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Wizz Air / Interview mit CEO


EDDK

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Geschrieben

Am 04.11.2004 ist in der ungarischen Presse ein größes, langes Interview mit József Váradi erschienen - hier schnell die wichtigsten Punkte (wegen der evtl. Grammatik- und Tippfehler bitte um Nachsicht...):

 

F: Ryanair hat im letzten Halbjahr öfters ein „Blutbad“ auf dem Markt der LCC vorhergesagt. Wie viele haben ein Chance zum Überleben?

 

A: Der Anteil von LCC erhöht sich von Tag zu Tag auf dem europäischen Reisemarkt. Zur Zeit macht es ca. 18-20% vom Verkehr aus. In den USA, wo dies früher anfing, ist der Anteil mittlerweile 35-40%. In Europa gibt es heute 50-60 LCC, das heißt, es gibt mehr, als für die es Platz gibt. Auf lange Sicht werden 3-5 davon bleiben.

 

F: Wizz Air hat schon für das erste Jahr einen Gewinn erwartet. Ist es gelungen?

 

A: Wizz Air fliegt mit 6 Maschinen, davon sind 3 hier in Budapest und 3 in Polen stationiert. 40% des Verkehrs wird in Budapest generiert, 60% in Polen. Dies entspricht ungefähr unseren unrsprünglichen Erwartungen. Was aber noch wichtiger ist, ist die Frage, welche Marktposition Wizz Air erreicht hat: bis Ende August sind wir der größte LCC in Ungarn geworden und diese Position wird anhand der Zahlen für September und Oktober noch verstärkt. Insgesamt ist Wizz Air in Budapest nach Malév und Lufthansa die drittgößte Gesellschaft. In Polen ist es ähnlich: bis August ist Wizz Air dort der größte LCC geworden.

 

F: Aber ist es richtig, dass Sie trotzdem keinen Gewinn machen?

 

A: In der Tat, in diesem Jahr erwarten wir keinen Gewinn mehr. In dieser Stufe der Entwicklung ist die wichtigste strategische Frage, wie wir unsere Marktposition erreichen und erhalten können. Die finanziellen Ergebnisse sind sekundär. Der Markt wird sich bereinigen und die bereits erreichte oder noch zu erreichende Markposition wird sich in Gewinn umwandeln lassen.

 

F: Wird das Ergebnis nicht Ihre Wachstumspläne beeinflussen?

 

A: Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr die Größte in der Region zu werden. Wir rechnen damit, unsere Flotte jährlich um 10 Maschinen zu erweitern. Diese werden weiterhin von Airbus sein. Die Erweiterung der Flotte ist aber nur ein Instrument, für den Wachstum gibt es 3 Wege: 1) auf dem bereits existierenden Netz die Anzahl der Flüge zu erhöhen, 2) von den bisherigen Basen neue Routen zu eröffnen, und 3) neue Basen zu eröffnen. Für alle 3 wird es bereits im nächsten Jahr Beispiele geben.

 

F: Zurück zur Konkurrenz: ist es sichtbar, welche von denen sicher überleben werden?

 

A: Meiner Meinung nach gibt es 2 davon, die kapitalstark bzw. finanziell gesehen solide sind: Ryanair und Easyjet. Darüber hinaus ist die Frage offen. Wir sehen, dass Deutschland auf dem Sektor eine wichtige Änderung durchgemacht hat – vielleicht wird jemand von dort mit dazu zählen.

 

F: Können Sie es konkretisieren? Hat Air Berlin oder Germanwings mehr Chancen?

 

A: Heute sehe ich Air Berlin mit den größeren Chancen.

 

F: Für die Privatisierung der Malév ist bloß ein Angebot abgegeben worden. Nach Zeitungsberichten könnte Wizz Air dahinter stehen. Dies wird dadurch unterstützt, dass Sie den größten Vorteil hätten, wenn Malév schnell verschwinden würde.

 

A: Dies ist reine Spekulation.

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