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airliners.de

FR und die Subventionen


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Geschrieben

Aus der welt vom 18.9. ein Artikel

 

http://www.welt.de/data/2004/09/18/333859.html

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Ryanair kämpft gegen den Wind von vorn

 

Der Billigflieger hat Ärger mit der EU-Kommission - In der Belegschaft gibt es Unmut

von Inken Prodinger

 

London - Michael O´Leary präsentiert sich gewohnt hemdsärmelig. Kunden, so der Ire auf einer Investorenkonferenz in London, laufen zur Not auch barfuß über ein freies Feld, nur um dadurch am Ticketpreis zu sparen. In keinem Fall aber werden seine Passagiere 15 Jahre im Voraus für irgendetwas bezahlen. Der Adressat dieser Ansprache ist klar: O´Leary legt sich mit dem britischen Flughafenbetreiber BAA an. Der nämlich will den Chef der Billigfluglinie Ryanair dazu bringen, von 2007 an höhere Gebühren für die Flughafenbenutzung zu entrichten. So soll langfristig die Infrastruktur an den Airports Stansted, Heathrow, Luton und Gatwick erweitert werden. Das aber sieht O´ Leary gar nicht ein. Passagiere sollen bei Ryanair fürs Fliegen bezahlen und nicht für die Parkmöglichkeiten ihrer Autos oder Zubringerverbindungen für den Zug.

 

 

Ärger hat O`Leary derzeit wahrlich genug. Mit der EU-Kommission streitet sich der Ryanair-Chef um Beihilfen der belgischen Regierung, die sein Unternehmen zurückzahlen soll. Schon im Februar hatte das EU-Gremium festgestellt, dass bis zu vier Mio. Euro der insgesamt 18 Mio. Euro in den Jahren 2001 bis 2003 zu Unrecht an Ryanair gewährt worden sind. Dabei geht es um Verträge zwischen der Airline und dem 50 Kilometer von Brüssel entfernten Flughafen Charleroi. Nach Meinung der Kommission sind die Beihilfen beispielsweise in Form von Ermäßigung der Flughafensteuer und geringeren Gebühren für die Bodenabfertigung gewährt worden. Die Aufforderung zur Rückzahlung ging diese Woche an die Iren raus. Die Frist dazu läuft Mitte Oktober ab.

 

 

O`Leary zeigt sich gelassen, sein Unternehmen werde nichts zurückerstatten. Jeder Cent werde auf den Konten bleiben. Immerhin, so O´Leary deftig, habe man selbst mehr als 100 Mio. Euro investiert, um Charleroi zu einem frequentierten Airport zu machen. Der EU gehe es doch nur darum, den anderen Brüssler Flughafen, Zaventum zu, schützen, der unter der erstarkten Konkurrenz leidet.

 

 

Für die belgische Regierung sind die Vorkommnisse äußerst unangenehm. Zum einen ist sie den Vorschriften der EU verpflichtet, zum anderen will sie Ryanair an dem Flughafen halten - das sichert Tourismus und Arbeitsplätze. Kommt es zu keiner Einigung, hat O`Leary schon den Gang zum Europäischen Gerichtshof angekündigt.

 

 

Gegenwind bekommt der Millionär, der die Billigfluglinie 1985 gründete und 1997 an die Börse brachte, neuerdings auch im eigenen Unternehmen. Teile der Belegschaft zeigen sich zunehmend unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen. Gewerkschaften lehnt der Unternehmenslenker aber kategorisch ab. Nach eigenen Angaben ist er dabei gar nicht gegen Gewerkschaften, sondern einfach nur für Arbeitnehmer. Wenn bei Gehaltsverhandlungen, so die Begründung, eine organisierte Arbeitnehmervertretung mit am Tisch säße, dann könnte die Bezahlung in ihrer jetzigen Form nicht mehr gewährleistet werden.

 

 

Unter den Mitarbeitern rumort es. Seit gut zwei Wochen können die Angestellten auf der Internetseite http://www.ryan-be-fair.com ihrem Ärger über ihren Arbeitgeber Luft machen und tun dies reichlich. Initiiert hatte diese Seite eine Arbeitnehmervereinigung namens International Transport Workers Federation (ITF). Sie prangert an, dass es bei vielen anderen Low-Cost-Carriern eine engere Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern gebe. Der smarte O´Leary sieht es entspannt. Die Mitarbeiter bei Ryanair würden besser bezahlt als bei der Konkurrenz.

 

 

Nicht mehr ganz so gelassen werden die Nachrichten an der Börse gewertet. Allein in diesem Jahr hat sich der Wert der Papiere an der Börse in London fast halbiert. Der hohe Ölpreis und der wachsende Konkurrenzdruck macht Ryanair eigenen Angaben zu Folge zu schaffen. Zu Beginn des Jahres mussten sogar die Prognosen zurückgenommen werden.

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Auf http://www.ryan-be-fair.com findet man die ach so tollen Arbeitsbedingungen, die von vielen Experten hier so hochgelobt werden!

