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Welche Art von Subvention erhalten jeweils Boeing und Airbus


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

derzeit wird viel über Subventionen beider geredet.

 

Meine Frage:

 

Welche Art von Subventionen erhalten Boeing und Airbus?

 

Bei Airbus weiß ich nur von den Zinsvergünstigten Krediten.

 

Meine Frage dazu:

 

Will Boeing nur wegen dem "vergünstigten" Kredit vorgehen oder gegen den Kredit im allgeimenen?

 

Welche Art von Subventionen erhalten beide?

 

In welchem Rahmen sind Subventionen (welche Art) bei AI und BC gerecht?

 

Danke für Antworten

Gruß Steffen

Geschrieben

Airbus erhält zinsvergünstigte darlehen bis zu einem drittel der Entwicklungskosten. Diese sind nach spätestens 17 Jahren zurückzuzahlen, außer das Projekt wird eingestellt, dann erfolgt keine Rückzahlung.

 

s. auch hier:

 

Aus der FTD vom 3.12.2004 http://www.ftd.de/airbus

Airbus nutzt staatliche Hilfe

Von Gerhard Hegmann und Birgit Marschall

 

Der Flugzeugbauer Airbus will sein neues Modell A350 mit öffentlichen Darlehen entwickeln. Jetzt droht ein Streit mit den USA.

 

 

Der europäische Flugzeughersteller Airbus will rund 4 Mrd. Euro in sein neues Langstreckenmodell A350 investieren und dabei abermals die von den USA heftig kritisierten staatlichen Hilfen nutzen. Airbus plant, rund ein Drittel der deutschen Entwicklungskosten über zinsgünstige staatliche Darlehen zu finanzieren. Für ein Darlehen aus dem staatlichen ERP-Sondervermögen an Airbus über 390 Mio. Euro hat der Bund im Haushalt 2005 bereits eine so genannte Verpflichtungsermächtigung eingestellt. Das geht aus internen Unterlagen des Bundesfinanz- und des Bundeswirtschaftsministeriums für den Bundestags-Haushaltsausschuss hervor, die der FTD vorliegen.

 

Dieses Geld muss Airbus normalerweise binnen 17 Jahren zurückzahlen - außer das Unternehmen bricht das Programm ab. Da der Bund in diesem Fall auch die Zinslast von 260 Mio. Euro übernehmen müsste, hat er vorsorglich insgesamt 650 Mio. Euro als Verpflichtungsermächtigung in den Haushalt eingestellt. Insofern trägt der Bund einen Teil des Entwicklungsrisikos von Airbus. Auch die Airbus-Partnerländer Frankreich, Großbritannien und Spanien stellen ähnliche Förderungen bereit.

 

 

 

Streit mit den USA droht

 

 

 

 

Ein Modell der 7E7 des US-Wettbewerbers Boeing

 

 

Dies könnte den Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) weiter anheizen. Denn mit dem A350-Modell macht Airbus dem neuen Hoffnungsträger 7E7 des erbitterten US-Wettbewerbers Boeing direkte Konkurrenz. Anfang Oktober war der Konflikt wegen der staatlichen Förderung neuer Airbus-Modelle eskaliert. Die USA und die EU verklagten sich gegenseitig vor der Welthandelsorganisation WTO. Zudem kündigten die USA das 1992 geschlossene Abkommen zur Förderung der Flugzeuge.

 

 

Die USA und Boeing wollen erreichen, dass Airbus völlig auf die zinsgünstigen Darlehen verzichten muss. Hingegen kritisieren die Europäer unter anderem, dass Boeing in großem Stil von in Forschungsmitteln versteckten Subventionen des US-Verteidigungsministeriums und der US-Raumfahrtbehörde Nasa profitiert.

