation für Swiss drängender geworden sein. Und die Swiss sei weiter interessant. "Die Gewinnwarnung dürfte an einem möglichen, grundsätzlichen Interesse der Lufthansa an der Swiss nichts geändert haben", sagte Patrik Schwendimann von der ZKB. Der Lufthansa gehe es nämlich um den Schweizer Markt, so der Analyst.

 

Swiss hatte Anfang Juni nach dem Aus für den geplanten Oneworld-Beitritt den Eindruck zu vermeiden versucht, für die Swiss laufe es nun alternativlos auf Lufthansa zu. Das Unternehmen wollte sich auf den eigenständigen Turnaround konzentrieren. Zudem waren erneute Gespräche mit British Airways nicht ausgeschlossen worden.

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Also ich bleibe dabei:

Die LH wird Teilhaber der Swiss. Das ganze Spiel ist doch einfach nur Show, damit keiner sein Gesicht verliert. Die Swiss kann die Probleme nicht lösen, Verhandlungen mit BA werden abgeborchen und zufällig besorgt sich die LH noch ein bischen Kleingeld an der Börse... Zufälle gibt es...

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