fv154 Geschrieben 7. Oktober 2004 Melden Geschrieben 7. Oktober 2004 Genf wehrt sich gegen "zürichzentrierte" Luftfahrtpolitik GENF - Der Flughafen Genf-Cointrin (AIG) und die Genfer Kantonsbehörden wehren sich gegen die vom Bundesrat vorgeschlagene Luftfahrtpolitik. Diese sei zu stark auf Zürich und die Krise der Swiss ausgerichtet. Der bundesrätliche Bericht widerspiegle "die Krisensituation, welche die Swiss und die Flughäfen Zürich und Basel durchleben". Während Genf über angepasste Strukturen verfüge, seien die beiden anderen Flughäfen "überdimensioniert", schreiben die Genfer Behörden und der AIG in ihrer Stellungnahme weiter. Gewiss benötige die Schweiz als Exportland und als Tourismusdestination direkte kontinentale und interkontinentale Verbindungen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Qualität des Flugnetzes hänge aber nicht von einem Hub auf einem Schweizer Flughafen ab. Die Genfer Verantwortlichen erwarten im Weiteren vom Bund, für gleich lange Spiesse für alle Transportmittel zu sorgen. Während Schallschutzmassnahmen für Anwohner von Strassen und Eisenbahnen vom Bund unterstützt würden, müssten die Flughäfen dafür vollumfänglich selbst aufkommen. Zudem plädiert Genf für eine Gleichbehandlung aller drei nationalen Flughäfen Basel, Genf und Zürich. Die vom Bundesrat gemachten Unterscheidungen bezüglich der Infrastruktur müssten überarbeitet werden. Die Vorschläge des Bundes liefen zudem dem weltweiten Trend zu mehr Autonomie der Flughäfen zuwider. Die Zürcher Regierung hatte bereits Mitte September zum bundesrätlichen Bericht Stellung genommen. Auch sie wehrt sich gegen die Abtretung von Kompetenzen an den Bund, schlägt aber im Gegenzug eine bessere Koordination der Raumplanungen vor. Zürich hält zudem an der Hub-Strategie fest. Im bundesrätlichen Entwurf wird in Frage gestellt, ob der grösste Schweizer Flughafen weiterhin Drehscheibe mit vielen Transitpassagieren bleiben soll. Der definitive Bericht zur Luftfahrtpolitik dürfte vom Bundesrat bis Ende Jahr verabschiedet werden. Das Parlament dürfte sich 2005 mit dem Thema befassen. Quelle: Tagesanzeiger online: http://www.tagesanzeiger.ch
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