Dazu mal ein kleiner auszug von einem Piloten:

 

"We can have 12 hour days and no breaks, no water on-board for staff, we pay for our own uniforms, car parking, medicals, licenses and lots more, it’s not management’s brilliance that allows Ryanair to sell seats cheaply, it’s the staff: those cheap tickets come from our wages."

 

-Flight Deck Crew, United Kingdom

 

"Apparently, we are the face of the company but we are constantly being slapped in it! We work six day weeks, averaging on ten hours a day, no breaks, no perks (as many think we have) and only two days off. Ryanair have taken the glamour out of flying - we are physically and mentally wrecked. Of course by our sixth morning being at work at 5.30 we're are not as "on the ball" as we would be on our second morning - we have no choice, it's like we're under a compliment to Ryanair for giving us a job. If passengers think they're treated badly by Ryanair, we're treated worse.”

 

-Cabin Crew, Ireland

 

Und als letztes, damit mal alle zu Wort gekommen sind:

 

“They don't respect the workers, they want that we give the maximum with a salary of 600 euros per month!! that's job it's not good, that's not life for only 600 euros!!! But I'm working in Ryanair because to find a job in a airline here in Spain it's very difficult and I'm waiting to enter another company because my heart is in the airlines.”

 

-Check-in Staff, Spain

 

 

 

Da kann ich noch so ein tolles 5-3 Rooster haben, auf so einem Sche.ss verzichte ich!

 

Aber sicher gibt es wieder ein paar Experten hier (v.a. Loco-Liebhaber, die sowas noch gut finden).

 

Mir kommt die Galle hoch!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Flaps_full am 2004-09-19 14:05 ]

Geschrieben

Mann onulu, selten einen bescheideren Kommentar gelesen!

 

Diese Wettbewerbsverzerrungen (versteckte Subventionen) haben auch Auswirkungen auf "renommierte Carrier - und auch andere Industriezweige bedienen sich inzwischen solcher "Techniken".

 

Ich will mal für Dich hoffen, dass es Dich nicht auch irgendwann trifft!

Geschrieben

sorry für das missverständnis, habe meinen kommentar ausschliesslich auf den teil mit den beiträgen aus "www.ryan-be-fair.com" bezogen bzw. auf den anschliessenden kommentar...

 

dass diese subventionsstrategien nicht richtig bzw. ausserordentlich diskussionsbedürftig sind steht ausser jeglicher frage....

Geschrieben

Genau DAS hab ich gemeint!

 

Weißt du wie es bei der Hansa ist? Ich zahle meine Uniform nicht selbst, genau so wenig zahle ich für´s parken oder Medical. Ich bekomme Wasser oder andere Getränke und Essen, ich hab auch mal ne Pause am Boden.

 

Im Sim sind wir doppelt so oft, wie es JAR fordert, und auch hier müssen wir keinen Cent liegen lassen....

 

 

Ich kann nicht verstehen, dass man immer noch glaubt, bei FR oder anderen LCC´s wäre es wie bei Hansa!

 

Hört mal, wenn nicht an der Technik gespart werden kann, wo denn dann? Ihr glaubt doch nicht aller Ernstes, daß man das nur duch günstige Kostenstrukturen bei den Buchungen machen kann!?!?

 

Der MOL wird schon GENAU wissen, warum er keine Gewerkschaften in sein Unternehmen lassen will, denn dann wäre die Blase plötzlich geplatzt, wenn es Leute gibt, die sich mal genau mit den Arbeitsbedingungen auseinandersetzen!

 

Die einfachste Möglichkeit ist bei den Mitarbeitern zu sparen. Alles was nicht notwendig erscheint, wir nicht gewährt. Was der MOL mit den Paxen veranstaltet (AGBs) macht er mit seinen Angestellten genau so- aber immer auf "Kumpel" machen, damit das nicht so auffällt!

 

Um übrigens gleich den Meinungen "LH contra FR, ist doch klar" den Gar aus zu machen, möchte ich noch anführen, das FR für mich auch VOR meiner LH Zeit schon ein rotes Tuch war!

Bei FR hätte ich NIE angefangen zu fliegen (die Art des MOL find ich einfach überheblich, unglaublich arrogant und einfach zum Kotzen!), selbst wenn FR das lette Unternehmen auf Erden gewesen wäre! Lieber wäre ich auch der PA28 rumgejuckelt als einen Fuß in eine FR Maschine zu setzten (diese Einstellung habe ich schon in der Flugschule vertreten!) !

 

Gruß

Geschrieben

nicht aufregen, ich sagte doch schon, dass es gut ist, wenn jemand mit seinem arbeitsplatz zufrieden bist...

 

dadurch vertrittst du ja auch meine meinung, du findest die bedingungen bei FR unter aller ...., also würdest du auch nie dort arbeiten....das ist ganz meine meinung, absolut ok und nachzuvollziehen...

 

freie arbeitsplatzwahl... das angebot / bedingungen wird mitunter auch durch das angebot bestimmt....

aber jetzt lass ich es mal gut sein....

schönes (rest-) wochenende noch...

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