 

 

 

Weiterentwicklung der A330-Modellfamilie

 

 

 

 

Die A330 gibt es in der Version A330-200 mit 253 Plätzen und der Version A330-300 für 335 Passagiere

 

 

Während das Boeing-Modell 7E7 für den US-Konzern eine komplette Neuentwicklung ist, wollen die Europäer den A350 aus der bestehenden A330-Modellfamilie ableiten. Die Maschine soll neue Flügel bekommen, die im wesentlichen aus mit Kohlefaser verstärkten Kunststoffen bestehen. Allein dies soll das Gewicht des Flugzeugs um acht Tonnen verringern. Laut Plan will Airbus in den nächsten 20 Jahren 900 A350 ausliefern.

 

 

Ein Airbus-Sprecher wollte am Donnerstag die Angaben im Detail weder bestätigen noch dementieren. Bisher habe der Konzern offiziell noch keine Eckwerte zum A350 vorgelegt. Die endgültige Entscheidung für den Start des Programms wird auf der Aufsichtsratssitzung der Airbus-Muttergesellschaft EADS am 10. Dezember erwartet. Die Sitzung könnte auch Beschlüsse über die künftige EADS-Spitze bringen. Derzeit tobt ein Machtkampf um die Konzernführung. Airbus-Chef Noël Forgeard hat offen sein Interesse an einer Ablösung der deutsch-französischen Doppelspitze mit Rainer Hertrich und Philippe Camus bekundet. Forgeard gilt auch als strikter Verfechter weiterer staatlicher Airbus-Förderung.

 

 

Nach den Planungen soll der A350 zu einem Drittel aus Deutschland kommen. Die übrigen Arbeitsanteile entfallen auf die Partner Frankreich, Spanien und Großbritannien. Der Entwicklungskostenanteil der deutschen Airbus-Werke und ihrer Zulieferer liegt bei 1,19 Mrd. Euro. Davon sind nach dem Luftfahrtabkommen 390 Mio. Euro förderfähig.

 

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Was die Boeing-Subventionen anbelangen: Die erfolgen hauptsächlich als direkte Subventionen, ich habe mal was von 3% gelesen.

Den grösten Brocken bei Boeing geht jedoch über den Verkauf über Länder ohne Steuerzahlungen, also verdeckte Exportsubventionen.

Wie das genau vonstatten geht, kann ich leider auch nicht sagen, aber vielleicht ein weiterer user!

 

Recht interessant ist an dieser Stelle der Link nach a.net . Hier finden sehr amüsante A vs. B Diskussionen um die Subventionen statt, z.B.:

http://www.airliners.net/discussions/gener...d.main/1848253/

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Chris99 am 2004-12-06 07:44 ]

Geschrieben

Zu Subventionen für Boeing (Quelle AERO International 12/04):

Boeing erhält vom Bundesstaat Washington über einen Zeitraum von 20 Jahren Steuererleichterungen, die sich auf ca. 3 Millarden US-Dollar summieren.

Geschrieben

Man kann es eben drehen wie man es will: Airbus bekommt staatliche Kredite die nicht unbedingt zurückzuzahlen sind. Und wenn dann immer von verdeckten Subventionen für Boeing (Militär- & Raumfahrtaufträge) gesprochen wird, muss man bedenken, dass A400M, Jäger90/Eurofighter, Galileo usw. auch Subventionsmaschinen sind. Ich würde garnicht ein Ende dieser Subventionen fordern, wo sie sich ja für uns alle auszahlen (Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft, Technologievorsprung). Aber leugnen kann man sie eben nicht.

Und nach dem Nutzen der einzelnen Projekte muss halt gefragt werden. Muss Airbus unter zurhilfenahme unserer Steuergelder z.B. jede Schlacht gegen Boeing gewinnen und gegen jedes Boeing-Modell postwendend ein eigenes stellen?

Geschrieben

laut Flight International werden die entwicklungen von baugruppen die später in Japan und Südkorea produziert werden sollen mit bis zu 5 Mrd von den jeweiligen Regierungen bezahlt.

 

kann mich an das Datum des Artikels leider nicht mehr erinnern.

 

Saigor

Geschrieben

Boeing hat nach EU-Angaben seit 1992 rund 23 Milliarden Dollar Hilfen bekommen.

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